Marius Daniel Popescu - Die Wolfssymphonie

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Popescus Roman ist voller eindringlicher Geschich­ten. In einer ausserordentlich dichten und intensiven Sprache lässt er einen Grossvater dem Enkel von dessen Kindheit und Aufwachsen in Rumänien während und nach der Diktatur Ceausescus erzählen – vom Vater, der starb, als er noch ein Kind war, und von der Grossmutter, die die Mutter ersetzte, weil die­se ihr Leben in der Stadt lebte, von den Hühnern im Hof, dem Fussballspielen unter den Kirschbäumen, dem Fischen im Fluss, von den Zigeunern, den Bauern und den arbeitslosen Fabrikarbeitern. Es sind die kleinen Dinge, aber auch die grossen Leidenschaften und Tode, die rasende Fahrt auf dem Trittbrett eines Zuges und das Verenden eines Pferdes, dessen Hufe auf einer Metallplatte angeschweisst wurden. Popescu kann zuhören, er kann zusehen und mitfühlen, er kann verzaubern und verwandeln, fluchen und lachen. Popescus Stimme hat eine urtümliche Kraft. Sie spricht, als würde hier zum ersten Mal gesprochen. Mit seiner Sprachmacht, die die Macht der Sprache anzweifelt und sie bekämpft, höhlt er das alltägliche Gerede aus.

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* * *

Dieses Foto wurde in einer Kunstgalerie aufgenommen, du hältst die Kleine fest im Arm, du stehst aufrecht und trägst sie auf dem linken Vorderarm, und mit dem rechten stützt du ihren Körper. Sie trägt ein rotes Röcklein, bespickt mit gelben Blumen, du trägst einen roten Pullover, den du von deinem hiesigen Schwiegervater bekommen hast, er hat dir diesen Pullover, den du sehr magst und den du fast jeden Tag trägst, geschenkt, deine Frau möchte dich zwischendurch gerne ohne diesen Pullover sehen, sie sagt, «zieh einen anderen Pullover an, tu es für mich, nur heute!»

Du trägst die Haare kurz, deine Frau schneidet dir seit einigen Jahren die Haare, sie ist deine Coiffeuse, du trägst ein blaues Hemd unter dem Pullover des Schwiegervaters, es ist ein Markenpullover, es steht ein Name in weißen Kleinbuchstaben auf deiner Brust, hinter euch sieht man Teile von zwei Gemälden.

In einer Hand hältst du ein Papiertaschentuch, die Kleine hatte Schnupfen, ihre Haare sind zu einem Dutt hochfrisiert, sie schaut mit offenem Mund zum Photoapparat, ohne zu lachen. Sie trägt rote Baumwollstrümpfe, und du lachst über dieses Bild, das du mit einer Reißzwecke an die Wand eines Zimmers gepinnt hast, du hast Postkarten, Fotos und mehrere Zeitungsartikel, die an einer Wand angepinnt sind, und diese Wand ist vollständig zugedeckt von Bildern, die du nicht in Kartonkisten oder in Schubladen aufbewahrst.

Die Große muss irgendwo in der Kunstgalerie sein, sie muss alleine sein oder mit ihrer Mutter, sie isst Kekse, die vom Künstler offeriert werden, der hier Gemälde und Zeichnungen und Stiche ausstellt, diese Fotografie wurde während einer Vernissage aufgenommen.

Gegen Ende des Abends werdet ihr alle in ein Restaurant gehen, ihr werdet zusammen essen, es werden viele Leute am Tisch sitzen, ihr werdet ungefähr dreißig Personen plus Kinder sein. Mehrere Kinder sind da, die alleine oder mit ihren Eltern die Gemälde an der Wand anschauen, die Kinder stellen den Erwachsenen Fragen, die Kleine hat dich gefragt, «Papa, was ist das?», und hat mit ihren Fingern auf eine Malerei gezeigt, die aussah wie Eingeweide von jemandem, dem der Magen durch die Kugel einer Maschinenpistole explodiert ist. Die Große sagt, «hier ist es rot, hast du gesehen, Papa?!», du schaust dieses Foto an, und du erinnerst dich an diesen vergangenen Tag, an dem ihr alle vier an diese Vernissage gegangen seid, und der Mann, der seine Werke ausgestellt hat, ist ein alter Herr. Es gab einige Gemälde von ihm mit dem Portrait seiner Frau, die voriges Jahr verstarb.

* * *

Ich schaue dir in die Augen, und ich umfasse mit einer Hand deine Schultern, so, wie ich dich umfasst habe, als wir, dein Vater, du und ich, das erste Mal an einen Jahrmarkt gegangen sind. Du hast an jenem Tag gelernt, mit einem Luftgewehr zu schießen. Dein Vater hatte dir gezeigt, wie du das Gewehr zu halten hast, und du hast dich auf dem Tresen des Schießstandes abgestützt, du hattest einen Ellenbogen auf dem Holztresen, und das Gewehr war geladen, und du hast uns gefragt, welche Zielscheibe du anvisieren sollst. Es gab mehrere Zielscheiben aus Blech, und jede Zielscheibe stellte eine Figur bei der Arbeit dar, und man musste auf einen schwarzen Kreis zielen, wo jeweils eine Feder ausgelöst wurde, die sich hinter der Zielscheibe befand und die die Figur in Bewegung versetzte. Dein Vater hat gesagt, «der Schmied», du hast deinen Kopf zu den Zielscheiben gedreht, hast den schwarzen Kreis des Schmieds anvisiert, hast abgedrückt, und die Blechfigur hat angefangen, mit ihrem Hammer zu schlagen, und du hast uns angeschaut und gelacht, und ich habe dich bei der Schulter genommen, so wie jetzt.

Der, der den Schießstand mit den Luftgewehren betrieb, hatte an eine Angelschnur von etwa zehn Zentimetern einen Nagel gebunden, diese Schnur war an der Decke des Standes neben den Zielscheiben befestigt. Der Nagel, der an der Schnur hing, war eines der schwierigsten Schießziele, denn der Mann, der die Gewehre nachlud, ließ ihn schwingen, und die Schützen mussten anlegen und warten, bis er in die Schusslinie kam. Nur wenige schafften es, den schwingenden Nagel zu treffen. Du hast gesagt, «ich werde auf den Nagel zielen», und du hast den Gewehrlauf auf den Nagel gerichtet, der sich an seiner Schnur bewegte, du hast einige Sekunden gewartet, um zu sehen, auf welcher Bahn sich der Nagel vor dir hin und her schwang, und du hast abgedrückt, und alle haben gesehen, wie der Nagel schlagartig die Richtung geändert hat, und der Schießstandbetreiber hat zu deinem Vater gesagt, «er schießt gut, der Bengel!» Dein Vater war stolz auf dich, er hat geantwortet, «das ist mein Sohn!», und er hat dir an diesem Jahrmarktsschießstand noch weitere hundert Schüsse mit dem Luftgewehr bezahlt, dann sind er und ich in der Nähe in ein Restaurant gegangen, wo du eine Stunde später wieder zu uns gestoßen bist.

* * *

Die Ente ist gelb, und ihr Schnabel ist orange, und die Postkarte ist rund um das Bild dieses Vogels weggeschnitten, und auf ihrem Rücken haben sie einige Zeilen geschrieben, um die Kleine zu grüßen, einige Tage nach ihrer Geburt. Sie haben geschrieben, «Ein herzliches Willkommen der Kleinen! Wir gratulieren den glücklichen Eltern von ganzem Herzen. Wir freuen uns sehr über euer Glück», und sie haben unterschrieben, sie haben ihre Vornamen am unteren Rand der Karte hingeschrieben.

Es ist eine der Karten, die wir zur Geburt der Kleinen erhalten haben, diese hier kam zusammen mit einem Babykleidchen, wir haben es während eines Festes des Fußballklubs meiner Plakatierfirma bekommen, es waren viele Menschen in einem Saal, es war Herbst, und sie haben uns eine Überraschung gemacht, indem sie dieses Kleidchen und die Postkarte in den Kinderwagen, in dem die Kleine schlief, gelegt haben, wir haben es zu Hause gefunden, als wir das schlafende Baby aus der Babytragetasche gehoben haben.

Sie waren schon lange verheiratet, sie hatten drei Kinder, drei Buben, und die beiden älteren spielten schon Fußball in den Juniorenvereinen der Schule. Diese beiden Jungen kamen mit ihrem Vater an die Matchs, die die Mannschaft der Plakatierer in der Meisterschaft hatte, ich habe diese Jungen Ball spielen sehen am Rande des Spielfeldes, auf dem ihr Vater als Vorstopper spielte, sie schauten uns zu und rannten mit ihrem eigenen Ball herum, sie tranken in der Pause den Tee mit uns.

Es ging ihnen gut damals, dieses Paar und ihre drei Kinder waren auch am Fest. Er war vergnügt, und sie redete über ihre wöchentliche Wäsche, die zum größten Teil aus den Fußballkleidern ihrer Kinder und ihres Mannes bestand. Ich habe später erfahren, dass sie sich haben scheiden lassen, die Buben sind bei der Mutter geblieben, er hat angefangen zu trinken, und sie haben ihn aus der Firma geschmissen. Er bringt keine Plakate mehr an in der Stadt, er klebt keine Werbeplakate mehr mit mir. Er hat nicht einmal mehr einen Führerschein. Ich sehe ihn von Zeit zu Zeit in der Stadt, er läuft mit geröteten, tränenden Augen durch die Straßen, man könnte meinen, er weine unablässig. Er riecht nach Wein und zittert, seine Hände und die Finger seiner Hände zittern, er bleibt einen kurzen Moment stehen und sagt, «es geht gut!, es geht sehr gut!»

Manche sagen, er sei selber schuld, sie sagen, er habe seine Frau mehrmals betrogen, und sie habe es satt gehabt, die Liebschaften ihres Mannes hinzunehmen. Die Arbeitskollegen sagen, dass er sogar einmal eine seiner Geliebten mit zu sich nach Hause genommen habe, vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder sei er mit dieser Frau dahergekommen und habe gelacht.

Er wohnt ganz alleine in einem Studio, er zahlt seiner Frau und seinen Kindern Unterhaltsgeld, er muss jetzt arbeitslos sein, er will keine Entziehungskur machen.

Manche prophezeien, dass er sich umbringen wird.

Ich behalte diese Karte neben all den anderen auf, die wir zur Geburt der Kleinen bekommen haben, das Kleidchen, dem sie beigelegt war, ist dem Mädchen zu klein geworden, wir haben es einem anderen Kind geschenkt, das es nun trägt, irgendwo in der Stadt. Es liegen viele Geheimnisse der Welt in dieser gelben Ente mit dem orangen Schnabel, und hinter den Worten, die auf der Karte geschrieben stehen, gibt es diese Frau und ihren Mann und ihre drei Kinder.

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