Jan Holmes - Ein Zimmer ohne Aussicht

Здесь есть возможность читать онлайн «Jan Holmes - Ein Zimmer ohne Aussicht» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Zimmer ohne Aussicht: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Zimmer ohne Aussicht»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Hattest du eine glückliche Kindheit?
Diese harmlose Frage in einem harmlosen Spiel unter Freunden schickt Bruno weit in seine Vergangenheit zurück.
Er wächst nach dem Tod seines Vaters unter den strengen Augen seiner Mutter auf. Diese versucht beinahe fanatisch, ihre Kinder von der Außenwelt fernzuhalten, die sie als feindlich empfindet.
Durch seine Großmutter lernt er jedoch eine andere Wirklichkeit kennen, die größer und freier ist als alles, was er sich jemals vorstellen konnte.
Ein Roman über die Hoffnung und die Suche nach dem Glück in einer Welt voller Zweifel.

Ein Zimmer ohne Aussicht — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Zimmer ohne Aussicht», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Es war aber jedes Mal erstaunlich, wie schnell so ein Streit beigelegt schien. Natürlich wurde nichts beigelegt, nichts aufgearbeitet, sich nicht entschuldigt, aber ein Streit galt als unschicklich, und so ging man einfach darüber hinweg, so als wäre nichts geschehen. Selten wurde eine Floskel gebraucht wie »Jetzt vertragen wir uns wieder«, aber das war auch schon das höchste der Gefühle, normalerweise wurde einfach zur Tagesordnung übergegangen, die Verletzungen überdeckt mit einem Verband aus erzwungenem Lachen und überhöhter aber falscher Fröhlichkeit. Für mich war das als Kind Trost genug, die Hauptsache war, dass der Streit beigelegt, dass nicht mehr geschrien wurde, dass es keine bösen Blicke mehr gab. Dass der Mensch eine schier unerschöpfliche Kondition hat, wenn es darum geht, sich die kleinen alltäglichen Verletzungen zu merken, die sich im Laufe der Jahre zu klaffenden, schwärenden Wunden addieren, wusste ich damals noch nicht.

So auch dieses Mal: Trotz der schlimmen Worte und der noch schlimmeren Grimassen, die meine Mutter gezogen hatte, als sie ihre Schwiegermutter zurechtwies, war beim nächsten Essen alles schon wieder gut. Höflich wurden die Teller herumgereicht, und alle hatten sich lieb. In mir aber wirkten die Worte meiner Großmutter noch nach, sie hatte meiner Mutter gesagt, dass diese mich nicht einsperren könne. Einmal abgesehen vom Arrest, den ich abzusitzen hatte, war ich doch frei, dachte ich. Eine Idee davon, dass man jemanden auch geistig einsperren konnte, hatte ich nicht. Ich konnte nach draußen gehen, wann immer ich wollte, ich musste nur in Sichtweite bleiben, und die Beschränkungen, die mir auferlegt waren, die Orte, an die ich nicht gehen durfte, waren nur zu meinem Besten verboten, das alles diente nur dazu, damit ich mich nicht verletzte.

Was aber heute passiert war, war das die Rache des eigentlich lieben Gottes, war das die »kleine Sünde«, die sofort bestraft wurde?

Kapitel Sieben (außen)

Ein Bürger des Dorfes, der sich für fürsorglich hielt, hatte es für seine Pflicht gehalten, die Behörden darüber zu informieren, dass auf dem Schiefer-Hof, oder dem »schiefen Hof«, wie er jetzt allgemein genannt wurde, etwas nicht stimmen konnte. Natürlich sollte sich jeder um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, das war klar, aber immerhin ging es hier um das Wohlergehen zweier Kinder, die auf dem Hof wohnten und für deren Unversehrtheit das Amt schließlich Sorge tragen musste, oder etwa nicht?

»Was sagen Sie zu dem Fall der Schiefer-Kinder?«, sagte der Mann in der wöchentlichen Sprechstunde des Bürgerbüros zum diensthabenden Beamten.

»Was meinen Sie?«

»Haben Sie meine Nachricht von letzter Woche nicht gelesen?«

Der Angesprochene erinnerte sich, schob einige Papiere auf seinem Schreibtisch zusammen und nickte langsam.

»Doch, aber ich sehe noch keinen Handlungsbedarf.«

»Wann wird der denn gegeben sein?«

Der Beamte zuckte mit den Schultern und runzelte die Stirn. Ihm gefiel es nicht, wie ihn sein Gegenüber zu einer Handlung zu drängen versuchte. Es bestand tatsächlich keinerlei Handhabe. Alles, was dazu hätte führen können, dass die Behörden eingriffen, hätte eines konkreten Anfangsverdachtes bedurft, aber die geäußerte Mutmaßung fußte nicht auf Tatsachen, sondern auf dem Geschwätz ein paar Betrunkener. So sah er das.

»Was sind die Tatsachen? Gibt es Anhaltspunkte, dass es den Kindern nicht gut geht, dass sie vernachlässigt werden? Irgendetwas Konkretes?«

»Sie haben ihren Vater verloren …«, sagte der Mann mit einer Geste, die bedeuten sollte, dass damit alles gesagt war.

»Das haben viele andere Kinder auch, trotzdem gibt es keinen Anlass für einen Eingriff der Behörden. Von einer Einweisung in ein Heim kann schon gar nicht die Rede sein.«

»Sie müssten die Leute mal hören.«

Der Beamte sah auf seine Papiere, die keiner weiteren Ordnung bedurften, obwohl er sie immer wieder verrückte und neu anordnete, und deutete ein Lächeln an, das seinen spöttischen Ton unterstrich.

»Genau das ist das Problem, die Leute reden, wissen aber nichts.«

Er sah dem besorgten Mann direkt in die Augen und wusste bereits, was kommen musste.

»Haben Sie sich mal angesehen, wie die dort oben leben? Wissen Sie, was Jakob wirklich passiert ist?«

Die Gerüchte waren allgemein bekannt, neben der obskuren Mordtheorie ging es jetzt auch um den Hof, der nicht mehr richtig bewirtschaftet wurde, es ging um das fehlende Einkommen, das es der Mutter angeblich unmöglich machen würde, für ihre Kinder zu sorgen. Trotz allem ließ sich die Entscheidung, einer Mutter ihre Kinder zu entziehen, nicht auf ein paar äußerst zweifelhaften Behauptungen aufbauen.

»Geht es den Kindern schlecht? Sind sie verwahrlost? Bekommen sie nicht genug zu essen? Werden sie misshandelt?«

»Nicht, dass ich wüsste …«, sagte der Mann, wobei seine Stimme leiser wurde. Er konnte sich offenbar nicht erklären, wie seine Fürsorge derart herzlos abgeschmettert werden konnte. Und der Beamte setzte sofort nach.

»Dann verschwenden Sie bitte nicht weiter meine Zeit. Wir können nicht aufgrund von ein paar Gerüchten tätig werden. Der Familie ist Tragisches widerfahren, trotz allem ist ihr Schicksal nicht eines, was nicht schon andere Familien geteilt und auch gemeistert hätten, ohne dass man die Kinder von ihrer Mutter getrennt hat. Was glauben sie, wie traumatisiert die Kinder werden, wenn wir sie ohne Anlass aus ihrer gewohnten Umgebung herausreißen?«

Daraufhin gab es keine Antwort mehr. Der Beamte lehnte sich zurück und überdachte den Fall, spielte sogar kurz mit dem Gedanken, einen Mitarbeiter zum Hof zu schicken und die Lage selbst in Augenschein zu nehmen, entschied sich aber im selben Moment dagegen, er wollte die Wellen nicht noch höher schlagen lassen. Wenn das Dorf erführe, dass das Jugendamt jemanden zum Hof schickte, würden sich alle Befürchtungen in den Köpfen der Bewohner sofort bestätigt haben. Wenn das Jugendamt nach dem Rechten sah, musste ja etwas nicht stimmen! So konnte schnell die Situation provoziert werden, die es eigentlich zu beweisen galt. Aber was wäre, wenn tatsächlich etwas nicht stimmte und sich die Behörde vorwerfen lassen musste, nichts unternommen zu haben, sollte tatsächlich Schlimmeres passieren? Er beschloss, den Pfarrer des Dorfes ein wenig über die Familie auszufragen, so würde er vielleicht einen neutraleren Blick für die Situation bekommen, ohne direkt Dreck aufzuwühlen, der die Dinge nur noch verkomplizieren und ihm auch nicht garantieren würde, dass er dann objektivere Einsichten erhielt.

Der Bürger drehte sich beim Verlassen des Büros noch einmal um, den Hut in der Hand stand er da, auf verlorenem Posten aber mit noch einer Karte in der Hinterhand. Er startete einen letzten Anlauf: »Und was ist mit dem Kindergarten? Das Mädchen müsste lange im Kindergarten sein, dafür muss man doch sorgen!«

Er erntete jedoch nur ein Kopfschütteln, ein mitleidiges dieses Mal, aber das Mitleid galt ihm und seinem verzweifelten finalen Versuch und nicht den angeblich vernachlässigten Kindern.

»Da gibt es nichts zu sorgen. Wenn die Eltern, oder in diesem Fall die Mutter, es nicht für nötig befindet, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken, können wir da auch nichts tun. Es gibt eine Schulpflicht, für den Kindergarten existiert etwas Vergleichbares allerdings nicht.«

Der Bürger nickte resigniert, blickte zu Boden, zögerte kurz, als wollte er noch etwas hinzufügen, überlegte es sich dann aber doch anders. Er hob die Hand zum Gruß und verließ das Büro, der Beamte war froh, diese unerfreuliche Situation endlich beendet zu haben.

Der Pfarrer Wilhelm Landhofer erhielt noch in derselben Woche einen Anruf von einem Mitarbeiter des Jugendamtes und wurde gebeten, eine Einschätzung der Lage abzugeben. Der Beamte ließ sich die Verschwiegenheit des Pfarrers zusichern und fragte nach dem Wohlergehen der Kinder, Frieda und Bruno Schiefer, die Gerüchten zufolge auf dem Hof ihrer Mutter nicht in ausreichendem Maße versorgt seien. Aber der Pfarrer sah sich außerstande, das Gerede zu bestätigen, das auch ihm schon zu Ohren gekommen war. Im Gegenteil, er wusste nichts Negatives über die Familie zu berichten und bemühte sich nach bestem Wissen und Gewissen, die Gerüchte zu entkräften. Der Beamte gab sich zufrieden, aber jetzt war der sprichwörtliche Schwarze Peter weitergegeben, und nun machte der Pfarrer sich Gedanken darüber, was passieren würde, wenn seine Einschätzung nicht der Realität entsprach und die Kinder wirklich Hilfe benötigten. Schließlich sah er die beiden, wie auch ihre Mutter, nur ungefähr eine Stunde in der Woche und dann unter Umständen, die eine genaue Einschätzung der Lage nicht wirklich zuließen. Er beschloss, dem Hof in der nächsten Zeit einen Besuch abzustatten und selbst nach dem Rechten zu sehen. Als Mitglieder seiner Gemeinde und regelmäßige Kirchgänger würden sie sicher keinen Verdacht schöpfen, wenn er sie als ihr Seelsorger besuchte und sich infolge des tragischen Unglücksfalles nach ihnen erkundigte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Zimmer ohne Aussicht»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Zimmer ohne Aussicht» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein Zimmer ohne Aussicht»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Zimmer ohne Aussicht» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x