Jetta Schapiro-Rosenzweig - Sag niemals, das ist dein letzter Weg

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Sag niemals, das ist dein letzter Weg: краткое содержание, описание и аннотация

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Jetta Schapiro-Rosenzweig wurde als Tochter einer wohlhabenden Familie in Wilna geboren. Als die Stadt 1939 von sowjetischen Truppen erobert wurde, war Jetta schon mit Jascha Schapiro verheiratet und hatte mit ihm eine Tochter – Tamar. Im Herbst 1940 beschlagnahmten die Sowjets ihre Wohnung, und so kam die Familie auf Umwegen nach Ponar, in der Nähe von Wilna. Dort wurden sie Zeugen des deutschen Einmarsches und der Ermordung vieler Wilnaer Juden. Ihr Kampf ums Überleben begann: Flucht aus Ponar, Versteck in einem Kloster, Transport ins Wilnaer Ghetto. Mit der Auflösung des Ghettos zerbrach die Familie. Der Vater kommt ins KZ, die Mutter kann flüchten. Nach 1945 kehren beide nach Wilna zurück und erfahren, dass der Vater im KZ ermordet wurde.
Tamar Dreifuß, ihre Tochter, hat diese Aufzeichnungen für das hier vorliegende Buch 'Sag niemals, das ist dein letzter Weg' aus dem Jiddischen übersetzt.

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Auch sie hat­te ein trau­ri­ges Schick­sal. Wäh­rend der rus­si­schen Re­vo­lu­ti­on, als sie schon Mut­ter von drei Söh­nen war, sperr­te man alle Aris­to­kra­ten ein, da­bei auch ih­ren Mann. Sie blieb mit den Kin­dern al­lein zu­rück. Doch sie war eine un­er­schro­cke­ne Frau und es ge­lang ihr schließ­lich, ih­ren Mann zu be­frei­en. Sie kauf­te ihn mit ih­rem wert­vol­len Schmuck frei. Mit der Ei­sen­bahn flüch­te­ten sie von Ort zu Ort. Eine Ty­phus-Epi­de­mie nahm ih­nen ihre drei Söh­ne. Nach vie­len Irr­we­gen er­reich­ten sie schließ­lich Kow­na in Li­tau­en. Dort konn­ten sie sich nie­der­las­sen; ihr Mann be­kam eine gute Stel­lung, sie konn­ten eine Zeit­ lang ein nor­ma­les Le­ben füh­ren und sie be­wohn­ten ein schö­nes Haus.

Die Sehn­sucht, ihre Fa­mi­lie wie­der­zu­fin­den war groß, aber Kow­na und Wil­na wa­ren durch eine »ei­ser­ne« Gren­ze ge­trennt.

Auf ei­ner Rei­se nach Pa­ris lern­te sie ei­nen Pries­ter ken­nen, der ein Freund der Ju­den war. Sie zeig­te ihm Fo­tos aus ih­rer Kind­heit. Auf ei­nem die­ser Bil­der war mein Va­ter in ei­ner Werk­statt für Tex­til­ma­schi­nen ab­ge­bil­det. Zu ihm kam ei­nes Ta­ges der Pries­ter in die Werk­statt. Er be­frag­te ihn über sei­ne Fa­mi­lie und er er­zähl­te ihm von sei­ner ver­schol­le­nen Schwes­ter Cha­na­le, die jetzt in Kow­na woh­ne und ver­such­te, et­was über ihre Fa­mi­lie zu er­fah­ren. Da­mals war sie wie­der Mut­ter ei­nes Soh­nes, den sie in Kow­no ge­bo­ren hat­te. Mein Va­ter war vol­ler Freu­de, auf die­se Wei­se wie­der eine Spur von sei­ner Schwes­ter er­hal­ten zu ha­ben. Er er­zähl­te dem Pries­ter al­les über sei­ne Fa­mi­lie. Wir Kin­der er­fuh­ren nichts von die­sen Tat­sa­chen, aber un­se­re Mut­ter war ge­nau in­for­miert.

Da­mals wa­ren wir in un­se­rer Som­mer­woh­nung, nicht weit von Wil­na ent­fernt. Un­ser Opa wohn­te bei uns, alle sei­ne Kin­der au­ßer mei­nem Va­ter wa­ren nach Ame­ri­ka aus­ge­wan­dert. Va­ter er­zähl­te uns, dass eine Ju­gend­freun­din zu uns auf Be­such ge­kom­men sei. Frei­tags um fünf Uhr er­schie­nen mei­ne El­tern in Be­glei­tung ei­ner ele­gan­ten Frau. Ih­ren Sohn hat­te sie bei dem be­­­freun­de­ten Pries­ter zu­rück­ge­las­sen. Al­les war für den Sab­bath vor­be­rei­tet. Auf dem Tisch lag eine wei­ße Sab­bath­de­cke, die Sab­bath­ker­zen brann­ten, die Cha­lot (zwei geflochtene Hefeweißbrote) wa­ren mit ei­nem wei­ßen Tuch be­deckt, und, nicht zu ver­ges­sen, da stand der Wein zum Kid­dusch2, dem Sab­bath­se­gen. Al­les war­te­te auf Opa. End­lich kam er aus der ­Syn­ago­ge.

Al­les saß um den Tisch he­rum, Jan­ni­na zwi­schen uns, sie war wie ver­stei­nert. Sie be­obach­te­te ih­ren Va­ter und konn­te sich kaum zu­rück­hal­ten. Opa war mit dem Ri­tu­al be­schäf­tigt und schau­te gar nicht in ihre Rich­tung. Auf ein­mal hör­ten wir, wie un­ser Gast bit­ter­lich wein­te. Opa wand­te sich ihr zu und frag­te: »Wa­rum wei­nen Sie denn?«

Da stand sie plötz­lich auf, knie­te vor ihm nie­der und sag­te auf pol­nisch im­mer wie­der: »Va­ter, ver­zei­he mir!« Ihre Mut­ter­spra­che Jid­disch hat sie in­zwi­schen ver­ges­sen.

Opa war wie ver­stei­nert. Er hat­te Trä­nen in den Au­gen, leg­te sei­ne Hän­de auf ih­ren Kopf und sag­te: »Mein Kind, ich ver­zei­he Dir! Al­les das, was ge­sche­hen ist, war nicht dei­ne Schuld. Gott wird Dir ver­zei­hen, ich habe es schon ge­tan. Das war Schick­sal. Dich trifft kei­ne Schuld. Böse Men­schen ha­ben das auf ih­rem Ge­wis­sen. Du warst da­mals noch ein Kind.«

Jetzt hat­ten wir al­les be­grif­fen, und von die­sem Mo­ment an war die Ver­bin­dung zwi­schen uns und Jan­ni­na wie­der her­ge­stellt. Sie be­such­te uns dann noch drei­mal; beim drit­ten Mal war un­ser Opa nicht mehr am Le­ben, er starb im Al­ter von 90 Jah­ren. Sein Tod hat uns sehr mit­ge­nom­men. Jan­ni­na be­tei­lig­te sich an der Er­rich­tung sei­nes Grab­steins.

1939 brach der Krieg aus, und1940 über­ga­ben die Ru­ssen Wil­na den Li­tau­ern. Da­mals ver­kauf­te Jan­ni­na ihr Haus in Kow­na und über­sie­del­te nach Wil­na. Dort wohn­te sie mit ih­rer Fa­mi­lie in der Schwurzinaistraße. Ihr ein­zi­ger Wunsch war nun, in der Nähe ih­rer Fa­mi­lie zu sein.

Ei­nes Ta­ges kam sie nach Po­nar und be­such­te uns. Sie bat uns, un­se­re Toch­ter Ta­mar in ihre Ob­hut zu ge­ben. Sie mein­te, dass wir es ohne das klei­ne Mäd­chen leich­ter ha­ben würden da­von­zu­kom­men.

Um es uns leich­ter zu ma­chen, er­zähl­te sie von ih­ren ei­ge­nen Schick­sals­schlä­gen, vor al­lem, wie sie ihre drei Söh­ne ver­lo­ren hat­te. Es fiel uns sehr schwer, eine Ent­schei­dung zu tref­fen; wir glaub­ten, dass wir uns nicht von un­se­rem Kind tren­nen könn­ten, aber der Ver­stand sag­te uns, dass Tan­te Jan­ni­na recht hat­te. Sie nahm Ta­mar mit. Am nächs­ten Tag schick­te sie eine Kut­sche, um Ta­mars rest­li­che Sa­chen ab­zu­ho­len. Wir ver­such­ten un­se­rer Toch­ter ein­zu­prä­gen, dass sie jetzt den Na­men Te­re­sa hat­te und dass ihre Mut­ter jetzt Jad­wi­ga und ihr Va­ter Jo­seph Schar­win­ski hie­ßen.

Fluchtversuche

Nach ein paar Ta­gen kam un­se­re Nach­ba­rin zu uns. Sie er­zähl­te, dass wir noch in die­ser Nacht ab­ge­holt wer­den soll­ten; sie hat­te es aus ei­ner zu­ver­läs­si­gen Quel­le. Auch die Ju­den aus Land­a­ro­wa soll­ten ab­ge­holt und wir soll­ten alle hin­ge­rich­tet wer­den, da an­geb­lich im Ghet­to kein Platz mehr für uns sei.

Die Fa­mi­lie Pa­nis war bei uns. Wir be­dank­ten uns bei den Nach­barn und ba­ten sie, auch die Fa­mi­lie Man­del­baum zu be­nach­rich­ti­gen. Wo­hin soll­ten wir ge­hen? Wir wa­ren ver­zwei­felt. Un­se­re Ver­mie­te­rin rich­te­te für uns zwei Ruck­sä­cke mit Pro­vi­ant und war­men De­cken her; auch Pa­nis‘ soll­ten das glei­che tun. Sie er­klär­te uns, dass hin­ter dem »Hin­rich­tungswald« ein wei­te­res Wald­ge­biet läge, in dem ein Förs­ter woh­ne, den sie ken­ne. Zu ihm könn­ten wir ge­hen. Wenn wir ihn mit Wert­sa­chen be­ste­chen könn­ten, wür­de er uns be­hilf­lich sein. Sie war be­reit, uns den Weg zu zei­gen. Ein­zeln gin­gen wir hin­ter­ei­nan­der her. Die Män­ner tru­gen die Ruck­sä­cke. Es nie­sel­te und die Stra­ße war fins­ter, wir konn­ten nur eben das Kopf­tuch der Nach­ba­rin er­ken­nen. Wir mussten den Bahn­hof von Po­nar über­que­ren, schli­chen am Haus des To­des­kom­man­dos vor­bei und auch am Haus des deut­schen Be­fehls­ha­bers. Es war ein gro­ßes Ri­si­ko, aber der Wil­le zu über­le­ben be­sieg­te die Angst. Der Re­gen wur­de stär­ker. Es wa­ren kei­ne Leu­te auf der Stra­ße. Seit zwei Stun­den wa­ren wir un­ter­wegs – es kam uns vor wie eine Ewig­keit.

Am Ein­gang zum Wald ver­ließ uns Frau Ka­schio­zo­wa. Es soll­ten noch etwa fünf Ki­lo­me­ter bis zum Haus des Förs­ters sein. Ohne ei­nen Laut ver­ab­schie­de­ten wir uns und gin­gen wei­ter. Es ging sehr lang­sam vo­ran, und wir be­schlos­sen, uns ei­nen Rast­platz zu su­chen und bis zum Mor­gen zu war­ten. Wir fan­den ei­nen ei­ni­ger­ma­ßen tro­cke­nen Platz und leg­ten uns dicht an­ei­nan­der, zu­ge­deckt mit De­cken war­te­ten wir bis zum Mor­gen­grau­en. End­lich wurde es hell. Wir hör­ten Stim­men und es wur­de uns klar, dass wir im­mer noch ganz in der Nähe un­se­res Wohn­or­tes wa­ren. Wir mussten ein­se­hen, dass wir uns ver­lau­fen hat­ten. Wir ver­such­ten nun, tie­fer in den Wald hi­nein­zu­ge­hen – kein Haus war weit und breit zu se­hen. Wir hat­ten schließ­lich Durst und fan­den in un­se­ren Ruck­sä­cken so­gar Was­ser. Auch eine Schau­fel hat­te uns Frau Ka­schio­zo­wa in den Ruck­sack ge­legt. Vor ei­nem Hü­gel fin­gen die Män­ner an zu gra­ben, da­mit wir Schutz vor Re­gen und Sturm fän­den. Da­nach konn­ten wir uns et­was vor dem Wet­ter schüt­zen. Pro­vi­ant hat­ten wir noch für drei Tage.

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