Christa Ludwig - Die Siebte Sage
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haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.
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Dshirah hatte ein kleines Stück Holz gefunden und malte damit Zeichen in den Dreck.
«Was malst du da?», fragte Una. «Das kenne ich nicht.»
«Mein Vater hat es mir gezeigt. Es ist ein altes bardisches Zeichen. Es ist noch älter als unsere Schrift. Ich glaube, es bedeutet ‹Leben›.»
«Kannst du noch mehr?»
«Nein oder vielleicht. Mein Vater hat mir noch mehr gezeigt, aber ich habe alles vergessen.»
Una hockte sich neben sie.
«Das möchte ich lernen», murmelte sie.
«Warum?», fragte Dshirah.
«Ja, warum?» Una zog mit dem Stock die Linien nach. «Das sollte ich vergessen.»
Das Baden wurde täglich schwieriger. Zu viele wussten inzwischen, dass Dshirah von Una begleitet wurde und es also keineswegs nötig hatte, mit Kleidern ins Wasser zu gehen. Und so kam der Morgen, an dem Shenja und ihr Pack im Bach saßen und sofort aufsprangen, als Dshirah vorsichtig aus dem Schatten einer Hauswand trat. Sie hatten auf sie gelauert. Dshirah floh zurück zu Una.
«Da ist Shenja», keuchte sie, «ich glaube, das ist Shenja.»
Und schon waren sie von nackten Frauen umstellt, die böse grinsten.
«Heute zieht sie das aus», sagte Shenja. «Kleider werden weiter unten gewaschen. Sie verdreckt uns das Wasser mit ihrem fleckigen Hemd.»
Die anderen nickten, grinsten, kamen näher. Una nahm Dshirah in die Arme.
«Lass sie los!», verlangte Shenja. «Wir ziehen sie aus. Wir nehmen ihr nichts weg.»
«Ihr rührt das Kind nicht an», sagte Una langsam und sehr deutlich.
«Gut», nickte Shenja, «zieh du sie aus. Wir wollen nichts von ihr. Wir wollen nur wissen, ob sie auch so eine ist wie du und Juja.»
«Bedeckt euch!», forderte Una. «Ich rede nicht mit nackten Frauen.»
Einige lachten, aber verstummten, als Una sie anschaute, einer nach der anderen lange und gerade in die Augen schaute. So gingen sie, schlüpften in ihre Kittel, hüllten sich in ein Tuch. Aber immer blieben so viele zurück, dass sie ihren engen Kreis um die beiden schließen konnten. Una fasste Dshirah an den Schultern, drehte sie den Frauen zu, sagte: «Sie ist keine von denen. Sie trägt einen gewöhnlichen Kittel, und das Zeichen ihrer Klasse ist abgerissen.»
«Jeder kann so ein Hemd anziehen», sagte Shenja. «So ein Kittel geht von einem zum anderen. Das Zeichen aber bleibt immer bei dem, der es hat. Wir wollen es sehen.»
«Es gibt nichts zu sehen.»
«Dann wollen wir sehen, dass es nichts zu sehen gibt.»
Unas Hände lagen fest auf Dshirahs zitternden Schultern.
«Los!» Shenja trat vor. «Sonst mache ich das.»
Unas Hände streichelten Dshirahs Oberarme. Ihre Daumen glitten unter den Stoff auf den Schultern, hoben ihn hoch –
Nein! Dshirah schrie nicht. Sie stand vollkommen stumm und steif und still. Aber in ihr schrie es: Nein! Und: Weg! Fort von diesen neugierigen Blicken, grinsenden Mündern. Fort! Wohin? Konnte sie sich ducken und zwischen zwei mageren Frauenhüften aus dem Kreis brechen? Und dann fliehen? Wohin? Weg von Una, der einzigen Hilfe, die sie in diesem Gefängnis hatte? Hätte sie Una alles erzählen sollen? Die wollte ihr nichts Böses. Die würde sie nicht ausziehen vor diesen Frauen, wenn sie wüsste, dass –
Sie hätte ihr alles erzählen sollen. Es war zu spät.
«Komm», flüsterte Una ihr zu, «heb die Arme. Komm. Sie gehen dann gleich fort.»
Dshirah presste die Arme an den Körper. Es war ja nicht das Hemd, das ihr Geheimnis verbarg. Aber wenn sie das Hemd ausgezogen hatte, konnte sie nicht mehr fliehen.
«Nun!?», lauerte Shenja.
Unas Hände waren so ruhig und so warm. Dshirah schmiegte sich in diese lieben, freundlichen Hände und Arme, die so gut zu ihr waren, die ihr immer geholfen hatten. Ihre Arme lösten sich vom Körper. Una zog ihr den Kittel über den Kopf.
Und dann – stand sie da, sah, wie Shenja enttäuscht die Achseln zuckte und verlangte: «Dreh sie um!»
Una drehte sie um, und Dshirah vergrub sofort das Gesicht in ihrer Brust. Wie aus weiter Ferne hörte sie: «Also nichts.»
Und Una sagte: «Was hättet ihr denn mit ihr gemacht?»
«Nichts. Wir wollten es nur wissen.»
Una schob Dshirah etwas von sich und ließ ihr den Kittel wieder über den Körper gleiten. Und Dshirah spürte, wie sich die lauernden Blicke von ihrem Rücken entfernten.
Gingen die fort? Ohne ihr die Schuhe …?
Sie zitterte, weinte, heulte, schluchzte, bis es Unas Händen gelang, sie ruhig zu streicheln.
«Ich weiß es doch», sagte sie, «ich habe es doch längst gemerkt. Du verbirgst nicht deinen Körper. Du versteckst deine Füße.»
Dshirah wäre am liebsten sofort zurück in den Verschlag gegangen, aber Una bestand darauf, dass sie erst badete.
«Denn dazu sind wir hergekommen. Das musst du nun auch tun. Sonst denken sie, wir hätten noch ein Geheimnis. Und …», sie lächelte, «wir haben gar keins. Es ist jetzt kein Geheimnis mehr. Nicht zwischen uns.»
Patschnass war Dshirah nach dem Bad, aber sie trocknete schnell, denn die Wärme kam jetzt nicht nur von außen. In ihr strahlte es warm, als sie an Unas Hand durch die Gassen ging.
«Wie hast du es gemerkt?», fragte sie. «Und wann?»
«So nach und nach. Wenn man dich immer um sich hat, merkt man, was du verbirgst. Wenn man gut aufpasst, meine ich. Hab keine Sorge, die anderen wissen es nicht.»
«Und Juja?»
«Juja weiß nichts und sollte nichts wissen. Sie ist so lieb, aber man kann niemals vorhersehen, was sie tut. Das bisschen Verstand, das sie noch hatte, als sie kam, hat sie hier gänzlich verloren. Nun sag, wie es weitergehen soll mit dir. Du hältst dich hier verborgen, weil der Kalif dich suchen lässt?»
«Ja. Ich muss bleiben, bis sie aufgeben. Dann holt Silbão mich hier raus, und ich gehe mit meinen Eltern und meinem Bruder nach Afrika.»
«Da ist schon so manches bardische Kind mit solchen Füßen untergetaucht», sagte Una. «Es sind diese Füße in deinem Volk ja gar nicht so selten. Hier bist du sicher. Aber – haben sie einen Verdacht? Suchen sie einfach nur nach einem Kind mit sechs Zehen oder wissen sie, wer deine Eltern sind?»
Dshirah nickte. Unas Finger, die Dshirahs Hand so leicht und doch so fest gehalten hatten, fühlten sich wie harte Klammern an, der ganze Arm wurde steif, und als sie die Hütte erreichten, blieb Una stehen und trat nicht in den Verschlag.
«Brun», sagte sie, «der Junge, der geflohen ist, als du reinkamst, Brun, er ist durchgekommen, ja?»
Dshirah nickte.
«Auch das noch», murmelte Una und bückte sich, denn die Tür war niedrig, «hoffentlich holt Silbão dich bald.»
In der Nacht, als sie zwischen Una und Juja lag, fiel Dshirah ein, was Shenja und die anderen Frauen an ihrem Körper gesucht hatten. Das Zeichen! Alle, die zum Haus des Kalifen gehörten, hatten das Sternbild des Löwen auf den Körper tätowiert. Juja musste es haben – und Una hatte es also auch.
In den nächsten Wochen ließ Shenja sie in Ruhe.
«Die sind wahrscheinlich gar nicht wirklich böse», überlegte Una. «Sie sind nur – nichts. Und dieses Nichts füllt sich hier mit En-Wlowa. Mit dem Dreck und dem Gestank. Das ist ein Teil von ihnen, und sie leiden nicht darunter. Sie weinen nicht um einen Abdalameh. Vielleicht haben sie längst aufgehört, ihre Kinder, ihre Freunde zu vermissen. Sie leiden nicht, also langweilen sie sich. Es geht ihnen schlechter als uns. Leiden ist ein Schmerz. Langeweile ist ein kitzelndes Jucken. Wahrscheinlich können sie an alles, was da draußen ist, nicht einmal mehr denken. Ich muss mich immer wieder mal an den Dorfrand setzen und auf die Mauer schauen. Die Blumen sind so schön.»
Sie gingen nun zusammen zum Baden, und Dshirah durfte mal mit Juja, mal mit Una planschen. Da sah sie denn auch das Sternbild des Löwen tätowiert auf Jujas linker und Unas rechter Schulter. Juja war nur eine unbedeutende Nebenfrau des Kalifen gewesen, Una musste etwas Höheres gewesen sein. Eine Verwandte? Oder im Frauenpalast von Hisham III. eine Dame hohen Ansehens?
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