Christa Ludwig - Die Siebte Sage
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haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.
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Einmal kam, als sie mit Una badete, ein Gruppe junger Männer in den Bach gesprungen. Die Frauen flohen kreischend. Sofort waren andere Männer da, Dshirah hatte nicht gemerkt, woher sie so schnell kamen. Die vertrieben die Störer.
«Wer solche Dienste leistet, kriegt mehr zu essen», erklärte Una.
«Müssen wir keine Angst vor Mördern haben?», fragte Dshirah. «Es gibt hier doch Mörder?»
«Vielleicht. Wahrscheinlich. Aber ich glaube, es gibt hier mehr ehrliche Menschen als Verbrecher. Außerdem gibt es keine Waffen. Auch alle größeren Steine wurden eingesammelt. Morden kann man hier nur mit bloßen Händen. Das schaffen höchstens kräftige Männer. Die Männer hier sind aber nicht kräftig. Der Brei nährt die Frauen besser. Dies ist der einzige Ort im ganzen Kalifenreich, wo Frauen stärker sind als Männer.»
Und dann kam ein Regentag. Das war schlimm. Am Abend zuvor hatte es ein kurzes, heftiges Gewitter gegeben, und es regnete die ganze Nacht. Am Morgen war der Staub in den Gassen zu einem zähen Matsch geworden. Dshirah wollte mit Juja und Una zum Brunnen und weiter zum Platz gehen, um den Brei abzuholen, aber als sie spürte, wie der Matsch sich an ihren Schuhen festsaugte und daran zog, blieb sie stehen. Sie bückte sich, fühlte das Leder der Schuhe, prüfte die Bänder. Der rechte Schuh saß fest wie immer, aber der linke –
«Una», flüsterte sie, «das Band reißt ab. Da ist ein Riss im Schuh.»
Una führte sie zurück in die Hütte.
«Bleib hier», sagte sie. «Leg dich hin. Wenn jemand kommt, tust du, als wärst du krank. Wir holen den Brei und teilen ihn mit dir.»
«Immer?», fragte Dshirah. «Immer, wenn es regnet?»
«Du wirst die Regenzeit hier nicht erleben», tröstete Una. «Dann bist du längst da, wo es noch weniger regnet.»
Eines konnte Dshirah sich nicht abgewöhnen: beim Gang über den Platz die Statue des Armei dan Hasud zu grüßen. Dann wurde Una manchmal etwas unwillig und zog sie weiter, riss an ihrem Arm, fast ein wenig grob, und einmal sagte sie: «Du solltest dir das abgewöhnen.»
«Ist es gefährlich?», fragte Dshirah.
«Nein, nur dumm.»
«Aber ich verstehe das nicht.»
Una schüttelte den Kopf.
«Natürlich nicht. Wie dumm dieses Buch über das Vergessen ist, das der kluge Mann da geschrieben hat, kannst du wohl noch nicht verstehen. Aber, Dshirah, er ist doch schuld an deinem ganzen Elend.»
Das verstand Dshirah erst recht nicht.
«Hasud hat alles geregelt», erklärte Una, «und auch die Kalifen müssen sich an die Gesetze halten.»
«Das ist doch gut», unterbrach Dshirah.
«Ja, das ist gut. Aber es gibt ein Loch in diesem Gesetzbuch. Sie wissen nicht, wie sie ihre Verbrecher loswerden sollen. Köpfen, wie es bei den Araminen immer Brauch war? Oder hängen, wie die Barden das gemacht haben? Hasud hat das nicht festgelegt. Niemand in diesem Land will etwas mit Tod zu tun haben, und niemand will an so etwas schuld sein. Da schicken sie lieber alle nach En-Wlowa und machen ein Loch in die Mauer. Auf der Flucht erschießen geht schnell, niemand hat ein Todesurteil gesprochen, und der Flüchtende ist selber schuld.»
Dshirah schaute in das stille, friedliche Gesicht des steinernen Weisen. Es war fleckig. Jemand hatte es mit Dreck beworfen.
«Er hat es gut gemeint», fuhr Una fort, «ja, und dann hat er diese Sieben Sagen wieder bekannt gemacht. Weil die Sechste Sage genau mit der Frage endet, die er nicht beantworten wollte: Wie tötet das Gesetz die Verbrecher? Und, Dshirah, Armei dan Hasud kann alles mit seinem klugen Verstand erklären, er hat uns beigebracht, nur an das zu glauben, was wir mit eigenen Augen sehen können, aber wenn es um das Dshinnu geht, ist er ein Träumer, ein – Spinner! Das ist doch alles Unsinn mit dem Dshinnu in der goldenen Wiege oder mit den sieben Nächten, in denen das Dshinnu die Siebte Sage träumen soll! Du bist ein ganz gewöhnliches Kind.»
«Ja!», rief Dshirah. «Ich will ein ganz gewöhnliches Kind sein, das seine Mutter lieb hat und seinen Vater und seinen Bruder. Und meine Freundin. Und meine Hunde und meine Pferde und – dich!»
Sie warf sich in Unas Arme, aber am nächsten Tag grüßte sie den alten Weisen wieder. Er hatte von allen Menschen in En-Wlowa das friedlichste Gesicht.
Tage – oder Wochen – geschah nichts. Dshirah konnte nichts tun als warten und denken und denken und denken und denken. Sie drückte sich eng an Una. Dann konnte sie immer für eine halbe Stunde aufhören, an ihre Mutter zu denken. Manchmal setzte sie sich in den Schatten und dachte nur darüber nach, an was sie denken könnte. Es sollte etwas sein, das nicht wehtat. Aber alles, was ihr einfiel, tat weh: Zaiira und die Mutter, Januão und der Vater, die Pferde und die Hunde … Sie überlegte, warum es hier keine Hunde gab, sie fragte, erhielt keine Antwort, fragte wieder, fragte nicht mehr, als sie beobachtete, wie ein Mann Fliegen erschlug und aß.
Und dann wurde etwas anders.
Es waren zuerst nur Geräusche, die es vorher nicht gegeben hatte. Sie waren außerhalb der Blumenmauer, im Süden, an der Seite zum Hügel, Stimmen, Männerstimmen, sie kamen jeden Tag wieder. Man hörte auch Hämmern und Klopfen. Manche im Lager zeigten so etwas wie Hoffnung oder gar Freude. Sie hatten keinen Grund zur Freude. Aber konnte nicht alles, was ein bisschen anders wurde, etwas besser machen? Viele aber hatten Angst. Una wirkte besorgt.
«Sie machen dort hoffentlich nichts, was Silbão stören könnte», sagte sie. «Er sollte jetzt kommen und dich herausholen.»
«Silbão?» Juja schaute auf und lachte. «Er kommt bald.»
Viele kletterten auf die Dächer, aber sie konnten nicht über die Mauer schauen. Beim Essenholen sprach sich herum, dass eine Frau entschieden hatte, durch das Loch in der Mauer zu kriechen. Sie wollte nicht fliehen. Sie wollte nur, verborgen hinter den Blumen, ein Stück auf die Geräusche zugehen und sehen, was die Männer da machten. Man warnte sie:
«Du wirst ohnmächtig in den Blumen.»
«Die Fliegen bringen dich um.»
Aber sie versuchte es. Am Nachmittag verschwand sie in dem Blumenschleier an der Innenseite. Es war voll am Dorfrand. Una, Juja und Dshirah konnten nicht viel sehen, denn sie standen ganz hinten. Die Frau war bald zurück. Una hob Dshirah hoch, und Dshirah sah die Frau taumeln. Man hörte sie schreien, dann stürzte sie. Dshirah hatte nicht verstanden, was sie geschrien hatte. Sie reckte sich hoch in Unas Armen, versuchte zu sehen, zu hören. Aber da stellte Una sie grob auf die Füße, griff nach ihrer Hand und auch nach Jujas, zog beide fort, hinein ins Dorf. Es war eine Flucht. Aber es war zu spät. Hinter ihnen schrien jetzt die anderen, und die konnte man verstehen. Dshirah zappelte und schrie auch. «Una! Sie haben – sie haben –» Una drückte ihren Kopf fest gegen ihren Hals und flüsterte ihr zu: «Sag es Juja nicht. Sag es wenigstens Juja nicht.»
Es gab kein Loch mehr in der Mauer. Jetzt war Dshirah wirklich im Gefängnis.
Sie konnte nicht schlafen in der Nacht. Una auch nicht. Sie flüsterten miteinander, während Juja lächelte und wahrscheinlich von ihrem Kind träumte. Juja war die Einzige in En- Wlowa, die noch nicht wusste, dass es kein Loch mehr in der Mauer gab.
«Nicht verzweifeln», flüsterte Una Dshirah zu. «Das ist es nicht, was die Männerstimmen da gemacht haben, nicht nur das. Sie haben nicht nur das Loch zugemacht. Wir hören doch die Stimmen an einer anderen Stelle, viel weiter östlich, viel.»
«Und was glaubst du, was sie da machen?», fragte Dshirah.
Sie bekam keine Antwort. Una streichelte über ihren Kopf und fing an zu singen, wie sie Juja oft beruhigte, nur leiser.
Und am nächsten Tag vergaß sie eben dieses Singen.
Es war noch in den Morgenstunden. Da sahen sie, dass an der Südseite außerhalb der Mauer Balken aufgerichtet wurden, die hoch über die Blumen ragten. Dshirahs Blick hing voller Angst und Fragen an Unas Gesicht. Und sie sah in Unas Augen ein unruhiges Flackern. Da waren vielleicht weniger Fragen, aber genauso viel Angst.
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