Inger-Maria Mahlke - Silberfischchen

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In ihrem aufsehenerregenden Debüt erzählt die gefeierte Open-Mike-Preisträgerin Inger-Maria Mahlke eine faszinierende Geschichte über Misstrauen, Abhängigkeit und erotische Anziehung.
Hermann Mildt war Polizeibeamter, bis man ihn frühpensionierte, weil er seine tote Frau im Garten fotografierte. Eher unfreiwillig nimmt er Jana Potulski bei sich auf, sie ist Polin ohne Papiere und sucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Warum er sich auf sie einlässt, kann er nicht sagen. Er darf ihre Brüste berühren, abends im Bad. Nach drei Tagen läuft sie ihm weg. Erst sucht er sie, dann wartet er, und schließlich findet er sie auf der Straße wieder. Und Jana Potulski kehrt mit ihm in die Wohnung zurück. Doch dann geht alles drunter und drüber. – Meisterhaft im Ton und voll untergründiger Spannung schildert Mahlke die Geschichte einer ungewollten Annäherung, einer Entwahrlosung – ein Roman ganz auf der Höhe unserer Zeit.

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»Sie lügt«, seine Hand schnellte vor, »sie heißt nicht Potulska.«

Der Briefträger zog die Karte weg.

»Sie heißt Potulski«, das i zog er lang.

»Eigentlich Potulska. Potulski ist es auf Deutsch«, sagte sie, »polnisch Potulska.« Sie nahm die Karte, den Kugelschreiber, unterschrieb, das Papier an die Wand gelegt, »meine Tochter sagt immer Potulski, aber eigentlich ist es Potulska.«

Er streckte die Hand aus, nach dem Umschlag, der Briefträger schüttelte den Kopf.

»Der darf nur dem Empfänger ausgehändigt werden, und das ist sie«, er wies mit dem Kinn auf Frau Potulski.

»Aber es ist meine Anschrift«, er deutete auf das Adressfeld, »und mein Name steht auch drauf, c/o Hermann Mildt«, las er vor.

Der Briefträger beachtete ihn nicht, Frau Potulski bedankte sich artig, als er ihr den Umschlag gab, »alles Gute«, sagte der Briefträger zu ihr und ging grußlos.

Sie trat in den Flur zurück, riss den Umschlag auf, er schloss die Tür, in dem Umschlag war ein roter Pass, sie klappte ihn auf, in der Mitte lagen Geldscheine. Sie nahm sie heraus, zählte sie, es waren ein Fünfziger und zwei Zehneuroscheine.

»Für die Fahrkarte«, sagte sie.

Er nahm ihr den Umschlag aus der Hand, sie wehrte sich nicht. Las erneut die Anschrift, drehte ihn um, suchte den Absender, »Irina –«, buchstabierte er.

»Meine Schwester«, sagte sie.

»Woher weiß Ihre Schwester, wo ich wohne?«

»Von mir«, sie klang erstaunt.

»Ich habe Ihnen die Adresse nicht gesagt«, er dachte an den Anruf, die fremde Frauenstimme.

»Straße und Hausnummer wusste ich vom Einkaufen, ich kannte Ihren Namen«, Frau Potulski wandte sich zum Gehen, »mein Neffe hat im Internet nachgesehen, es gibt nur einen Hermann Mildt in Berlin.« Von einem Internet hatte er in der Zeitung gelesen.

Er deutete auf das Geld, »das gehört mir«, sagte er. »Sie haben mein Wasser, meinen Strom, mein Gas verbraucht, Nahrungsmittel, das U-Bahn-Ticket«, zählte er auf. »Ich mache eine Liste«, sagte er, wollte nach den Scheinen greifen, »den Rest kriegen Sie wieder.«

Die Scheine verschwanden in ihrer Hosentasche.

»Mit dem Bus sind es neunundsechzig Euro«, sie bedeckte die Tasche mit ihrer Hand, »Berlin-Poznań, meine Schwester hat nachgefragt.«

Er drängte sich an ihr vorbei, schloss die Tür ab, schloss ein Mal, schloss zwei Mal, steckte den Schlüssel in die Bademanteltasche.

Sie lächelte, »das nützt Ihnen auch nichts«, sagte sie, wollte ins Wohnzimmer gehen. Er hielt sie fest, brachte sein Gesicht ganz nah an ihres.

Sie wich zurück, »Sie riechen aus dem Mund.«

Er hatte seine Zähne nicht geputzt, ihr Kulturbeutel lag nicht im Regal, stellte er fest. Die Zahnbürste stand nicht im Glas. Er zögerte, ehe er Zahnpasta auf die Borsten drückte, sie konnte was reingetan haben. Die Zahnpasta sah normal aus. Er betrachtete seinen Unterarm im Spiegel, das Hämatom, wie es mit jedem Bürstenstrich auf- und niederfuhr, es war heller geworden, mehr violett. Er spuckte aus, sie hatte ihn verletzt, sah zu, wie der Schaum langsam zum Abfluss rann. Seinen Körper verletzt.

Das Wohnzimmer war leer, sie saß in der Küche, saß auf dem einzig freien Küchenstuhl, ihre Beine übereinandergeschlagen. Hatte die Schränke nicht wieder eingeräumt, saß inmitten von Gläsern, Pappschachteln und Konserven. Hatte ihre Jacke angezogen, ihre Schuhe, die blaue Tasche lag neben ihr auf dem Boden. Sie stand auf, als er hereinkam.

»Ich mache mich auf den Weg«, sie hielt ihm eine Tasse hin, Dampf stieg daraus auf. »Ich habe Ihnen Tee gemacht«, sagte sie.

Er stieß die Tasse weg, er würde nichts zu sich nehmen, was sie in den Händen gehabt hatte. Der Tee schwappte auf ihr Handgelenk, sie zuckte zurück, auf ihre Jacke, sie stellte rasch die Tasse ab.

»Passen Sie doch auf.« Sie rieb die verbrannten Stellen, »Hermann«, sagte sie, nahm die Tasche vom Boden auf, streckte ihm die rechte Hand entgegen. Wollte, dass er sie nahm und schüttelte, als wäre nichts gewesen. Er verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.

»Das Kind muss beerdigt werden«, ihre Stimme sanft, als müsste sie ihm gut zureden. Sie lächelte, die Mundwinkel weit auseinandergezogen, die Lippen geöffnet, ihre Zähne sehr weiß. »Hermann«, sie lächelte noch immer, musterte sein Gesicht, beobachtete es genau.

Was soll das, wollte er sagen, es war jedoch nur ein Lauthaufen, flach und rau, er räusperte sich. Sie können nicht gehen, hatte er sagen wollen, und was fällt Ihnen ein.

Ihre Augen waren auf seine Brust gerichtet. »Und bedanken wollte ich mich«, sie sprach einfach weiter, »es ist nicht einfach, jemanden ganz Fremdes bei sich aufzunehmen«, sie hob die Hände, ihre unermüdlichen, gut gepolsterten Hände, hielt ihm die Handflächen hin, lächelte immer noch, die Tasche lehnte an ihrem Knöchel.

»Nein«, er schüttelte den Kopf, »nein«, lachte auf ob ihrer Unverfrorenheit, »das geht nicht.«

»Machen Sie es gut«, sagte sie.

»Sie können nicht hier wohnen, sich anfassen lassen, mich töten, ohne eine Erklärung versuchen, mich zu töten, und dann einfach gehen.«

Sie nahm die Tasche an den Henkeln, ging an ihm vorbei, ging in den Flur, zur Wohnungstür.

»Abgeschlossen«, rief er hinter ihr her, fühlte das Gewicht des Schlüssels in seinem Bademantel, streckte den Rücken, reckte den Kopf, sie konnte nicht raus.

Ungerührt ging sie weiter, griff in ihre Jackentasche, Metall stieß gegen Metall. Sie zog ein Schlüsselbund hervor, seine Zweitschlüssel.

»Wo haben Sie die her?«

Sie schob die Schlüssel auseinander, suchte den richtigen, »unter Ihrem Kopfkissen«, sie deutete mit dem Kopf in Richtung Schlafzimmer. Er hatte vergessen, abzuschließen vor dem Zähneputzen, er ging in den Flur, sein Kissen lag vor dem Bett auf dem Fußboden. Sie hatte den richtigen gefunden, steckte ihn ins Schloss. Er hörte es zwei Mal klacken, rührte sich nicht, wollte den Mund öffnen, schreien vielleicht. Sie drückte die Klinke, kühle Luft aus dem Treppenhaus strich an ihm vorbei.

»Hier«, sagte sie, hielt ihm die Schlüssel hin, als er sich nicht bewegte, hängte sie sie an das Brett. Wartete, hatte den Kopf schief gelegt, sah ihm ins Gesicht und wartete. Er hatte zu viel Luft in den Lungen, als hätte er vergessen auszuatmen. Als hätte er einen Ballon im Brustkorb, der von innen gegen die Rippen drückte, der jeden Augenblick platzen würde.

»Wir sind noch nicht fertig!« Der Druck entwich zahnwärts, er trat einen Schritt vor, auf sie zu. »Nein«, er konnte fühlen, dass er den Kopf schüttelte, »das geht nicht«, seine Stimme hallte lauter, als er erwartet hätte in der Leere des Treppenhauses. »Das geht nicht, wir sind noch nicht fertig.« Atemlos hielt er inne, fühlte ein Sich-nach-innen-Saugen im Brustkorb, sein Mund öffnete sich, sog frische, kalte Luft ein. »Wir sind noch nicht fertig«, brüllte er. »Alles durcheinanderbringen und dann tot im Garten liegen«, brüllte er.

Einen Moment war es still, kalte Luft strich an ihm vorbei, ließ ihn seinen Schweiß riechen. Er sprang vorwärts, streckte den Arm aus, bekam das Türblatt zu fassen, wollte die Tür zudrücken. Sie schob ihren Körper dazwischen, ihren Fuß, die Turnschuhspitze bog sich nach oben, als er sich gegen die Tür lehnte.

Sie stand auf der Schwelle, die Tasche hatte sie über ihre Schulter gehängt, seine Hand schnellte vor. Seine Finger schlossen sich um die Henkel, er ging einen Schritt zurück, verlagerte sein Gewicht nach hinten, es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, was er tat. Er hatte die Tasche von ihrer Schulter gezerrt, auf ihren Unterarm. Ihre Finger schlossen sich um den Stoff, sie zog, ihr Gesicht war gerötet.

»Es reicht«, zischte sie.

Er taumelte rückwärts, die Henkel in der Hand.

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