Link Charlotte - Am Ende des Schweigens

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Stanbury — ein kleines Dorf im Westen Yorkshires. Eine eigenwillige romantische Landschaft, die einst die Heimat der Brontë-Schwestern war. Und der Ort, an dem drei eng befreundete deutsche Ehepaare seit Jahren ihre Ferien verbringen. Doch die Harmonie trügt. Eines Tages wird das idyllische Anwesen Stanbury House zum Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens. Ein Verbrechen, das jahrelanges Schweigen beendet — und das die Überlebenden mit ihrer ganz persönlichen Wahrheit konfrontiert.

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Es gab ein Problem, das unseren Alltag zunehmend belastete, und das war jener der Verachtung entspringende Haß, den ich auf schwache Menschen habe und mit dem ich auch meinen Patienten gegenüber ständig kämpfen muß. Sosehr diese Menschen jenen Kitzel in mir auslösen, der mein Leben lebenswert macht, so unvermeidlich lösen sie auch Wut und Abneigung, ja ich möchte fast sagen: Ekel, tiefsten Ekel, in mir aus. Es ist immer wieder das gleiche Phänomen, und es macht diesen Beruf, den ich so liebe, oft recht schwierig für mich. Manchmal kann ich es fast nicht aushalten, mit einer dieser Jammergestalten in einem Raum zu verharren, so heftig ist die fast physisch spürbare Abscheu. In der Regel werde ich aber die Person nach fünfzig Minuten los, und auch ein Seminar dauert nie länger als zwei Stunden. Zeit und Gelegenheit, mich zu regenerieren.

Aber Evelin, die jämmerlichste aller Jammergestalten, hatte ich nun immer um mich. Morgens und abends und an den Wochenenden, in den Nächten, in den Ferien. Sie war meine Frau! Sie ist meine Frau. Ich kann sie nicht nach fünfzig Minuten aus dem Raum schicken, die Fenster weit aufreißen, tief durchatmen und den Ekel und den Haß langsam in mir abklingen lassen.

Ekel und Haß. Ja. Das war es, was ich immer stärker für Evelin empfand in den ersten Jahren unserer Ehe. Es ist das, was ich heute für sie empfinde. Manchmal sind Ekel und Haß stärker als das Wohlgefühl, das mir ihre Abhängigkeit verschafft. In solchen Momenten quält mich das Gefühl, mit dieser Heirat ein schlechtes Geschäft gemacht zu haben. Wobei ich mir dann immer wieder sage, daß ich vielleicht eine anders strukturierte Person gar nicht hätte heiraten können. Ich brauche mir nichts vorzumachen: Letztlich ist es ein sexueller Reiz, den mir diese psychisch schwerstlabilen Frauen vermitteln. Und ganz sicher wäre ich nicht mit einer Frau zum Standesamt gegangen, die diesen Reiz nicht auf mich ausübt. Wenn also nicht Evelin, so wäre ich doch immer an einer Frau ihres Schlages hängengeblieben. Und hätte mich immer mit dem gleichen Dilemma konfrontiert gesehen.

Vielleicht bin ich das Problem. Nicht Evelin.

Obwohl sie schon ein spezieller Fall ist. Ein ganz spezieller. Wenn auch Dr. Wilbert ihr großer Vertrauter war und ist, so konnte es nicht ausbleiben, daß auch wir Gespräche miteinander führten, und als Psychologe bin ich versiert genug, die Dinge von den Menschen zu erfahren, die ich erfahren will. Evelin ist mir intellektuell im allgemeinen und rhetorisch im speziellen überhaupt nicht gewachsen. Letztlich kam sie nicht umhin, mir meine Fragen zu beantworten.

Evelins Vater war Schriftsteller. Einer, den niemand kennt, der aber entweder so von sich überzeugt war oder so von Leidenschaft erfüllt, daß er trotz des ausbleibenden Erfolgs nicht aufhören konnte, in seiner brotlosen Kunst zu verharren. Er hatte aus dem Familienbesitz ein Haus geerbt und eine nicht unbeträchtliche Summe Geld, so daß es ihm gelang, Frau und Tochter auch ohne eigenes Einkommen leidlich über Wasser zu halten. Das Haus war eine uralte, völlig verwohnte Villa mit knarrenden Fußböden, Fenstern, die nicht mehr richtig schlossen, defekten Wasserleitungen und einem Garten drumherum, der die Bezeichnung Urwald verdient hätte. Aus unerfindlichen Gründen hing Evelin mit Leib und Seele an dieser Bruchbude und trauerte ihr auch später noch nach: Sie wollte immer, daß wir ein Haus in dieser Art kaufen, ein Ansinnen, gegen das ich mich natürlich vehement und erfolgreich zur Wehr setzte.

Das Schlimme an Evelins Vater war nicht so sehr sein berufliches Scheitern an sich, sondern das, was die ununterbrochene Frustration aus ihm machte. Er begann zu trinken, und er wurde zunehmend gewalttätig. Nicht gegen Evelin, aber gegen seine Frau. Ich habe meine Schwiegermutter nie kennengelernt, aber nach allem, was ich von ihr gehört habe, muß sie ein unterwürfiges Mäuschen gewesen sein. Attraktiv, wenig selbstbewußt, ihrem unfähigen Mann zutiefst ergeben. Eine jener Frauen, die meinen, ihr Leben lang dankbar sein zu müssen, daß sie überhaupt einen Mann gefunden haben, selbst wenn sie von ihm schikaniert werden. Ganz sicher hat sie Evelins Frauenbild geprägt, und ihr Verständnis von einer Beziehung sowieso.

Evelins Vater muß Tobsuchtsanfälle von wirklich beängstigendem Ausmaß gehabt haben. Er warf mit allen Gegenständen um sich, die ihm in die Hände fielen, selbst Stühle und sogar Tische waren nicht vor ihm sicher. Er riß Vorhänge zu Boden, zertrümmerte die Glastüren von Schränken, riß Stromkabel samt Steckdosen aus den Wänden. Zeitweise muß es in der Villa ausgesehen haben, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Er war sturzbetrunken, klagte Gott und die Welt an, weil wieder irgendein Verleger eines seiner genialen Werke abgelehnt hatte. Seine maßlose Wut verlangte nach immer neuen Ventilen. Und da bot sich natürlich seine Ehefrau an.

Irgendwie kann ich ihn verstehen. Die Welt der deutschen

Verlage hatte sich gegen ihn verschworen, und da stand sie, naiv und dümmlich, und verstand nichts von seiner Tragik. Gebärdete sich unterwürfig und reizte ihn damit nur noch mehr. Lächelte ihn zaghaft an, im völlig falschen Moment, sagte mit Zitterstimme irgendwelche Dinge, die total daneben waren… Kein Wunder, daß er ihr irgendwann eine reinhaute. Und damit war der Damm gebrochen. Vermutlich gab es irgendwann auch kaum noch etwas im Haus, das er kaputtmachen konnte. Nur noch seine Frau.

Evelins Mutter.

Die Frau muß heute ein Meisterstück chirurgischer Kunstfertigkeit sein, denn es gibt wohl so gut wie nichts in ihrem und an ihrem Körper, was ihr Mann nicht zerschlagen hätte und was nicht von den Ärzten wieder zusammengeflickt worden wäre. Das Nasenbein zertrümmert, sämtliche Rippen, Finger, Handgelenke, Schlüsselbein gebrochen, die Zähne ausgeschlagen; sie war wegen eines Milzrisses im Krankenhaus, wegen mehrerer Gehirnerschütterungen, wegen eines geplatzten Trommelfells, und schließlich wäre sie noch fast verblutet, nachdem er ihr ein Messer in den Oberschenkel gerammt hatte. Ich vermute, daß sie von den Ärzten heftig gedrängt wurde, ihren Mann anzuzeigen, aber da er nie zur Rechenschaft gezogen wurde, deckte sie ihn wohl beharrlich. So sind diese Art Frauen. Ich habe genügend davon unter meinen Patientinnen. Die würden noch mit einem Bauchschuß auf allen vieren ins Krankenhaus robben und erklären, den hätten sie sich beim Reinigen einer Waffe versehentlich selbst zugefügt.

Es ist keineswegs so, daß mir Evelin dies alles einfach erzählte. Sie schwärmte nur von dem verwinkelten, romantischen Haus und dem herrlichen Garten und hielt an der Überzeugung fest, ihr Vater sei ein genialer, aber verkannter Schriftsteller gewesen.

«Er hatte nie Geld«, sagte sie einmal,»und ich glaube, darüber ist Mama depressiv geworden.«

Daß ich nicht lache! Die Alte ist keineswegs depressiv, wie ich heute weiß. Schließlich bin ich in der Branche nicht ohne Verbindungen, und ich habe Erkundigungen eingezogen. Meine Schwiegermutter sitzt im Irrenhaus, das ist die Wahrheit. Mein Schwiegervater hat ihr das Spatzenhirn aus dem Kopf geprügelt, und man mußte sie einsperren, weil sie sonst zu einer Gefahr für die Allgemeinheit geworden wäre. Sie weiß nicht mehr, wer sie ist, brabbelt konfuses Zeug vor sich hin, und sowie sie die Gelegenheit hätte, würde sie alles anzünden, was ihr in den Weg kommt: Häuser, Autos, Bäume, Tiere. Sie faselt etwas von der reinigenden Kraft des Feuers. Zum Glück wird kein Arzt der Welt sie dort, wo sie jetzt ist, wieder rauslassen.

Vor ein paar Jahren — es muß gewesen sein, kurz bevor Evelin damals schwanger wurde — hatte der gute Dr. Wilbert seinen entscheidenden Durchbruch in Evelins Therapie. Evelin erinnerte sich plötzlich der Hölle, in der sie groß geworden war, beziehungsweise sie hörte auf, die Erinnerung zu verdrängen. Es war wohl so, daß sie immer wieder davon gesprochen hatte, ihre Kindheit im wesentlichen in der Küche ihres Elternhauses verbracht zu haben, und im wesentlichen hieß in diesem Fall: außerhalb der Schulzeit praktisch jede Minute. Heute ist sie ein Fettkloß, und eine solche Aussage entbehrt nicht einer gewissen Komik, aber wie ich sagte, ich lernte sie als ein ziemlich dünnes Ding kennen, und auf den paar Fotos, die es aus ihren Kinderjahren gibt, sieht sie fast unterernährt aus. Sie kann sich kaum mit Fressalien vollgestopft haben, es sei denn, sie wäre an Bulimie erkrankt gewesen, was ich zeitweise vermutet hatte und womit ich — offen gestanden — falsch lag.

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