Christa Ludwig - Die Siebte Sage
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haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.
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So bald, das wusste sie, würde sie nicht wieder etwas zu essen bekommen, denn die Gefangenen sahen halb verhungert aus. Dieser Brei musste wahrscheinlich für den ganzen Tag reichen, aber sie versuchte, auch daran nicht zu denken, und als ihre Schale leer war, hatte sie die freundliche Frau verloren.
Sie stand und schaute, suchte das Gesicht der Frau, suchte ein anderes, das Silbão ähnlich war. Aber Silbão war schön, und die hier waren hässlich, alle. Solche Menschen hatte sie noch nie gesehen.
Die Sonne! Sie musste die Sonne beachten! Es war gewiss noch früh am Morgen. Noch konnte sie ungefähr erschließen, wo Nordosten war. Sollte sie sofort dahin gehen? Aber da war jetzt niemand. Alle drängten sich auf dem Platz zusammen. Wenn die Sonne jedoch erst einmal hoch am Himmel stand, würde sie sich nicht mehr zurechtfinden.
Dshirah brach auf. Die Hütten standen eng, aber sie waren niedrig, sie konnte immer die Sonne sehen. Sie schaute in alle Holzverschläge, ob vielleicht darin ein Abtritt war. Schon fühlte sie ein Drängen im Darm.
Was mache ich mit der Schale, wenn ich hocken muss?, dachte sie. Sie konnte nicht hoffen, dass sie hier einen Abtritt finden würde, in dem sie ihre Schale auf den Boden legen mochte. Daheim im Haus ihrer Eltern und in Al-Cúrbona war alles sauber. Sie kannte keinen Dreck.
Was machen die anderen mit den Schalen?, dachte sie.
Ihr war klar, dass sie die Schale auf keinen Fall verlieren durfte.
Hat jeder sein eigenes heimliches Versteck? Oder muss man sie abgeben und bekommt sie am Morgen ausgeteilt? Nein, die Frau hat gesagt, dies ist die Schale von –
Den Namen des geflohenen Jungen hatte sie vergessen.
Sie ging weiter nach Nordosten, scheuchte die Fliegen von der Schale und leckte sie sauber, bis es für die Fliegen da nichts mehr zu suchen gab. Sie schnüffelte. Aus der Richtung, in die sie ging, kam üblerer Gestank. Auch waren die Menschen, die ihr mit leeren, trockenen Schalen entgegenkamen, die elendsten von allen. Sie trugen Kittel wie sie. Bei einigen sah sie noch die hellere Stelle, wo das Klassenzeichen von der linken oder der rechten Schulter gerissen war. Einmal sah sie ein Kind. Ob es ein Junge oder ein Mädchen war, konnte sie nicht erkennen, es war bloß dünn und grau. Sie schauten sich kurz an, blieben aber nicht stehen.
Die Fliegen wurden nicht weniger, obwohl Dshirah nicht mehr den kleinsten Rest Brei in ihrer Schale hatte. Sie liefen auf ihren Händen herum, saßen in ihren Mundwinkeln, sie schlug um sich, die Schale fest in der Hand, da stand sie vor einem Bretterzaun. Von dort kam der Gestank. Und mit Würgen in der Kehle begriff sie, dass sie gefunden hatte, was sie suchte.
Da war alles voller Fliegen.
Ich muss da rein, dachte sie. Jetzt! Wenn sie gegessen haben, werden viele kommen.
Sie fand einen Eingang. Da waren nur dreckige Balken und Löcher.
Januão, Silbão, holt mich hier raus! Sofort!
Da drehte sich ihr Magen um. Sie spuckte den Brei vor den Balken. Sie konnte nur noch rasch die Schale hochhalten, wo die Luft etwas sauberer war, aber alles war voller Fliegen.
Sie floh aus dem Gestank, rannte durch die Gassen, lehnte sich zitternd an eine Holzwand, fühlte sich verdreckt und erniedrigt. So lebte in Al-Cúrbona kein Mensch und kein Tier, so konnte, so wollte sie nicht leben, aber die Schale hatte sie noch immer in der Hand. Sie stand in der Sonne, und sie blieb dort, bis ihr schwindlig wurde von dem grellen Licht. Da taumelte sie in den Schatten einer Hauswand, ließ sich auf den Boden sinken, starrte in den Staub. Sie würde hier warten, nichts essen, nichts trinken, um nie wieder dahin gehen zu müssen, wo die Fliegen und der Gestank waren. Sie hatte keinen Hunger, obwohl sie das Einzige, das sie seit gestern früh gegessen hatte, wieder ausgespuckt hatte. Hunger war ein entsetzlicher Feind, gegen den sie kämpfen würde. Hunger zwang zum Essen, und Essen hatte entsetzliche Folgen.
Dann lieber sterben, dachte sie, das macht nicht solchen Dreck.
Und während sie mit zitternden Lippen in den Staub starrte, fiel ihr etwas ein.
«Juja», murmelte sie. «Juja …»
Ihre Hände umklammerten die Schale. Das war ihr kostbarster Besitz, denn ohne diese Schale bekam man nichts zu …
«Juja», flüsterte sie, «Juja …»
Ihre Hände würgten die Schale, sie war ihr größter Feind, denn aus der Schale hatte sie gegessen – sie hob den Kopf.
«Juja!», rief sie. «Juja!»
Die Gefangenen kamen jetzt in Scharen von dem kleinen Platz zurück. Die meisten gingen in dieselbe Richtung. Dahin, wo Dshirah nie wieder sein wollte?
«Juja!», schrie Dshirah ihnen entgegen.
Sie schaute in die Gesichter, suchte nach einer jungen Frau und rief: «Juja! Juja!»
Sie schrie und schrie, bis eine Frau vor ihr stehen blieb und zu ihr hinunterschaute. Sie lächelte. Und sie war nicht grau wie die anderen, sondern trug ein blassbuntes Kleid. In den Händen hielt sie ein kleines Bündel voller roter, blauer und gelber Flecken.
«Juja», flüsterte Dshirah.
Ist sie es?, dachte sie. Ist das Silbãos schöne Schwester? Kann das sein? Sie sieht aus wie – wie – wie eine – Ruine …
Sie musste an die alte Bardenburg denken. Jenseits der Hügelkette hinter dem Kalifenpalast standen noch immer die Reste der alten Bardenburg. Vor vierhundert Jahren hatten die Araminen die Burg zerstört. Übrig geblieben waren Teile der Kuppel, die viele Barden besuchten. Dshirah hatte oft mitten in dem weiten Gewölbe gestanden, und da hatte sie ahnen können, wie schön dieser Bau einmal gewesen war.
«Ruine», flüsterte sie.
Auf sie hinunter schaute lächelnd die Ruine von Jujas schönem Gesicht.
«Wer bist du?», fragte eine andere, ältere Frau. «Ich habe dich hier noch nie gesehen. Woher kennst du Juja?»
«Silbão schickt mich», sagte Dshirah.
Da geschah etwas mit der Ruine von Jujas schönem Gesicht. Es war wie in der alten Burg. Dshirahs Familie war immer im Sommer dahin gegangen und hatte mittags auf den Höchststand der Sonne gewartet. Wenn dann das Licht durch das Loch im Scheitel der Kuppel schien, erstrahlte der Raum, und wenige Herzschläge lang wirkten die zerstörten Wände wie die Spitzenschleier, hinter denen der Kalif seine Frauen verbarg. Juja, die sich neben Dshirah auf den Boden hockte, war plötzlich schöner als ihr Bruder.
«Wie geht es meinem kleinen Abdalameh?», fragte sie.
«Abdalameh?», flüsterte Dshirah.
Das war ein Kalifenname. Selbst den vornehmsten Fürsten war es verboten, ihren Söhnen diesen Namen zu geben. Auch Zaiiras Bruder, hätte sie einen gehabt, wäre nicht Abdalameh genannt worden.
«Wer?», stammelte Dshirah. «Ich weiß nicht …»
Und genauso war das in der alten Bardenburg: Wenn das Mittagslicht über der Kuppel weiter wanderte, wurde die Burg wieder zur Ruine, ihre Schönheit war nur noch Erinnerung. Jujas Gesicht zerfiel in fremde, traurige Augen und zitternde Lippen.
«Komm mit», sagte die fremde Frau und reichte Dshirah eine Hand. Auch ihr Kleid war farbig, zwar nicht so voller bunter Flecken wie Jujas, aber blau, ein scheckiges Blau wie ein gefleckter Himmel mit ein paar grauen Wolken darin. Es tat Dshirah gut, an einer Hand zu gehen, dicht neben jemandem einfach mitzugehen. Sie kamen zu einem kleinen Verschlag.
«Hier leben wir», sagte die alte Frau. «Wenn man das leben nennen kann. Es gibt bessere Hütten, aber hier will außer uns keiner rein. Wir wollen allein sein. Weil Silbão manchmal kommt. Du kannst auf seinem Platz schlafen.»
Juja fasste Dshirahs Hand. Sie ließ das Bündel mit den bunten Flecken los. Es fiel auf den Boden und öffnete sich. Es war voller Blüten von der Blumenmauer. Juja achtete nicht darauf. Sie schaute Dshirah mit flehenden Augen an und sagte: «Wie geht es meinem kleinen Abdalameh?»
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