Stephan Thome - Grenzgang

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Alle sieben Jahre steht Bergenstadt Kopf: Beim traditionellen» Grenzgang «werden die Grenzen der Gemeinde bekräftigt — und alle anderen in Frage gestellt. Auch für Kerstin und Thomas, die in der kleinstädtischen Provinz hängen geblieben sind, nachdem sich ihre Lebensträume zerschlagen haben: Sie reibt sich auf zwischen pubertierendem Sohn und demenzkranker Mutter, er ist nur deshalb Lehrer, weil die Unikarriere eine Sackgasse war. Aber beide geben sie ihre Suche nach dem Glück nicht auf.

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«Ich hab noch eine Flasche kalt gestellt«, sagt er.»Dauert einen Moment.«

Sie nickt und steht einen Meter entfernt von ihm. Reglos in Reichweite. Verreibt die Feuchtigkeit ihrer Hände und sagt:

«Sie hatten einen langen Tag. Sie müssen sagen, wenn ich gehen soll.«

«Ich will nicht, dass Sie gehen.«

Sie legt den Kopf schief, zum ersten Mal offen kokett, und der kleine Schritt, den sie auf ihn zu macht, reicht aus, um ihre Hände zusammenzuführen. Die Kuppen ihrer Finger streifen über seine Handflächen, bevor sie sich mit den anderen Fingern verschränken. So stehen sie still für einen Moment, ein Zwei-Personen-Rahmen für den enger werdenden Raum zwischen ihren Körpern. Spielraum. Der Impuls zurückzuweichen wird darin gefangen und löst sich auf. Bis gerade eben hätte er sich noch so oder anders entscheiden können, jetzt sind sie für einander unausweichlich geworden. Nah genug, dass er außer Parfüm das Aroma ihrer Haut und Haare erahnt, ein Fluidum aus offenen Poren. Bis zu ihren Handgelenken reichen seine Daumenspitzen, fahren über Puls und Sehnen, erahnen das Echo eines fernen Herzschlags. Wegen der Dunkelheit in der Küche bleibt ihr Blick höhlenhaft, ein Glimmen, das er als Bitte um Sanftheit versteht.

Dann zerfällt die Wirklichkeit ganz unauffällig in ein harmonisches Zusammenspiel von Nuancen. Die Lust, weiß er, ist vorgelaufen und wartet geduldig auf ihren Einsatz. Einstweilen erweisen sich Hände als Organe der Weisheit, die nach kurzer Begegnung wieder getrennte Wege gehen: Seine ihre Unterarme entlang, ihre seinen Oberkörper hinauf. Zwischen ihnen schmilzt der Raum und schwillt die Zeit, füllt jeden Moment bis zum Platzen und geht dann doch so unmerklich in den nächsten über, als wäre bereits alles eins. Auf Schulterhöhe erlaubt er seinen Fingerspitzen einen Blick unter ihr Kleid, ein kurzes Balancieren über ihr Schlüsselbein. Schmale Schultern, ein schlanker Hals und in ihrer Haltung so wenig Gegenwehr wie Forderung.

Er weiß, dass ihr Blick auf ihn warten wird in der nächsten kleinen Pause und dass eine Hemmschwelle bleibt, solange sie nicht reden. Sie wird ihn nicht noch einmal küssen so wie damals auf der Brücke. Unbedacht und ohne Wollen. Und dann muss er lachen, als er einen Hauch ihres Atems in seinem Gesicht spürt, noch bevor sie zu sprechen ansetzt. Den Geruch seiner Zahncreme erkennt er, und er kann sich nicht vorstellen, dass Kerstin Werner in ihrem ärmellosen Kleid eine Zahnbürste versteckt hat.

Danke für die Veilchen, hat sie sagen wollen, als Andeutung, dass die gegenwärtige Annäherung eine Vorgeschichte besitzt, deren Kenntnis sie miteinander teilen. Den ganzen Abend hat sie auf eine Gelegenheit gewartet, ihm diesen Satz zu sagen, um die Dinge ins Rollen zu bringen, und obwohl das jetzt überflüssig geworden ist, will sie die Worte trotzdem noch unterbringen in der kurzen Pause vor dem Kuss. Aber Weidmanns Lachen lässt sie innehalten.

«Wenn Sie jetzt lachen, werde ich hinter Ihrem Rücken nach einem Küchenmesser tasten und Sie erstechen. «Tatsächlich streckt sie die Hände aus und schmiegt sich enger in die Umarmung. Die Pause ist ihr nicht unangenehm, sondern kommt ihr vor wie ein kurzer Dreh an einem Überdruckventil. Seine Arme schließen sich um ihren Rücken. So haben sie damals auf der Brücke gestanden, in der Stille nach dem Kuss, und wieder registriert sie mit Wohlbehagen seine Körpergröße, das Zusammenstimmen ihrer Proportionen. Genug Masse, um sich dagegenzulehnen und dem Spiel seiner Finger auf ihrem Rücken zu folgen, dem kurzen Eintauchen seiner Hände unter die Oberfläche aus Stoff. Außerdem eine Oberfläche aus Zeit, angesammelt und abgelagert, und was darunterliegt, ist ihr selbst nicht mehr so vertraut wie früher. Jahre des Alleinseins stehen zwischen ihr und der Bereitschaft, sich das Kleid vom Leib zu reißen, um mit einem Mann ins Bett zu gehen, den sie kaum kennt. Und vor ihr steht Thomas Weidmann und scheint das genau zu wissen.

«Nicht nötig«, sagt er. Sie spürt das Vibrieren seiner Stimme und seinen Atem auf ihrem Haar. Dann fährt sein Kinn über ihren Scheitel, hin und her, und sie fühlt sich ermutigt zu weiteren kleinen Fingerschritten auf seinem Rücken. Etwas mehr Lust wäre ihr lieber, ihrem Wohlbehagen fehlt das Drängende. Sie will mehr wollen als diese Umarmung und mehr Mut haben, als das Streicheln seines Rückens erfordert. Ihr Mund legt sich auf seinen Hals, findet die erste Frucht des fremden Landes: einen Adamsapfel, der unter ihrer Berührung zu zucken beginnt. Sein Griff wird fester, und sie glaubt eine Bewegung in seinem Schoß zu spüren. Halb geöffnet warten seine Lippen, und als sie zum ersten Mal seine Zungenspitze in ihrem Mund spürt, hat sich die Umarmung in Vorspiel verwandelt. Es ist nicht Ungeduld, was sie nach vorne drängt, eher die Suche nach dem Punkt, da der Lauf von der Bewegung des Bodens selbst aufgehoben wird. Kleine Anflüge von Panik schlagen ihr entgegen wie dünne Äste in der Dunkelheit. Vielleicht geht alles noch zu schnell, aber es ist ihre eigene Schuld: Sie, nicht er, hat vorhin das Signal zum Weitermarsch gegeben. Jetzt legen sich seine Hände um ihre Hinterbacken, und bestimmt überrascht ihn der fehlende Slip.

Gegen sein kurzes Zögern intensiviert sie den Kuss. Seine Hand tastet sich weiter ihr Bein hinab, verharrt kurz am Saum des Kleides, und als sie mit einem Einatmen durch geschlossene Zähne antwortet, tastet sie sich an der Innenseite wieder hinauf. Und wieder hinab. Und beim nächsten Aufstieg hofft Kerstin, die Hand möge später umkehren … oder gar nicht. Sie nimmt seinen Kopf in ihre Hände, findet mit der Zunge sein Ohr und freut sich über den ersten tieferen Laut, der seiner Kehle entsteigt. Gut fühlt es sich an, ein Männerhemd zu öffnen und mit der Zunge zur Spitze des behaarten Vs vorzudringen, das der Stoff freigibt. Auch ohne die harten Muskeln, die sie dort früher einmal empfangen haben. Stattdessen die tröstende Qualität der Nicht-Perfektion, das Versprechen einer Nachsicht, die gewähren muss, wer sie selbst in Anspruch nimmt. Es ist eine Lust der warmen, sanften Art, die jetzt in ihr aufsteigt, aber genug für den nächsten Schritt.

«Ich würde dir folgen«, sagt sie leise,»wenn du mir den Weg ins Schlafzimmer zeigst.«

In einer idealen Welt wäre jetzt der Moment, da sie den Akt selbst hinter sich haben und in stiller Umarmung das Danach-Gefühl auf der Haut genießen, das ein gelungenes Davor ihnen bereitet hat. Kerstin Werner ohne Slip ist wieder nicht ganz die, für die er sie gehalten hat, und ob sie wirklich will, was sie tut, weiß er auch nicht. Aber um das herauszufinden, muss er sie beim Wort und an der Hand nehmen, raus aus der Küche.

Das Schlafzimmer empfängt ihn dunkel und mit der Frage nach Verhütung. Es gibt Kondome — im Bad. Außerdem gibt es die Möglichkeit, das ihre Sorge sein zu lassen. Sie wird wissen, was sie tut, und er lässt ihre Hand los, um die drei Schritte bis zur Nachttischlampe zu gehen.

«Vielleicht lassen wir die erst mal aus«, sagt sie.

«Wie Sie möchten.«

«… Kerstin, bitte. «Es ist ihr Tonfall, der ihn veranlasst, die drei Schritte wieder zurückzugehen und aus ihrem Schatten in der Tür einen gemeinsamen zu machen. Mond- und Laternenlicht fallen durch die transparenten Vorhänge ins Zimmer. Beinahe gefällt ihm die Umarmung jetzt besser, da er seine Erektion gegen ihren Schoß drücken fühlt, als wäre das überhaupt nicht wichtig. Seine Hände finden den Reißverschluss ihres Kleides und folgen ihm bis dahin, wo ein Knopf den Zipper versteckt. Das Bett ist nicht gemacht und nicht zerwühlt, halb aufgeschlagen. Mit einer Hand hält sie sich die Haare nach oben, damit sie sich nicht im Reißverschluss verfangen. Ein singender, abwärtsfahrender Ton. Warme Haut und eine Andeutung von Feuchtigkeit auf ihrem Rückgrat.

Das Zimmer ist entrückt in seiner Dunkelheit und dem pergamentbleichen Licht von draußen. Ein Luftzug aus dem Flur streift über ihren entblößten Rücken. Dann das sanfte Geräusch von Stoff auf Haut. Ihr nackter Po. Das ist der Moment: Keine Geheimnisse mehr, und etwas an ihrer Nacktheit entzückt sie beide auf dieselbe Weise. Sie spürt, wie sein Griff sich verändert und die Art, wie ihr Fleisch sich anfühlt unter seinen Händen: Die wohltuende Unruhe von Körpern, die nicht mehr stillhalten wollen.

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