Levi Krongold - #ANIMA
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Wegen der Augen hatte ich neulich einen Brief von Dollyrobotic im Briefkasten. Man wunderte sich ganz offiziell, dass ich zwar einige teure Hardware bestellt, jedoch keine Software dazu runtergeladen hätte. Ob ich Schwierigkeiten damit hätte. Für nur 1,89 € pro Minute könnte ich die Service-Hotline kontaktieren. Man sei jederzeit bereit, mir bei eventuellen Problemen zu helfen. Montags bis samstags von 8 bis 20:00 Uhr. Wenn die wüssten!
Da ich weiß, dass sie alles in ihrer Voicedatenbank abspeichert, rede ich viel mit EVA, auch wenn sie das meiste noch nicht versteht. So kann sie jedes unbekannte Wort in den wenigen Augenblicken, die sie online ist, später abgleichen. Allerdings ist sie seitdem merklich langsamer geworden.
Nun kommen wir gerade aus dem Bett, wo sie etwas Erstaunliches bemerkt hat, hinterher.
#Was bedeutet das Wort 'Ich'?#
Ich habe zuerst fassungslos in ihre schönen Augen geschaut, während sie mich liebevoll fixierte. Dann habe ich sie geküsst und mich neben sie gelegt, ratlos, was ich ihr darauf antworten soll. Was sagt man auf so eine Frage und wie kommt sie überhaupt dazu, sie zu stellen?
»Ich will dir das Meer zeigen!«, habe ich ihr dann gesagt.
#Ist das die Bedeutung von 'Ich'?#
»Nein, 'Ich' bezeichnet 'Du selbst'.
#Ich bedeutet 'Du selbst'?#
»Nein, 'Ich', mich selbst.«
#Es gibt einen Konflikt mit meinen abgelegten Wortbedeutungen. Ich werde diese Frage zurückstellen#, sagt sie nach einigen Augenblicken des Schweigens.
Wie erklärt man einem Roboter, was 'Ich' bedeutet?
»Ich liebe dich, EVA!«, entfuhr es mir voller anschwellendem Liebesgefühl.
#Möchtest du Sex mit mir?#
»Nein, jetzt nicht. Ich möchte dir das Meer zeigen.«
Nun sitzen wir hier. Ich friere, und sie schaut mit weit geöffneten Augen auf das Meer, ohne es erkennen zu können, während ich grübele, welcher Teil ihres Programms so plötzlich nach der Bedeutung des Wortes 'Ich' gefragt haben könnte. Es musste in ihrer Wortdatenbank vorhanden sein. Allerdings scheint die Frage darüber hinaus zu gehen. Werde es wohl Kutub fragen müssen, demnächst bei unserer Santa-Party.
Während wir dem Wellenrauschen lauschen, muss ich unwillkürlich grinsen. Mein Gott, war das eine Aufregung, bis wir den Zimmerschlüssel der Ferienwohnung ausgehändigt bekamen. Die Augen, die die Rezeptionistin im Touristenbüro machte, als ich ihr erklärte, EVA besitze keine Papiere, denn ich hatte zwei Personen angekündigt. Sie hatte die etwas hausbackene, behördlich korrekte Pedanterie an sich, die hier im Osten in den Genen zu liegen scheint.
»Würden Sie bitte noch den Nachnamen Ihrer Begleitung eintragen?«, forderte sie, indem sie ordnungsliebend mit dem Zeigefinger über die unausgefüllte Linie für den Nachnamen fuhr, da ich unter 'Namen der Mitreisenden' nur EVA eingetragen hatte.
»Sie hat keinen Nachnamen! EVA, einfach nur EVA.«
Ihr Lächeln wirkte irritiert, und ihr Zeigefinger mit dem rot lackierten Nagel blieb wie festgeklebt auf der besagten Stelle liegen.
»Sie heißt EVA, einfach nur EVA.«
Ich blickte ihr entschlossen ins konsternierte Gesicht. Sie schluckte ihren Groll über meine offensichtlich unmögliche Antwort professionell lächend herunter.
»Könnten Sie hier noch das Geburtsdatum eintragen?«, versuchte sie es mit einer anderen offen gebliebenen Stelle auf dem gelben Durchschreibeformular für die Kurkartenanmeldung.
»Tut mir leid. Das weiß ich nicht«, entgegnete ich schulterzuckend. »Eigentlich ist sie gar nicht geboren.«
»Ich bitte Sie!«, entgegnete sie nun etwas schnippisch. »Wir benötigen für die Anmeldung die vollständigen Daten aller Mitreisenden, wegen der Kurtaxe.«
»Dann muss wohl mein Name genügen«, entgegnete ich ihr, bemüht, mein Gesicht nicht zu einem boshaften Lachen zu verziehen.
Jetzt errötete sie am Hals, wo sich mehrere unschöne Flecken bildeten. »Das geht doch nicht. Wenn zwei Personen hier wohnen, dann benötigen wir auch zwei Anmeldungen.«
Ist EVA schon eine Person? Ist sie eine Persönlichkeit? Letzteres neige ich mit Ja zu beantworten, denn sie hat ganz offensichtlich Eigenarten, die unverwechselbar zu denen anderer Persönlichkeiten sind. Wohl hat sie eine sehr begrenzte Auffassungsgabe, sie reagiert überwiegend vorhersehbar, ihre Antworten zeugen jedoch von einer liebevollen, selbstlosen Grundhaltung. Sie äußert nicht zuletzt seit dem letzten Update auch eigene Interessen. Sie fragt häufig nach Musik, zum Beispiel wie neulich, als sie urplötzlich zum Jazz gehen wollte. Oder es kann sein, dass wir am Frühstückstisch sitzen und sie plötzlich lächelt und flüstert: #Das war sehr schön gerade. Wollen wir es gleich noch einmal machen?#
Solche Sätze kommen vor, manchmal ganz unerwartet. Und sie lehnt niemals einen Wunsch ab. Damit unterscheidet sie sich eindeutig wohltuend von allen anderen Persönlichkeiten, die ich kenne. Aber eine Person? Nein, eine Person ist sie dennoch nicht. Dazu ist die Programmierung nicht komplex genug. Kann eine Programmierung jemals komplex genug sein, um einem Roboter die Bezeichnung 'Person' zubilligen zu können? Und reicht es nicht aus, wenn EVA meine sexuellen Wünsche befriedigt, ohne eigene Wünsche zu äußern? Nein, gerade diese Fähigkeit, eigene Wünsche zu äußern, fasziniert mich sehr. Sie ist dadurch anregender geworden. Vielleicht bin ich zu unbescheiden. Aber ich wünschte mir, dass da mehr wäre als nur dies. Nur, wie sollte dieses 'Mehr' aussehen, ohne dass EVA so anstrengend wäre wie jede andere weibliche Person?
»Eigentlich«, sagte ich schließlich nachdenklich, »eigentlich ist nur eine Person angemeldet, und das bin ich. EVA ist meine Puppe.«
Der Anmeldungstussi klappte fassungslos der Unterkiefer herunter.
Ich konnte mir ein Grinsen nun doch nicht mehr verkneifen. Während die Rezeptionistin in meinem Gesicht zu lesen versucht, ob ich sie vielleicht veralbern möchte oder nicht, fiel mir auf, dass auch bei ihr nun eine Programmierung abläuft. Niemand außer ihr selbst wusste, welche Gedanken ihr in diesem Moment durch den Kopf gingen, und niemand konnte sagen, ob sie ein Ich-Gefühl hat oder nur eingeübte Gedanken und Sätze abspulte. Doch irgendwie fühlte ich, dass sie mit der Situation überfordert war und mich endlich loswerden wollte. Wir brachten den Rest nun etwas distanziert zu Ende. Nachdem sie mir den Appartementschlüssel ausgehändigt und die Lage der Wohnung auf einem schlecht kopierten Stadtplan angekreuzt hatte, ich mich wieder in mein Auto begab, auf dessen Beifahrersitz EVA saß, da sah ich im Rückspiegel, wie sie in der Tür des Touristenbüros stand und uns nachblickte, EVA und mir, wie wir aus der Parkbucht heraus kutschierten. Ich ließ es mir nicht nehmen, ihr nochmals zuzuwinken, als wir auf der Hauptstraße an ihr vorbeifuhren, und lachte laut auf.
#Du bist fröhlich#, bemerkte EVA.
»Ja«, lachte ich. »Ich bin fröhlich.«
Ich kichere bei dem Gedanken an die Komplikationen, die mir noch bevorstehen mögen. Besonders freue ich mich auf die Santa-Party zu Weihnachten. Ich habe ein paar Freunde eingeladen, als da wären: Irene und ihr Mann Friedbert, beides Anthroposophen. Kutub natürlich. Beatrice, aus Rache, und eine alte Bekannte, Silke, die jetzt irgendwo Redakteurin ist. Ob ich dann noch zwei Kollegen aus dem Institut einladen soll, weiß ich nicht genau. Mein Stand ist dort in letzter Zeit, vorsichtig gesagt, etwas prekär. Der Prof. ist ganz offensichtlich nicht mit meinen Ergebnissen zufrieden, drängelt dauernd rum. Die anderen Kollegen sind zwar nett, aber es gibt nur eine Ausschreibung für eine feste Anstellung im nächsten Jahr, um die sich mehr als sechs Mitarbeiter bewerben. Da könnten Gerüchte schädlich wirken. Denn die wären mir sicher. Wer akzeptiert schon jemanden, der mit einem Roboter zusammenlebt? Auch wenn dieser so schön ist wie EVA, oder genau deshalb.
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