Manfred Mai - Deutsche Geschichte

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Die meisten Menschen in der DDR waren enttäuscht, ergaben sich resigniert ihrem Schicksal und versuchten sich so gut im SED-Staat einzurichten, wie es eben ging. Wer das nicht wollte oder konnte, flüchtete in den Westen. Von 1949 bis 1961 waren das mehr als 2,5 Millionen Menschen, davon die Hälfte junge, gut ausgebildete Arbeiter und Akademiker. Durch diesen menschlichen Aderlass verlor die DDR gerade solche Bürgerinnen und Bürger, die sie zum Aufbau eines leistungsfähigen Staates besonders gebraucht hätte. Und die Welt konnte sich jeden Tag erneut davon überzeugen, dass vielen Menschen eine unsichere Zukunft im westlichen Kapitalismus lieber war als eine sichere Zukunft im »real existierenden Sozialismus«, wie man in der DDR inzwischen sagte. Dass die Führungen in Moskau und Ostberlin darüber nachdachten, wie sie diese »Abstimmung mit den Füßen« beenden könnten, war nicht verwunderlich. Doch wie sie es dann taten, überraschte und schockierte die Welt: In der Nacht zum 13. August 1961 verbarrikadierten bewaffnete Einheiten die Grenzübergänge von Ost- nach Westberlin mit Stacheldrahtverhauen, rissen Straßen auf und unterbrachen die S- und U-Bahn-Verbindungen. In den folgenden Tagen und Wochen ließ die SED-Führung eine 12 km lange Mauer zwischen Ost- und Westberlin bauen.

Die Westmächte reagierten zurückhaltend und betrachteten den Mauerbau als »Vorgang innerhalb des sowjetischen Machtbereichs«. Zu gefährlich erschienen ein Eingreifen oder auch nur Drohgebärden im Kalten Krieg der Großmächte. Bundeskanzler Adenauer blieb in Bonn und zeigte sich nicht in Berlin, was ihm vor allem die Berliner übel nahmen.

Noch während die Mauer gebaut wurde, wagten etwa 7000 Ostdeutsche die Flucht nach Westberlin.

Nach dem Bau der Berliner Mauer wurde auch die 1400 km lange Grenze zur Bundesrepublik systematisch dicht gemacht. In einem »Todesstreifen« wurden Minen gelegt und Selbstschussanlagen installiert. Die Grenzsoldaten bekamen den Befehl, auf »Republikflüchtlinge« zu schießen. Trotzdem wagten immer wieder Menschen die Flucht, und mehr als 800 von ihnen bezahlten ihren Wunsch nach Freiheit mit dem Leben.

Der »antifaschistische Schutzwall«, wie die Mauer in der SED-Propaganda genannt wurde, führte zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes. Bald hatte die DDR den höchsten Lebensstandard im Ostblock und wurde zu einer der führenden Industrienationen. Dennoch betrachteten viele Bürger die DDR nicht als ihren Staat; angesichts der geschlossenen Grenze sahen sie jedoch kaum eine andere Möglichkeit, als sich mit ihm zu arrangieren.

Mehr Demokratie wagen

Seit neben den USA auch die Sowjetunion Atomwaffen besaß, konnte keine der beiden Großmächte mehr einen Krieg beginnen, ohne die eigene Vernichtung zu riskieren. Trotzdem ließen beide nichts unversucht, um ihren Machtbereich auszudehnen. Als die Sowjetunion 1962 im sozia-listischen Kuba, also »vor der Haustür« der USA, Raketen stationierte, drohte sogar der dritte Weltkrieg. 13 Tage lang hielt die Welt den Atem an, ehe sich die beiden Supermächte doch noch einigten. Die Kuba-Krise vom Oktober 1962 und der drohende Atomkrieg waren gleichzeitig Höhe- und Wendepunkt des Kalten Krieges. Beide Seiten begriffen, dass eine Fortsetzung der bisherigen »Politik der Stärke« mit ihren gewaltigen Rüstungsprogrammen in die atomare Katastrophe führen konnte. So kam es zu ersten Schritten, die das Verhältnis zwischen den beiden Blöcken entspannen, den Rüstungswettlauf stoppen und zu einem friedlichen Nebeneinander führen sollten.

Diese veränderte »Großwetterlage« wirkte sich auch auf die deutsch-deutsche Politik positiv aus – wenn auch sehr langsam. Denn Adenauer und seine jeweilige Regierung hatten sich von Anfang an dagegen gewehrt, Ostdeutschland als einen Staat zu betrachten. Man sprach von der »Sowjetzone«, von »drüben«, von der »so genannten DDR«, von einem »Phänomen«. Mit einem »Phänomen« aber konnte man nicht verhandeln. Deswegen gab es Kontakte – wenn überhaupt – nur auf unteren Ebenen. Diese starre Haltung wurde nun immer mehr kritisiert und die Rufe nach Veränderungen wurden immer lauter. Doch »der Alte« hörte diese Rufe nicht oder er wollte sie nicht hören. Vielleicht war er mit 87 Jahren nun wirklich zu alt, um noch einmal eine neue Politik anzufangen. So ging die Ära Adenauer zu Ende und Ludwig Erhard wurde im Oktober 1963 sein Nachfolger. Doch als Kanzler war der Vater des Wirtschaftswunders nicht so erfolgreich wie als Wirtschaftsminister. Ausgerechnet während seiner Regierungszeit erlebte die Bundesrepublik ihre erste Wirtschaftskrise. Die Koalition zwischen CDU/CSU und FDP zerbrach und wurde am 1. Dezember 1966 von einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD abgelöst. Trotzdem stiegen die Arbeitslosenzahlen weiter.

Nach dem ständigen Wachstum der vergangenen 20 Jahre, nach »Fress«-, Kleidungs-, Wohnungs-, Auto- und Reisewelle schien es so, als würden die Bundesbürger zum ersten Mal Atem holen. Von der kritischen Intelligenz und vor allem von der jungen Generation wurden sie gefragt, ob dieses Leben, das sich vorwiegend an materiellen Werten orientierte, wirklich lebenswert sei. Überhaupt wurden die alten Werte und Verhaltensmuster zunehmend in Frage gestellt. Schließlich hatten die preußisch-deutschen Tugenden wie Gehorsam, Ordnungssinn, Pünktlichkeit und Fleiß nach Meinung der jungen Leute in den Nationalsozialismus geführt. Viele warfen nun ihren Eltern und Großeltern vor, immer nur gehorcht und keinen Widerstand gegen die Nationalsozialisten geleistet zu haben. In den Augen der Jugend, insbesondere der studentischen Jugend, hatte die ältere Generation so ziemlich alles falsch gemacht. Als dann die SPD mit ihrem neuen Hoffnungsträger Willy Brandt auch noch mit der CDU/CSU koalierte, wandten sich viele enttäuscht vom parlamentarischen System der Bundesrepublik ab und erklärten sich zur »Außerparlamentarischen Opposition«, kurz APO genannt. Zuerst kritisierten sie den »Bildungsnotstand« und die schlechten Studienbedingungen an den deutschen Universitäten. Dann weitete sich der Protest zu einer fundamentalen Kritik an der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft mit ihrer »Amerikahörigkeit« und ihrem »Antikommunismus« aus. Ein »dritter Weg« zwischen Kapitalismus und Kommunismus, ein »demokratischer Sozialismus«, war das Ziel der »Neuen Linken«, die sich von ähnlichen Bewegungen in anderen westlichen Ländern bestätigt sah. Die Aufbruchstimmung machte selbst am eisernen Vorhang nicht halt. Im Frühjahr 1968 entstand in der Tschechoslowakei eine Reformbewegung, die auch die Kommunistische Partei erfasste. Alexander Dubcek wurde Parteichef und gab die neuen Ziele bekannt: Demokratisierung und Liberalisierung. Ein »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« sollte entstehen. Viele Menschen in aller Welt setzten große Hoffnungen in diesen »Prager Frühling«.

Eine neue Zeit schien anzubrechen und die »Neue Linke« sah sich im historischen Prozess auf dem richtigen Weg. Der Abbau aller »autoritären Strukturen« und »Basisdemokratie in allen Lebensbereichen« wurden gefordert. Ebenso die volle Gleichberechtigung der Geschlechter und eine tolerantere Sexualmoral. Durch Demonstrationen versuchte die APO, »die Massen« zu erreichen und das Bewusstsein der Menschen zu verändern.

Bei so einer Demonstration in Berlin wurde ein Student von einer Polizeikugel getötet. Manche sahen darin den Beweis für die Brutalität des Staates und riefen zum gewaltsamen Umsturz der bestehenden Verhältnisse auf. Aber die Mehrheit der »Neuen Linken« und die übergroße Mehrheit der Bevölkerung wollten keine gewaltsamen Veränderungen, sondern Reformen. Als am 22. Oktober 1969 die Große Koalition von einer »sozial-liberalen« aus SPD und FDP abgelöst wurde, sahen sie darin eine große Chance.

Tatsächlich stellte der neue Bundeskanzler Willy Brandt seine Regierungserklärung unter das Motto: Mehr Demokratie wagen! »Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. Wir brauchen Menschen, die kritisch mitdenken, mitentscheiden und mitverantworten. Wir stehen nicht am Ende unserer Demokratie, wir fangen erst richtig an.«

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