Stephan Thome - Grenzgang

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Grenzgang: краткое содержание, описание и аннотация

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Alle sieben Jahre steht Bergenstadt Kopf: Beim traditionellen» Grenzgang «werden die Grenzen der Gemeinde bekräftigt — und alle anderen in Frage gestellt. Auch für Kerstin und Thomas, die in der kleinstädtischen Provinz hängen geblieben sind, nachdem sich ihre Lebensträume zerschlagen haben: Sie reibt sich auf zwischen pubertierendem Sohn und demenzkranker Mutter, er ist nur deshalb Lehrer, weil die Unikarriere eine Sackgasse war. Aber beide geben sie ihre Suche nach dem Glück nicht auf.

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«Ich dachte, ich wäre nach euch losgegangen«, sagte er.

«Wir mussten einen Umweg gehen. Ist Hans schon im Bett?«

«Sieht so aus.«

Sie standen einander gegenüber, nicht frontal, sondern seitlich verdreht, die Körper und die Blicke auch, als wollten sie direkten Augenkontakt ebenso vermeiden wie den Eindruck, einander aus dem Weg zu gehen. Zusammengerolltes Bettzeug lag auf dem Sofa.

«Ich schau kurz nach Daniel«, sagte sie.

Der stand in Unterhose vor dem Waschbecken und ließ Zahncreme aus seinem Mund klecksen. Seine Klamotten lagen verstreut auf dem Boden, außerdem Jürgens Hut und die weißen, schon ziemlich ramponierten Handschuhe. Den Säbel sah sie nicht.

«Katzenwäsche und dann ab ins Bett. «Mit einem Waschlappen fuhr sie ihm über Gesicht, Hals und Nacken, während er seine Zahnbürste abspülte. Ihr Versuch, ihn ein bisschen zu kitzeln unter den Armen, scheiterte am dicken Fell seiner Schläfrigkeit.»Gute Nacht, mein Schatz. «Sie küsste ihn auf den Mund, was sie selten tat, aber seinem schon schlafenden Gesicht konnte sie nicht widerstehen. Ohne eine Miene zu verziehen, teilte er ihr mit, dass sie stinke.

Während sie seine Kleider zusammensammelte und Socken in den Wäschebehälter wandern ließ, suchte sie nach einer Strategie für die Unterredung mit ihrem Mann. Der schien reglos unten im Wohnzimmer zu sitzen, jedenfalls hörte sie weder Schritte noch einen Wasserhahn oder Geschirrklappern in der Küche. Wollte sie ihn eine weitere Nacht auf dem Sofa verbringen lassen? Was war eigentlich das dominierende Gefühl? Immer noch Wut? Temperiert von Gleichgültigkeit? Angeheizt von Verlangen, abgeschwächt von seinem Biergeruch? Sie verzichtete sogar aufs Händewaschen. Nach Schmusen war ihr nicht zumute. Wenn Sex, dann wollte sie ihn schnell und schmutzig und nicht im Schlafzimmer. Und wenn keinen Sex, dann würde sie ihm am liebsten befehlen, auf dem Fußabtreter vor der Terrassentür zu übernachten.

Daniel war sofort eingeschlafen. Kurz stand sie in der Tür und widerstand dem Drang, ihn noch einmal zu küssen, wollte auch seine Bettdecke nicht mehr berühren, löschte das Licht und schloss die Tür. Horchte. Dann ging sie nach unten.

Natürlich kannte sie die Redensart: Eine Frage in den Raum stellen — neu war das Gefühl, einen Raum zu betreten, in dem schon eine stand. Gefolgt von seinem Blick ging sie weiter in die Küche, füllte sich an der Spüle ein Glas Wasser und kehrte zurück. Er saß auf dem Sofa, wie ein Patient jetzt, der gebeten worden ist, sich freizumachen, und dem nach dem ersten Knopf einfällt, dass er nicht versichert ist.

«Schläft er?«, fragte er. Nicht zurückgelehnt, sondern aufrecht in der Mitte der Sitzfläche.

Es brannte nur die Stehlampe hinter dem Sofa, außerdem das Licht in Flur und Küche. Der Raum gespiegelt in den dunklen Fensterscheiben, transparent und wie würfelförmig in den Garten gestellt. Möbel, durch die sich Rosen bohrten.

«Er hat sich verliebt«, sagte sie statt einer Antwort. Eine Bemerkung, die erstauntes Nachfragen verlangte, auf die er aber nur mit stummem Nicken reagierte, so als wäre es ein Subtext, den er vernommen hatte, eine codierte Beschuldigung und er geständig.

«Ich hol mir auch Wasser.«

Wartend saß sie auf der Armlehne des Fernsehsessels und trank. Wischte sich Schweiß von der Stirn. Nicht nur fühlte sie keinen Widerstand mehr, ihrem Mann zu verzeihen, sie hatte nicht einmal das Gefühl, dass es überhaupt etwas zu verzeihen gab. Nur das Schweigen und Beobachten wollte sie beenden, diese Blicke ohne Worte und ohne Zärtlichkeit. Es war Ungeduld, was sie Richtung Küche lauschen ließ. Jede Erklärung würde nur Zweifel wecken, würde Nachfragen erforderlich machen und die Aufmerksamkeit auf die kleinen Ungereimtheiten lenken, die alles Tun begleiten. Mit anderen Worten: Jede Erklärung würde sich selbst demontieren und zu ihrer eigenen Entkräftung werden. Wie wenn Religionslehrer versuchen Gott zu erklären.

Warum hast du das getan?!

Wollte sie wissen, wie es sich anfühlt, eine Zwanzigjährige zu küssen?

Zur gleichen Zeit hasste sie ihn für die Langsamkeit, mit der er zurückkam aus der Küche; im Esszimmer blieb er stehen, um einen Schluck zu trinken aus dem zu vollen Glas. Hasste ihn für die Vorsicht, mit der er darauf bedacht war, nichts zu verschütten auf dem verdammten Teppich, den sie zusammen aus dem Möbelgeschäft geschleppt hatten, sie links und er rechts, vor vier oder fünf Jahren.

«Was wir geredet haben in den letzten zwei Tagen, würde auf einen Bierdeckel passen«, sagte sie.

«Ich suche nach einem Weg, Entschuldigung zu sagen, der nicht bescheuert klingt.«

«Lass es bescheuert klingen.«

Statt sich wieder auf das Sofa zu setzen, blieb er in Reichweite stehen. Sie sah die erdigen Flecken an seinen Hosenbeinen und einen Blutfleck auf der rechten Socke. Sie streckte die Hand aus und erwartete ihn zurückweichen zu sehen. Bekam die Hose in der Höhe der Tasche zu fassen und zog ihn zu sich heran. Es war alles falsch. Der hohle Klang seines Glases auf dem Wohnzimmertisch, der Griff seiner Hand in ihr Haar, die ungerührte Mechanik seiner Erektion. Ein Krallen und Zerren gegen die eigene Lust begann. Das Geräusch von Stoff unter zu großer Belastung. Es war falsch sich zu fragen, ob Daniel auch wirklich schlief oder ihr Bruder sie hören würde. So falsch, es fühlte sich an wie Erlösung.

Sie brachte ihn aus dem Gleichgewicht durch ihr Ziehen an seinem Gürtel. Zwang ihn vor sich auf die Knie. Einen Augenblick lang sah sie ihre und seine gekrümmte Gestalt in der Wohnzimmerscheibe, die angedunkelten Hologramme ihres eigenen Tuns, wie durchsichtige Tiere. Sie rochen auch so, nach Fleisch und Wald und Mangel an Licht. Aber sie wollte ihn, zerrte ihn aus seiner Uniform und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Er riss an ihrer Hose. Besinnungslosigkeit war das Mindeste, wonach sie suchte. Ihr Biss traf seine Schulter, ihre Zunge drängte weiter in die haarige Fäulnis seiner Achseln. Egal wie, dachte sie. Auch ihre Lust schien durchsichtig zu sein, so farblos wie offensichtlich. Ohne nachzudenken, ohne eine Stellung zu suchen oder nach Halt zu fassen, ließ sie sich nach vorne fallen, und er nutzte den Moment, um ihren Slip zu zerreißen. Es war eine absurde, unbeholfene Gier, mit der sie übereinander herfielen. Zwischen Sofa und Wohnzimmertisch. Sie bekam Haare zu fassen, leckte ihn, wo sie ihn traf. Leckte ihm sein Keuchen von den Lippen. Biss darauf herum, bis ein schärferer Laut draus wurde. Beinahe hätte sie mit einem Lachen alles verdorben, dann endlich spürte sie seinen Schwanz, wie einen Hinweis darauf, was sie eigentlich taten. Sie saß auf ihm und drückte. Färbte Lust mit Schmerz. Atmete erst wieder aus, als er drin war in ihrem unbereiten Schoß.

Warum hast du das gemacht?!

Sein Stöhnen klang flach und heiser. Sie wollte ihm weh tun, krallte sich in sein Fleisch und hielt den Rücken steif. So fickten sie. Um alles oder nichts. Es war wie Liebe, reduziert auf diesen glühenden Kern aus Angst, und Kerstin hielt die Augen nicht geschlossen dabei, sondern zugepresst. Jürgen quetschte ihre Nippel viel zu hart.

Warum? biss sie in sein Handgelenk.

Sie wurden beide schneller, im Endspurt oder auf der Flucht, jedenfalls eine lange Gerade entlang und weg vom Ziel. Kerstin spürte die Niederlage, noch bevor sie die Augen wieder öffnete und die Kapitulation in Jürgens Gesicht sah. Bevor sie das Fehlen von Rhythmus spürte, die Panik. Was sie von ferne für einen Orgasmus gehalten hatte, wurde zu einer Luftspiegelung und Sodbrennen.

Dann Ekel.

Er hatte den Arm grotesk verdreht, um den Fuß des Sofas herum. Der andere sank langsam zu Boden. Ihr Zucken setzte in der Kehle ein statt im Schoß. Vergebens rann ein Schweißtropfen ihren Rücken hinab. Niemals zuvor hatte sie Wahrheit in so konzentrierter Form erlebt.

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