Ewald Nowotny - Geld und Leben

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Wenige Menschen haben in ihrem Berufsleben so vielfältige Lebenswelten erleben können wie Ewald Nowotny. In diesem Buch geht es ihm nicht nur um die Analyse zentraler wirtschaftlicher Ereignisse der letzten Jahrzehnte, sondern auch um die Darstellung der handelnden Personen und ihrer Motive. Es ist ein Bericht aus österreichischer und internationaler Perspektive über persönliche Erfahrungen aus den Bereichen der Wissenschaft, der Politik und des Bankwesens. Gleichzeitig ist es auch eine persönliche Erzählung über den Werdegang, das Umfeld und die gesellschaftspolitischen Überlegungen eines international anerkannten österreichischen Ökonomen.

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Ich begann jedenfalls 1962 mein Studium an der Fakultät für Rechtsund Staatswissenschaften an der Universität Wien. Diese Fakultät war historisch ja die Wirkungsstätte der großen Ökonomen der „ersten Schule der Österreichischen Nationalökonomie“ gewesen – hatte wie das österreichische Universitätswesen insgesamt durch die „Vertreibung der Intelligenz“ in den Jahren 1934 bis 1945 aber an wissenschaftlicher Qualität und internationaler Reputation massiv verloren. Dennoch begegnete ich dort immerhin einigen eindrucksvollen Forscherpersönlichkeiten und vor allem ambitionierten jungen Assistenten, zu denen ich dann gute Kontakte finden konnte.

Es gab an den österreichischen Universitäten (bis auf Innsbruck) noch kein eigenständiges Studium der Volkswirtschaftslehre, und so musste ich Rechts- und Staatswissenschaften studieren, um mich dann im dritten Abschnitt zur Nationalökonomie „durchzubeißen“. Ich hatte dadurch später etlichen Nachholbedarf, aber das Jus-Studium hat mir doch ein Verständnis für institutionelle Strukturen vermittelt und mir von der technischen Seite her in meiner Arbeit als Politiker und im Bankwesen durchaus genutzt. Es war damals ein leichtes Studium, immer wieder unterbrochen durch „Bummel-Semester“. Ich hatte daher Zeit für meine Arbeit im ÖGB und für meine politischen Anfänge, worüber ich noch berichten werde.

Daneben war ich noch einer ganz anderen Welt verbunden, nämlich der „Akademischen Vereinigung für Außenpolitik“ (AVA) als der Jugendgruppe der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen. Für mich war die Mitgliedschaft in dieser Vereinigung ein Weg, meinem Interesse für internationale Fragen in der damals noch recht abgeschotteten österreichischen Welt folgen zu können. Es gab hier ein nettes Büro in bester Lage in der Bösendorferstraße, wo auch der Präsident der Liga, ein früherer Präsident der Österreichischen Industriellenvereinigung, quasi seinen Pensionssitz hatte. Er kontrollierte genau, ob die jungen Leute im Zimmer neben seinem Büro auch korrekt angezogen waren – hatte aber bei dieser Gruppe, die sich als junge Diplomaten fühlten, selten etwas auszusetzen. Interessanterweise gab es unter diesen „Kindern aus gutem Hause“ einige, die sozialdemokratischem Denken sehr nahestanden. Ich wurde dann zum stellvertretenden Vorsitzenden dieser Vereinigung gewählt, und einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen der damals durchaus hitzigen Diskussionen zählen bis heute zu meinen besten Freunden.

Studienmäßig habe ich ein tieferes Verständnis für den Bereich der Wirtschaftswissenschaft aber erst gefunden, als ich nach wenig anregenden Studienjahren an der Universität Wien und einem Aufenthalt am Institut für Höhere Studien Assistent bei Prof. Kurt Rothschild an der Universität Linz wurde. Ich kam hier in eine in vieler Hinsicht spezielle, positive Ausgangsposition: Kurt Rothschild hatte in den Jahren seiner erzwungenen Emigration in Großbritannien studiert und dort die „keynesianische Revolution“ unmittelbar miterlebt. Er war der im Ausland bestbekannte und meist publizierende Ökonom Österreichs. An Österreichs Universitäten – gerade im Bereich der Volkswirtschaftslehre, damals ein Hort konservativer Mittelmäßigkeit – bekam er allerdings lange keinen Lehrstuhl, da er als „linker Keynesianer“ gesehen wurde.

Rothschild arbeitete – durchaus zufrieden – als Referent für Außenwirtschaft im Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Die Berufung an die neugegründete Universität Linz gab ihm aber die Möglichkeit, seine angelsächsisch geprägten Vorstellungen einer Universität in die Praxis umzusetzen. Das bedeutete harte und intensive Arbeit mit seinen Assistenten, die er ermunterte, früh und unter ihrem Namen zu publizieren. Dies sehr im Gegensatz zu meinen bemitleidenswerten Kollegen an den Wiener Universitäten, deren Arbeiten vielfach vom jeweiligen Professor unter seinem Namen veröffentlicht wurden und die sich darüber hinaus mit eigenen Publikationen zurückhielten, aus Angst vor ihren überaus kritikfreudigen – aber selbst nicht publizierenden – Kollegen.

An unserem Institut in Linz lernten wir dagegen, in zwei Linien des wissenschaftlichen Ansatzes zu arbeiten. Zum einen die empirisch fundierte, problemorientierte Analyse im Stil des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung, deren Monatsberichte ich schon in meiner Studentenzeit laufend verfolgt hatte. Ziel war – und ist – eine, in heutiger Terminologie, „evidenzbasierte“ Politik zu ermöglichen. Zum anderen Theorie-orientierte Arbeit auf Basis der jüngsten, speziell angelsächsischen Literatur, wobei stets auch das Kriterium der praktischen Relevanz zu beachten war. Zwei entsprechende Leitsätze Rothschilds haben mich stets in meiner Arbeit als Wissenschafter begleitet und mich bei Themen- und Methodenwahl 12bestimmt: „Es ist besser, eine wichtige Frage zu stellen, als eine unwichtige zu beantworten.“ Und: „Es ist besser, eine Frage ungefähr richtig, als präzise falsch zu beantworten.“

Für sich selbst und für andere war Rothschild von einem strengen Arbeitsethos und Leistungsprinzip beseelt – dies galt auch gegenüber den Studierenden, deren Betreuung wir sehr ernst nahmen, wo Rothschild uns aber auch ermahnte, strenge Prüfer zu sein. Nach dem Studium, erklärte er, spielten Protektion und Familienbeziehungen ohnehin wieder eine große Rolle, daher seien strenge allgemeine Leistungskriterien für Kinder aus nicht-privilegierten Familien das einzige Mittel, sich positiv zu differenzieren.

Zu dem inspirierenden Arbeiten in meiner unmittelbaren wissenschaftlichen Umgebung kam das einmalige Erlebnis, an der Gestaltung einer neuen Universität mitwirken zu können. Die Errichtung der Universität war ein jahrhundertealtes Anliegen des Landes Oberösterreich, des wohlhabenden Kernlandes der österreichischen Industrie. Land und Stadt waren daher bereit, großzügig zu investieren, sei es im Anwerben exzellenter Lehrender, sei es im Aufbau eines wunderschönen Campus in einem alten Schlosspark. Als ich nach Linz kam, war das neue Gebäude der Universität noch gar nicht bezugsfertig, wir konnten mit den Architekten gemeinsam planen, und es entstand so eine enge Beziehung zu der weitblickenden Gruppe von Persönlichkeiten, die gegen viele Widerstände die Errichtung der Universität durchgesetzt hatten.

Auf der Universität selbst herrschte durch ihre – damals – geringe Größe auch eine enge Beziehung zwischen den einzelnen Wissenschaftsbereichen, aus denen sich Freundschaften entwickelten, die bis heute anhalten. Es hat sich hier eine Freundschaftsgruppe entwickelt, die über Fach- und politische Grenzen weit hinausgeht. Bis heute besteht hier ein starkes Gemeinschaftsgefühl in Oberösterreich, aber auch in Wien, wo sich unsere „Linzer Gruppe“ regelmäßig trifft. Gemeinsam hat uns alle die große Persönlichkeit von Kurt Rothschild geprägt, wobei meine Frau und ich auch das große Glück einer lebenslangen persönlichen Freundschaft mit ihm und seiner klugen und hilfsbereiten Frau Vally hatten.

Auch zu den Studierenden ergab sich ein enges und vertrauensvolles Verhältnis. Die soziale Struktur der Studierenden unterschied sich deutlich von dem, was ich aus Wien kannte. Viele der Studierenden kamen aus Familien, wo es bisher noch nie einen Akademiker gegeben hatte, viele etwa aus kinderreichen Familien aus dem Mühlviertel. Diese Studentenschaft war insgesamt erfüllt von einer Kultur der Arbeitsamkeit, der intensiven Bereitschaft zur Aufnahme von Wissen und neuen Lebensformen – und auch der Ehrlichkeit und Geradlinigkeit. Schwindeln gab es nicht, und auch kein Feilschen um Noten in den Sprechstunden, wie ich es später an der Wirtschaftsuniversität in Wien intensiv erlebt habe. Der spätere Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, auch er erster Akademiker in einer Familie aus dem Mühlviertel, hat in seinen Memoiren diese Welt aus der Sicht eines ehemaligen Studenten beschrieben. 13Mit vielen meiner ehemaligen Studenten ergaben sich gute weiterführende Kontakte – zwei von ihnen standen mir später als Finanzminister gegenüber.

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