Kurt Pachl - Die Engel der Madame Chantal

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Der Sensenmann – er ist eben auch nur ein Mann – hat großes Nachsehen mit der inzwischen fünfundfünfzigjährigen Chantal, als eine schwere Krankheit sie in die Knie zwingt. In dieser sensiblen Phase lernt sie sieben Frauen kennen, denen das Leben übel mitgespielt hat. Die versierte Liebesdienerin erkennt sofort: Diese höchst unterschiedlichen, schönen und attraktiven Wesen werden es ohne fremde Hilfe niemals schaffen, sich aus ihren Schulden und ihrer Perspektivlosigkeit zu befreien. Gemeinsam entwickeln sie eine Idee, die viel zu verrückt ist, um sie nicht in die Tat umzusetzen.

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Wie auch immer: Bruder Balduin reiste mit dem ICE an. Im InterContinental hatte Chantal eine Suite mit Blick auf den Main gebucht. Sie erwartete ihren Gast in der Hotelhalle. Es war ein sonniger Dienstag-Nachmittag im August.

Es hatte sich als äußerst schwierig erwiesen, viel Erhellendes über Dr. Balduin Haberlein in Erfahrung zu bringen. Sie musste also improvisieren und alle ihre Antennen ausfahren. Aber worüber unterhielt man sich mit einem Dekan? Sie kicherte in sich hinein, als sie in Erwägung zog, mit ihm zu beten. Das wäre einmal etwas Neues.

Nein. Bruder Balduin sah nicht danach aus, als sei er zum Beten gekommen. Schon von Weitem winkte er, und zog sein kleines fahrbares Köfferchen hinter sich her. Chantal hatte sich lange über die Aufnahme gebeugt, die ihr zugemailt worden war. Deshalb war sie nun nicht überrascht.

Die Haarpracht des Dekans war einer auffälligen Glatze gewichen. Er hatte ein rundliches Gesicht, trug eine randlose Brille und einen kurz geschnittenen, grauen Vollbart. Seine relativ kleinen blauen Augen blickten Chantal frech und unternehmungslustig an.

Er ließ es sich nicht nehmen, ihr ein kleines Küsschen auf die Wange zu hauchen.

»Grüß Gott Madame Chantal. Suchen Sie sich einen neuen Fotografen«, sagte er.

»Sie sind eine der schönsten Rosen, die ich jemals gesehen habe. Ich liebe Rosen über alles liebe.« Er zog die Luft tief in seine Lungen und schloss dabei die Augen.

»Und wie sie duftet, diese Rose.«

Chantal blinzelte den Kirchenmann gespielt irritiert an.

»Bruder Balduin. Sie scheinen mir ein ganz Schlimmer zu sein.«

»Und diese dunkel-samtige Stimme; wie die einer Oboe. Sie müssen wissen …«

»… dass die Oboe Ihr Lieblings-Instrument ist. Nicht wahr?«, gluckste Chantal.

Der lustige Dekan strich mehrere Male über seinen grauen Bart.

»Das wird jetzt ganz ganz schwierig«, flüsterte er.

»Im Moment habe ich das Gefühl, dass die noch so verlockendste Speise reine Zeitverschwendung wäre. Was meinen Sie, Madame Chantal?«

»Im Grunde genommen ist diese Frage ganz einfach zu beantworten. Auf unserem Zimmer lasse ich mich überraschen, wie viel Appetit Sie mitgebracht haben. Danach stärken wir uns bei einer himmlischen Speise. Ich habe einen dezenten Tisch reserviert. Und danach … danach lasse ich mich überraschen, wieviel Fantasie Bruder Balduin noch so entwickelt. Wenn Ihnen danach ist – ich habe eine CD mit Orgelmusik eingepackt. Toccata und Fuge in d-Moll. Das Orgelstück Fantasia von Mozart. Bei Orgelmusik. Oh mein Gott. Das wäre für mich einmal eine völlig neue Erfahrung.«

Der glatzköpfige Gast richtete seinen Blick gespielt nach oben.

»Du meinst es heute gut mit mir. Ich überlasse es dir, ob du inzwischen einen Spaziergang machst«, flüsterte der Dekan lachend.

Bruder Balduin hatte Fantasie mitgebracht und Kraft, viel Kraft. Chantal war einige Male leicht besorgt. Sie hatte sich in Erinnerung gerufen, dass dieser Geistliche bereits 62 Jahre alt war. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sein Herz vor lauter Glück ins Stolpern geraten wäre. Sie tröstete sich damit, dass das InterContinental auf Diskretion bedacht war. Es sei denn, der Marketingmanager des Hotels brauchte eine Schlagzeile, die selbst einigen Imamen in Turkmenistan Anlass zum Schmunzeln gegeben hätte.

»Das nächste Mal plane ich zwei oder gar drei Tage ein«, sagte der höchst zufriedene Kirchenmann am darauffolgenden Spät-Vormittag zum Abschied.

»In Ordnung Bruder Balduin. Interessieren würde mich schon, was ihr großer Boss da oben über ihre Freuden so denkt. Wir beide gehen doch davon aus, dass er sogar in dieser Sekunde ein wachsames Auge auf uns wirft. Blamieren sollten wir ihn auf keinen Fall.«

Der glatzköpfige Dekan grinste über das ganze Gesicht.

»Ich verspreche Ihnen mutig zu sein. Nachdem ich mich unter unsere größte Glocke gestellt habe, werde ich mit ihm sprechen. Wenn er dann die Glocke nicht nach unten donnern lässt, gehe ich davon aus, dass ich auch das nächste Mal mit seinem Segen komme. Ich werde ihm auf alle Fälle danken. Und selbstverständlich werde ich beten.«

»Dann beten Sie bitte auch für mich. Einverstanden?«

»Selbstverständlich«, sagte Bruder Balduin. Doch dieses Mal mit einer ernsten Miene.

»Unabhängig davon würde er sich ganz bestimmt freuen, wenn auch Sie ab und zu mit

ihm sprechen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er sich darüber freuen würde.«

»Ich verspreche es Ihnen«, lachte Chantal.

Noch am gleichen Tag versuchte sie ihr Versprechen, in die Tat umzusetzen. Hierbei wurde ihr bewusst, dass sie das noch nie in ihrem Leben getan hatte. Ihr fiel ein, dass sie weder ihre Mutter noch ihren Stiefvater beten sah; außer nach dem Tod des kleinen Gerard.

Doch plötzlich … in diesem Moment … als sie ihre Hände faltete, stockte ihr Atem. Ihr

Puls raste.

Mit geschlossenen Augen dachte Chantal nach. Sie war eine intelligente Frau. Davon war sie überzeugt. Sie war gesund. Erst vor wenigen Wochen hatte sie sich einem Gesundheits-Check unterzogen.

»Alles bestens« hatte der Professor gesagt. Er war ein Schelm und fügte grinsend hinzu:

»Sie können noch viele, viele Männer so richtig glücklich machen.«

Quasi als Gegenleistung machte sie diesen nicht mehr ganz jungen Professor glücklich. Nach mehreren Runden machte sie sich leichte Sorgen. Zum Abschied wollte sie ihm den Rat geben, sich … Doch er winkte lachend ab.

»Wenn es an der Zeit ist, werde ich Sie zu mir nach Hause einladen. Ich kann mir keinen schöneren Tod wünschen. Petrus wäre mit Sicherheit irritiert, einer höchst zufriedenen und grinsenden Seele die Pforte zu öffnen.«

Ihr Puls raste weiter. Und trotzdem musste sie noch immer lächeln.

»Chantal, es wird höchste Zeit, dass du zu einem Seelenklempner gehst«, versuchte sie in sich hineinzulächeln.

»Du hast doch nicht umsonst diese beschissenen Fachbücher über Psychologie gelesen. Da gibt es andere Gründe; andere Schranken. Denk nach. Denk nach! Da muss es noch andere Gründe geben.«

Herrjeh. Da gab es doch dieses Drama. Damals. Oh ja. In ihrer Kindheit war es ein größeres Drama gewesen. Sie, oder ein Mechanismus in ihr, hatte es bewusst und nachhaltig verdrängt – weil sie damals darüber nicht sprechen wollte.

Ihre Familie war katholisch. Wie die meisten Familien in und um Freiburg. Während ihrer Vorbereitungen auf die Kommunion hatte sie dieser Pfarrer, er hieß Pfisterer, nach dem Unterricht in die Sakristei gelotst. Er wollte sie anleiten, mit Gott zu sprechen.

Dazu müsse sie jedoch eine reine Seele haben, hatte er damals glaubhaft geflüstert. Der kleine Slip würde dabei nur im Wege sein - sagte er damals. Er half ihr dabei, ihn auszuziehen. Sie zitterte wie Espenlaub. Sie war nicht aufgeklärt. Das machte man damals nicht. Aber dass da etwas ganz und gar nicht stimmte, wurde ihr wenige Minuten später bewusst. Schreiend und tränenüberströmt stürzte sie aus der Kirche. Der kleine Slip blieb in der Sakristei zurück. Viele Stunden traute sich nicht nach Hause. Selbstverständlich hatte sie nicht den Mut, mit ihrer Mutter zu sprechen. Über solche Sachen sprach man damals nicht. Unabhängig davon: Wer hätte ihr auch geglaubt. Ein Pfarrer, ein Lehrer, ein Richter oder andere Honoratioren machten so etwas nicht. Niemals. Das musste ihre Freundin Hannah, die kleine Lügnerin, erfahren. Hannah war ihre einzige und beste Freundin.

Nach der Kommunion, Chantal war das einzige Mädchen, dass damals weinte, setzte sie keinen Fuß mehr in eine Kirche. Warum? Darüber hatte sie später nie wieder nachgedacht.

Oh Gott. Und in der vergangenen Nacht hatte sie mit einem Geistlichen geschlafen. Es hatte ihr sogar Freude bereitet. Und nun, heute, versuchte sie zu beten.

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