Ulrich Renz
Die Insel der Drogenbande
Sefa Verlag Lübeck
„Die Insel der Drogenbande“ ist der vierte Band der Kinderkrimi-Serie „Motte & Co“, www.motte-und-co.de
Weitere Bände der Reihe:
Band 1: „Auf der Spur der Erpresser“
Band 2: „Auf der Jagd nach Giant Blue“
Band 3: „Blutspur“
1. Auflage September 2020
© 2020 by Sefa Verlag, Lübeck, www.sefa-verlag.de
Umschlaggestaltung: Ponke Grabo, Berlin,
www.ponkegrabo.de
Font Coverlogo „Motte & Co“: „Refurbished“,
© Billy Argel, verwendet mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
Der Refrain des von den „Jüngern der weichen Welle“ gesungenen Liedes stammt aus dem Song „Das weiche Wasser“ der Gruppe Bots (Musik: Hans Sanders)
ISBN 978-3-945090-54-1
Name : Moritz Blohm,
genannt Motte
Alter : 13
Besondere Kennzeichen:
eigentlich keine
(wie er selber meint)
Name: Simon Böttcher
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: verträumter Naturfreak, Schwarm aller Mädchen, kleines Sprachproblem
Name: Mariekje Marienhoff, genannt MM
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: meerblaue Augen, Mathegenie und Computerfreak
Name: Jochen, genannt JoJo
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: Großmaul mit Übergewicht. Was Kleidung und Frisuren angeht „dem Trend immer einen Schritt voraus“
Name: Ute Blohm
Alter : gerade 12 geworden
Besondere Kennzeichen: Schwester von Motte. Ziemlich frühreif, steht gerne vor dem Spiegel, quasselt alle an die Wand.
Steckbrief Autor
Name: Ulrich Renz, genannt U
Alter : mittelalt
Besondere Kennzeichen: liebt schwäbische Spätzle, hat einen Zwillingsbruder, macht gerne Musik, war einmal Arzt, schreibt jetzt Bücher für Kinder und Erwachsene.
Mehr unter www.ulrichrenz.de
Steckbriefe Motte & Co Steckbriefe Motte & Co Name : Moritz Blohm, genannt Motte Alter : 13 Besondere Kennzeichen: eigentlich keine (wie er selber meint) Name: Simon Böttcher Alter : 13 Besondere Kennzeichen: verträumter Naturfreak, Schwarm aller Mädchen, kleines Sprachproblem Name: Mariekje Marienhoff, genannt MM Alter : 13 Besondere Kennzeichen: meerblaue Augen, Mathegenie und Computerfreak Name: Jochen, genannt JoJo Alter : 13 Besondere Kennzeichen: Großmaul mit Übergewicht. Was Kleidung und Frisuren angeht „dem Trend immer einen Schritt voraus“ Name: Ute Blohm Alter : gerade 12 geworden Besondere Kennzeichen: Schwester von Motte. Ziemlich frühreif, steht gerne vor dem Spiegel, quasselt alle an die Wand.
„Das glaubt uns doch sowieso niemand“
Wie alles anfing
Wunder geschehen auch heute noch
Sonne, Sand und Hängematte
Die Strammscheitel
Schuss ins Schwarze
Überdosis
Das Riesenbaby
Hiermit erkläre ich …
Nur eine Rettungsübung
Die Razzia
Der Junkie
Die Abrechnung
Ein Altbekannter
Eis unter der Erde
Der tote Briefkasten
Im Strandcafé
Hausarrest
Das Haifischparadies
Voll entspannt im Aquapark
Die Fahrt auf der Banane
Der richtige Schluss
Wie im Krimi
Abschied
„Ich hab‘s ja gesagt, das glaubt uns sowieso keiner“
Mehr Motte ...
„Das glaubt uns doch sowieso niemand“,
sagte MM mit einem breiten Grinsen.
„Und Siegwart schon gar nicht“, sagte Motte. Auch er hatte ein Grinsen im Gesicht, genauso wie Simon, der aber kein Wort verlor, sondern sich nur die blonde Mähne aus dem Gesicht schüttelte und weiter mit den Füßen schlenkerte.
JoJo war der einzige, der die gute Laune seiner Freunde nicht zu teilen schien. „Was Siegwart meint, ist mir doch egal! Es ist schließlich so passiert, ob er's glaubt oder nicht“, brummte er und strich sich durch die Haare, die er neuerdings wachsen ließ. Von seinem Ziel, sie oben zu einem Knoten zusammenzudrehen, war er aber noch ziemlich weit entfernt. Wenn man ihn fragte, warum er sich gerade diese Frisur ausgedacht hatte, bekam man keine klare Antwort, aber seine Freunde lagen mit der Vermutung, dass es etwas mit dem coolen Surflehrer vom Ferienclub zu tun hatte, sicher nicht falsch. Chrissy, wie ihn alle genannt hatten, war von so ziemlich allen Mädchen heiß umschwärmt gewesen, ganz besonders natürlich von Mottes Schwester Ute. Das lag aber nicht nur an seiner angesagten Frisur, sondern auch an seinem Körperbau. Und da war JoJo, klein und dick wie er war, von vorneherein auf verlorenem Posten.
Die vier Freunde saßen nebeneinander auf dem Geländer in einer Ecke des Parkplatzes vor dem Supermarkt, wo sie nach der Schule immer eine kleine Pause einlegten, bevor sich jeder auf seinen Nachhauseweg machte.
„Jetzt krieg dich doch ein“, sagte Motte zu JoJo, „wart doch erstmal ab, wie Siegwart reagiert.“
„Klar denkt er, wir hätten uns das alles zusammen ausgedacht“, sagte MM. „Kann schon sein, dass er uns dafür ein paar Punkte abzieht, er ist ja so darauf rumgeritten, dass wir einen Tatsachenbericht schreiben sollen und keine Fantasiegeschichte …“
„Und dass ihr mir bloß nichts dazuerfindet, meine Damen und Herren“, äffte Motte den Deutschlehrer in dessen merkwürdigem Singsang nach. „Das Thema heißt: Ein unvergessliches Ferienerlebnis, jeder schreibt drei Seiten Minimum.“
„Ich werde ihm dann schon klarmachen, dass es nun mal genau so passiert ist, ob's ihm passt oder nicht!“, platzte es aus JoJo heraus. „Schließlich gibt es ja auch Beweise.“ Mit beleidigtem Gesicht fügte er hinzu: „Als ob ich es nötig hätte, mit irgendwelchen erfundenen Geschichten anzugeben“, und zwirbelte wieder an seinen Haaren herum.
„Ist doch logisch“, beschwichtigte ihn Motte, „wir schreiben alles genau so, wie es passiert ist …“
„Aber …“, unterbrach ihn MM, „eins ist doch wohl klar: kein Wort zu dem, was am Schluss passiert ist, ja?“
„Was denkst du denn?! Abgemacht ist abgemacht“, gab Motte zurück.
„Wollte das nur noch mal für uns alle klarstellen“, sagte MM und zwinkerte dabei JoJo zu. „Nicht, dass jemandem der Stift durchgeht. Bei der Banane ist Schluss, okay?“
„Klar, bei der Banane ist Schluss“, sagte Motte.
„Logo, bei der Banane ist Schluss“, brummte JoJo.
„Banane … Schluss“, murmelte jetzt auch Simon.
MM sprang von der Stange. „Ich muss los.“ Sie umarmte die Jungs einen nach dem anderen, Motte erst ganz am Schluss, dafür ein bisschen länger. „Also dann, viel Spaß beim Schreiben!“
Sie setzte sich auf ihr Fahrrad. Im Wegfahren drehte sie sich noch zu JoJo um: „Und nichts dazu dichten – es reicht auch so für einen Herzinfarkt von Siegwart …“
„Hör mal … kennst mich doch …“
„Ja, eben.“
***
Zwei Stunden später lag Motte in seinem Zimmer auf seinem Lieblingsplatz, dem weißen flauschigen Teppich unter dem Hochbett, und starrte auf das leere Heft, das aufgeschlagen vor ihm lag. Er wusste einfach nicht, wie er anfangen sollte. Und das ging jetzt schon eine ganze Stunde so.
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