Jetta Schapiro-Rosenzweig - Sag niemals, das ist dein letzter Weg

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Sag niemals, das ist dein letzter Weg: краткое содержание, описание и аннотация

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Jetta Schapiro-Rosenzweig wurde als Tochter einer wohlhabenden Familie in Wilna geboren. Als die Stadt 1939 von sowjetischen Truppen erobert wurde, war Jetta schon mit Jascha Schapiro verheiratet und hatte mit ihm eine Tochter – Tamar. Im Herbst 1940 beschlagnahmten die Sowjets ihre Wohnung, und so kam die Familie auf Umwegen nach Ponar, in der Nähe von Wilna. Dort wurden sie Zeugen des deutschen Einmarsches und der Ermordung vieler Wilnaer Juden. Ihr Kampf ums Überleben begann: Flucht aus Ponar, Versteck in einem Kloster, Transport ins Wilnaer Ghetto. Mit der Auflösung des Ghettos zerbrach die Familie. Der Vater kommt ins KZ, die Mutter kann flüchten. Nach 1945 kehren beide nach Wilna zurück und erfahren, dass der Vater im KZ ermordet wurde.
Tamar Dreifuß, ihre Tochter, hat diese Aufzeichnungen für das hier vorliegende Buch 'Sag niemals, das ist dein letzter Weg' aus dem Jiddischen übersetzt.

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Am drit­ten Tag sa­hen wir ein, dass wir so nicht wei­ter exi­stie­­ren konn­ten. Mei­nem Mann fiel ein, dass ne­ben un­se­rem Haus ein Roh­bau stand, des­sen Tür- und Fens­ter­öff­nun­gen mit Bret­tern ver­na­gelt wa­ren. Dort wä­ren wir, so sag­te er, bes­ser vor dem Wet­ter ge­schützt und könn­ten uns nachts in un­ser Haus schlei­chen und uns mit Es­sen ver­sor­gen. Auch hoff­ten wir auf Hil­fe von Frau Ka­schio­zo­wa.

Es dau­er­te 24 Stun­den, bis wir wie­der in Po­nar an­ka­men, da wir uns nur nachts be­we­gen konn­ten. Wir hat­ten die Idee, ich soll­te zu Tan­te Jan­ni­na ge­hen, die wür­de für mei­nen Mann ein bes­se­res Ver­steck fin­den. In der Nacht könn­te ich ihn aus dem Haus schaf­fen. Die an­de­ren hat­ten auch ei­nen Plan: für Geld und Schmuck soll­ten die Nach­barn ein Ver­steck für sie fin­den.

All­mäh­lich war uns al­les gleich­gül­tig. Die Nacht war sehr klar, aber wir gin­gen trotz­dem – wir hat­ten kei­ne Wahl. End­lich ka­men wir an, wir zo­gen ein paar Bret­ter zur Sei­te und wa­ren end­lich in dem lee­ren Haus, wo wir bis zum Mor­gen blie­ben. Früh am Mor­gen ge­gen 6 Uhr ging ich zur Nach­ba­rin. Sie er­schrak sehr, als sie mich sah.

»Lauft weg, nach euch wird ge­fahn­det! Heu­te Nacht sind wel­che ge­kom­men und ha­ben nach euch ge­fragt. Un­ser Haus ha­ben sie auch be­schlag­nahmt und sie be­schul­di­gen uns, euch ver­steckt zu hal­ten.«

Ich er­zähl­te ihr, dass wir im Haus ne­ben­an sei­en, und dass ich nach Wil­na zu mei­ner Tan­te ge­hen woll­te, um sie zu bit­ten, uns ein Ver­steck zu ver­schaf­fen. Ich bat sie, bis zu mei­ner Rück­kehr auf das Haus zu ach­ten. Sie hat­te Mit­leid mit mir; sie gab mir ein Glas Milch und ver­sprach, nach Kräf­ten zu hel­fen. Es dürf­te nur nicht zu lan­ge dau­ern, da­mit ihre Fa­mi­lie nicht in Ge­fahr käme.

Im Kloster ist kein Platz für Männer

Ich zog ein Kopf­tuch an und mach­te mich auf den Weg nach Wil­na. Der Weg zog sich in die Län­ge. Ich hat­te Angst vor je­dem, der mir be­geg­ne­te, Angst, dass man mich als Jü­din er­kann­te. Ich ging zur Woh­nung der Tan­te und hat­te wie­der Angst, dass ich mei­ner Toch­ter be­geg­nen wür­de und, dass wir uns bei der Be­geg­nung nicht be­herr­schen könn­ten.

Zu mei­nem gro­ßen Glück kam die Tan­te ge­ra­de aus dem Haus. Sie er­schrak, als sie mich sah, und bat mich, drau­ßen zu war­ten. Sie ging ins Haus zu­rück und brach­te zu­erst mei­ne Toch­ter zur Nach­ba­rin, da­mit wir uns auf kei­nen Fall be­geg­ne­ten.

Im Haus er­zähl­te ich Jan­ni­na zu­erst, was wir al­les durch­ge­macht hat­ten. Sie be­rich­te­te da­ge­gen, dass sie mei­ne Schwes­ter Mi­zia und ih­ren Sohn Samek im Klos­ter un­ter­ge­bracht hat­te. Sie hat­te die bei­den aus dem Ghet­to in Wil­na he­raus­ho­len kön­nen. Auch mich woll­te sie ins Klos­ter brin­gen; al­ler­dings hat­te sie für mei­nen Mann und Jo­nas, den Mann mei­ner Schwes­ter, noch kei­ne si­che­re Blei­be ge­fun­den.

Zu­nächst be­rei­te­te Jan­ni­na mir eine war­me Mahl­zeit und half mir, mich et­was hin­zu­le­gen und zu ent­span­nen. Aber das war mir un­mög­lich. Ich be­dach­te den Plan, den mein Mann sich aus­ge­dacht hat­te. Er woll­te mich im Klos­ter in Si­cher­heit brin­gen – aber das be­deu­te­te Tren­nung – und ich woll­te lie­ber mit mei­nem Mann zu­grun­de ge­hen als ihn al­lein zu las­sen. Ich lag da und wein­te, und Jan­ni­na sprach mir gut zu. Sie woll­te ver­su­chen, die Klos­ter­frau­en zu über­re­den, dass Ja­scha bei mir blei­ben dür­fe. Auch Mi­zias Ehe­mann hat­te dar­um ge­be­ten, mit ins Klos­ter kom­men zu dür­fen. Aber im Klos­ter gab es kei­nen Platz für Män­ner. Trotz­dem hoff­te Jan­ni­na, dass die gut­her­zi­gen Non­nen ihr hel­fen würden, für die Män­ner auch eine Blei­be zu schaf­fen. Am Abend mie­te­te Jan­ni­na eine Kut­sche und wir fuh­ren zum Klos­ter, das sich in der Wil­na­er Stra­ße be­fand. Wir be­tra­ten zu­erst die Kir­che. Mei­ne Tan­te wies mich an, nie­der­zu­kni­en. Sie selbst ver­schwand in den dunk­len Gän­gen. Ich blieb al­lein zu­rück. Schon schmerz­ten mei­ne Knie vom lan­gen kni­en, da be­rühr­te mich Jan­ni­na an der Schul­ter. Müh­sam er­hob ich mich und trat aus der Kir­che in die Ig­naz­gast­raße. Vor ei­nem schwe­ren Ei­sen­tor läu­te­te Jan­ni­na an ei­nem Ei­sen­kreuz, das ne­ben dem Tor hing. Eine Glo­cke er­tön­te im In­ne­ren, das Tor öff­ne­te sich und eine Non­ne stand uns ge­gen­über, ganz schwarz ge­klei­det, nur mit ei­nem wei­ßen Schal über dem Kopf. Sie nahm mei­ne Hand und führ­te mich, wäh­rend Jan­ni­na zu­rück­blieb. Wir durch­quer­ten vie­le Gän­ge: ein Gang, ein zwei­ter, drit­ter und vier­ter; Gän­ge ohne Ende, lang und dun­kel. Mir kam es vor, als ob ich nie wie­der aus die­sem La­by­rinth he­raus­fin­den wür­de. Dann stan­den wir vor ei­ner Tür, sie öff­ne­te sich und da stand Mi­­zia vor mir. Wir um­fass­ten uns und wein­ten zu­sam­men; ich merk­te nicht ein­mal, dass wir nicht al­lein bei­-ei­n­an­der wa­ren. Mi­­zias Sohn schlief ge­ra­de. Das war im Sep­tem­ber 1941.

Mei­ne Schwes­ter er­zähl­te mir, dass sie sich im Ghet­to von un­se­rer Mut­ter ge­trennt hat­te. Sie hat­te die Mut­ter ge­drängt und an­ge­fleht, mit ihr zu kom­men, aber die Mut­ter hat­te ge­ant­wor­tet: »Ihr Kin­der seid noch jung und müsst auch für eure Kin­der sor­gen und je­den Weg zur Ret­tung ver­su­chen. Ich selbst will nicht weg, ich will mit eu­rem Va­ter zu­sam­men­blei­ben.«

Nun ver­stand ich, was das be­deu­te­te: un­ser gu­ter, lie­ber Va­ter war nicht mehr am Le­ben. Nur we­ni­ge Zeit da­nach ist auch un­se­re Mut­ter ge­stor­ben.

Jetzt, wo ich die­se Zei­len schrei­be, er­hebt sich wie­der vor mir die Ge­stalt mei­ner lie­ben, barm­her­zi­gen und klu­gen Mut­ter, de­ren See­le aus den Vernichtungswäldern Po­nars zu der un­se­res Va­ters auf­stieg. So zu ster­ben hat­te sie sich in den gu­ten Jah­ren vor­her nicht vor­stel­len kön­nen.

Wir wein­ten die gan­ze Nacht. Schließ­lich ver­sieg­ten un­se­re Trä­nen. Am Mor­gen ka­men zwei Non­nen zu uns he­rein. Die äl­te­re war die Obe­rin oder Klos­ter­mut­ter, die an­de­re ihre jün­ge­re Schwes­ter, sie war sehr hübsch. Ihr Name war Schwes­ter Lisa. Sie brach­ten uns Früh­stück und woll­ten von den Er­eig­nis­sen in Po­nar hö­ren. Wie sie uns be­rich­te­ten, wur­den neu­er­dings auch vie­le christ­li­che Geist­li­che nach Po­nar zur Zwangs­ar­beit he­ran­ge­zo­gen. Sie wie­sen uns an, dass wir uns, au­ßer dem Gang zur Toi­let­te, mög­lichst nur in un­se­rem Ver­steck auf­hal­ten und dass wir auch die Nähe der Fens­ter mei­den soll­ten. Nur vier Schwes­tern wussten von un­se­rer Exis­tenz. Das wa­ren die Obe­rin Ma­tusch­ka, Schwes­ter Lu­cia, Schwes­ter Be­ne­dik­ta und Schwes­ter Mal­vi­na, die vom Ju­den- zum Chris­ten­tum über­ge­tre­ten war und nun schon seit vier­zig Jah­ren im Klos­ter leb­te. Ich er­zähl­te ih­nen von mei­nem Mann, der sich im­mer noch in dem lee­ren Haus in Po­nar in­mit­ten von Mör­dern ver­ste­cken musste. Die Schwes­tern hör­ten mit Trä­nen in den Au­gen zu und ver­lie­ßen lei­se das Zim­mer.

Mit­tag- und Abend­es­sen brach­te uns Schwes­ter Be­ne­dik­ta. Am nächs­ten Mor­gen beim Früh­stück sag­te ich Schwes­ter Be­ne­dik­ta, dass ich lei­der nicht blei­ben kön­ne. Ich be­dank­te mich für die herz­li­che Auf­nah­me im Klos­ter. Da mein Mann in so gro­ßer Ge­fahr sei, müsste ich zu ihm zu­rück. Ich hat­te mei­ne Schwes­ter und ih­ren Sohn ge­se­hen, vom Tode mei­nes Va­ters er­fah­ren und jetzt müsste ich zu­rück. Ich konn­te nicht dort schla­fen und es­sen, wäh­rend mein Mann Hun­ger litt und sich ver­ste­cken musste. Wenn wir ster­ben müssten, dann woll­ten wir zu­sam­men sein.

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