Link Charlotte - Am Ende des Schweigens
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erstreckte, wäre ein solcher Wunsch völlig unsinnig gewesen.
Die Jungen rauchten konzentriert und redeten wenig. Es gab auch kaum etwas, worüber man hätte sprechen müssen. Ein schweigendes Gemeinschaftserlebnis konnte intensiver und eindringlicher sein als eines, bei dem ein lebhafter verbaler Gedankenaustausch stattfand. Diese Nacht auf dem Dachboden hatte ihre eigene Bedeutung: In zehn Tagen war Weihnachten, und die Jungen würden einander drei Wochen lang nicht sehen. Insofern hatte das geheime Treffen in Kälte und Dunkelheit den Charakter einer Abschiedsfeier. Aber darüber hinaus sollte diese Nacht auch etwas sein, das sie in ihren Erinnerungen mitnehmen konnten. Für später, für die Zeit nach der Schule. Er stellte es sich so vor, daß das Leben am Ende einfach eine Ansammlung von Erinnerungen sein würde: traurige Erinnerungen natürlich auch, um die käme man nicht herum. Daher war es so wichtig, das Gedächtnis mit schönen Eindrücken zu füttern, mit fröhlichen, spannenden, lustigen, aufregenden Erlebnissen. Manchmal befiel ihn die Angst, er könnte kurz vor seinem Tod feststellen, daß er alles Wesentliche im Leben versäumt hatte. Aus irgendeinem Grund machte ihm der Gedanke schwer zu schaffen. Er sprach allerdings mit niemandem darüber. Weil er wußte, daß man ihn auslachen würde. Er war sechzehn! Und beschäftigte sich in seinen schlaflosen Nächten mit dem seelischen Zustand, in dem er sich im Alter von neunzig Jahren befinden würde.
Das gemeinsame Rauchen auf dem Dachboden war natürlich seine Idee gewesen. Eigentlich basierten die meisten ausgefallenen Unternehmungen auf seinen Ideen.
«Leon bringt uns alle noch mal in ernsthafte Schwierigkeiten«, sagte Alexander oft.
Klar, er provozierte nun mal gern und liebte die Herausforderung. Mit vierzehn Jahren hatte er einmal ein Auto geknackt und sie alle zu einer Spritztour überredet. Erstaunlicherweise waren sie nicht aufgeflogen. Ebensowenig wie in der Nacht, in der sie die Mauern um den Park des Internats mit Graffiti besprühten — wirklich witzige Sprüche über Lehrer und Erzieher, aber natürlich hatten die Betroffenen kein bißchen lachen können, und es hatte einen riesigen Skandal gegeben. Leon hatte sich köstlich amüsiert, und er hatte die einzelnen Mauerabschnitte noch rasch fotografiert, ehe eine Truppe Maler anrückte und alles überpinselte. Denn die Sprüche waren tatsächlich gut gewesen, und Leon meinte, irgendwie müsse das alles für die Ewigkeit festgehalten werden.
Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Es war nicht das erste Mal, daß er rauchte, natürlich nicht. In den Ferien tat er es oft, und ein paarmal hatte er es auch schon mit den Freunden getan, wenn sie samstags in die Diskothek gingen, oder auch mal im Park hinter einem Gebüsch. Das heißt, mit Tim hatte er es getan. Alexander hatte sich noch nicht getraut, und Marc hatte immer Angst gehabt wegen seines Asthmas. Er mochte die beiden, aber manchmal verachtete er sie auch ein bißchen. Marc war das typische verzärtelte Einzelkind, das sich ständig wegen irgendwelcher Wehwehchen aufregte — von denen, da war Leon überzeugt, wenigstens die Hälfte reinster Einbildung entsprangen. Beziehungsweise dem armen Marc von seiner überängstlichen Mutter eingeredet worden waren. Und Alexander lebte einfach ständig in der Sorge, er könne irgendwo anecken. Das Mißfallen seiner Mitmenschen erwecken. Unbeliebt sein. Abgelehnt werden. Mein Gott, war eigentlich auch kein Wunder bei dem Vater, unter dessen Fuchtel er hatte groß werden müssen. Leon kannte ihn, einmal hatten sie alle gemeinsam Ferien bei ihm gemacht. Alter Kotzbrocken! Aber allmählich könnte sich Alexander von seinem Einfluß befreien.
Seit ein paar Tagen herrschten klirrende Kälte und eisiger Frost. Die Jungen hatten in den Truhen und Kartons gestöbert, die im vorderen Teil des Dachbodens überall herumstanden, zwischen ausrangierten Schulmöbeln und den selbstgebastelten Bühnenbildern der Theatergruppe. Schließlich hatte jeder eine Decke oder etwas Ähnliches gefunden und sich damit notdürftig gewappnet. Am lustigsten sah Alexander aus: Ihm war ein bodenlanger schwarzer Mantel mit einem gewaltigen falschen Pelzkragen in die Hände gefallen, und er wirkte darin wie ein russischer Großfürst.
Wie ein tragischer russischer Großfürst, dachte Leon. Das lag an seinem stets zu ernsten, immer etwas melancholischen Gesichtsausdruck. Auch wenn er ihn gelegentlich für seinen Charakter verachtete, für sein Äußeres bewunderte Leon ihn. Alexander war ein entzückendes Kind gewesen, er war nun ein bildschöner Jüngling — wenn dieser altmodische Begriff heute noch auf jemanden zutraf, dann auf ihn, fand Leon —, und er würde ein ungemein gut aussehender Mann sein. Leon, der selbst viel Wert auf gutes Aussehen legte und, wie er wußte, hervorragend bei den Mädchen ankam, fühlte sich im Hinblick auf ästhetisches Empfinden mit Alexander durchaus seelenverwandt, auch wenn Alexander seiner eigenen Schönheit oft gleichgültig gegenüberzustehen schien. Tim hingegen… oh, Himmel, Eleganz besaß er nun überhaupt nicht! Leon warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Tim war frech und lustig und kannte keine Furcht, und deshalb verbrachten sie beide insgesamt die meiste Zeit miteinander, aber er sah einfach schrecklich aus, anders konnte man es nicht sagen. Seit ungefähr einem Jahr stand er der ökologischen Bewegung nahe, und aus Gründen, die Leon nicht nachvollziehen konnte, ließ er sich seitdem die Haare nicht mehr schneiden, trug Pullover, die ihm seine Mutter aus naturbelassener Schafwolle strickte, und nahm Jutetaschen zum Einkaufen mit — was immerhin konsequent mit den Naturkostläden und Reformhäusern harmonierte, die er gern aufsuchte. Mit seinen langen Haaren und in den übergroßen Pullovern (ob seine Mutter immer noch glaubte, er müsse da hineinwachsen? fragte sich Leon) sah er ein bißchen wie ein moderner Jesus aus. Er trug Tag und Nacht seinen Anti-AKW-Anstecker, las ständig Bücher über Psychologie und wollte nach dem Abitur zuerst für ein Jahr nach Indien gehen und dann Psychotherapie studieren. Er hätte unerträglich sein können in Leons Augen, aber da war noch etwas anderes in ihm, etwas, das sich nur schwer fassen, kaum definieren ließ. Er sah aus wie ein pazifistischer Weltverbesserer und Idealist, und er gab sich auch so, aber im tiefsten Inneren war er es nicht. Da war etwas in seinen Augen, das Leon mit Faszination erfüllte. Manchmal dachte er, daß er, wäre er nur älter, wissen würde, was es war. Dieses Aufglimmen einer geheimen Freude, die keine Wärme vermittelte, sondern eine Gänsehaut im Betrachter hervorrief.
Alexander hüstelte verstohlen und unterbrach damit das beinahe heilige Schweigen, das sie alle umfing. Leon grinste.
«Das wird doch nicht deine erste Zigarette sein?«fragte er.
«Natürlich nicht«, sagte Alexander.»Im übrigen habe ich auch gar nicht wegen der Zigarette gehustet. Ich habe Halsschmerzen, und die werden hier oben in dem Rauch und in der Kälte ganz sicher nicht besser.«
Tatsächlich war der Rauch inzwischen noch dichter geworden, so daß die Jungen einander nur noch durch einen Schleier sehen konnten.
«Wegen Halsschmerzen hustet man aber nicht«, meinte Tim. Er rauchte professionell und ungerührt.
Als wahrer Gesundheitsapostel müßte er das eigentlich ganz sein lassen, dachte Leon.
«Wieso sollte man nicht husten, wenn einem der Hals weh tut?«fragte Alexander.»Wenn es ganz tief unten ständig kratzt, huste ich jedenfalls immer.«
Tim setzte zu einer Erwiderung an, aber niemand erfuhr mehr, was er sagen wollte. Jedenfalls erinnerten sich später alle, daß es genau dieser Moment war, in dem Marc zu röcheln begann.
Marc hatte sich heftig gegen das Rauchen gesträubt unter Hinweis auf sein Asthma, aber niemand hatte genau hingehört, was daran liegen mochte, daß Marc tatsächlich ständig wegen irgendwelcher gesundheitlicher Probleme herumlamentierte. Es war auch nicht so, daß man ihn gezwungen hätte, mitzumachen. Er hätte beschließen können, im Bett zu bleiben, oder zwar auf den Dachboden mitzukommen, sich aber am Rauchen nicht zu beteiligen. Doch das war Theorie. In der Realität waren sie eine verschworene Gemeinschaft, eine langjährige Clique. Sich auszuschließen hätte bei jedem Mitglied mehr Größe und Reife vorausgesetzt, als einem Jungen im Alter von sechzehn Jahren üblicherweise zur Verfügung standen.
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