Inger-Maria Mahlke - Silberfischchen

Здесь есть возможность читать онлайн «Inger-Maria Mahlke - Silberfischchen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Berlin, Год выпуска: 2010, ISBN: 2010, Издательство: Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Silberfischchen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Silberfischchen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In ihrem aufsehenerregenden Debüt erzählt die gefeierte Open-Mike-Preisträgerin Inger-Maria Mahlke eine faszinierende Geschichte über Misstrauen, Abhängigkeit und erotische Anziehung.
Hermann Mildt war Polizeibeamter, bis man ihn frühpensionierte, weil er seine tote Frau im Garten fotografierte. Eher unfreiwillig nimmt er Jana Potulski bei sich auf, sie ist Polin ohne Papiere und sucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Warum er sich auf sie einlässt, kann er nicht sagen. Er darf ihre Brüste berühren, abends im Bad. Nach drei Tagen läuft sie ihm weg. Erst sucht er sie, dann wartet er, und schließlich findet er sie auf der Straße wieder. Und Jana Potulski kehrt mit ihm in die Wohnung zurück. Doch dann geht alles drunter und drüber. – Meisterhaft im Ton und voll untergründiger Spannung schildert Mahlke die Geschichte einer ungewollten Annäherung, einer Entwahrlosung – ein Roman ganz auf der Höhe unserer Zeit.

Silberfischchen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Silberfischchen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er zog die Knie an, zog sich zusammen, das Bett vibrierte, bemerkte er erstaunt. Nein, sein Körper vibrierte, zitterte, er konnte keine Tränen fühlen, presste die Wangen gegen seine Handrücken, seine Wangen waren trocken. Sein Körper wurde steif, krampfte, er presste die Zähne zusammen, konzentrierte sich auf den Druck zwischen den Kauflächen, »Polackin«, wimmerte es zwischen seinen Vorderzähnen hindurch, »gottverdammte Polackin.«

Er blieb liegen, bis sich der Tag durch die Vorhänge abzeichnete. Zwei kleine helle Quadrate oben, zwei größere unten und in der Mitte, dunkel, das Fensterkreuz.

Nach dem Duschen machte er Tee, blieb neben dem Kessel stehen und wartete, bis das Wasser kochte. Auf dem Küchentisch lag noch immer die Ausrüstung, er hatte keine Lust, sie in die Dunkelkammer zu bringen, den Tisch freizuräumen. Vorsichtig nahm er die Tasse am Henkel, die Holzflächen im Wohnzimmer glänzten gewischt, vier Streifen auf einem der Regalbretter, er setzte sich auf die Couch, neben den dunklen Fleck vom Vortag. Das Leder fühlte sich nicht mehr nass an, seltsam steif nur. Er pustete in den Tee, warme Feuchtigkeit legte sich dünn auf seine Wangen, wurde kalt auf seiner Haut, er wischte sie mit dem Pyjamaärmel ab.

Vor ihm, fein säuberlich aufgereiht wie Vorwürfe, lagen ihre Sachen. Auf dem Boden unter dem Couchtisch die Tasche. Er berührte das T-Shirt, die Bürste, strich mit dem Finger über sie, als würde er sie streicheln. Sammelte die Sachen ein, tat sie in die Tasche und trug alles in die Küche. Nach dem Lineal musste er lange suchen, fand es schließlich im Sideboard im Wohnzimmer, legte es auf den Küchentisch. Legte es möglichst gerade hin, akkurat an der Tischkante ausgerichtet. Zuerst nahm er die Bürste, tat sie neben das Lineal und holte einen Farbfilm. Er musste nahe ran, damit die Zentimetereinteilung des Lineals erkennbar war, zog die Vorhänge zu, er wollte keine Lichtreflexe auf dem Bürstenstiel. Sein Zeigefinger drückte den Auslöser, der Auslöser klackte, spannen, klack, spannen, klack, spannen. Er fotografierte alles, von mehreren Seiten, als Letztes die Tasche, sie war so groß, dass er auf das Lineal verzichten musste.

Es war Unsinn, was er tat, er wusste, es war Unsinn, was sollte er mit den Bildern anfangen.

Er versuchte es mit dem grünen Sessel, sich hinsetzen, sitzen bleiben, die Zeitung von der ersten Seite bis zur letzten lesen, jedes Bild, jeden einzelnen Buchstaben, jede Zahl, wenigstens mit den Augen streifen. Sitzen bleiben, sie würde wiederkommen, frieren, hungrig sein, dankbar vielleicht. Die Zeitung zitterte in seinen Händen, auch noch, als er die Ellbogen auf den Sessellehnen aufstützte. Schließlich gab er auf, las die Zeitung im Gehen, Blatt für Blatt, den Teil, den er noch zu lesen hatte, unter einen Ellbogen geklemmt. Nach einer Weile begann die Muskulatur der Schulter zu krampfen, dann wechselte er unter den anderen Ellbogen. Zwischen Zeitung und Bauch konnte er seine Füße sehen. Der linke bewegte sich vorwärts, weinroter Pantoffel. Das Leder über den Zehen zu Wülsten zusammengeschoben, die Falten hellgescheuert. Er hatte keine Socken angezogen, die Haut an seinem Knöchel war weiß, vereinzelt nur von Haaren bewachsen, an den Seiten dunkle Adern, die unter der Fußsohle verschwanden. Er verlagerte sein Gewicht nach vorn, verwundert, dass der Knöchel es trug. Der andere Fuß bewegte sich vorwärts, weinroter Pantoffel, geschwollene Adern an der Innenseite, auf dem Spann, die Wülste des Pantoffels hellgescheuert.

Die Blätter, die er durchgelesen hatte, ließ er einfach fallen. Die meisten landeten ausgebreitet und flach auf dem Boden, andere falteten sich im Fallen ein wenig zusammen, bildeten Zelte auf den Dielen. Bis er das nächste Mal vorbeikam, seine Pantoffeln sie flachtraten, seine Schritte sie beiseiteschoben, an den Rand zu den Wollmäusen. Er lauschte dem sanften Geräusch, mit dem die Pantoffelsohlen auf den Dielen aufsetzten, dem kurzen Klatschen, mit dem sie wieder an seine Ferse zurückschnellten, der Rhythmus sehr gleichmäßig und seltsam beruhigend. Er las die Brandenburgseiten, die Polizeinachrichten, nichts.

Frau Potulski, schrieb er, ich werde heute Abend wiederkommen, warten Sie, ich komme wieder, H. Mildt. Er war nicht unzufrieden, legte den Zettel beiseite, nahm einen neuen.

Liebe Frau Potulski, schrieb er, es war falsch wegzulaufen, dennoch bin ich bereit zu verzeihen. Ich werde am Abend wieder zu Hause sein, Sie warten am besten vor der Tür, dort können Sie sich unterstellen, herzlich Hermann Mildt. Er wusste nicht, ob sie Deutsch lesen konnte oder nur sprechen, er hatte nicht gefragt, Potulski unterstrich er doppelt, damit sie es auch sah.

Zuerst klebte er den Zettel mit Tesafilm an sein Klingelschild, Mildt war schlecht zu lesen unter dem Klebestreifen. Er musste noch einmal hochgehen, in seine Wohnung, die Reißzwecken fand er im Sideboard. Er heftete den Zettel fest ins Holz der Haustür. Der Rücken der Reißzwecke hinterließ einen dunkelroten, schmerzenden Kreis auf seinem Daumen, auf dem Weg zur U-Bahn rieb er mit dem Zeigefinger drüber, bis der Schmerz allmählich nachließ.

13.

Der Saft war weg. Das bedeutete nicht, dass sie zurückgekehrt war, die Stadtreinigung oder ein Obdachloser konnten ihn entfernt haben. Den Schnee hatte der Regen fast weggewaschen, Streusand, aufgeweichten Müll und Kot auf dem Bürgersteig verstreut. Er suchte die Stelle, an der er gestanden hatte, suchte die verbliebenen Schneeinseln nach den vier gestanzten Löchern des Stativs ab. Das war Unsinn, er suchte dennoch.

Der Wind ging in Böen. Sie fuhren unter den Schirm und zerrten, seine Handschuhe regenfeucht und rutschig, stülpten ihn um, schließlich klappte er den Schirm zusammen. Er konnte den ganzen Park überblicken, ein Radfahrer mit rotem Plastikumhang fuhr durch eine Pfütze, braunes Wasser spritzte auf, sonst niemand, die Wege und Bänke menschenleer. Er würde nicht suchen, er würde nur ein Stück die Liebknechtstraße entlanggehen. Die Böen drückten Regen in den Wollstoff seines Mantels, in seinen bloßen Nacken, in sein Gesicht. Regen tropfte vom Schirm seiner Mütze, er musste immer wieder die Augen zukneifen. Er versuchte, sein Gesicht mit dem Mantelärmel abzuwischen, der Ärmel war mit winzigen Tröpfchen übersät, Wasser lief seine Schläfen entlang, die Wangen hinab in seinen Kragen. Er blieb stehen. Drehte sich einmal um die eigene Achse.

Sie stand still, inmitten sich drängender Menschen auf der anderen Straßenseite, inmitten des Regens und der Windböen stand sie still. Stand am Rand des Bürgersteigs, eine Hand auf den hellgrauen Stromkasten gelegt, die andere hing herab. Sie sah ihn an. Rührte sich nicht, als er vorsichtig die Hand hob, drehte sich nicht um, verschwand nicht eilig. Hob nicht die Hand zum Gruß und nickte nicht mit dem Kopf.

Etwas Rotes nahm ihm die Sicht. Der 100er Bus klappte seine Türen auseinander, er stand an einer Haltestelle, Ein- und Aussteigende schoben sich ineinander, stießen an seine Schultern, berührten seine Arme, versperrten ihm die Sicht, er versuchte, zwischen ihnen eine Lücke zu finden, durch die er die andere Straßenseite sehen konnte.

Jana Potulski war noch da, sah ihn an und lächelte nicht. Sah ihn an, als würde sie warten, dass er die Straße überquerte und zu ihr käme. Er schüttelte den Kopf, schüttelte übertrieben stark den Kopf, damit sie es auch sah. Nein. Er würde nicht zu ihr kommen, würde nicht am Kantstein warten, bis der Verkehr nachließ, um dann schnell zu sein und die Fahrbahn hinabzuspähen, ob nicht doch ein Auto kam. Während sie jede seiner Bewegungen beobachtete, reglos gegen den Kasten gelehnt. Sein Gesicht musterte, nachsah, ob er Angst hatte. Schwach war. Nein.

Er schüttelte erneut den Kopf. Als sie sich nicht bewegte, drehte er sich um, drehte ihr den Rücken zu, damit sie verstand. Auf der Grünfläche neben der Kirche hockte ein Hund und kackte angestrengt. Den Besitzer konnte er nicht entdecken, angeekelt drehte er sich wieder um, wollte nachsehen, was sie tat. Sie war weg. Der Stromkasten war da, hellgrau und mit Plakatresten beklebt, die Stelle daneben, auf der sie eben noch gestanden hatte, leer. Panisch wandte er den Kopf, kniff die Augen zusammen. Sie stand mitten auf der Liebknechtstraße, Fahrzeuge fuhren vor und hinter ihr. Er atmete aus. Laut und hörbar aus, langsam überquerte sie die letzte Fahrbahn, nur wenige Meter von ihm entfernt. Sie kam auf ihn zu, ihre Turnschuhe grau durchweicht mit braunen Dreckringen, der Stoff ihrer Hose schwerfällig vor Nässe, der Wind presste ihn gegen ihre Beine, so fest, dass sich die Kniescheiben abzeichneten. Sie hatte ihre Kapuze aufgesetzt, eine Haarsträhne klebte an ihrer Schläfe, wand sich die Wange hinab. Sie blieb dicht vor ihm stehen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Silberfischchen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Silberfischchen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Silberfischchen»

Обсуждение, отзывы о книге «Silberfischchen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x