Michael Kruse - Jugend in Berlin

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Der Fall der Berliner Mauer war für viele Jugendliche, und sicher nicht nur für sie, ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, welche Rolle die Medien für die Jugendlichen bei der Wahrnehmung der anderen Stadthälfte spielten, wie sie die Öffnung der Grenzen und den Vollzug der deutschen Einheit erlebten und wie sie die Zukunft in einem geeinten Deutschland einschätzen. Diese Regionalstudie «Labor Berlin» betrachtet die Entwicklung der Hauptstadt seit dem Fall der Mauer, wie sie als erste Region in Europa zusammenwuchs.

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Heute boomt Berlin an allen Ecken und Enden. Der Potsdamer Platz, das Regierungsviertel, der Hauptbahnhof, aber auch zahlreiche neue Bürohochhäuser kündigen eine Hauptstadt an, die ihre neue Rolle als eine der wichtigsten Städte in Europa gefunden hat. Thomas Krüger, ehemaliger Jugendsenator von Berlin, drückt es so aus: „Die einst schlafende Schönheit Berlins bekommt ein junges, frisch aufgelegtes und neugieriges Gesicht“ (Krüger 1998: 22). Berlin hat seit seiner Teilung 1961 über die Maueröffnung 1989 bis 30 Jahre nach der deutschen Einheit einen dramatischen Wandel vollzogen. Nirgendwo erlebt man den epochalen Wandel so unmittelbar an der Schnittstelle von Ost und West wie am Potsdamer Platz. Auf wenigen Hektar Fläche dokumentieren Konsum und Lebensstil, wie sich die Welt verändert hat.

Nach dem Mauerfall wucherte noch Unkraut über dem öden Areal. Ein paar Schutthaufen erinnerten an den Krieg, der Deutschland und die Welt teilte – ein Niemandsland zwischen Ost und West. Heute zieht es ca. 14 Millionen Tourist*innen pro Jahr nach Berlin. Die Besucher*innen spazieren durch die zugigen Straßen einer Retortenstadt und erleben die bunte Warenwelt der globalen Wirtschaft. Der Architekt Hans Kollhoff, einer der Erbauer des Potsdamer Platzes, weist in einem Interview darauf hin, dass Berlin auch als Las Vegas eine Rolle spielt: „Das Las-Vegas-Bild hat mit der Lage Berlins zu tun. Berlin liegt in der Wüste. Sie müssen eineinhalb Stunden mit dem Auto fahren, um die Lichter einer anderen Stadt zu sehen“ (Görke/Goldmann/Nowakowski in: Der Tagesspiegel vom 11.09.2006). Nicht nur in West und Ost gab es in den letzten 30 Jahren spannende und hochinteressante Veränderungen, sondern Berlin insgesamt übt unverändert eine große Faszination aus, insbesondere auf die jugendlichen Besucher*innen aus aller Welt.

Jugend in der wiedervereinigten Hauptstadt – vergessen und an den Rand gedrängt?

Erstmalig erlebte eine Kinder- und Jugendgeneration die auch für sie völlig unerwartete Wiedervereinigung zweier unterschiedlicher Gesellschaftssysteme. Dabei bestimmten Erwachsene, nach welchen Vorstellungen sich die Stadt weiterentwickeln werde. Einzige sichtbare Zäsur im institutionalisierten politischen System für das vereinte Deutschland war der Regierungsumzug nach Berlin. Heute agiert die Politik in einem völlig neuen Umfeld und doch ist sie der Hauptstadt und ihren Bürger*innen nicht nähergekommen. Der Berliner Schriftsteller und Komponist Hans G. Helms drückt es so aus: „Zu übersehen ist freilich auch nicht, was für Kapital und Obrigkeit durchaus von Relevanz ist: Gentrification meint stets politisch-soziale Pazifizierung. Die Yuppie-Heuschrecken werden die Hausbesetzer und Autonomen, die Hooligans und Skinheads restlos vertilgen oder wenigstens verdrängen“ (Helms 1992: 11). Eine sehr pessimistische Einschätzung, die zumindest derzeit nicht geteilt werden kann, obwohl sich mit dem Projekt Mediaspree in Friedrichshain-Kreuzberg große Veränderungen in dieser Hinsicht andeuten. Denn die Gefahr, die dabei besteht, dass Jugendliche und ihre Interessen in der Hauptstadt unterzugehen drohen, ist nicht zu unterschätzen.

Und deshalb kommen in dieser Untersuchung Berliner Jugendliche selbst zu Wort: Wie sie den Fall der Mauer erlebt haben, was sie am Tag der deutschen Einheit empfanden, und wie sie ihre Perspektive 30 Jahre nach dem Mauerfall sehen. Dabei sollen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, wie sie die Jugendlichen selbst beschreiben, herausgearbeitet werden. Denn Ost- und Westbeziehungen waren nicht immer ganz einfach. Einigen hing das Thema zum Halse heraus, viele sind dagegen der Meinung, dass die deutsche Einheit inzwischen auch mental vollzogen ist. Deshalb will die vorliegende Studie einen Beitrag dazu leisten, nicht nur eine Bestandsaufnahme aus Sicht der Jugendlichen in Berlin vorzulegen, sondern auch zur Diskussion über Perspektiven Jugendlicher in der Hauptstadt anzuregen.

Neukölln und Treptow

Bei der Auswahl der Bezirke stehen zwei Berliner Bezirke im Mittelpunkt, die für die Entwicklung der Stadt typisch sind und geografisch nebeneinanderliegen: die Bezirke Neukölln und Treptow. Neukölln (290.300 Einwohner*innen im Jahr 1987; 2018 waren es 329.767 Menschen aus 160 Nationen), im Norden durch Altbauhäuser um die Jahrhundertwende geprägt, ferner das Rollbergviertel, eine Siedlung mit etwa 2.000 Wohnungen in Betonburgen, die nach der Kahlschlagsanierung in den 1970er Jahren entstanden ist, in der Mitte ein großes Industriegebiet und im Süden dorfähnliche Strukturen (Britz, Buckow und Rudow) und die gewaltige Hochhaussiedlung der Gropiusstadt mit Berlins größtem Einkaufscenter, bot sich als eines der beiden Untersuchungsgebiete an. Negativ in die Schlagzeilen durch einen Bericht des Spiegel gebracht, ist hier das Image trotz starker Yuppisierung („Kreuzkölln“) besonders fragwürdig. Verwahrlosung, Gewalt und sogar Hunger würden den Alltag im bevölkerungsreichsten Berliner Bezirk prägen, das Rathaus sei „das größte Sozialamt Deutschlands“ , so Peter Wensierski in Der Spiegel 43/1997. Mittlerweile ist es angesagt, in den Norden Neuköllns zu ziehen, was zu einer massiven Verdrängung der ursprünglichen Bevölkerung führt. Im Süden, wo es weniger Probleme gab, ist die Lage stabil geblieben. Die Arbeitslosenquote in Neukölln liegt bei 12,1 %. Erschreckend ist der Anstieg der Kinderarmut: Sie ist von 10 % im Jahr 2001 auf 55,9 % im Jahr 2018 gestiegen. Neukölln wird als erster deutscher Slum ausgemacht. Aber es gibt auch sehr idyllische Ecken: „Ja, also ich wohne in Berlin, das ist ein Einfamilienhaus. Es ist im Blumenviertel, also etwas im Grünen, etwas ruhig, es ist ein recht großes Haus, wo wir also zu viert inklusive Hund leben, mit Garten und so … Bei uns ist also Land in Ruhe, und der Eiermann kommt einmal die Woche, das ist fast wie in Bayern“ , so Thomas (20) aus Westberlin.

Gegenüberliegend befindet sich der Bezirk Treptow (267.167 Einwohner*innen im Jahr 2018) mit dem niedrigsten Anteil an Berliner*innen mit Migrationshintergrund (7,1 %), bestehend aus acht Ortsteilen und mit der längsten Grenze zwischen den Berliner Ost- und Westbezirken. Der Norden ist ebenfalls durch ein Altbauviertel geprägt, daran schließt sich der Treptower Park mit dem 1969 als Kulturpark gegründeten und seit 1991 als Spreepark fortgeführten Freizeitpark an, der inzwischen pleite ist und dessen Attraktionen bis zur Schließung weit über die Bezirksgrenzen hinaus für viele Berliner Jugendliche ein Anziehungspunkt waren. Südwärts liegen das Industriegebiet Schöneweide mit dem ehemaligen Flughafen Johannisthal sowie die eher dörflich geprägten Ortsteile Adlershof, Altglienicke und Bohnsdorf. „Da haben wir zusammen gespielt und dann war da ein Hof; auf dem Hof, da war hinten die Mauer, dann war da das Grenzgebiet, also gleich dicht am Hof war das Grenzgebiet … Na ja, da haben wir uns an die Mauer gestellt und gesagt: Die alten Omis, die dürfen jetzt da rüberfahren und sich das ankieken, und wir, wir müssen jetzt immer hier sitzen“ , so Peter aus Ostberlin (zum Zeitpunkt des ersten Interviews kurz nach der Wende 13 Jahre) zu seinen Mauererfahrungen. Martina (17) aus Ostberlin erinnert sich an ihre Treptower Mauererfahrungen: „Das war früher hier Grenzgebiet. So ungefähr zehn Meter weiter war so eine rot-weiße Schranke, und da musste jeder, der da vorbeiwollte, der da gewohnt hat, so eine Karte, auch Besucher haben die immer gekriegt, und jeder, der da hin wollte, musste diese Karte vorzeigen. Also Kinder haben sie meistens nicht kontrolliert, aber Erwachsene. Und da durfte man nur mit der Karte rein. Und dann war da die Mauer und zehn Meter davor war noch mal so ein Ding, und da durfte man auch nicht hinter. Da habe ich früher immer Löwenzahn für mein Meerschweinchen gepflückt. Und dann haben da immer die Leute aus dem Wachturm gebrüllt, dass man da verschwinden soll.“ Peter (17) aus Ostberlin im Rückblick: „Meine Schule stand direkt an der Mauer; wenn ich aus dem Fenster sah, guckte ich auf das Niemandsland, und von dort aus konnte man immer gut die Grenzer ärgern, und man hat sich doch auch Gedanken gemacht, wie es wohl auf der anderen Seite sein wird. Geändert hat sich durch die Maueröffnung sehr viel.“ Martin (20) aus Ostberlin entsinnt sich: „Baumschulenweg ist früher so am Ende der Welt gewesen, war zwar ein Grenzübergang gewesen, aber ziemlich tot halt. Abends um acht waren die Bürgersteige hochgeklappt, war kein Mensch auf der Straße gewesen. Jetzt abends kann man kaum noch bei offenem Fenster schlafen … Die Sonnenallee ist jetzt Stadtautobahn von Berlin geworden.“ So weit frühe Erinnerungen aus Treptow. Diese ersten Äußerungen aus dem Osten der Stadt machen deutlich, dass die Mauer im Alltag der Jugendlichen wahrgenommen, aber auch hingenommen wurde. Sie gehörte einfach dazu. Erst der Fall der Mauer hat für die Ostberliner Jugendlichen einschneidende Veränderungen in allen Bereichen mit sich gebracht. Der Alltag wurde für sie, aber auch für ihre Eltern (80 % der Erwachsenen mussten nach der Wende eine neue Stelle antreten oder blieben arbeitslos) auf den Kopf gestellt.

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