Ulrich Renz
Auf der Spur der Erpresser
„Auf der Spur der Erpresser“ ist der erste Band der Kinderkrimi-Serie „Motte & Co“
www.motte-und-co.de
Weitere Bände der Reihe:
Band 2: „Auf der Jagd nach Giant Blue“
Band 3: „Blutspur“
Band 4: „Die Insel der Drogenbande“
Ebenfalls erhältlich:
Ulrich Renz: Auf der Spur der Erpresser – in Einfacher SpracheISBN 978-3-945090-09-1 108 S., ca. 30 Abbildungen Band 1 der Serie „Motte & Co“ in leicht verständlicher Sprache und leicht lesbarem Schriftbild. Für den differenzierenden Unterricht geeignet.
Stefanie Wolf und Irina Bäcker:
Unterrichtsmaterialien zu: Auf der Spur der Erpresser von Ulrich RenzISBN 978-3-945090-46-6 120 S., ca. 60 Abbildungen Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung. Mit Kopiervorlagen und Klassenarbeit. Für den differenzierenden Unterricht geeignet.
Die Originalausgabe erschien 2005 im Verlag Herder, Freiburg im Breisgau.
Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine überarbeitete Neufassung.
2. Auflage August 2016© 2014 by Sefa Verlag, Lübeck, www.sefa-verlag.de
Umschlaggestaltung: Ponke Grabo, Berlin, www.ponkegrabo.de
Font Coverlogo „Motte & Co“: „Refurbished“, © Billy Argel, verwendet mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
ISBN 978-3-945090-11-4
Name : Moritz Blohm, genannt Motte
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: eigentlich keine (wie er selber meint)
Name : SimonBöttcher
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: verträumter Naturfreak, Schwarm aller Mädchen, kleines Sprachproblem
Name : Mariekje Marienhoff, genannt MM
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: meerblaue Augen, Mathegenie und Computerfreak
Name : Jochen, genannt JoJo
Alter : 13
Besondere Kennzeichen: Großmaul mit Übergewicht. Was Kleidung und Frisuren angeht „dem Trend immer einen Schritt voraus“
Name : UteBlohm
Alter : gerade 12 geworden
Besondere Kennzeichen: Schwester von Motte. Ziemlich frühreif, steht gerne vor dem Spiegel, quasselt alle an die Wand.
Name: Ulrich Renz, genannt U
Alter : mittelalt
Besondere Kennzeichen: liebt schwäbische Spätzle, hat einen Zwillingsbruder, macht gerne Musik, war einmal Arzt, schreibt jetzt Bücher für Kinder und Erwachsene.
Mehr unter www.ulrichrenz.de
Steckbriefe Steckbriefe Motte & Co Name : Moritz Blohm, genannt Motte Alter : 13 Besondere Kennzeichen: eigentlich keine (wie er selber meint) Name : Simon Böttcher Alter : 13 Besondere Kennzeichen: verträumter Naturfreak, Schwarm aller Mädchen, kleines Sprachproblem Name : Mariekje Marienhoff, genannt MM Alter : 13 Besondere Kennzeichen: meerblaue Augen, Mathegenie und Computerfreak Name : Jochen, genannt JoJo Alter : 13 Besondere Kennzeichen: Großmaul mit Übergewicht. Was Kleidung und Frisuren angeht „dem Trend immer einen Schritt voraus“ Name : Ute Blohm Alter : gerade 12 geworden Besondere Kennzeichen: Schwester von Motte. Ziemlich frühreif, steht gerne vor dem Spiegel, quasselt alle an die Wand.
Der Anruf
Die Million
Die Freunde
Die Lagebesprechung
Die Spur
Der Biertrinker
Das Bild
Der Boss
Der Plan
Die Kammer
Die Stimme
Das Rätsel
Der Koffer
Der Verdacht
Die Drohung
Die Tiefgarage
Die Zugfahrt
Der Schlüssel im Schloss
Die Botschaft
Der Notruf
Der Schuss
Das Ende
Noch ein Ende
Mehr Motte ...
Impressum
Was für ein Pisswetter. Motte schimpfte leise vor sich hin, während er wie ein begossener Pudel die Stufen zur Haustür hochstapfte. Mit triefnassen Fingern steckte er den Schlüssel in das Schloss. Angeblich war es ja Sommer, aber seit Wochen hatten sie nichts als Regen.
Im Flur streifte er die Turnschuhe ab, hängte die durchweichte Jacke an den Garderobenhaken und ging in sein Zimmer. Dort arbeitete er sich aus seinen nassen Sachen und kramte im Schrank nach trockenen neuen. Er entschied sich für weiße Socken, eine hellbraune Hose und das dunkel-blaue Sweatshirt. Eigentlich genau das gleiche, was er gerade ausgezogen hatte, stellte er beim Anziehen fest. Wahrscheinlich würde seine Schwester Ute wieder ihren Lieblingsspruch ablassen. „Mit diesen verschnarchten Klamotten brauchst du dich nicht zu wundern, dass sich immer noch kein Mädchen für dich interessiert.“ Ute interessierte sich sehr für Jungs und verbrachte ihre Nachmittage damit, in den verschiedensten Geschäften Klamotten an- und auszuziehen.
Motte wusste ja, dass er nicht zu den spektakulärsten Erscheinungen der neueren Geschichte gehörte. Er war weder besonders groß, noch hatte er irgendwelche Ähnlichkeiten mit den Filmstars auf den Postern in Utes Zimmer. Aber egal, er fand sich ganz in Ordnung – von seinen Haaren vielleicht einmal abgesehen. Schon seit er denken konnte, waren sie so struppig und verwuschelt gewesen, dass er mit Kamm und Bürste erst gar nicht anzufangen brauchte. Ein paarmal hatte er es mit Haargel versucht, aber jedes Mal ausgesehen wie Dracula. Jetzt gelte er nur die Haare vorne ein, sodass sie über der Stirn etwas vorstanden. „Frisur mit eingebautem Regenschirm“, zog sein Vater ihn immer auf, „nimm doch Beton, der hält länger!“ Na ja. Papa sollte sich mal lieber seine eigene Frisur anschauen.
Motte machte es sich auf dem weichen Teppich unter seinem Hochbett gemütlich. Es war einfach obercool, dass die Doppelstunde Deutsch ausgefallen war. Wahrscheinlich war Siegwart nach einer seiner nächtlichen Sauftouren mal wieder nicht in die Gänge gekommen. Jetzt konnte er in Ruhe die Mathehausaufgaben erledigen und dann vielleicht noch sein Buch weiterlesen, einen superspannenden Krimi über eine Erpresserbande. Um halb zwei würde Mama nach Hause kommen, und erfahrungsgemäß ging dann wieder die Hektik los – „Kannst du mal den Tisch decken? ... Die Spülmaschine ausräumen? ... Noch schnell den Müll runterbringen?“ Wenn sie schon mit ihrem „Kannst du mal ...“ anfing, wusste er, dass er die nächsten paar Stunden abschreiben konnte.
Er holte das neue Matheheft aus der Schultasche, das er auf dem Nachhauseweg gekauft hatte. Als er es mit „Moritz Blohm, Klasse 7 c“ beschriftete, musste er unwillkürlich grinsen. „Moritz“, das klang so merkwürdig. Seit er denken konnte, nannten ihn alle „Motte“.
Er hatte gerade mit der ersten Aufgabe angefangen, als die Wohnungstür quietschte. Motte entfuhr ein unterdrücktes Knurren. Konnte man in diesem Haus denn keine Minute Ruhe haben? Sicher war bei Ute auch etwas ausgefallen. Natürlich würde sie sich wie immer sofort ans Telefon hängen, und dann durfte er sich wieder Ewigkeiten das Getratsche mit ihren Freundinnen anhören, und zwar volle Lautstärke. Ihr Mundwerk konnte offensichtlich nicht anders. Meist ging es um diese dämlichen Typen aus der Bravo oder irgendwelche Jungs aus der Parallelklasse. Und Klamotten natürlich, ein anderes Thema gab es nicht mehr. Seit sie vor kurzem zwölf geworden war, benahm sie sich, als wäre sie ihrem Bruder in Sachen Lebenserfahrung meilenweit voraus.
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