Christa Ludwig - Die Siebte Sage

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Sie heißt Dshirah und ist ein Hirtenmädchen in einem wunderschönen südlichen Land. Doch sie kann nicht leben wie andere. Sie darf keine Freundin
haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.

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«Schlimmer als das Herausschneiden der Zungen?», würgte Zaiira.

Ihr Vater zuckte die Achseln.

«Wir wissen es nicht.»

Die Siada stand auf.

«Ihr reitet jetzt zurück und holt ein Hirtenhemd von Dshirah», bestimmte sie. «Ihr gebt es nicht im Pferdehof ab, sondern bringt es zur Straße, wir erwarten euch. Ich schreibe inzwischen den Brief an den Arzt.»

«Und ich», sagte der Sidi, «bringe beides zum Krankenhaus. Niemand außer uns wird davon wissen.»

Mitten in Januão, in seinem Bauch, erklang ein kleines fröhliches Lied. Er lauschte und vergaß das Schauen. Kaum nahm er wahr, wie sein Vater dankte und sich verabschiedete. Er hätte jetzt gar zu gern Flöte gespielt. So stolperte er neben seinem Vater hinaus.

Zaiira blieb zurück und würgte an ihrer Zunge.

Geheimnisse Dshirah schaute auf die badenden Frauen im Bach Sie krampfte die - фото 7

Geheimnisse

Dshirah schaute auf die badenden Frauen im Bach. Sie krampfte die Zehen in ihren Schuhen zusammen, als könnte sie dadurch einen wegdrücken. Sie wollte sich so gern waschen, aber sie blickte zu Una hinauf und sagte: «Ich kann nicht. Ich will das nicht. Ich kann meine …»

Fast hätte sie gesagt ‹Schuhe›, das durfte sie nicht, oh, das durfte sie nicht.

«… ich will meine Kleider nicht ausziehen.»

Una schaute auf die leere Stelle an Dshirahs linker Schulter.

«Was für ein Zeichen hast du da gehabt?», fragte sie. «Nun, das ist deine Sache. Ich will es nicht wissen.»

Sie trat an den Bach und sah sich die Frauen genauer an.

«Die Shenja und ihr Pack sind nicht da», stellte sie fest. «Ich glaube, ich kann dich ein paar Augenblicke lang allein lassen. Hör zu: Wer niemanden hat, der auf seine Kleider und seine Schale aufpasst, badet mit allem seinem Besitz. Wir haben ja sonst nichts. Ich bleibe in der Nähe. Wenn dich eine angreift, bin ich da. Geh nicht weiter den Bach hinunter. Für alle die da bist du nun ein schutzloses Kind. Und eil dich. Nur reinigen. Nicht planschen.»

Dshirah atmete auf. So einfach war das.

Das Wasser war kühl. Und da es in En-Wlowa unter der Erde floss und erst hier an die Oberfläche kam, war es sauber. Dshirah fühlte, wie es ihren Körper reinigte, den Schmutz davontrug, nein, sie hatte keine Lust zum Planschen. Sie dachte an das Spiel von gestern in dem bunten, gefliesten Bachbett mitten in der Stadt. Gestern? War das gestern? Silbão und die Jungen, Kirr, der kleine Barde, der sie verraten hatte – oh, hätte sie doch nie mit den Jungen gespielt, nie und schon gar nicht gestern – war das wirklich gestern? Es war seitdem mehr geschehen als in ihrem ganzen Leben. Ihr Herz wurde schwer wie ein Stein, und wenn sie noch lange an gestern dachte, würde der Stein in dem Wasser auf den Grund sinken. Sie schaute den Bach hinunter. Es ging nur sacht abwärts. Wo das Wasser En-Wlowa verließ, war ein Gitter in der Mauer, das bis in den Boden reichte. Dshirah merkte, dass alle Frauen aufgehört hatten, sich zu waschen, und sie anstarrten. Sie sprang aus dem Bach, schüttelte sich wie ein nasser Hund, wie Run, Lont und Moia es immer taten, wenn sie aus dem Fluss kamen, und quer durch ihre Angst schoss der Gedanke: Warum gibt es hier keine Hunde?

Sie lief zu Una, die verborgen hinter einer Ecke stand. Die nassen Kleider waren nicht unangenehm, denn die Sonne stand jetzt hoch am Himmel, aber die Blicke der Frauen stachen in ihren Rücken. Dshirah hatte viele Fragen, und doch fiel ihr nichts ein als: «Warum gibt es hier keine Hunde?»

Sie gingen nebeneinander her.

«Hast du Hunde gern?», fragte Una.

Dshirah nickte. «Wir haben drei Hunde, die brauchen wir …»

«Das will ich nicht wissen», unterbrach Una. «Manchmal kommen welche und fragen einen aus. Die meisten kümmern sich um nichts, aber manche glauben, es könnte ihnen was nützen, Geheimnisse herauszupressen. Ich glaube, es wäre dir nicht recht, wenn sie erfahren, wer du bist und warum du hier bist.»

Dshirah schüttelte heftig den Kopf.

«Und von den Hunden sag ich dir auch nichts», fuhr Una fort. «Weil du Hunde magst. Da sag ich dir nichts.»

Vom nächsten Tag an bekam Dshirah etwas zu essen. Und sie gehörte zu den Sattesten im Lager, denn allen wurde ungefähr die gleiche Menge Brei in die Schale gegeben. Das war für ein elfjähriges Mädchen genug. Am hungrigsten waren die jungen Männer, die gern das Vierfache gegessen hätten.

«Das wollen sie so», erklärte Una. «Sie wollen, dass die jungen Männer schwach sind und sich kaum auf den Beinen halten können.»

Dshirah schlief jetzt unter Decken, die alte Lumpen, aber gar nicht so unangenehm waren, denn Una wusch sie im Bach. Sie lag zwischen Una und Juja und hatte es warm und hätte gut schlafen können, wenn sie nicht immer hätte denken müssen: Januão hat jetzt die Pferde versorgt, die Hunde liegen vor den Ställen, die Mutter packt heimlich unsere Sachen für Afrika, und Zaiira hat heute Dshallalalama geritten und die ganze Zeit an mich gedacht.

Gleich am Morgen musste sie dann wieder Juja versichern, Abdalameh gehe es gut. Juja fragte mehrmals täglich. Sie verstand nie, dass Dshirah schon längst keine Neuigkeiten mehr mitteilen konnte. Una und Juja gingen immer zusammen zum Baden, damit sie sich gegenseitig Kleider und Schalen halten konnten. Dshirah wäre gern mitgegangen, aber Una schüttelte den Kopf.

«Bleib du hier», verlangte sie. «Wir haben auch unsere Geheimnisse.» Allein im Verschlag hatte Dshirah Angst. Dann verkroch sie sich unter den Decken. Da war es heiß und stickig.

Zum Essenholen ging sie niemals allein. Sie stand immer mit Una und Juja in der Schlange vor dem Brunnen. Manchmal kamen ihnen Kinder entgegen. Mit denen tauschte Dshirah dann einen Blick, aber stehen blieb sie nicht. Sie versuchte immer zu zählen, wie viele Kinder es gab, doch die sahen alle gleich aus. Una, Juja und Dshirah wurden von niemandem gegrüßt, nur die freundliche Frau, die Dshirah an ihrem ersten Morgen hier geholfen hatte, nickte ihr zu.

Es begegneten ihnen Menschen, wie Dshirah noch keine gesehen hatte.

«Die haben die Pocken gehabt», erklärte Una. «Schau sie dir nur an. Das ist eine gar nicht so seltene Krankheit. Wer sie überlebt, hat solch ein zerstörtes Gesicht.»

«Ist das ansteckend?», fragte Dshirah. «Wie Husten?»

Una lachte.

«Du kennst nichts Schlimmeres als Husten, ja? In der Hauptstadt des Kalifen gibt es keine Kranken. Wer krank wird oder hässlich durch Pocken, verschwindet.»

«Wohin? Kommen die alle nach En-Wlowa?»

Hässliche Leute gab es hier genug.

«Nein», sagte Una. «Es gibt in den Bergen Häuser für die Kranken. Da werden sie gut versorgt. Aber sie dürfen nicht zurück in die Stadt. Wer trotzdem geht, ist dann bald hier. Die einzigen hässlichen Menschen, die sich im Reich des Kalifen sehen lassen dürfen, sind die Sänger im Frauenpalast.»

«Warum?», fragte Dshirah und bekam keine Antwort.

Mitten auf der Gasse lag einer und schlief. Er hatte viele Fliegen im Gesicht. Dshirah schaute zu ihm zurück, aber Una zog sie weiter. Dshirah schwieg, bis sie den Platz erreichten.

«Warum ist die Statue von Armei dan Hasud dreckig?», fragte sie. «Warum kommt niemand und hält sie sauber?»

«Die Leute hier mögen Armei dan Hasud nicht besonders», sagte Una.

«Aber man muss ihn grüßen», verlangte Dshirah.

Da war es Una, die fragte: «Warum?»

«Weil – weil er der klügste Mann aller Zeiten war.»

«Das war er», nickte Una, «und der dümmste.»

Dshirah starrte sie entsetzt an.

«Glaub mir, Dshirah», sagte Una, «Klugheit schützt nicht vor Dummheit. Merk dir das.»

Und jeden Tag holten sie frische Blüten, umsummt von den Fliegen, an der Blumenmauer. Juja saß den größten Teil des Tages im Schatten und färbte Kleider, denn die Farbe verblasste immer schnell in der Sonne. Sie wollte auch Dshirahs Hemd färben, aber Una verbot es. «Die Farbe hält nicht im Wasser», sagte sie. «Du kannst dich dann nicht mehr mit dem Hemd waschen.» Aus Stoffen, die sie immer mal wieder hingeworfen bekamen, nähte Una neue Hemden. Sie hatte nur ihre kurze Nadel. Die Fäden musste sie aus den Stoffen herausziehen. Messer oder Scheren gab es nicht. Sie bissen mit den Schneidezähnen so lange auf den Stoffen herum, bis man sie reißen konnte. So vergingen die Tage.

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