Christa Ludwig - Die Siebte Sage

Здесь есть возможность читать онлайн «Christa Ludwig - Die Siebte Sage» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Siebte Sage: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Siebte Sage»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sie heißt Dshirah und ist ein Hirtenmädchen in einem wunderschönen südlichen Land. Doch sie kann nicht leben wie andere. Sie darf keine Freundin
haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.

Die Siebte Sage — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Siebte Sage», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Und keine hatte Schuhe an.

Ein Aramine mit Herz zerbeißt seine Zunge Januão die Flöte spielend auf - фото 6

Ein Aramine mit Herz zerbeißt seine Zunge

Januão, die Flöte spielend auf seiner falbgelben Stute, sah zwei kleine Punkte zwischen dem Hügel und der Blumenmauer rennen. Seine Augen folgten Dshirah, die in das Gefängnis hineinlief. Nur im Winkel, fast im toten Winkel seines Blicks nahm er den anderen Punkt wahr, der aus En-Wlowa floh. In einer fernen Ecke seines Gehirns wunderte er sich ein wenig, denn seine Gedanken waren bei der Schwester. Nur ein kleines Erstaunen war da. Bisher war noch nie jemand geflohen, wenn er die Pferde diesen Weg entlang lockte. Aber warum nicht? Sie konnten im Lager inzwischen gemerkt haben, wie leicht während des Flötenspiels die Flucht war. Und nicht die entlegenste Gehirnwindung gab Januão eine Warnung, dass dieser winzige fliehende Punkt gefährlich werden könnte. Er musste ja auch Flöte spielen, nicht denken, spielen. Und nicht weinen jetzt. Er kämpfte die Tränen zurück. Das konnte er gut, denn das war er gewohnt. Jungen, die älter als fünf Jahre waren, durften in Al-Cúrbona nicht weinen. Manchmal wünschte er sich, ein Mädchen zu sein. Vielleicht war er der einzige Junge im Reich des Kalifen, der diesen völlig abwegigen Wunsch hatte. Oder war es möglich, dass es noch mehr gab, die so leicht weinten wie er? Ob das in Afrika erlaubt war? Er fühlte eine kleine, sehr kleine Freude.

Er sah den Dshirah-Punkt hinter den Blumen verschwinden. Da konnte er etwas aufatmen, und in sein Trauer-Klage-Todeslied mischten sich ein paar helle Töne. Die spürte er in seinen Fingerspitzen.

«Januão kann Musik anfassen», sagte seine Mutter immer.

Aber der Dshirah-Punkt kam zurück, kam wieder heraus aus den Blumen – oder war das ein anderer? Noch ein Flüchtling aus En-Wlowa? Aber warum lief der nicht weiter? Januão spielte, um den Punkt zurückzudrängen in die Blütenmauer, denn es war Dshirah, er sah es nicht, er spürte es. Aber trieb er sie wirklich mit seinem Spiel nach En-Wlowa hinein? War es nicht eher so, dass er sie zurückhielt? Er ließ die Flöte sinken. Da erreichten ihn auch schon die Pferde. Je-ledla lief voraus. Er beachtete sie nicht. Er sah den Punkt wieder in den Blumen verschwinden. Langsam wendete er sein Pferd.

Er führte die Herde nicht auf geradem Weg nach Haus, sondern ritt einen kleinen Bogen, Silbão entgegen. Der musste nun in die Stadt zurück laufen, denn Januão nahm seine beiden Pferde mit. Es wurde dunkel. Als er sein Elternhaus erreichte, hatte sich dort wenig geändert. Die elf Polizeipferde standen jetzt im Schatten. Sie hoben die Köpfe, als die Herde vorbeikam, eines schnaubte, eines wieherte, aber sie taten keinen Schritt.

Januão ließ die Stuten auf die Koppel. Je-ledla leckte an den salzigen Steinen, der Hengst begrüßte Dshalla. Januão ging von einem zum anderen, schaute, ob sie Wunden hatten und hob ihre Hufe. Da kam einer der Polizisten in die Koppel.

«Du hast die Pferde geholt?», fragte er.

«Das mache ich jeden Abend», nickte Januão.

«Deine Schwester hast du nicht gesehen?»

«Nein. Ist sie immer noch nicht da?»

«Nein. Was glaubst du, wo sie ist?»

«Das haben wir doch gesagt. Bei einer Freundin in der Stadt. Wahrscheinlich bleibt sie über Nacht. Sie ist so glücklich, dass sie zur Schule gehen darf. Wir leben hier ganz allein.»

Der Mann nickte.

«Du kommst in den Patio», bestimmte er.

«Darf ich erst die Pferde versorgen?»

«Ja.»

Januão beeilte sich. Es hatte keinen Sinn mehr, die Zeit zu verzögern. Dshirah war in Sicherheit. Als er in den Patio trat, zündete seine Mutter gerade die Öllampen an.

«Wann hast du deine Schwester zuletzt gesehen?», fragte der Polizeioffizier.

«Heute Morgen. Das habe ich doch schon alles erzählt.»

«Erzähl es noch einmal.»

«Wir sind zusammen mit der Herde bis zum Stadtrand geritten. Das machen wir meist so. Von da muss sie laufen. Ich bringe die Pferde auf die Weideplätze.»

«Warum bist du nicht zur Schule gegangen?»

«Ich bin ein guter Schüler. Ich gehe nicht jeden Tag zur Schule.»

«Was für Schuhe hatte deine Schwester an?»

Januão zögerte. Jetzt musste er aufpassen.

«Ihre leichten Lederschuhe, glaube ich. Ja, natürlich. Ihre Sandalen sind doch hier. Sie hat nur das eine Paar Sandalen.»

Er merkte, wie seine Mutter ihn von der Seite sehr aufmerksam beobachtete, aber er schaute sie nicht an.

«Warum trägt sie in der Stadt nie Sandalen», fragte der Offizier.

«Natürlich trägt sie in der Stadt Sandalen, aber …», sagte die Mutter sehr schnell.

Der Polizist unterbrach sie: «Ich habe den Jungen gefragt. Nun!»

«Natürlich trägt sie in der Stadt Sandalen», Januão sprach ruhig, er war jetzt nicht aufgeregt. Dshirah war in Sicherheit, und was er hier zu antworten hatte, wusste er, sie hatten das geübt, die Mutter hatte ihm das Stichwort gegeben.

«Wenn wir bis zur Stadt reiten und auch wieder zurück, zieht sie gern Sandalen an. Aber von der Schule zurück muss sie laufen, und dann will sie immer geschlossene Schuhe haben. Sonst kommen ihr Steine rein. Dshirah stellt sich ein bisschen an. Sie mag auch nur ganz feine Wolle auf der Haut.»

«Der kleine bardische Junge hat gesagt, dass sie nie Sandalen trägt.»

«Die kleine bardische Kröte hat gelogen», mischte sich einer der anderen Polizisten ein. «Der wollte sich nur wichtig machen. Und der Fußabdruck im Sand war doch ziemlich verwischt. Können wir nicht endlich gehen? Es gibt keinen Tee und keinen Kuchen mehr.»

Der Offizier nickte. «Morgen, wenn die Schulen schließen, sind wir wieder hier. Da wird das Kind ja wohl nach Hause kommen. Und wenn es nicht kommt – ja dann, dann stimmt es doch. Dann werden wir es suchen. Ein Kind mit sechs Zehen ist im gesamten Kalifenreich nicht zu verstecken.»

Endlich brachen sie auf und erlösten ihre Pferde.

Es blieben zurück: Januão, sein Vater Tazihlo, seine Mutter Chomina.

«Du weißt, wo sie ist?», fragte die.

Januão nickte. Und er erzählte von Silbãos Schwester und dessen heimlichen Besuchen in En-Wlowa.

«Dshirah in En-Wlowa», flüsterte Chomina. «Wie schlimm ist es dort?»

«Sie wird es überleben», sagte Januão.

«Was machen wir, wenn sie morgen wiederkommen?», überlegte Tazihlo. «Die Polizisten kommen nicht wieder, die nicht. Morgen weiß es der Minister, und der schickt Soldaten. Was können wir tun?»

«Fliehen?», fragte Januão. «Sofort. Nach Afrika. Wir haben alles vorbereitet. Und nach einem Monat, wenn sie die Suche nach Dshirah aufgegeben haben, komme ich zurück und hole sie.»

Aber sein Vater schüttelte den Kopf.

«Wir können jetzt nicht mehr heimlich fliehen. Sie merken ja gleich morgen, dass wir fort sind. Und wir sind nicht mehr irgendwelche Hirten. Sie suchen das Kind mit den sechs Zehen. Und seine Eltern. Und seinen Bruder. Sie haben Brieftauben. Mit denen schicken sie die Nachricht voraus. Wir kommen nicht mehr bis zum Meer und schon gar nicht auf ein Schiff.»

«Und wie willst du zurückkehren?», fragte die Mutter. «Und dann die Pferde an En-Wlowa vorbeipfeifen? Und Silbão brauchst du auch.»

Sie schwiegen so lange, bis die Stille Januão wehtat. Dann fragte Chomina: «Diese Sandalen. Wo hast du die Sandalen? Gib sie mir!»

Januão holte die Sandalen wieder aus der Kiste. Chomina hielt sie unter eine der Öllampen, drehte sie in den Händen, sagte:

«Und wie ist Dshirah hierher gekommen? Am Steg war ein Wächter.»

«Sie ist geritten», erklärte Januão. «sie hat ein frei laufendes Pferd eingefangen und ist durch die Furt geritten.»

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Siebte Sage»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Siebte Sage» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Siebte Sage»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Siebte Sage» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x