Link Charlotte - Am Ende des Schweigens

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Am Ende des Schweigens: краткое содержание, описание и аннотация

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Stanbury — ein kleines Dorf im Westen Yorkshires. Eine eigenwillige romantische Landschaft, die einst die Heimat der Brontë-Schwestern war. Und der Ort, an dem drei eng befreundete deutsche Ehepaare seit Jahren ihre Ferien verbringen. Doch die Harmonie trügt. Eines Tages wird das idyllische Anwesen Stanbury House zum Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens. Ein Verbrechen, das jahrelanges Schweigen beendet — und das die Überlebenden mit ihrer ganz persönlichen Wahrheit konfrontiert.

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Ich sah Evelin sofort an, daß es ihr vor nichts so graute wie davor, aus der Menge heraustreten zu müssen, und deshalb rief ich sie sogleich für das erste Rollenspiel auf, das ich vorbereitet hatte. Sie wurde abwechselnd rot und blaß und bekam flackernde Augen. Sie sah mich flehend an, wie ein Tier in einer todbringenden Falle, und ich weiß noch, daß ich hoffte, niemand würde meine Erektion bemerken, die mich jäh befiel und sich natürlich — wie das eben so ist — völlig meiner Kontrolle entzog.

Als Evelin begriff, daß es keinen Ausweg gab, kam sie schließlich nach vorn, auf zitternden Beinen, wie man sehen konnte. Ich griff mir einen zweiten Teilnehmer, einen jungen Mann, der überdimensionale Henkelohren hatte, die der Grund für seine Kontaktschwäche sein mochten. Er wand sich ebenfalls vor Entsetzen, schien aber nicht so verzweifelt zu sein wie Evelin. Die beiden quälten sich durch die Aufgabe, die ich ihnen stellte, und ich beobachtete sie — das heißt, offen gestanden beobachtete ich eigentlich nur Evelin. Sie faszinierte mich ungemein.

Sie war damals, vor zwölf Jahren, eine recht attraktive Person. Zwanzig Jahre alt, blond, sehr schlank. Sie hatte hübsche Beine und hätte etwas aus sich machen können, wenn sie nicht immer mit diesem Bitte-friß-mich-nicht-Gesichtsausdruck herumgeschlichen wäre. Andererseits hätte sie mich dann zweifellos nicht so erregt. Auch nicht so wütend gemacht. Sie wäre mir wahrscheinlich überhaupt nicht aufgefallen. Selbstsichere Frauen haben mich nie interessiert, da ist eine im Grunde so langweilig wie die andere.

Evelin schwitzte ganz furchtbar während des Rollenspiels. Unter ihren Armen breiteten sich immer größere nasse Flecken auf dem Stoff ihres grauen Pullovers aus. Ihr Gesicht war puterrot und glänzte. Sie war den Tränen nahe.

Ich bekam plötzlich Angst, ich könnte zu weit gegangen sein.

Wenn sie nach dieser Erfahrung nun nie wieder in mein Seminar kam? Deshalb rief ich sie am Ende der zwei Stunden noch einmal zu mir. Während die anderen schon zur Tür hinausströmten, trat ich ganz dicht an Evelin heran und nahm ihre rechte Hand in meine beiden Hände. Sie schwitzte immer noch stark.

«Evelin, ich weiß, das war heute sehr schwierig für Sie«, sagte ich sanft und sah sie eindringlich an.»Aber Sie sind eindeutig die Teilnehmerin mit den größten Problemen, das habe ich sofort bemerkt. Deshalb kümmere ich mich verstärkt um Sie. Verstehen Sie das?«

Sie nickte und kämpfte mit den Tränen.

Ich bemühte mich, von dem Widerwillen gegen die glitschige, schlaffe Hand, die wie ein halbtoter Fisch zwischen meinen Fingern zuckte, nicht überwältigt zu werden.

«Sie sollten keinesfalls aufgeben. Ich denke, Sie befinden sich in einer sehr schwierigen Lebenssituation, und es ist sehr entscheidend für Sie, gerade jetzt die richtigen Weichen zu stellen.«

Sie konnte mir kaum in die Augen sehen. Natürlich hatte sie bereits beschlossen, nie wieder dieses schreckliche Seminar zu besuchen.

«Was hat Sie veranlaßt, hierherzukommen?«fragte ich sachlich.

«Mein… mein Therapeut«, antwortete sie mit Piepsstimme.»Er meinte, ich solle versuchen, mich mehr unter Menschen zu begeben. Ich habe ihm gesagt, daß das schwierig ist, weil mir andere Menschen Angst machen. Sie sind so selbstsicher und stark… und, na ja, wir haben dann gemeinsam überlegt, daß es vielleicht ein guter Anfang wäre, mich Menschen anzuschließen, die ähnliche Probleme haben wie ich. Dann fiel mir ein Prospekt über dieses Seminar in die Hände, und…«

«…und da beschlossen Sie, den Stier bei den Hörnern zu packen. Ein großer, ein mutiger Schritt. Wäre es nicht zu schade, wenn wir jetzt gleich wieder schwach würden?«

Ich drückte ihre Hand ein wenig. Ich lächelte sie an. Sie sehnte sich nach Wärme und Zuwendung, ja sie verzehrte sich geradezu danach. Ich hatte gewonnen, wenn sie zu der Überzeugung gelangte, von beidem etwas bei mir finden zu können.

Tatsächlich kam sie wieder. Ich ließ sie ein paar Stunden lang völlig in Ruhe, obwohl es mir ungeheuer schwerfiel, aber sie sollte sich sicher fühlen. Als ich deutlich merkte, daß sie sich entspannte, setzte ich sie, für sie völlig unerwartet, in einer sehr schwierigen Übung ein. Sie kam überhaupt nicht zurecht und empfand den Vorgang als wahnsinnig blamabel, wie sie mir später unter Tränen erzählte. Ich aber lobte sie, sagte ihr, daß ich sehr zufrieden mit ihr sei, und lächelte ihr gelegentlich während der Seminarstunden zu. Sie fing an, mein Lächeln zaghaft zu erwidern. Es war passiert, was ich beabsichtigt hatte: Sie brauchte mich, sie machte mich zum emotionalen Mittelpunkt ihres Lebens.

Wir heirateten im Juli 1992, also fast eineinhalb Jahre nach unserer ersten Begegnung. Leon und Alexander fungierten auf meine Bitte hin als Trauzeugen. Sonst war niemand anwesend. Evelin hatte keine Freunde, und sie hatte auch keine Familie mehr. Ihr Vater sei vor Jahren an einem Infarkt gestorben, hatte sie mir erzählt, und ihre Mutter habe mit diesem Schicksalsschlag nicht fertigwerden können und sei wegen ihrer schweren Depressionen in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik.

«Laß sie uns doch besuchen«, hatte ich kurz vor der Hochzeit vorgeschlagen,»und ihr von uns erzählen!«

Aber das wollte Evelin nicht, auf keinen Fall. Sie begann — natürlich — zu heulen, als ich drängte, und so ließ ich vorläufig von diesem Ansinnen ab.

Nach der Hochzeit begann ich mich immer öfter zu fragen weshalb ich geglaubt hatte, Evelin unbedingt heiraten zu müssen. Sie sah ganz niedlich aus, aber es gibt Frauen, die sind weit attraktiver als sie. Ihr Äußeres war nicht der Grund, ganz sicher nicht. Ich glaube, es war der Umstand, daß sie von mir abhängig war, der mich so reizte, ja der mich fast süchtig danach machte, meine Macht über sie immer wieder neu auszuprobieren. Sie war mir ausgeliefert, die Frage, ob ein Tag gut oder schlecht für sie verlief, wurde einzig von mir entschieden. Ich konnte ihr schon beim Frühstück mit Kälte und Schweigen begegnen, und schon verwandelte sie sich in einen winselnden Hund, der verzweifelt um ein wenig Zuwendung bettelt. Sie kroch geradezu auf dem Bauch hinter mir her, bemüht, alles richtig zu machen, ein Lächeln in meine Züge zu zaubern, ein gutes Wort von mir zu hören. Wenn es mir gefiel, gab ich ihr plötzlich und unerwartet, was sie wollte — und erlebte eine Frau, die vor Dankbarkeit und Erleichterung bereit gewesen wäre, meine Fußsohlen zu lecken, hätte ich es gefordert. Manchmal allerdings bereitete es mir auch einen besonderen Spaß, sie ein paar Tage schmoren zu lassen und zu beobachten, was diese Behandlung aus ihr machte. Sie wurde zum Wrack, innerhalb von vierundzwanzig Stunden, man konnte zuschauen, wie es mit jeder Minute schlimmer wurde. Von irgendeinem Zeitpunkt an konnte sie kein Salzfaß mehr in der Hand halten, weil sie so zitterte. Sie konnte nicht mehr ans Telefon gehen, weil ihre Stimme brach, wenn sie nur ihren Namen sagte. Schließlich schloß sie sich im Bad ein und kotzte sich fast die Seele aus dem Leib.

Und ich?

Ich wußte, daß es mich nicht mehr Aufwand als das Umlegen eines Lichtschalters kosten würde, ihre Qual zu beenden, und daß ich den Zeitpunkt allein bestimmen konnte. Das machte mich… wie soll ich es nennen? Ich war süchtig danach. Es war ein Spiel, ein Kick, es war absolut das Größte. Ich mußte es immer wieder haben.

Und deshalb, denke ich, habe ich diese Frau geheiratet. Sie gehört zu den Menschen, die schon als Opfer auf die Welt kommen. Und es dann auch lebenslang bleiben. In gewisser Weise, und das erschreckt mich manchmal, bin ich von ihr so abhängig wie sie von mir. Ich könnte es nicht ertragen, sie zu verlieren.

Was mich vom ersten Tag unserer Ehe an nervte und bis heute nervt, ist ihre Anhänglichkeit an Dr. Wilbert. Ihr Therapeut. Nach der Hochzeit sagte ich ihr, sie solle doch bei Wilbert aufhören, schließlich sei sie ja nun mit einem Psychologen verheiratet. Ich schenkte ihr einen Hund, einen bildschönen Schäferhund, damit sie jemanden hatte, für den sie sorgen, mit dem sie sich beschäftigen konnte, und ich hoffte, dies würde ihr die Abnabelung von Wilbert erleichtern. Sie schaffte es nicht. Es gab in den letzten Jahren immer wieder diesbezüglich Versuche von ihr, auf meinen massiven Druck hin, aber sie wurde stets rückfällig. Zeitweise suchte sie ihn, glaube ich, sogar heimlich auf. Ich konnte es nicht riskieren, ihr zu sagen, sie solle sich doch bei mir in Behandlung begeben, denn das wäre, nach allen therapeutischen Regeln, völlig abwegig gewesen. Sie hätte es Wilbert garantiert erzählt, und ich konnte es mir nicht leisten, innerhalb meiner Berufskollegen zum Außenseiter zu werden. Die meisten können mich ohnehin nicht leiden. Klar, ich habe unheimlich viel Erfolg. Ich verdiene klotzig. Meine Patientinnen hängen wie die Kletten an mir. So etwas gebiert Neid.

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