Michael Kruse - Jugend in Berlin
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Insgesamt lässt sich noch um die Jahrtausendwende eine deutliche Mediengrenze innerhalb Berlins feststellen. Zahlen aus dem Jahr 2001 belegen, dass die „Mauer im Ohr“ nach wie vor eine feste Größe ist. Zwar legten die erfolgreiche SFB-Welle Stadtradio 88,8 und das Inforadio des RBB zu, aber dies gelang nur im Westteil der Stadt. Umgekehrt wiesen die Zahlen für den Berliner Rundfunk im Osten 17,6 % Marktanteil auf und im Westen dagegen nur 8,3 %. Bemerkenswert ist, dass die Jugendwelle Fritz 1994 in beiden Stadthälften einen Marktanteil von 4,2 % hatte, aber 2001 im Osten (6,2 %) deutlich häufiger als im Westen (3,6 %) eingeschaltet wurde. 2013 lag der Altersdurchschnitt der Hörer*innen inzwischen bei 32 Jahren, sicher auch eine Folge des demografischen Wandels. Mittlerweile hat sich das populäre Jugendradio, anfangs von der ARD skeptisch beäugt, zu einem Vorläufer für öffentlich-rechtliche Jugendwellen entwickelt. Alle Westberliner Radioprogramme haben insbesondere bei den Ostberliner Hörer*innen zum Teil erheblich verloren. Dagegen verzeichneten neue Programme, wie BB Radio und Antenne Brandenburg, deren Standorte im Osten liegen, einen deutlichen Popularitätsschub bei Ostberliner Hörer*innen. Lediglich Starmoderatoren, wie die früheren Stasi-Mitarbeiter Lutz Bertram und Jürgen Kuttner, vermochten es auch im Westen, jugendliche Hörer zu gewinnen.
Besonders schmerzlich ist der Verlust des ehemaligen DDR-Senders Jugendradio DT 64, der auch in Westberlin großen Anklang fand: „Ich kenne DT 64, das Jugendradio aus Ostberlin, aus dem ehemaligen Ostteil; das Programm von DT 64 finde ich gar nicht mal so schlecht, weil die auch eine Menge erzählen, sich auch mal mit Problemen beschäftigen, dass man z. B. auch mal einen Einblick bekommt, wo liegen die Probleme im Jugendbereich und wie ist es da oder wie ist es da nicht“ , so Thomas (20) aus Ostberlin. Nicole (15) aus Ostberlin meint: „DT 64 sind noch die Einzigen, die erstens noch gute Musik machen und zweitens auch das ansprechen, was man in dem Alter halt so … oder was man in der Szene überhaupt so tut. Was die da manchmal sagen, ist sehr interessant.“ Andrea (19) aus Ostberlin nennt ein häufiges Argument, warum DT 64 so beliebt war: „Den hör ich öfter mal so um 19 Uhr, wenn Schallplatten vorgestellt werden, und dann werden die Schallplatten ja so abgespielt, so zum Aufnehmen.“ Und Tina (18) aus Ostberlin ergänzt: „Wir hatten nicht die Möglichkeit gehabt, Platten zu kaufen, und du hattest eben die Möglichkeit gehabt, vom Recorder mitzuschneiden. Das war das Einzige, was ich mir anhörte; da hab ich vorher in die Zeitung geguckt, welche Platten kommen, und wenn es interessant war, dann hab ich eben den Sender … Aber damals die ganze Politik, die da mitgespielt hat, die spielte da eine große Rolle, so was hab ich mir nicht angehört, die Politik hat mich nicht interessiert.“ Sicher war das anlässlich des Deutschlandtreffens der FDJ 1964 gestartete Jugendradio kein Trendsetter im internationalen Radiogeschehen. Vielmehr war die Installierung des Kanals eine Reaktion auf das schillernde Angebot westlicher Stationen, denen die hausbackenen DDR-Programme kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Von Anbeginn an war DT 64 also gezwungen, sowohl eine Alternative zum Provinzialismus des eigenen Landes als auch zur oberflächlichen Internationalität seiner westlichen Konkurrenten darzustellen. So wurde DT 64 ein für DDR-Verhältnisse auffallend freches und DDR-problembewusstes Medium. Dies betont auch Harald Müller, Wortredakteur bei DT 64: „Ich denke schon, bei allen Einschränkungen, dass Jugendradio in der Richtung auch etwas befördert hat als eine relativ progressive Insel im Verhältnis zu anderen Medien“ (Müller in: Spielhagen 1993: 129). Wilfried Poßner weist auf einige Zugeständnisse hin: „Auf einmal war die bis dato totgeschwiegene Beatmusik auf DDR-Kanälen zu hören, von Verteufelung keine Spur mehr“ (Poßner 1995: 27). Erst die Fernsehsendung ELF 99 , durch die Gnade der späten Geburt zum Wende-Kind geworden, konnte DT 64 in der Publikumsgunst aus dem Felde schlagen.
DT 64 hatte nach der Wende ein besonderes Novum vollbracht: Als einziges DDR-Medium hatte der Sender nach der Wende seine gesamte Führungsspitze vom Chefredakteur bis zur Intendantin ausgetauscht. Der populäre Jugendsender, das älteste europäische Radioangebot für Jugendliche, war für viele Berliner Jugendliche eine Brücke zwischen Ost und West und Begleiter für die ostdeutsche Jugend auf dem für sie besonders schwierigen Weg in die deutsche Einheit. Denn zu den Pluspunkten von DT 64 gehörte schon länger die intensive Kommunikation mit den Hörer*innen. Die Abschaltung des in Europa einmaligen Jugendsenders, eine westdeutsche politische Entscheidung, war für viele Berliner Jugendliche ein massiver Verlust an Kommunikationskultur. Letztendlich taucht DT 64 1997 unter dem Namen „DT 64-Story“ als fünfzehnteilige CD-Sammlerkollektion in den Berliner Plattenläden wieder auf.
Aktuell zeigt die Media-Analyse 2019 Audio II für Berlin folgende Reihenfolge: Berliner Rundfunk (141.000 Hörer*innen pro Stunde), Antenne Brandenburg (136.000) und 104,6 RTL (129.000) (vgl. AGMA 2019). Zahlreiche Radiosender in Berlin geben sich besonders jugendlich, haben aber große Probleme mit der digitalen Generation. Daher sind ihre Hörer*innen der Altersgruppe der Jugendlichen längst entwachsen. Denn deutlich über 25 Jahre liegt das Alter derjenigen, die die vermeintlichen Jugendprogramme einschalten. Thomas (18) aus Westberlin erkennt ganz klar: „Es geht halt um Einschaltquoten, das ist alles, es geht nur um Geld. Und es geht eben darum, die Jugendlichen zu erreichen, ihnen was zu verkaufen. Aber die Leute, die zu arm sind, sich ein Auto zu kaufen, die sind nicht von Interesse. Es gibt halt viele Jugendliche, wo nichts zu holen ist, wo Werbung sich nicht lohnt.“ Der Jugendkult ist kalkuliert, so werden die Erwartungshaltungen der Werbekunden befriedigt. Denn die Werbefachleute schalten ihre Werbebotschaften am liebsten in einem Umfeld, das als jung und modern gilt. Das bringt aber für die Sender ein Problem: Die Werbekunden wollen mit ihren Radiospots eine zahlungskräftige Zielgruppe erreichen. Eben das sind die 14- bis 19-Jährigen gerade nicht. Denn sie verfügen nicht nur über ein vergleichsweise geringes Einkommen, sondern ihre Zahl geht dank geburtenschwacher Jahrgänge immer weiter zurück. Zudem hören sie im Durchschnitt auch weniger Radio als die älteren Altersgruppen, und so haben viele Radiosender den Kontakt zu jungen Zielgruppen verloren. Um ihn wiederherzustellen, müssten sie ihr Programm schrittweise für Hip-Hop, Dance oder Techno öffnen – ein Drahtseilakt. Denn dann laufen sie Gefahr, ihr Stammpublikum zu verärgern, das plötzlich merkt, wie alt es eigentlich schon ist.
In den letzten Jahren ist ein neuer Trend zu beobachten, der die Jugendwellen besonders hart trifft: Das Smartphone hat enorm an Attraktivität gewonnen. Es verschlingt Zeit, sodass das Medium Radio immer weniger genutzt wird. Dazu kommt, dass Radio in Deutschland immer ähnlicher klingt, weil fast überall dieselbe Musik gespielt wird, damit der Geschmack der größtmöglichen Anzahl von Konsument*innen getroffen wird. Waren früher bei den Jugendwellen 4.000 Titel in der Rotation, so sind es heute rund 500, und die kann man sich mühelos auf einem Handy speichern.
Spannend war der Start des ersten türkischsprachigen Radios Mitte 1999. Zwar hören Türk*innen deutlich weniger Radio als Deutsche, aber die, die Radio hören, sind in der Regel sehr jung. Genau diese will der Sender unter den 170.000 Einwohner*innen Berlins, die Türkisch sprechen, besonders unterhalten. 75 % des Programms bestehen aus Musik, ausgewählt vom Chartcomputer. Aber auch türkische Bands und Sänger wie Tarkan sollen das jugendliche, türkischsprachige Publikum anlocken – ein Spagat für die Musikredaktion. Denn die türkischen (männlichen) Jugendlichen stehen nicht selten auf amerikanischen Rap und Hip-Hop-Musik: „Ich höre schon gerne türkische Lieder. Nur, weil ich ja in Berlin geboren bin und mehr Deutsch spreche als Türkisch und mich auch mehr für die deutsche Kultur interessiere, habe ich auch nicht so viel Interesse an türkischen Liedern wie an amerikanischen. Ich verstehe die Texte nicht, das hört sich aber trotzdem toll an. Bei den türkischen Liedern, da verstehe ich die Texte. Aber bei den amerikanischen, da tanzen die auch sehr viel, sind richtig cool. Und ich stehe mehr auf Tanzen und so. Deshalb höre ich gerne mehr amerikanische Lieder als türkische. Und dann geht es bei den türkischen meistens so um Liebeslieder, aber die sind nicht so mein Stil“ , betont Murat (13) aus Westberlin. Manfred (17) aus Ostberlin meint dagegen: „Musik höre ich deutsche Musik, also Endstufe, Onkelz und in die Richtung, also so englische höre ich nie, N****musik höre ich auch nicht, hab ich früher schon nicht, ich versteh gar nicht, was die da singen.“
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