Michael Kruse - Jugend in Berlin
Здесь есть возможность читать онлайн «Michael Kruse - Jugend in Berlin» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Jugend in Berlin
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Jugend in Berlin: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jugend in Berlin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Jugend in Berlin — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jugend in Berlin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Die Medienforschung sieht die Jugendphase als einen Abschnitt des Lebens, in dem am wenigsten Fernsehen geguckt wird. „Ich gucke ja so selten Fernsehen, und wenn, nur so manchmal, wenn ich von der Schule komme um drei und ich habe nichts zu tun, keine Hausaufgabe, und ich weiß nicht, was ich machen soll. Dann setze ich mich hin, mache irgendwas an“ , beschreibt Andrea (17) aus Ostberlin ihren Fernsehkonsum. „Fernsehen tue ich ganz selten. Nur wenn ich absolute Langeweile habe, ich komme aus der Schule, dann setze ich mich vor den Fernseher und dann kommt ja eine Serie nach der anderen. Und wenn man die von nachmittags um drei bis sechs Uhr alle durchgeguckt hat, dann ist einem ja meistens was eingefallen, was man machen kann“ , so Sonja (17) aus Ostberlin. Peter (16) aus Ostberlin meint: „Was ich mir immer mal ganz gerne ansehe, sind diese Diskussionssendungen , Talk im Turm, Explosiv und den Ulrich Meyer , Einspruch. Die gehen gut ab und bringen was rüber. Wenn es gute Themen sind, das sieht man ja in der Vorschau, dann schalte ich das auch ein.“ Auch diese Fernsehformate, die damals besonders auch Jugendliche ansprachen, sind inzwischen in der Versenkung verschwunden und machten neuen Formaten Platz, wobei das zunehmende Schielen auf die Einschaltquote oft den frühzeitigen Tod eines neuen Formats bedeutet. Petra (19) aus Westberlin ergänzt: „ Fernseher ist wohl in jedem Haushalt da, und der wird eigentlich auch genutzt, der ist unheimlich gut zum Einschlafen, hab ich festgestellt. Bei dem Fernsehprogramm macht sich das wunderbar.“
Nach Jahren höchster Aufmerksamkeit hat sich das Fernsehen aus der Mitte der Familien verabschiedet. Als Tagesbegleitmedium mit sich permanent steigernden Wahlmöglichkeiten schieben sich nicht die einzelnen Programme, sondern das Medium selbst in den Hintergrund. Dabei hat sich das Spiel mit der Fernbedienung, das gemeinsame Sehen am „Lagerfeuer“, wieder aufgelöst. Jeder schaut in seinem Zimmer, allen voran Kinder und Jugendliche. Dabei emanzipiert das Zappen die Zuschauer*innen von den Erzählstrukturen, die die Programmmacher*innen aufgebaut haben. So wird das Fernsehmachen zum Kampf gegen den Wegschaltimpuls der Zuschauer*innen. Jedes Bild, jeder Ton buhlt um das Dranbleiben der Zuschauenden. Die Zapper*innen, insbesondere auch die jugendlichen Zapper*innen, werden zu Herr*innen über die Bilder und liefern sich ihnen dabei nur umso mehr aus. Fernsehen wird so zu einem Kampf um die Gewalt über Bild und Ton, der reizvoller ist als die inszenierten Kämpfe selbst. Und so siegt das Medium über einen Inhalt. Hans Magnus Enzensberger drückt es so aus: „Die Medien haben einen Kalender, der auch als Ersatz für eine Idee dienen kann“ (Gorris im Gespräch mit Enzensberger in: Der Spiegel 41/2014).
Ein weiterer Aspekt zum unterschiedlichen Fernsehkonsum ist noch zu erwähnen: Ostberliner*innen beschreiben als Inhalt ihres Fernsehkonsums oft spannende Spielfilme, die von den Privatsendern RTL, SAT.1 und PRO 7 gezeigt werden. Damit bestätigen sich auch Ergebnisse der Quotenforschung, die besagen, dass die Dominanz der Privatsender zunimmt, je weiter es Richtung Osten geht. Nach der Wende in ein politisches Loch gefallen, verhielten sich viele Ostbürger*innen eher eskapistisch – die Flucht vor der Wirklichkeit und den realen Anforderungen des Lebens in eine imaginäre Scheinwelt verschaffte den Privatsendern eine bis heute ungeteilte Aufmerksamkeit. Das bestätigt auch Manfred (17) aus Ostberlin: „RTL gucke ich ab und zu mal, ist ganz lustig, aber sonst gucke ich gar nichts. Mal SAT.1 oder so was, überwiegend Private. Also die richtigen Fernsehanstalten, die Staatlichen, gucke ich nicht, ich gucke nur Privatfernsehen.“
Ursächlich für eher geringeres Interesse am Fernsehen ist sicher auch zu nennen, dass besonders populäre Programme für Jugendliche, wie z. B. das legendäre Elf 99 , die populäre Musiksendung Formel Eins oder die Diskussionssendungen Live aus dem Schlachthof und Doppelpunkt , aber auch die regional ausgestrahlten und beliebten Berliner Jugendsendungen 100 Grad, 45 Fieber oder Moskito , alle regelrecht gekippt wurden. Gina (20) aus Westberlin meint: „Ich war früher ein wahnsinniger Fan von Moskito. Das gucke ich auch heute noch gerne, also das finde ich immer noch genial … Es müssen auf jeden Fall immer Jugendliche zu Wort kommen, die dazu was sagen können. Und es müssen Themen sein, die die Jugendlichen interessieren.“ Dagegen Thomas (18) aus Westberlin: „Es gibt keinen vernünftigen Jugendsender, der irgendwie was bringt.“ Livestreams, Mediatheken und ein schnelles Internet, Programm jederzeit abrufbar, ohne vorgegebenes Sendeschema, auf mobilen Abspielgeräten Smartphone-kompatibel – das trifft heute die Sehgewohnheiten von Jugendlichen.
Talkshows haben für viele Jugendliche nicht nur einen Unterhaltungswert, sondern auch einen hohen Informationswert. Politische Magazine werden dagegen weitgehend ignoriert. Auffällig ist auch, dass Fernsehen weniger als früher Anlass zur Diskussion und Reflexion bietet. Petra (20) aus Westberlin nennt dafür die Gründe: „Also es ist nicht mehr so wie z. B. bei Moskito, da war klar, dass es die ganze Klasse gesehen hat, da war klar, dass man es sich ansehen muss, während es jetzt eigentlich so ist, man guckt es, und dann hält man es mehr oder weniger für sich, also man unterhält sich nicht mehr. Und über Filme, das kann man eigentlich nur immer genau anschließend machen, das ist ja eigentlich das Tolle am Kino … Aber beim Fernsehen, da sitzt man meistens alleine, und dann habe ich auch schon wieder vergessen, ich habe den Film gesehen, ich kann mich nicht mehr erinnern, was war da überhaupt … Nee, man unterhält sich nicht mehr darüber.“
Zusammenfassend lässt sich für den Fernsehbereich festhalten, dass sich die Nutzung des Fernsehgerätes bei zunehmender Kabeldichte in Ostberlin dem Westberliner Fernsehverhalten angeglichen hat. Dabei wird Fernsehen oft als Geräuschkulisse wahrgenommen und selten aktiv gesehen. Für die Jugendlichen hat es seinen Status verloren. Rezeptionsunterschiede gibt es dahingehend, dass Ostberliner Jugendliche auch heute noch stärker Interesse an Unterhaltungssendungen haben, die sie eher bei den Privatsendern finden.
Radio
Der Berliner Radiomarkt ist einer der umkämpftesten in Europa. Seit Ende der 1980er Jahre hat Berlin aber auch ein Spektrum von Formaten, das bundesweit einzigartig ist: von Urban Dance bis Klassik, vom Evangelen-Kuschelrock bis Jazz Radio, vom schlagerseligen Spreeradio über das türkische Metropol FM bis zum Weltmusikkanal. 32 Radiosender kämpfen zurzeit täglich um die Gunst der Berliner Hörer*innen, wobei der Radiomarkt nach der Wende heftig in Bewegung geraten ist. Neue Sender, wie 104.6 RTL oder Radio Energy, sind auf Frequenz gegangen, SFB 2, Radio Aktuell und RIAS 2 sind aus der Berliner Rundfunklandschaft verschwunden.
Betrachtet man das Nutzungsverhalten getrennt nach Ost und West, so lassen sich zum Teil große Unterschiede feststellen. War vor der Maueröffnung RIAS 2 mit Abstand der populärste Sender bei Jugendlichen aus Ost- und Westberlin, hatte er nach der Wende vor allem im Ostteil einen unerwartet hohen Popularitätsverlust zu verzeichnen. RIAS 2 erreichte zu DDR-Zeiten oft Kultstatus bei den Ostberliner Jugendlichen: „Früher, als man 14, 15 war, da hat jeder seine Zeit so durchgemacht, so Diskotheken und schick aussehen und Schickimicki und so. Da hat man schon RIAS 2 gehört, weil da kam halt immer die neueste Musik, was so in den Diskotheken auch gespielt wurde. Man konnte sich da informieren und Charts hören und aufnehmen“ , erinnert sich Andreas (17) aus Ostberlin. RIAS 2 war zentraler Gesprächsgegenstand bei den Jugendlichen im Osten. Für DDR-Jugendliche war die Musik aus dem Westen auch ein Ausstieg aus der DDR-Realität in Richtung Westen, was aber mit dem Ende der DDR seinen Ausgangspunkt verlor. Und Tanja (19) aus Ostberlin ergänzt: „Ich bin RIAS-2-Hörer; also erst mal sind mir die Moderatoren sehr sympathisch, angenehm und sprechen genau auf der Wellenlänge, die ich mag, so lustig. Die Musik, die dort gespielt wird, die gefällt mir, sicherlich Nachrichtensendungen, so einige Berichte; das sagt man sich, okay, ist der RIAS, das muss man nicht alles so nehmen.“ Und den einsetzenden Hörer*innenverlust erklärt Jana (16) aus Ostberlin so: „Früher habe ich bevorzugt RIAS 2 gehört und heute höre ich entweder DT 64 oder RTL im Radio. Ich bin irgendwie dann mal auf DT 64 gekommen. Ich habe ihn bei Bekannten gehört, und dann hat er mir ganz gut gefallen. Früher konnte man dann ja auch immer schön aufnehmen, irgendwelche Kassetten, die es hier ja nicht zu kaufen gab. Da habe ich das immer so halbstündig gemacht, und seitdem höre ich ihn eigentlich regelmäßig. Na ja und so bin ich von RIAS 2 weggekommen. Früher wollte ich immer was aufnehmen, aber die quatschen ja immer auf die Musik drauf.“ Auch Gina (20) aus Westberlin bestätigt den Kultstatus: „RIAS 2 ist wahrscheinlich der Jugendsender überhaupt; wenn man mal angefangen hat, den zu hören, dann kommt man davon wahrscheinlich so schnell auch nicht wieder weg. Das war der Sender, den alle gehört haben!“
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Jugend in Berlin»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jugend in Berlin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Jugend in Berlin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.