Inger-Maria Mahlke - Silberfischchen

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In ihrem aufsehenerregenden Debüt erzählt die gefeierte Open-Mike-Preisträgerin Inger-Maria Mahlke eine faszinierende Geschichte über Misstrauen, Abhängigkeit und erotische Anziehung.
Hermann Mildt war Polizeibeamter, bis man ihn frühpensionierte, weil er seine tote Frau im Garten fotografierte. Eher unfreiwillig nimmt er Jana Potulski bei sich auf, sie ist Polin ohne Papiere und sucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Warum er sich auf sie einlässt, kann er nicht sagen. Er darf ihre Brüste berühren, abends im Bad. Nach drei Tagen läuft sie ihm weg. Erst sucht er sie, dann wartet er, und schließlich findet er sie auf der Straße wieder. Und Jana Potulski kehrt mit ihm in die Wohnung zurück. Doch dann geht alles drunter und drüber. – Meisterhaft im Ton und voll untergründiger Spannung schildert Mahlke die Geschichte einer ungewollten Annäherung, einer Entwahrlosung – ein Roman ganz auf der Höhe unserer Zeit.

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»Ich habe in Rheinsberg angerufen und gesagt, es geht nicht mehr, sie soll sofort kommen.« Sie blickte auf, als wollte sie nachprüfen, ob er ihr glaubte. Er sah starr auf ihre Hände, betrachtete jeden Fingerknöchel einzeln.

»Kurz darauf ist es krank geworden. Hat hohes Fieber gekriegt und konnte nichts mehr essen, alles ist aus ihm herausgelaufen. Im Krankenhaus haben sie ihm Antibiotika gegeben.«

Dumm und sentimental. Sie hielt ihn für dumm und sentimental. Und leichtgläubig.

»Ich habe sie angerufen. Immer wieder. Sie ist nicht ans Telefon gegangen und die Familie auch nicht, und sie war doch die Mutter.«

Hatte gelogen und war erwischt worden und versuchte es nun mit Kindern. Mit behinderten Kindern.

»Dann ist es gestorben, nachts. Ich habe geschlafen, das Krankenhaus hat am Morgen angerufen.«

Mit toten behinderten Kindern, mit Tränen, er war sich sicher, sie würde weinen. Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und wartete. Auf Rotz und Zucken, unkontrolliertes Einatmen, rote Augenlider. Wollte ihn einwickeln. In Sicherheit wiegen, bis er nicht mehr achtgab.

»Ich habe ein paar Sachen eingepackt und bin zu ihr gefahren. Nach Rheinsberg. Habe vergessen, bei der Arbeit anzurufen«, sie lächelte wieder. »Die Chefin wird böse sein. Sie mochte das Kind nicht. Und den Reisepass habe ich vergessen, hatte nur meine Identitätskarte im Portemonnaie, ich wusste nicht, ob das genügt. An der Grenze habe ich mich auf der Toilette eingeschlossen, und niemand hat gefragt. Sie war nicht da. Das Haus verschlossen, die Fenster dunkel, die Vorhänge vorgezogen. Ich habe geklingelt, die Klingel war laut in dem leeren Haus, schließlich habe ich mich auf die Stufen vor dem Eingang gesetzt und gewartet. Die Nachbarin ist gekommen, sie gießt die Blumen, sagte sie. Alle im Urlaub, sagte sie, schon seit Tagen. Meine Tochter ist auch gefahren, mit einem Freund, die Nachbarin kannte seinen Namen nicht.«

Sie zog die Schultern hoch, ließ sie wieder sinken.

»Es war spät. Der nächste Zug ging erst am nächsten Morgen. Ich habe mir eine Bank gesucht. Sie waren dumm und betrunken, und sie hatten ein Messer. Einer hatte einen Pullover mit alt aussehenden Buchstaben, goldenen Buchstaben, Sieg stand auf seiner Brust. Ich habe ihnen das Portemonnaie gegeben, meine Ohrringe.« Sie tastete wieder nach ihrem Ohrläppchen. »Die Tasche wollten sie nicht, nachdem sie gesehen hatten, was drin war. Haben die Sachen auf dem Boden verteilt, ich habe sie eingesammelt, als sie weg waren.«

Sie nahm ihren Löffel, begann wieder zu essen. Er musste sich konzentrieren.

»Was haben Sie mit dem Kind gemacht?«

Sie sah in erstaunt an.

»Woran ist es gestorben?«

»Es ist krank geworden«, sagte sie, als wäre es selbstverständlich, »hören Sie jemals zu?«

»Haben Sie es in der Badewanne unter Wasser gedrückt?«

Er betrachtete ihre kräftigen Unterarme, die stämmigen Handgelenke, er hatte zum Glück keine Badewanne. Betrachtete die vier Hämatome, sie sahen aus wie die Abdrücke von Fingern, ihren Unterarm hatte er nicht angerührt. »War es zu viel, und da haben Sie das Kind unter Wasser gedrückt, bis es tot war?«

»Es ist krank geworden«, wiederholte sie, sah hinab, presste ihre Hände so fest zusammen, dass ihre Knöchel hell hervortraten.

»Warum haben Sie gelogen?« Es gab keinen Grund zu lügen, wenn das Kind krank geworden war.

»Ich wollte nicht«, sie betrachtete die hellgepressten Knöchel, »es ist«, sie hielt inne, »es ist privat«, sagte sie schließlich.

»Wo haben Sie Deutsch gelernt, wenn Sie nicht hier arbeiten?«

»Von meinem Mann.«

»Ihrem Mann?«

»Er war Volksdeutscher. Seine Tochter sollte Deutsch sprechen, abends, am Küchentisch hat er es mir beigebracht. Wir sind geschieden. Er wollte ausreisen, ich nicht.«

»Auf einmal haben Sie einen Mann.«

»Geschiedenen Mann. Ich esse im Bett auf«, sie nahm ihr Schälchen, klemmte den Löffel mit dem Daumen ein, »gute Nacht«, sagte sie.

Im Bett wird nicht gegessen, wollte er sagen, doch sie hatte sich schon umgedreht, ihre Teetasse in der anderen Hand, auf der Türschwelle hielt sie inne.

»Heute kein Bad«, sagte sie über die Schulter.

Einen Moment überlegte er, ob er sie wieder am Arm nehmen, ins Schlafzimmer schieben, Sie schlafen hier sagen und auf das Bett zeigen sollte. Er könnte das zweite Kopfkissen im Schrank einschließen und den Schrankschlüssel so verstecken, dass er es hörte, wenn sie ihn nachts holen würde. Im Besteckkasten unter den Messern, er schlief nicht fest. Er ließ es bleiben, sie konnte auch die Bettdecke nehmen oder sein Kopfkissen.

Sie lag schon auf dem Sofa unter der Decke.

»Fertig mit Beten«, fragte er.

»Klopfen«, entgegnete sie.

Sie hatte den Grießbrei nicht ganz aufgegessen, er nahm das Schälchen vom Couchtisch, sie hatte es auf den Bildband gestellt, die leere Teetasse hängte er über zwei Finger.

»Gute Nacht«, sagte er, sie antwortete leise. Der Schlüssel steckte von innen, er zog ihn ab, im Hinausgehen löschte er das Deckenlicht.

Er konnte sie rufen hören, als er die Tür abschloss. Er verstand sie nicht, ging rasch durch den Flur, den Schlüssel ließ er stecken. Stellte die Tasse in die Spüle, kratzte den Brei in den Mülleimer. Er würde den Film entwickeln, den er heute Morgen gemacht hatte, in Ruhe den Film mit ihren Sachen. Die Kamera fand er in der Fototasche, hatte sie zuerst in der Dunkelkammer gesucht, war sich sicher gewesen. Er hörte Frau Potulski an der Klinke rütteln, gedämpfter, nachdem er die Dunkelkammertür geschlossen hatte. Sie brüllte seinen Namen, Vor- und Nachnamen, er nahm die Schalen aus dem Regal. Stellte die Entwicklerflüssigkeit daneben, die Wohnzimmertür dröhnte dumpf. Sie schlug gegen das Türblatt. »Die Nachbarn«, brüllte er. Der Schall wurde von den Wänden der Dunkelkammer zurückgeworfen. Er hatte den Film noch nicht aus der Kamera genommen, öffnete die Kammertür, öffnete sie wütend, so dass sie gegen die Wand schlug, »die Nachbarn«, brüllte er erneut. Plötzlich war es still. Er hielt inne, lauschte, kein Laut. Ging durch die dunkle Küche, ein Stück auf das Wohnzimmer zu, nichts. Er betrachtete erstaunt die helle Lichtlinie unter der Tür, sie hatte aufgegeben, musste erschöpft sein, er lächelte zufrieden. Er meinte ein Schleifen zu hören, ganz leise, als würde sie eine Schublade aufziehen, die Schuber vielleicht, aber sicher war er nicht. Reglos stand er in der Küche und wartete. Es klang nach Metall, sie machte etwas an der Tür, es gab nur den einen Schlüssel, er konnte ihn stecken sehen. Es hörte sich an, als würde sie an ihr kratzen, als würde etwas abrutschen, etwas Metallenes. Er durchschritt den Flur, lehnte sich gegen die Tür, so dass sein Ohr beinahe das Holz berührte.

»Frau Potulski«, rief er, schlug mit der Hand dagegen, mit der flachen Hand gegen das Türblatt.

»Ich kriege sie auf«, er hörte ihren wütenden Atem, »ich kriege sie auf, egal, wie lange es dauert.«

»Sie machen die Tür kaputt«, sie antwortete nicht, er hörte nichts als Metall, Metall, das abglitt. »Na warte«, sagte er leise, »na warte.«

Er drehte den Schlüssel, lehnte sich mit seinem Gewicht gegen die Tür, drückte sie mit seiner ganzen Kraft auf. Hoffte, sie würde direkt dahinter stehen, wollte sie ihr ins Gesicht schlagen. Die Tür ließ sich widerstandslos öffnen, er stolperte vorwärts, stolperte ins Wohnzimmer. Ein verbogener Tortenheber, WMF-Fächerdesign, lag auf den Dielen. Sie hatte versucht, ihn als Brechstange zu benutzen.

»Den werden Sie bezahlen«, er bückte sich, hob den Tortenheber auf, wischte ihn an seinem Pullover ab, rieb die fettigen Spuren ihrer Finger weg. Schweigend sah sie zu, wie er versuchte, den Griff zurückzubiegen, ihn zwischen die Knie klemmte, vergebens. Er legte den Heber ins Sideboard zurück, vorsichtig neben den Sahnelöffel. »Den werden Sie bezahlen«, er schob die Schublade wieder zu.

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