Marius Daniel Popescu - Die Wolfssymphonie

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Popescus Roman ist voller eindringlicher Geschich­ten. In einer ausserordentlich dichten und intensiven Sprache lässt er einen Grossvater dem Enkel von dessen Kindheit und Aufwachsen in Rumänien während und nach der Diktatur Ceausescus erzählen – vom Vater, der starb, als er noch ein Kind war, und von der Grossmutter, die die Mutter ersetzte, weil die­se ihr Leben in der Stadt lebte, von den Hühnern im Hof, dem Fussballspielen unter den Kirschbäumen, dem Fischen im Fluss, von den Zigeunern, den Bauern und den arbeitslosen Fabrikarbeitern. Es sind die kleinen Dinge, aber auch die grossen Leidenschaften und Tode, die rasende Fahrt auf dem Trittbrett eines Zuges und das Verenden eines Pferdes, dessen Hufe auf einer Metallplatte angeschweisst wurden. Popescu kann zuhören, er kann zusehen und mitfühlen, er kann verzaubern und verwandeln, fluchen und lachen. Popescus Stimme hat eine urtümliche Kraft. Sie spricht, als würde hier zum ersten Mal gesprochen. Mit seiner Sprachmacht, die die Macht der Sprache anzweifelt und sie bekämpft, höhlt er das alltägliche Gerede aus.

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Auf den Rumpf von Flagge kannst du, wie auf der Clownschachtel, die Wörter «FRAGIL» und «EXPORT» schreiben. Du kannst der Großen erklären, was das Wort «FRAGIL» bedeutet. Du bist im Supermarkt, in der Gläserabteilung, und du gehst zu den Gläsern, die in Kartons verpackt sind. Du trägst die Kleine auf dem Arm, und die Große rechts neben dir fragt, ob du Gläser kaufen wollest. Du verneinst. Du sagst ihr, sie solle eine Schachtel nehmen, in der sechs Gläser verpackt seien, und sie bringt dir diese Schachtel. Du zeigst ihr ein Wort, das auf der Packung geschrieben steht, und sagst ihr, dass dieses Wort «FRAGIL» heiße. Du sagst ihr, dass «FRAGIL» heikel, im Sinne von fein, im Sinne von dünn, im Sinne von zerbrechlich, bedeute. Die Große sagt, dass die Brillengläser fragil seien und dass Erdbeeren und alle Früchte fragil seien. Du sagst, dass das stimme: dass es viele fragile Dinge gebe. Die Leute, die im Supermarkt an euch vorbeikommen, sehen euch alle drei reden und um diese Kartonschachtel herum sitzen, in der sechs Weingläser stehen.

* * *

Die Große ist im Bad und wäscht in einem hellgrünen Plastikeimer ein Paar ihrer Socken. Sie ist mit Turnschuhen voller Sand nach Hause gekommen. Sie hat am Seeufer mit Sand gespielt, und der Sand ist in ihre Schuhe eingedrungen, feuchter Sand, feiner Sand, Sand, aus dem, wie du ihr sagst, Weingläser hergestellt werden. Sie legt ihre Socken in den Eimer, der unter dem Wasserhahn auf dem Waschbecken steht. Sie öffnet den Warmwasserhahn, lässt ihn einige Minuten laufen, dreht den Hahn dann wieder zu und öffnet den Kaltwasserhahn, den sie ebenfalls laufen lässt. Sie prüft mit ihrer Hand das Wasser, nimmt die Seife und beginnt ihre Socken einzuseifen, taucht sie unter und fühlt die kleinen Sandkörner an ihren Fingerspitzen.

Du stellst die Kleine auf den Boden neben deinen Stuhl. Sie dreht sich zum anderen Ende des Tisches und bewegt sich auf die Küchentür zu. Sie geht über die Schwelle der Küchentür, kommt in den Eingangsraum und geht auf das kleine Regal zu, auf dem das Telefon steht. Mit ihrer rechten Hand nimmt sie den Hörer des Apparates und führt ihn zum Ohr. Sie sagt Wörter, sie schaut uns an, während sie in das Telefon redet. Auf der anderen Seite der Leitung ist ein Jemand, ein Objekt, eine Person, der Wind oder ein Bild, mit dem sie redet. Sie macht das einige Minuten lang und drückt immer wieder auf die Tasten des Apparats. Sie drückt mit ihrem Zeigefinger auf die Tasten, und der Telefonhörer bleibt auf ihrer Schulter, wie ein großes schwarzes Schulterpolster aus Bakelit. Du reichst ihr oft das Telefon, wenn du mit den Eltern oder mit Freunden sprichst. Sie hält ihr Ohr hin und lauscht den Lauten, die aus dem Apparat kommen. Sie sagt nichts, und manchmal lacht sie.

Die Große ist sich das Telefonieren gewohnt. Sie spricht häufig mit ihrer Großmutter, sie sagt ihr, dass sie im Zirkus wäre, in der Schule oder in der Stadt, mit ihrer Schwester und ihrer Mutter. Sie spricht auch mit ihren Cousinen oder mit Leuten, die uns anrufen. Sie kann die Nummer ihres Großvaters ganz alleine wählen, und sie sagt ihm «ich küsse dich, ich hab dich lieb Großvater, ich mache eine Zeichnung für dich!» Sie kann bis hundert zählen und stellt mit ihren Fingern Rechnungen an. In ihrem Zimmer hängt ein Plakat mit den ersten zehn Zahlen, mit jeweils einem Bild daneben. 1 Telefon, 2 Plüschtiere, 3 Malstifte, 4 Blätter, 5 Tassen, 6 Schlüssel, 7 Nägel, 8 Gabeln, 9 Knöpfe, 10 Würfel. Die 8 hat sie zuletzt gelernt. Du hast ihr die Acht gezeigt, und sie hat gesagt, dass sie sich nicht erinnern könne. Du hast ihr gesagt, sie solle noch einmal beginnen, von vorne, eine Zahl nach der anderen. Sie hat einen neuen Anlauf genommen und bei der Zahl Acht aufgehört. Sie hat zuerst gelernt, die Zahlen aufzusagen, dann hat sie gelernt, sie zu erkennen. Zuletzt hat sie gelernt, sie zu schreiben, von Hand, auf ein weißes Papier oder in Hefte.

* * *

Es wird mehrere Narzissen geben, und sie werden in der Badewanne absinken, eine pro Tag. Ihr sitzt auf dem Parkettboden, mit den drei Schiffen vor euch, und du erklärst den Mädchen, welches von ihnen das fragilste sei. Narzisse nimmt leicht und schnell Wasser auf, wird nass und bekommt Löcher und sinkt auf den Grund der Badewanne. Tick-Tack kannst du gegen etwas schlagen, gegen den Badewannenrand: Es verbiegt sich und verändert die Form, im Wasser rostet es, und es ist das schwerste von allen. Flagge schwimmt am besten: Es geht nicht kaputt, es brennt weniger schnell als Narzisse.

Die Große kennt mehrere Flaggen. Du redest von Ländern und Flaggen, und sie zeigt auf der Lexikonseite mit ihrem Zeigefinger auf die französische Flagge. Du erzählst von einem Wohnviertel, dem Viertel deiner Kindheit. Du erzählst von einem Dorf, dem Dorf deiner Großmutter mütterlicherseits. Du erzählst vom Viertel deines Großvaters väterlicherseits. Du erzählst von der Stadt deiner Jugendzeit und von der Stadt, in der wir wohnen. Dann erzählst du von Ländern, von einem Land, von zwei Ländern, von drei Ländern, von vier Ländern, von fünf Ländern, von mehreren Ländern, von Kontinenten und von allen Ländern. Du erzählst vom Planeten. Du sagst, dass dieser Planet Erde heiße und dass es dasselbe Wort sei, mit dem man die Erde des Gemüsegartens bezeichnen würde und diejenige in den Blumentöpfen und diejenige, die hier, wo sich unser Haus befinde, ausgebaggert worden sei. Du erklärst den beiden Mädchen, dass Narzisse, wenn man die drei Schiffe vergraben würde, am fragilsten sein würde und als erstes vermodern würde. Du sagst der Großen, dass vergraben bedeute, etwas in die Erde zu tun, ein großes Loch oder ein kleines Loch zu machen und etwas in das Loch hineinzutun und dann Erde darüber zu legen.

* * *

Dein Vater ist für dich zu früh gestorben. Die meisten Haare deines Vaters sind weiß und nach hinten frisiert. Sie lassen seine Stirn frei. Die Nasenlöcher deines Vaters sind mit Watte ausgestopft. Du siehst keine einzige Narbe im Gesicht deines Vaters. Dein Vater hatte keine einzige Narbe am Körper. Du hast deinen Vater zu Hause oft in Unterhosen gesehen. Ihr seid zu Hause oft stundenlang in Unterhosen herumgelaufen. Ihr habt euch an den Tisch gesetzt und habt beide in Unterhosen gegessen. In der Leichenhalle mussten sie ihm eine ganz neue Unterhose anziehen. Man kleidet die Verstorbenen mit neuen Kleidern ein. Du siehst seine Armbanduhr am linken Handgelenk, und sie läuft. Der Unfall hat ihr automatisches Laufwerk nicht zum Stoppen gebracht. Du siehst den Sekundenzeiger, der auf dem Zifferblatt die Runde macht. Du siehst einen falschen Ehering am Ringfinger deines Vaters. Die Frau deines Vaters behält den richtigen. Das Wort «Ehering» dürfte es nicht geben. Deine Mutter wird an das Begräbnis deines Vaters kommen. Sie und dein Vater sind mehrere Male vor Gericht gezogen, und jeder von ihnen hat das Sorgerecht für dich eingefordert. Drei Mal hat das Gericht beschlossen, dass du unter dem Sorgerecht deiner Mutter stehst, und vier Mal hat das Gericht beschlossen, dass du unter dem Sorgerecht deines Vaters stehst. Als dein Vater gestorben ist, hatte deine Mutter das Sorgerecht. Dein Vater wollte noch einmal vor Gericht und das Sorgerecht für dich erwirken. Er wollte das Sorgerecht für dich wiedererlangen, und er wollte, dass du bei ihm lebst. Deine beiden Eltern haben beide das Sorgerecht gewollt, und du hast bei keinem von ihnen gelebt. Du hast bei deiner Großmutter mütterlicherseits in ihrem Haus gelebt. Es hatte vier Zimmer und eine große Eingangshalle. Dieses Haus hatte zwei Eingänge. Du hattest einen Eingang und deine Großmutter hatte einen Eingang. Zwei Zimmer gehörten dir und zwei Zimmer ihr. Deiner Großmutter gehörte auch die Eingangshalle. Es war diese Großmutter, die dich frühmorgens zum Fischengehen weckte. Sie kam gegen vier Uhr morgens ans Fenster und klopfte an die Scheibe, und du sagtest, «ist gut! Ich stehe auf!»

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