Inger-Maria Mahlke - Silberfischchen

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In ihrem aufsehenerregenden Debüt erzählt die gefeierte Open-Mike-Preisträgerin Inger-Maria Mahlke eine faszinierende Geschichte über Misstrauen, Abhängigkeit und erotische Anziehung.
Hermann Mildt war Polizeibeamter, bis man ihn frühpensionierte, weil er seine tote Frau im Garten fotografierte. Eher unfreiwillig nimmt er Jana Potulski bei sich auf, sie ist Polin ohne Papiere und sucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Warum er sich auf sie einlässt, kann er nicht sagen. Er darf ihre Brüste berühren, abends im Bad. Nach drei Tagen läuft sie ihm weg. Erst sucht er sie, dann wartet er, und schließlich findet er sie auf der Straße wieder. Und Jana Potulski kehrt mit ihm in die Wohnung zurück. Doch dann geht alles drunter und drüber. – Meisterhaft im Ton und voll untergründiger Spannung schildert Mahlke die Geschichte einer ungewollten Annäherung, einer Entwahrlosung – ein Roman ganz auf der Höhe unserer Zeit.

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Nachdem sie abgewaschen hatte – »Sie machen nichts, Sie machen, was Sie sonst auch immer machen« –, hatte sie an die Dunkelkammertür geklopft und gefragt, ob er noch etwas brauche. Statt den Berliner Dom zu entwickeln, hatte er im Dunkeln gestanden, sich mit einer Hand auf die Arbeitsplatte aufgestützt und ihr beim Abwaschen zugehört. Dem Schwappen des Wassers gegen die Metallwände der Spüle, dem aufgedrehten Wasserhahn, dem dumpfen Zünden des Gasboilers. Hatte versucht, am Klang zu erkennen, ob es Besteck, Gläser, Teller oder Töpfe waren, die aneinanderstießen. Als es ruhig geworden war, einen stillen, unschlüssigen Moment lang, bevor ihre Schritte auf die Dunkelkammertür zukamen, hatte er hastig eine Entwicklerschale und die Dose mit dem Film aus dem Regal genommen und beides auf die Arbeitsplatte gestellt.

»Nein, ich brauche nichts«, hatte er geantwortet, danke, Frau Potulski, ich brauche gar keine Hilfe, wollte er hinzusetzen. Aber sie sagte »gut, dann gehe ich schlafen«, und er hatte ihren Schritten auf den Dielen gelauscht, erst im Wohnzimmer, dann im Bad. Hatte die Entwicklerschale zurück ins Regal gestellt. Hatte abgewartet, bis sie den Badezimmerschlüssel gedreht hatte, ehe er ins Wohnzimmer ging.

Der obere Rand der Tageszeitung zitterte, je mehr er versuchte, die Hände stillzuhalten, desto stärker. Hinter der Badezimmertür Stille, kein Wasserhahn, keine Klospülung.

Das Geräusch des sich drehenden Schlüssels kam so plötzlich, dass er erschrak. Aus dem Zittern des Zeitungsrands wurde ein Flattern, schnell und papierflach, deutlich vernehmbar am anderen Ende des Flurs, in der Türöffnung des Badezimmers, in der sie ruhig und ohne zu lächeln stand, das T-Shirt hatte sie ausgezogen.

Die Träger drückten in ihre fleischigen Schultern. Darunter, weiß, synthetisch glänzend wie ein Panzer und prall gefüllt, die BH-Schalen. Die schwarze Hose hatte sie anbehalten. Ebenso eine beige Nylonstrumpfhose, die sie so weit hochgezogen hatte, dass ihr bleicher Bauch mittig in zwei Wülste geteilt wurde. Eine beige Nylonstrumpfhose, durch die ihr Bauchnabel aussah wie ein seltsam obszönes Loch, viel obszöner als der weiße Panzer.

Ihre breiten Hände griffen rechts und links an ihre Schultern. Sie klappten den weißen Panzer nach unten.

»Wollen Sie«, fragte Frau Potulski so ruhig, als hätte sie nur vergessen, »einen Tee?« oder »Mittagschlaf machen?« hinten dranzusetzen. Ihre Hände griffen nach hinten, öffneten den BH-Verschluss, ihr Rücken durchgedrückt.

Ihre Brüste waren groß und natürlich zerstört. Zwei Schläuche, nicht eingesunken, sondern gut gefüllt, hingen hinab bis zum Bund der Strumpfhose. Sahen aus, als hätten sie ein spürbares Gewicht. Ihn ekelte es, wenn er sich das Gewicht in seinen Händen vorstellte. Vorsichtig stemmte er sich aus dem Sessel und ging wohl auf sie zu, denn sie kam näher, in der Türöffnung stehend, ihre Arme hingen ruhig herab, helles Licht fiel aus dem Bad hinter ihr in den Flur.

Er würde sie nicht anheben, nur betasten. Die Brustwarzen waren nach unten gerutscht, zeigten zur Erde. Seine Hand sah absurd aus, seine Hand mit den braunen Altersflecken und den Aderschnüren bewegte sich vorwärts, schräg nach oben, an dem Regal mit den Handtüchern vorbei, an der Dose mit den Ohrstäbchen, dem hellblauen Wattepaket. Die Schläuche waren warm, er berührte sie mit den Fingerkuppen, strich hinab, aber als er die Augen schloss, fühlten sie sich richtig an. Blitzschnell und aus der Tiefe: richtig.

Er spürte, dass Frau Potulski ihm ihre Hände auf die Schultern legte, schwere Hände, sie rochen nach der Kamillenhandcreme und streichelten beruhigend. Störten ihn.

»Hast du Kinder«, fragte er, ohne nachzudenken. Seine Stimme fremd, er machte die Augen auf: das weiße Regal wie immer, die Ohrstäbchendose wie immer, die Schläuche fremd. Er zog die Hand zurück, oder sie die Schläuche.

»Nein«, sagte sie, »keine Kinder, nicht verheiratet. Wann soll ich Sie morgen wecken?«

Schlafen konnte er nicht. Er lag im Dunklen, ab und an ein Auto auf der Straße, und einmal grölte ein Betrunkener. Aus dem Wohnzimmer nichts. Kein Atmen, kein Schnarchen, keine vorsichtigen Schritte, kein Innehalten, kein gedämpftes Türöffnen, kein Geflüster, nichts. Irgendwann stand er auf, ging barfuß zur Tür und drehte den Schlüssel, drehte leise und langsam, damit sie nichts merkte.

4.

Seine Nase war verstopft, als er aufwachte, sein Rachen gereizt vom Schnarchen, er tastete nach den Taschentüchern auf dem Nachtschrank. Doch da war etwas Plastikglattes, seine Hand stieß dagegen, etwas Plastikglattes, das klappernd auf die Dielen fiel. Er setzte sich auf, vor dem Bett lag die rote Dose, daneben seine Zähne. Die Dose gehörte nicht auf den Nachtschrank, sie gehörte auf den Waschbeckenrand im Bad. Frau Potulski, richtig, Jana Potulski musste heute gehen. Er fand die Taschentücher, vielleicht hatte sie das Klappern gehört, leise schnäuzte er sich die Nase. Sein Pyjama war nass am Rücken, durchgeschwitzt im Schlaf, das Laken ebenso, der Schweiß an der Luft erkaltet. Er streckte sich wieder im Bett aus, wickelte sich ein in klamme Feuchtigkeit, sein Bademantel hing im Bad.

Er blieb liegen, sie war wach, er hörte die Klospülung, der Boiler zündete, er hörte die Dusche, die Dusche klang nach Regen auf einem Plastikdach. Klang ungewohnt, klang ganz anders, als wenn er selbst duschte. Er kannte die Geräusche seiner Nachbarn, ihr Wasserrauschen, das Gluckern und Platschen im Fallrohr. So höre ich mich an, dachte er, jeden Morgen höre ich mich an wie Regen auf einem Plastikdach.

Er blieb liegen, sie duschte lange, warmes Wasser gab es in Polen anscheinend umsonst. Er blieb liegen, sie ging in die Küche, sicher hatte sie das Fenster nicht geöffnet, und das Badezimmer war gefüllt mit warmfeuchter Duschluft, nach Seife und Toilettengang riechend.

Er hörte ein Geräusch an der Tür, die Klinke bewegte sich, runter, hoch, wieder runter, die Tür bewegte sich nicht. Einen Augenblick war es still im Flur, er meinte ein leises Klirren zu hören, es klopfte. Frau Potulski klopfte an seine Tür, die Tür war abgeschlossen, er hatte sich eingeschlossen, es fiel ihm wieder ein. Er stand auf, in seinem Pyjama, knochig, dessen war er sich sehr bewusst, knochig drückte er die Klinke, drehte er den Schlüssel, er konnte in seiner Wohnung abschließen, was er wollte, knochig stand er in der Tür, Frau Potulski lächelte.

»Guten Morgen«, sie trug ein hellblaues Tablett, nein kein Tablett, sie trug eine große, flache Entwicklerschale vor sich her. »Sie trinken Tee, keinen Kaffee«, sie zeigte mit dem Kinn in Richtung der Teekanne. Neben der Teekanne lagen Messer und Gabel in eine weiße Serviette gewickelt, standen ein Eierbecher mit Ei, ein Dessertschälchen mit hellroter Marmelade, ein Teller mit vier Scheiben Graubrot, ein Teller mit zwei aufgerollten Käsescheiben und zwei aufgerollten Kochschinkenscheiben, dazwischen helle Buttervierecke.

»Die Zeitung liegt vor der Haustür auf dem Boden«, erwiderte er. Die Entwicklerschalen standen gestapelt im Regal in der Dunkelkammer, er hatte vor dem Schlafengehen vergessen, sie wieder abzuschließen.

In der Zeitung keine Nachrichten aus Rheinsberg, nicht auf den Brandenburg-Seiten und nicht im Polizeiticker. Sein Bademantel hing im Bad, er schlug die Decke zurück, es brannte von der Hüfte über die Innenschenkel hinab bis zu den Zehen, als er sich aufsetzte. »Ischias«, sagte er leise vor sich hin. Er schob das Tablett mit beiden Händen in Richtung Fußende, die Teekanne blieb stehen, schwankte nur, dafür verklebte ein Marmeladenfleck zwei Lakenfalten miteinander, und in der Kuhle, die sein Rücken in die Matratze gedrückt hatte, sammelten sich Graubrotkrümel. Es gab kein Bild für heute, er schob die Zehen in seine Pantoffeln, weinrote Pantoffeln, noch von ihr gekauft und von der Hornhaut seiner Fersen durchgescheuert. Nichts war festgelegt. Nicht, wohin er fahren würde, nicht, was er sehen wollte, nicht, wo er das Stativ hinstellen würde, und nicht, wie das Licht sein sollte. Nichts hatte er beschlossen, nicht vor dem Einschlafen, im Bett, als das Kopfkissen angefangen hatte, sich klumpig anzufühlen, und nicht nach dem Aufwachen, als Jana Potulski im Bad gewesen war.

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