Christa Ludwig - Die Siebte Sage

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Sie heißt Dshirah und ist ein Hirtenmädchen in einem wunderschönen südlichen Land. Doch sie kann nicht leben wie andere. Sie darf keine Freundin
haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.

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«Das darfst du nicht, Herr», sagte Tazihlo. «Sie werden auch die Jagdhäuser in der Sierra untersuchen. Es wäre gefährlich für deine Familie. Sehr!»

Antvari nickte. «Dshirah ist die Einzige, die in Sicherheit ist. Du bist wirklich klug, Januão.»

«Aber sie kommt nie wieder raus!», rief Januão. «Nie!»

«Könnt ihr nicht morgen, gleich früh, alle nach En-Wlowa?», überlegte Antvari.

«Ich nicht», Januão schüttelte den Kopf. «Ich muss die Pferde vorbeipfeifen.»

«Dich könnte ich am ehesten als Pferdeburschen auf einem meiner Gestüte verstecken. Du, Tazihlo, bist am meisten gefährdet. Alle, die mit Halbblutpferden zu tun haben, kennen dein Gesicht.»

«Ihr denkt falsch.»

Das war die leise Stimme der Siada.

Januão schaute sich erst suchend im Zimmer um. Er hatte vergessen, dass da noch jemand war. Und keiner hatte von dieser Frau ein Wort erwartet.

Die Siada sprach leise weiter, ruhig und ohne Zittern in der Stimme: «Wenn ihr jetzt flieht, seid ihr verloren. Sie finden euch. Sie werden suchen, bis sie euch finden. Was wir brauchen, ist ein bardisches Mädchen, das sie für eure Tochter halten und das nur fünf Zehen hat. Davon gibt es schließlich genug.»

«Du meinst, wir sollen irgendein bardisches Mädchen als Tazihlos Tochter ausgeben?», fragte der Sidi. «Gut, ja, das ist gut. Wir haben den Vormittag Zeit, eine bardische Familie zu suchen, die bereit wäre, euch zu helfen. Aber was ist, wenn sie fragen und forschen, wo Dshirah diese Nacht gewesen ist? Es ist doch verdächtig, dass sie nicht nach Hause gekommen ist.»

«Sie werden nicht forschen», sagte die Siada. «Wir erzählen ihnen, Dshirah sei bei der Flucht vor den Jungen über die Dächer geklettert und gestürzt. Ein Spiel mit einem bösen Ende, mehr nicht. Morgen früh, Tazihlo, wird ein Bote aus dem Krankenhaus euch einen Hirtenkittel mit eurem Zeichen bringen und fragen, ob er Dshirah gehört. Wir müssen den Kittel noch heute Nacht in das Krankenhaus schaffen. Und morgen führen wir die Polizisten oder Soldaten, wen immer sie schicken, zu jenem Kind, das ich heute besucht habe.»

Wer sehr genau hinschaute, konnte erkennen, dass Sidi Antvaris Hand jetzt wirklich entspannt auf dem Teetisch lag. Er lächelte und sagte: «Das ist deine Mutter, Zaiira. Es ist nicht das erste Mal, dass sie es ist, die den kühnsten und klügsten Gedanken hat. Sprich weiter, Amira.»

«Ein elfjähriges Mädchen ist heute von einem Baum gefallen. Es hat sich ein Bein gebrochen. Und es hat eine Kopfverletzung, die schlimm aussieht, aber es ist nicht gefährdet. Zu diesem Kind werden morgen die Männer geführt, die nach Dshirah suchen. Tazihlos Frau wird an ihrem Bett sitzen.»

«Und die wirkliche Mutter des Kindes?», unterbrach Antvari.

Die Siada zuckte die Achseln.

«Die müssen wir betrügen, es tut mir leid. Der Arzt könnte ihr sagen, dass sie ihr Kind jetzt nicht besuchen kann, weil er das Bein operieren muss. Nur eine kleine Operation, nur am Bein, nicht am Kopf. Wir wollen die Mutter nicht ängstigen.»

«Aber das Kind selber. Was wird es sagen?»

«Nichts. Es bekommt Opium, tut mir leid. Schmerzmittel geben sie ihm ohnehin. Dann kriegt es eben ein bisschen mehr. Es wird ihm nicht schaden. Der Arzt ist sehr gut.»

«Der – Arzt», begann Tazihlo zögernd, «er ist ein Barde?»

«Er ist Aramine», sagte die Siada, «und das ist gut. Ich weiß nicht, ob wir einen Barden für diesen Plan gewinnen könnten. Ich würde es auch nicht gern tun, denn er wagt viel. Dieser Arzt wird euch helfen. Er ist ein Aramine mit Herz und zerbissener Zunge.»

Januão verstand. Alle hatten verstanden. Bis auf Zaiira. Die starrte ihre Mutter an.

«Hast du keine Angst?», fragte sie. «Warum hast du auf einmal keine Angst?»

Amira lächelte. Sie sah ein wenig traurig aus.

«Meine Tochter kennt mich nicht», sagte sie. «Da habe ich dem Haus Al-Antvari keinen Sohn geboren. Das ist schlimm genug. Nun habe ich eine Tochter, und sie wächst mit ihrem Vater auf wie ein Sohn und kennt mich nicht. Nein, Zaiira, wenn ich weiß, dass es richtig ist, was ich tue, habe ich nie Angst. Und ein Aramine kann nichts Richtigeres tun als seine Zunge zerbeißen.»

‹Ein Aramine mit Herz zerbeißt seine Zunge.›

Alle im Land kannten diesen Satz. Nicht alle wussten, was er bedeutete. Ihren Kindern erzählten die Araminen es nicht gern. Sidi Antvari stand auf.

«Wir müssen es ihr jetzt sagen.»

Zaiira war sehr blass, aber sie hob den Blick und schaute zu ihrem Vater auf.

«Zaiira, deine Familie ist vornehm, aber nicht gut. Die Antvaris gehörten zu jenen Araminen, die vor vierhundert Jahren den Barden ein grausames Unrecht zugefügt haben. Damals hat man den Barden ihre Bücher verbrannt, ihre Sprache und ihre Schrift verboten. Nur sechs von den Sieben Sagen haben sie vorher aufgeschrieben, die haben ihnen gefallen, warum auch immer.»

«Du meinst, die Sieben Sagen sind wirklich bardisch?»

«Wir vermuten es. Aber es ist nicht ratsam, das laut zu behaupten. Vor ungefähr fünfzehn Jahren haben das welche getan. Sie haben es bereut.»

«Aber warum ist die Siebte Sage verloren gegangen?»

«Das ist sie nicht, glauben wir. Mit wir, Zaiira, meine ich jetzt nicht die Araminen in den Gerichtssälen oder an den Schulen. Es gibt ein heimliches Bündnis unter Araminen. Wir nennen es: ‹Ein Aramine mit Herz zerbeißt seine Zunge›. Und wir sind ziemlich sicher, dass die Siebte Sage damals vernichtet wurde, verboten, vernichtet, sie passte nicht in das Reich des Kalifen. Erst seit Kalif Obayan I. sucht man sie. Es war Armei dan Hasud, der gefordert hat, man müsse die Siebte Sage finden, aber es weiß keiner mehr, wovon sie erzählt.»

«Und warum soll ein Aramine mit Herz seine Zunge zerbeißen? Ich kenne den Satz, aber ich habe ihn nie verstanden.»

Ihr Vater schwieg.

«Du musst es ihr jetzt sagen», verlangte ihre Mutter.

Er nickte.

«Weißt du, Zaiira, man kann einem Volk seine Geschichten nicht nehmen. Sie werden weitererzählt, heimlich des Nachts, den Kindern in den Schlaf hinein. Das haben unsere, deine Vorfahren verhindert. Sie haben allen Barden so lange die Zungen herausgeschnitten, bis sie glaubten, dass alles vergessen sei. Nun, sie haben sich geirrt.»

Januão schaute Zaiira an. Sie hockte auf ihrem Kissen, und der Mund war ihr aufgefallen, so weit auf, dass er ihre Zunge sehen konnte. Er sah, wie sie die Zunge tief in den Hals zurückzog, bis sie würgen musste.

‹Ein Aramine mit Herz zerbeißt seine Zunge.›

Von nun an würde sie zu diesen Araminen gehören. Das machte das Lachen und Fröhlichsein sehr viel schwieriger. Sie tat ihm leid.

«Sag ihr alles!», verlangte die Siada.

Sidi Antvaris Hand verkrampfte sich am Rand des Tisches, auf dem immer noch kein Tee stand.

«Das muss nicht sein.»

«Doch», beharrte die Siada, «sie ist jetzt zwölf.»

Antvari nickte.

«Du musst nicht erschrecken, Zaiira, mehr wissen wir gar nicht. Armei dan Hasud schrieb vor ungefähr 250 Jahren sein berühmtes Buch über das Vergessen. Er wollte damit einen Schlussstrich ziehen unter alles, was gewesen war. Immerhin leben wir seitdem mit den Barden in Frieden und Gerechtigkeit. Das Seltsame ist nur – wir können nicht vergessen. Es gibt viele Araminen, die einfach nicht vergessen können, was sie den Barden angetan haben. Fällt das Vergessen den Barden leichter?»

Er warf Tazihlo einen zögernden Blick zu. Der wich ihm aus.

«Und, Zaiira», fuhr Sidi Antvari fort, «das Schlimmste ist: wir haben doch etwas vergessen. Und wir wissen nicht was. Wir haben es so gründlich vergessen, dass wir nicht einmal mehr wissen, was damals geschehen ist. Übrig geblieben ist ein quälendes Nicht-Wissen, ein zermürbendes Ahnen. Es muss da noch etwas gewesen sein, ein grausames Verbrechen, das die Araminen an den Barden begangen haben.»

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