Stephan Thome - Grenzgang

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Grenzgang: краткое содержание, описание и аннотация

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Alle sieben Jahre steht Bergenstadt Kopf: Beim traditionellen» Grenzgang «werden die Grenzen der Gemeinde bekräftigt — und alle anderen in Frage gestellt. Auch für Kerstin und Thomas, die in der kleinstädtischen Provinz hängen geblieben sind, nachdem sich ihre Lebensträume zerschlagen haben: Sie reibt sich auf zwischen pubertierendem Sohn und demenzkranker Mutter, er ist nur deshalb Lehrer, weil die Unikarriere eine Sackgasse war. Aber beide geben sie ihre Suche nach dem Glück nicht auf.

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Nein, hat sie gesagt, worauf der Anwalt ihr zu einem Antrag auf Pflegegeld riet. Erstens lasse der sich im Erfolgsfall gegen die Zumutbarkeit der Berufsausübung ins Feld führen und zweitens könne er eine etwaige Kürzung des Unterhalts abfedern. Im Sinne der Erhaltung eines moderat begrenzten Lebensstandards in nachehelicher Eigenverantwortung.

Das ist der Stand. Nur was ihren Sohn getrieben hat, in der Schule kleine Kinder zu erpressen, weiß sie immer noch nicht. Zum ersten Mal seit sie am Rehsteig wohnt, hat sie gestern seinen Abschied als Erleichterung empfunden. Ein leeres Haus ist leichter zu ertragen als diese gepresste Stille am Abendbrottisch. All das hat sie sich vorgenommen Weidmann zu erklären, nicht weil es zur Sache gehört, sondern weil es einmal aus ihr herausmuss und sie sicher sein kann, dass er es sich anhören wird, ruhig, mit diesem angedeuteten Nicken.

Aber sooft sie auch daran denkt, sie ruft ihn nicht an.

Der Käse auf dem Toast beginnt zu dunkeln. Auf den Boden des Ofens tropft der Saft der Tomaten. Trocknet und verkrustet.

Im Küchenkalender neben der Tür hat sie den Termin des Elternsprechtags markiert und vermeidet es seitdem, diesen anzusehen. Fragt sich lieber, ob es jetzt schon so weit mit ihr ist, dass sie eine Woche grübeln muss, bevor sie sich abmachungsgemäß bei einem Mann meldet, zu dessen beruflichen Pflichten es gehört, mit ihr ein Gespräch zu führen. Wegen eines einzigen kurzen Kusses vor sieben Jahren?

In der Essdiele klingelt das Telefon, und noch vor dem zweiten Ton hat sie den Hörer am Ohr. Rauschen schlägt ihr entgegen. Zuerst hört sie in unendlicher Entfernung eine Stimme wie aus einem Funkgerät, dann Anitas fröhlich forsches» Hallo?«.

«Ich bin dran«, sagt sie, kälter als sie klingen wollte. Die Uhr über dem Esstisch zeigt genau sieben. Auf der Anrichte beginnen die Veilchen sich über den Rand der Vase zu neigen, in einem Akt graziöser Unterwerfung unter die Herrschaft der Zeit.»Von wo rufst du an? Vom Mond?«

«Fast. Von da, wo demnächst der Mond ins Meer fällt. Und dann fiel mir gerade ein, dass du …«Ihre Stimme verschwindet hinter einem Geräusch, als würde tatsächlich gerade der Mond ins Meer fallen.»Wollte hören, wie’s dir geht?«

«Hörst du aber wahrscheinlich nicht, bei diesem Rauschen. Wo bist du?«

«In Nizza. Wenn du’s mir sagst, hör ich’s doch. «Ihre Stimme klingt aufgekratzt und champagnerlaunig, wie immer wenn sie von weit weg anruft, um Kerstin zu sagen, dass sie von weit weg anruft.

«Gut. «Mit einem Kugelschreiber kritzelt sie auf den Rand des Bergenstädter Boten . Alle Vorstände komplett, meldet die Überschrift in einem kleinen Kästchen auf der ersten Seite. Direkt neben dem Countdown zur Fußball-WM.

«Wie bitte?«

«Gu-hut.«

«Verstehe. Stör ich dich?«

«Ich mach gerade Abendessen. Wie geht’s dir so? Ist Karl der Große bei dir?«

«Im Geiste, manchmal. Schätzchen, im Sommer fahren wir mal zusammen her, das ist ein Traum mit der Bucht und den Bergen. Ich stehe auf dem Dach von diesem Museum und rundherum badet alles in Licht. Halt dir im September ein paar Tage frei.«

«Klar. «In Anitas Stimme mischen sich schleifende Töne, und Kerstin hält den Hörer ein wenig vom Ohr, während sie die Diele durchquert, die Terrassentür kippt und mit dem freien Ohr Schritte im Zimmer ihrer Mutter hört. Die räumt endlich ihre Frisierutensilien in den Wandschrank. In Nizza badet alles in Licht. Aber zum Baden haben wir hier ja zum Glück die Badewumme, denkt sie.

«Hast du dir endlich eine Putzfrau genommen? Du musst dir öfter mal was gönnen, weißt du.«

«Nämlich? Einer Putzfrau bei der Arbeit zusehen?«

«Du könntest dir in der Zeit die Nägel machen lassen.«

Kerstins Atem bildet einen formlosen Fleck auf der Scheibe der Terrassentür, zieht sich Richtung Mittelpunkt zusammen und verschwindet.

«Tut gut, von dir zu hören«, sagt sie lahm.

«Es tut mir leid, dass ich dieses Jahr deinen Geburtstag vergessen habe. Es war der Tag, an dem wir abgeflogen sind, und ich hab morgens noch dran gedacht.«

«Und dann nicht mehr.«

«Ich mach’s wieder gut. Ein Geschenk hab ich jedenfalls losgeschickt.«

«Danke.«

«Wie geht’s deiner Mutter?«

«Sie ist alt.«

«Grüß sie von mir.«

«Mach ich. Und wenn du was gutmachen willst, dann komm Grenzgang her. Ohne dich bleib ich doch bloß zu Hause sitzen und denke, dass alle sich gerade amüsieren.«

«Ich werd’s versuchen.«

Es ist wie immer: Lange kann sie Anita nicht böse sein. Oder will es nicht. Ist lieber sich selbst böse, weil sie es nicht kann oder nicht will, und sagt sich: Sie ist meine einzige Freundin, ich habe sonst keine.

«Bist ein Schatz. Nein, eigentlich bist du ein Ekel, aber ich stoß heute Abend trotzdem auf dich an. Mit Grauburgunder, falls dir das nicht zu gewöhnlich ist.«

«Wer ist Grauburgunder?«

«Ein Weißwein, Chérie. Hast du früher auch getrunken.«

Es dauert einen Augenblick, bevor Anitas Lachen sich aus dem mediterranen Rauschen löst und ihr in kleinen Wellen ins Ohr schwappt.

«Dass du nie Rotwein trinkst. Na, mal sehen, was mir heute Abend so ins Glas fällt. «Die Art, wie sie es sagt, verrät, dass sie nicht alleine ist, dort in Nizza, sondern dem Abend entgegenblickt wie einem teuren Geschenk, dessen Inhalt sie schon kennt. Sie hat ›wir‹ gesagt und nicht ihren Mann gemeint, und jetzt blinzelt sie in der Abendsonne keck irgendeinen Kerl an, mit dem sie am Abend ins Bett zu fallen gedenkt, in dasselbe, aus dem sie am späten Vormittag aufgestanden ist.

Augenblicklich kehrt Kerstins Groll zurück.

«Weil ich von Rotwein Sodbrennen kriege. Und jetzt muss ich wieder in die Küche.«

«Wir sehen uns bald, ja?«

«Viel Spaß noch in Nizza. «Dann sind Rauschen und Lachen verschwunden, und die Wanduhr zeigt drei nach sieben. Kerstin blättert in der Zeitung, ohne zu lesen, bis ihr Blick auf das Kreuzworträtsel fällt, das ihre Mutter zu einem knappen Drittel gelöst hat, in ihrer immer unleserlicher werdenden Handschrift. Nach der Regenbogenhaut im Auge wurde da gefragt, vier Buchstaben, und ihre Mutter hat geschrieben: B-U-N-T.

«An den Rändern ist er ein bisschen dunkel geworden. Soll ich dir das abschneiden?«fragt sie ihre Mutter, die skeptische Blicke auf das zerlaufene Gebilde auf ihrem Teller wirft und nicht zu wissen scheint, wo sie mit Messer und Gabel ansetzen soll.

«Sechzehn Grad waren’s draußen auf der Fensterbank«, sagt sie stattdessen.»Gestern gab’s noch über zwanzig.«

«Das kommt vor im Mai, so Schwankungen.«

«Bei uns zu Hause wird’s auch geregnet haben, ja. Der arme Hans.«

«Wieso armer Hans? Weil das Wetter schlecht ist?«

«Und dann die Nachtdienste. Früher hat er die Nachtdienste gemacht, ja, und dann noch bei uns Rasen gemäht. Die ganze Wiese am Weiher.«

«Einmal. Einmal hat er das gemacht. «Aber ebenso wie seine Mutter spricht er immer noch davon, als gebühre ihm ein Orden für seinen Einsatz.»Soll ich dir den Toast schneiden?«

«Sind das Tomaten aus unserm Garten?«

«Mutter, es ist Mai. Es gibt noch keine Tomaten bei uns. Und übrigens macht Hans als Chefarzt auch keine Nachtdienste mehr.«

«Ich hab früher immer viele Tomaten gehabt.«

«Nicht im Mai.«

«Kartoffeln auch, Gurken, Zucchini. Kanntest du eigentlich die große Wiese oben bei Schmieds Weiher noch? Da war mehr Sonne als unten, ja. Und samstags kam Schmieds Wilhelm vorbei — wenn der Hans gemäht hat, ja? — und hat gefragt: Wollt’a Eia? Immer so: Wollt’a Eia?«

«Lass deinen Toast nicht kalt werden.«

«Seine Frau ist oft krank gewesen.«

«Ja. Und Schmieds Wilhelm war’s auch, der die Wiese gemäht hat. Ein paar Mal hat Hans ihm geholfen. Ein paar Mal. Nicht so oft wie ich zum Beispiel.«

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