Jim Krasso - Der Kiffer – Ein Leben ohne Kompromisse

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Jim Krasso, der in diesem Buch die eigene Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen beschreibt, gewährt Einblicke in seine Jugend, die von Alkohol, Gewalt und Drogen geprägt war. Ob als Rocker in einem MC oder später als Familienvater, es gab für ihn kein Entrinnen aus der Sucht. Marihuana und Haschisch, die ihn immer wieder in lebensbedrohliche Situationen gebracht haben, bestimmten sein Leben. Der jahrzehntelange Drogenkonsum führte ihn in die Abhängigkeit. Wie er es geschafft hat, von der Sucht loszukommen, wird hier auf authentische Weise erzählt.

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Jim Krasso

DER KIFFER – EIN LEBEN OHNE KOMPROMISSE

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

INHALT

Cover

Titel Jim Krasso DER KIFFER – EIN LEBEN OHNE KOMPROMISSE Engelsdorfer Verlag Leipzig 2014

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

MEINE REISE NACH FRANKREICH

MEIN ERSTER JOINT

LEICHTSINNIG

DER EINSTIEG

HASCHJOGHURT

DIE SPIELSUCHT

DIE TOUR NACH BERLIN

ENDE DER KNEIPENZEIT

FERNFAHRER

DAS NEUE LEBEN ALS ROCKER IM MC

SPEED

MEMBER IM MC

LSD-TRIP

KOKAIN OHNE ENDE

HIRNLOS

MEINE ERSTE ERKENNTNIS

ERSTER VERSUCH

DREI WOCHEN IN HOLLAND

SECHSEINHALB WOCHEN IN THAILAND

TRAUMHAFTE BEGEGNUNG

BANKÜBERFALL

ROCKER-HOCHZEIT

ENDE DER ROCKERZEIT

KIFFERKREIS

UNSER ERSTES KIND

STEIGERUNG

DAS ZWEITE KIND

HAUSBAU

ERSTER ENTZUG

DIE BEICHTE

DER HARTE WEG IM ENTZUG

DROGENTOD

DER RICHTIGE WEG

FALSCHE FREUNDE

SEK-EINSATZ

MEINE KINDHEIT

FREUNDE UND GEWALT

SELBSTMITLEID UND EUPHORIE

ZUWACHS

ALBTRÄUME

ABRECHNUNG

BILANZ

MEINE VISION

Weiteres Buch vom Autor

Kapitel 1

MEINE REISE NACH FRANKREICH

Ich konnte es noch gar nicht so richtig glauben. Die Prüfung war bestanden und somit hatte ich endlich die Berechtigung, Auto zu fahren. Jetzt konnte unser lang ersehnter Trip in Erfüllung gehen. Mein Freund Roland und ich hatten nämlich seit längerem geplant, eine vierwöchige Reise nach Südfrankreich an die Côte d’Azur zu unternehmen. Und zwar mit dem eigenen Auto, einem VW Käfer, auf den ich lange gespart hatte. Viele Monate hatte ich damit verbracht, nebenbei auf dem Schrottplatz zu arbeiten, um so das Geld für den Führerschein und das Auto zu verdienen. Was für ein herrliches Gefühl es doch jetzt war, ein eigenes Auto zu besitzen. Es würde unsere erste Reise ins Ausland sein, die ohne Eltern stattfinden sollte. Zu oft musste ich gemeinsam mit ihnen in den Urlaub fahren. Immer wieder nach Jugoslawien an den gleichen Strand. Alle Jahre musste ich es ertragen, acht bis zehn Stunden in einem Auto zu sitzen, in dem man wegen der Zugluft kein Fenster öffnen durfte. Radio gab es keins und gesprochen wurde auch nicht – es hätte ja den Fahrer ablenken können.

Mein Vater, so glaubte ich, hatte seinen Führerschein irgendwo gefunden oder im Lotto gewonnen, denn sein Fahrstil war eine Bedrohung für alle Teilnehmer im Straßenverkehr. Meine Mutter, die keinen Führerschein besaß und selbst auch keinen blassen Schimmer vom Autofahren hatte, war als Beifahrer nicht einmal dazu geeignet, in die Landkarte zu schauen. Dass bei diesen Horrorfahrten keiner zu Tode kam, ist mir bis heute ein Rätsel. Aber zum Glück hatten die gemeinsamen Reisen nun für mich endlich ein Ende gefunden, und ich musste mir auch deswegen keine Gedanken mehr machen. Wir hatten die Reise nach Frankreich schon ein Jahr vorher geplant und freuten uns sehr darauf, die Welt auf unsere Weise zu erkunden. Am 14. August 1980 war es endlich soweit: Mit meinem Führerschein in der Tasche, genügend Proviant und mit einem vollen Tank, fuhren Roland und ich früh morgens um sechs Uhr los. Mit der aufgehenden Sonne und unserer guten Laune, konnte diese langersehnte Reise beginnen. Obwohl unsere Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn nicht gerade berauschend war, da mein VW Käfer ja nur 55 PS hatte, waren wir schon gegen Mittag in Saarbrücken. Jetzt nur noch über die Grenze und wir wären in Frankreich. Etwas aufgeregt war ich schon, als wir uns der Grenze näherten, an der die Grenzposten mit wachsamen Blicken die Autos kontrollierten.

Sollte aus irgendeinen Grund etwas nicht in Ordnung sein, dann würden wir wohl die Grenze nicht passieren dürfen. Jetzt war es so weit, vor der Schranke blieb ich stehen und kurbelte mein Fenster herunter. Beim Hinaufschauen sah ich den Grenzposten, der in seiner Uniform direkt neben mir stand.

„Ihre Ausweise, bitte!“, hörte ich ihn sagen. Zu meiner Verwunderung sprach er Deutsch.

Ich erzählte ihm, dass es unsere erste Reise nach Frankreich sei und dass wir zuerst Paris einen Besuch abstatten wollten, um den Eifelturm zu sehen. Anschließend wollten wir weiter über Dijon nach Lyon und dann von Montpellier direkt nach Marseille fahren. Von da aus dann nach Cassis. „Ja das kleine Fischerdorf, das am Mittelmeer liegt, ist mir bekannt“, sagte der Grenzbeamte, „Ja, da habt ihr euch eine schöne Route ausgesucht.“

„Dankeschön … Später wollen wir dann noch die Küste entlang über Toulon bis nach Saint-Tropez fahren, um dort noch eine Woche Urlaub am Meer zu verbringen.“

„Da kann ich bloß noch sagen: Willkommen in Frankreich!“ Damit übergab er uns unsere Pässe und wir konnten weiterfahren.

Auf der Landkarte fanden wir uns nicht wirklich immer zurecht, und so mussten wir immer wieder anhalten, um nach dem richtigen Weg zu fragen. Keiner von uns beiden war der französischen Sprache mächtig und die Franzosen verfügten über keinerlei Deutschkenntnisse. Deswegen blieb uns nichts anderes übrig, als mit den Händen zu „sprechen“.

Dies führte natürlich zu einigen lustigen Missverständnissen. Um zu erfahren, auf welcher der beiden Straßen wir nach Paris weiterfahren sollten, hatte Roland einen vorbeigehenden Mann angehalten. Er streckte ihm Zeigefinger und den Mittelfinger seiner Hand zum Peace-Zeichen entgegen und deutete dabei mit der anderen Hand auf die zwei Straßen, die sich gabelten. Als Roland dann den Zeigefinger einzog, um zu verdeutlichen, welche Straße wir denn jetzt nehmen sollten, hatte es den Anschein, als ob er ihm den Stinkefinger zeigen würde. Dies war jedoch keine böswillige Absicht, sondern es hatte sich einfach nur um eine unbedachte Beschreibung gehandelt. Wir lachten. Und nachdem sich der Franzose wieder eingekriegt hatte, zeigte er bereitwillig auf die Straße, die wir zur Weiterfahrt nehmen sollten. Trotz dieser zweideutigen Zeichensprache, gab es bei der Verständigung keinerlei Probleme. Die positiven Erfahrungen, die wir unterwegs mit der französischen Bevölkerung sammelten, waren immer von freundlicher Zuvorkommenheit geprägt, die uns immer wieder aufs Neue erstaunte. So hieß es doch, dass die Franzosen durch den Krieg auf Deutschland nicht gut zu sprechen seien, doch das konnten wir bei der bisherigen Reise nicht bestätigen. Trotz der Pausen, die wir immer wieder einlegten, waren wir dennoch froh, schon so weit gekommen zu sein. Wir steuerten unsere erste Großstadt an … Paris.

Der Eifelturm war unser erstes Ziel, ein 324 Meter hoher Eisenfachwerkturm, der nahe dem Ufer der Seine stand. Um ihn zu finden, fuhren wir kreuz und quer durch die Großstadt. Auf der fünfspurigen Straße, auf der die Verkehrsteilnehmer ohne Blinkzeichen die Spuren hin und her wechselten, wurde es mir schon etwas mulmig. Mir kam es vor, als ob keiner so richtig wissen würde, wo er eigentlich hinfahren müsste. Dann stand er vor uns, „la tour Eiffel“. Dieser beeindruckende Anblick aus der Ferne war allein schon die Reise wert. Als wir dann aber davorstanden, wurde mir erst einmal bewusst, wie klein ich im Gegensatz zu diesem Bauwerk doch war. Etwas Vergleichbares hatte ich zuvor noch niemals gesehen. An diesem Tag hatten wir mit dem Wetter Glück und konnten so von der obersten Plattform, die in knapp 276 Meter gelegen war, die Aussicht rund 60 Kilometer in alle Richtungen genießen. Allerdings hatten wir uns vorher entschlossen die 395 Stufen zur ersten Plattform aus eigener Kraft zu bezwingen, um dann die restliche Höhe mit dem Aufzug zu nehmen. Ein unvergessliches Erlebnis, das wir mit vielen Fotos dokumentierten.

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