Robert Wilson - Quarantäne

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Blind Lake ist eine weitläufige Forschungseinrichtung im Norden Minnesotas, streng abgeschottet von der Öffentlichkeit. Denn hier arbeiten Wissenschaftler mit einer Technologie, die sie selbst kaum verstehen: Sie beobachten intelligentes Leben auf einem Millionen von Lichtjahre entfernten Planeten. Sie können dabei keinen Kontakt mit den Außerirdischen aufnehmen oder sonstwie Einfluss nehmen — sie können nur beobachten. Doch dann wird Blind Lake vom Militär plötzlich unter Quarantäne gestellt, niemand darf das Gelände betreten oder verlassen. Haben die Aliens herausgefunden, dass sie beobachtet werden? Und fühlen sie sich dadurch so gestört, dass sie Gegenmaßnahmen ergreifen? für die Wissenschaftler beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit …
Nach seinem preisgekrönten Bestseller »Spin« stellt Robert Charles Wilson auch mit »Quarantäne« unter Beweis, dass er einer der aufregendsten Science-fiction-Autoren unserer Zeit ist.

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Wir sagen, das Subjekt bewegt sich hierhin oder dorthin, führt diese oder jene Tätigkeit aus, ist relativ langsam oder relativ schnell, wendet sich nach links oder rechts, isst dies und das, sofern wir an dem Wort ›isst‹ nicht Anstoß nehmen als einem schleichenden Anthropozentrismus und den Ausdruck ›zu sich nehmen‹ bevorzugen. Es meint haargenau das Gleiche, nimmt sich im schriftlichen Bericht aber besser aus. »Subjekt nahm einen Klumpen vegetabilischer Substanz zu sich.« Tatsächlich hat er eine Pflanze gegessen — Sie wissen es, ich weiß es, aber ein Fachrezensent in der Nature würde es nie durchgehen lassen.« Vorsichtiges Gelächter ließ sich vernehmen. Von hinten schnaubte Ray laut und spöttisch. »Wir überprüfen die Konnotationen eines jeden Wortes, das wir verwenden, mit dem kritischen Instinkt eines Zensors. Alles im Namen der Wissenschaft und oft mit gutem Grund.

Aber ich frage mich, ob wir uns damit nicht gleichzeitig auch blind stellen. Was in unserem Diskurs über die Völker von UMa47/E fehlt, und das möchte ich heute zu bedenken geben, ist das narrative Element.

Die Eingeborenen von UMa47/E sind keine Menschen, aber wir sind es, und Menschen interpretieren die Welt, indem sie Erzählungen entwickeln, die der Erklärung der Welt dienen. Die Tatsache, dass einige unserer Erzählungen naiv, von Wunschdenken geprägt oder schlichtweg falsch sind, entwertet nicht den Prozess als solchen. Wissenschaft ist schließlich im Kern eine Erzählung. Ein Anthropologe, oder auch eine Armee von Anthropologen, mag über Knochenfragmenten brüten und sie nach einem Dutzend oder meinetwegen hundert augenscheinlich trivialen Merkmalen katalogisieren, aber das unausgesprochene Ziel all seiner Arbeit ist eine Erzählung — eine Geschichte darüber, wie die Menschen sich aus der übrigen Fauna dieses Planeten entwickelt haben, eine Geschichte über unsere Ursprünge und unsere Vorfahren.

Oder denken Sie an das periodische System. Das periodische System ist ein Katalog, eine Liste der bekannten und möglichen Elemente, nach einem bestimmten organisierenden Prinzip geordnet. Es sieht aus wie statisches Wissen, von genau derselben Sorte, wie wir es über das Subjekt und seine Verwandten sammeln. Doch sogar das periodische System hat etwas Narratives, trägt eine Erzählung in sich. Das periodische System ist eine zentrale Aussage in der Geschichte über das Universum, der Endpunkt einer langen Erzählung über die Entstehung von Wasserstoff und Helium beim Urknall, über die Schaffung schwerer Elemente in Sternen, über die Beziehung von Elektronen zu Atomkernen, über den Atomkern und seinen Verfallsprozess und das Quantenverhalten subatomarer Partikel. Auch wir haben unseren Platz in dieser Erzählung. Wir sind zum Teil das Ergebnis von Kohlenstoffchemie in Wasser — eine weitere im periodischen System verborgene Erzählung —, und das Gleiche gilt, wie ich hinzufügen könnte, für die von uns beobachteten Leute auf UMa47/E.«

Sie machte eine Pause. Es stand ein Glas Eiswasser auf dem Rednerpult, Gott sei Dank. Marguerite nahm einen Schluck. Den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen hatte sie bereits einige im Flüsterton geführte Streitgespräche im Publikum ausgelöst.

»Erzählungen überschneiden sich und streben auseinander, gehen alte und neue Verbindungen ein. Um eine Erzählung verstehen zu können, ist es mitunter erforderlich, eine weitere, eine neue zu entwickeln. Entscheidend ist, dass wir mithilfe des Erzählens verstehen. Durch das Erzählen verstehen wir das Universum, und es ist offensichtlich, dass wir auch uns selbst erst durch Erzählungen verstehen. Ein Fremder mag undurchschaubar oder gar bedrohlich wirken, bis er uns seine Geschichte erzählt; bis er uns seinen Namen sagt, uns mitteilt, wo er herkommt und wo er hingeht. Dies könnte auch für die autochthonen Bewohner von UMa47/E zutreffen. Es würde mich nicht überraschen, wenn auch sie, auf ihre Art, Erzählungen schaffen und austauschen. Möglich auch, dass sie es nicht tun; möglich, dass sie eine andere Methode haben, Wissen zu organisieren und zu verbreiten. Aber ich garantiere Ihnen, dass wir sie nicht verstehen werden, solange wir darauf verzichten, uns Geschichten über sie zu erzählen.«

Sie konnte jetzt mehr Gesichter im Publikum sehen. Da war Chris, in der Mittelreihe, der ihr ermunternd zunickte. Elaine Coster saß neben ihm, dann kam Sebastian Vogel. Sie nahm an, dass sie alle ihren Server in der Hand hatten, für den Fall, dass Ray unerwartet zur Plaza stürmte.

Und unten in der ersten Reihe saß Tess, aufmerksam zuhörend. Ray musste sie mitgebracht haben. Marguerite lächelte in Richtung ihrer Tochter.

»Wir sind Wissenschaftler, natürlich. Wir haben unsere eigene Bezeichnung für eine tastende, vorläufige Erzählung: Wir sagen Hypothese dazu, und wir überprüfen sie durch Beobachtung und Experimente. Und selbstverständlich kann eine jede Hypothese, die wir in Bezug auf die Eingeborenen entwickeln, nur sehr, sehr vorläufig sein. Eine erste Annäherung, eine begründete Vermutung, vielleicht gar ein Schuss ins Blaue.

Dennoch bin ich der Ansicht, dass wir bisher mit solchen Vermutungen viel zu zurückhaltend gewesen sind. Ich glaube, das liegt daran, dass die Fragen, die wir stellen müssen, um unsere Erzählung zu erschaffen, ausgesprochen beunruhigend sind. Eine jede vernunftbegabte Spezies, auf die wir treffen — und zum ersten Mal in der Geschichte sehen wir eine andere Gattung, die wir mit der unseren vergleichen können —, wird sich auf ihre Biologie gründen. Ein Teil ihres Verhaltens wird, mit anderen Worten, auf ihre genetische Geschichte zurückzuführen sein. Wenn nun aber diese Gattung wirklich mit Vernunft, mit Intelligenz begabt ist, dann wird ein Teil ihres Verhaltens auch willkürlich sein, wird flexibel, wird innovativ sein. Womit nicht gesagt sein soll, dass es sich um eine unfehlbar rationale Gattung handeln muss. Vielleicht ganz im Gegenteil.

Und hier steckt meines Erachtens die grundlegende Frage, der wir bislang lieber aus dem Weg gegangen sind. Wir hegen allerlei strenge Glaubenssätze über uns selbst. Ein Theologe würde vielleicht sagen, wir seien eine Gott suchende Spezies. Ein Biologe würde sagen, wir seien eine zu hochkomplexen Handlungen fähige Einheit von miteinander zusammenhängenden physiologischen Funktionen. Ein Marxist würde sagen, wir seien Teilnehmer eines Dialoges zwischen der Geschichte und der Ökonomie. Ein Philosoph würde sagen, wir seien das Ergebnis der durch DNA geleiteten Aneignung der Mathematik neu entstehender Eigenschaften in semistabilen chaotischen Systemen. Wir verstehen diese Glaubenssätze so, dass sie sich gegenseitig ausschließen, und wir hängen ihnen, je nach persönlicher Neigung, mit religiöser Inbrunst an.

Ich vermute jedoch, dass sich all diese Beschreibungen in Bezug auf die Eingeborenen von UMa47/E als zwar einerseits nützlich, aber andererseits auch unzureichend erweisen werden. Wir werden zu einer neuen Definition der ›vernunftbegabten Spezies‹ gelangen müssen, einer Definition, die uns und die Eingeborenen umgreift. Und eben dem, scheint mir, sind wir bisher aus dem Weg gegangen.«

Noch ein Schluck Wasser. War sie zu dicht am Mikrofon dran? In den hinteren Reihen klang es wahrscheinlich so, als würde sie gurgeln.

»Alles, was wir über die Eingeborenen sagen, impliziert eine neue Perspektive auf uns selbst. Wir werden sie im Vergleich zu uns als mehr oder weniger mutig beurteilen, mehr oder weniger sanft, mehr oder weniger kriegerisch, mehr oder weniger leidenschaftlich — letzten Endes vielleicht als mehr oder weniger geistig gesund.

Wir werden, mit anderen Worten, unter Umständen gezwungen sein, Schlussfolgerungen über sie, und in der Folge auch über uns, zu ziehen, die uns nicht gefallen.

Aber wir sind Wissenschaftler, und als solche dürfen wir vor diesen Problemen nicht zurückschrecken. Als Wissenschaftlerin vertrete ich die Überzeugung — ich bin versucht zu sagen: den Glauben —, dass Verstehen besser ist als Unwissenheit. Unwissenheit ist, anders als das Leben, anders als die Erzählung, statisch. Verstehen impliziert eine Bewegung nach vorn und damit die Möglichkeit der Veränderung.

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