Ricarda Huch - Deutsche Geschichte

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Bände zusammen:Band I – Römisches Reich Deutscher NationBand II – Das Zeitalter der GlaubensspaltungBand III – Untergang des Römischen Reiches Deutscher NationNull Papier Verlag

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Ei­nen großen Raum be­deck­te das Spi­tal mit den da­zu­ge­hö­ri­gen Ge­bäu­lich­kei­ten. Es war fast im­mer dem Hei­li­gen Geist ge­weiht; die Lei­tung stand ent­we­der bei der Geist­lich­keit und der Stadt zu­sam­men oder bei der Stadt al­lein. Es nahm Kran­ke, Arme, Wöch­ne­rin­nen, alte Leu­te, Pil­ger, Wan­de­rer auf und be­her­berg­te sie je nach den Um­stän­den für ei­ni­ge Näch­te oder für Le­bens­zeit. Ge­wöhn­lich war das Spi­tal sehr reich; es be­saß Dör­fer, die re­gel­mä­ßi­ge Ab­ga­ben leis­te­ten, aber auch ein­zel­ne Höfe und Ge­recht­sa­me, und es ver­füg­te über Stif­tun­gen, in­fol­ge wel­cher die In­sas­sen an ge­wis­sen Ta­gen wei­ßes Brot oder Wein und Bier oder Bä­der er­hiel­ten. Ei­ni­ge Her­ren aus dem Rat hat­ten die Ver­wal­tung des Spi­tals zu über­wa­chen. Das Le­pro­sen­haus, das dem hei­li­gen Ge­org ge­weiht war, pfleg­te der An­ste­ckung we­gen vor den To­ren zu lie­gen; mit ihm war wie mit dem Spi­tal eine be­son­de­re Kir­che oder Ka­pel­le ver­bun­den.

Nicht nur die Kran­ken­pfle­ge nahm die Stadt der Kir­che ab, son­dern auch die Ar­men­pfle­ge, wenn auch die der Kir­che we­der ganz aus­ge­schal­tet noch ent­behrt wer­den konn­te. Ob­wohl die Zünf­te ihre Mit­glie­der nicht ver­elen­den lie­ßen, so gab es doch in den Städ­ten sehr viel Arme; denn nicht alle Hand­wer­ker wa­ren in Zünf­te zu­sam­men­ge­fasst, und au­ßer­dem gab es Ta­ge­löh­ner und eine Men­ge an­de­rer Leu­te ohne be­stimm­ten Be­ruf und re­gel­mä­ßi­ge Ein­nah­me. Man­che wur­den in den Spi­tä­lern ver­sorgt, man­chen ka­men Stif­tun­gen zu­gu­te, die die wohl­ha­ben­den Bür­ger reich­lich zu Leb­zei­ten oder im Te­sta­ment an­ord­ne­ten. Die re­gie­ren­den Fa­mi­li­en fühl­ten sich so­wohl für die Ord­nung wie für die Ver­wirk­li­chung der sitt­li­chen For­de­run­gen in ih­rer Stadt ver­ant­wort­lich. Die Kir­chen­vä­ter hat­ten einst die groß­ar­ti­ge Auf­fas­sung ver­tre­ten, man sol­le nicht sa­gen, es sei­en nur die wür­di­gen Ar­men zu un­ter­stüt­zen; denn die Ar­mut sei es eben, die wür­dig ma­che. Dies gött­li­che Al­ler­bar­men konn­te wohl von der Kir­che und von ein­zel­nen, nicht von ei­ner Stadt­ver­wal­tung ge­übt wer­den. Ihr kam es haupt­säch­lich auf Ord­nung an, der zu­lie­be mit den sie Stö­ren­den nicht viel Fe­der­le­sens ge­macht wur­de. Mit den ein­hei­mi­schen Ar­men wur­de man ei­ni­ger­ma­ßen fer­tig, läs­ti­ger war das von aus­wärts zu­strö­men­de Ge­sin­del, das sich be­denk­lich ver­mehr­te, als das Ost­land auf­hör­te, Ko­lo­nis­ten an sich zu zie­hen. Um die Hei­mat­lo­sen we­nigs­tens christ­lich zu be­stat­ten, wenn sie star­ben, bil­de­ten sich in den Städ­ten Elen­den-Bru­der­schaf­ten. Im Jah­re 1313 stif­te­te Bi­schof Al­bert von Hal­ber­stadt ein Grund­stück für einen Fried­hof, auf wel­chem, wie es in der Ur­kun­de heißt, alle die Schwa­chen, Ar­men, Hei­mat­lo­sen, die von Krank­hei­ten heim­ge­sucht und ver­las­sen auf der Stra­ße la­gen, mensch­li­chen Tros­tes be­raubt, ru­hen soll­ten. In Frank­furt am Main wur­de im Jah­re 1315 die ers­te Her­ber­ge für Land­strei­cher ge­grün­det. Das frag­wür­di­ge Volk, das nicht an­säs­sig war, wur­de von Zeit zu Zeit aus der Stadt ver­jagt. Die Jus­tiz war schnell und hart, ein ge­rin­ger Dieb­stahl wur­de oft mit dem Tode be­straft. Vi­el­leicht aber war ein schnel­ler Tod am Gal­gen oder durch das Schwert dem Ver­fau­len im Turm vor­zu­zie­hen. Dort ließ man wohl Un­ver­bes­ser­li­che aus den re­gie­ren­den Fa­mi­li­en ver­schwin­den. Im All­ge­mei­nen wur­den die an­ge­se­he­nen Per­so­nen, wenn sie sich schwer ver­gan­gen hat­ten, im ei­ge­nen Hau­se in Haft ge­hal­ten. Ein ei­gent­li­ches Ge­fäng­nis­we­sen gab es nicht.

Um­schlos­sen war die Stadt von der Mau­er, die, wenn sie auch nicht von An­fang an zum We­sen der Stadt ge­hör­te, doch ihr We­sen be­sie­gel­te. Sie run­de­te die Tei­le der Stadt zu ei­ner Ein­heit ab, leg­te einen Gür­tel um die Nach­barn, schirm­te sie vor den Fein­den drau­ßen, ver­bürg­te ih­nen die Si­cher­heit, ohne die der fried­li­che und freie Cha­rak­ter der Stadt sich nicht hät­te ent­fal­ten kön­nen. Sie ver­lieh der Bür­ger­schaft das Ge­fühl der Un­ver­letz­lich­keit, das dem ein­zel­nen Rit­ter sein Har­nisch gab. Ehe die Städ­te frei wa­ren, er­streb­ten die Bür­ger das Recht, die Mau­ern zu ver­tei­di­gen, und wenn sie das be­sa­ßen, hat­ten sie schon die Hand auf die Frei­heit ge­legt. Ih­rer Auf­ga­be, die Stadt vor Über­fall oder Erobe­rung zu schüt­zen, ha­ben die Mau­ern in er­staun­lich ho­hem Gra­de ge­nügt. Un­zäh­li­ge Male ha­ben sich Hee­re von Kö­ni­gen und Fürs­ten vor ei­ner Stadt ver­blu­tet, fast im­mer muss­ten sie nach schwe­ren Ver­lus­ten die Be­la­ge­rung auf­ge­ben. Wie stolz die Bür­ger auf ihre Mau­er wa­ren, zeig­te sich nicht nur in der Sorg­falt, mit der ihr Zu­stand über­wacht wur­de, son­dern auch in der das Auge er­freu­en­den Aus­ge­stal­tung. Die Tür­me, die die Mau­er in ge­wis­sen Ab­stän­den durch­bra­chen, dienten dem Zweck der Ver­tei­di­gung, und dass sie einen mar­sch­ähn­li­chen, he­ro­i­schen Rhyth­mus er­zeug­ten, ist nur ein zu­fäl­li­ges Er­geb­nis; aber der Bau­meis­ter be­müh­te sich, auch in die Ge­stal­tung der Tür­me Ab­wechs­lung zu brin­gen, und schmück­te sie mit Wap­pen, Ad­lern, Kai­ser­bil­dern, Sprü­chen. Mit be­son­de­rem Schwung ge­stal­te­te und schmück­te man die Tore. Sie ver­kün­de­ten dem Bür­ger, der sei­ne Kühe aus- und ein­trieb, dem Kauf­mann, der sei­ne Wa­ren ein­führ­te, dem Feind, der die Stadt er­stür­men woll­te, dem Fürs­ten, der sie be­such­te, dass hier eine mäch­ti­ge Herr­schaft be­gin­ne, die zu schüt­zen, zu stra­fen und sich zu weh­ren wis­se. Drau­ßen dicht an der Mau­er wa­ren die Müh­len, ein wert­vol­ler Be­sitz der Stadt, dann ka­men Gär­ten, Äcker und Wei­den, die wie­der­um durch eine Ver­schan­zung ge­schützt wa­ren. Die Dör­fer in der Run­de bil­de­ten das nächs­te, si­che­re Ab­satz­ge­biet für die Wa­ren der Stadt und muss­ten ihre Pro­duk­te auf die Märk­te der Stadt brin­gen.

Das teu­ers­te, best­ge­hü­te­te Be­sitz­tum der Stadt wa­ren ihre Pri­vi­le­gi­en von den Lan­des­her­ren, ganz be­son­ders die der Kai­ser, auf de­nen die Reichs­frei­heit be­ruh­te. Es ka­men Zei­ten, wo die Leis­tun­gen der Reichs­städ­te fast die ein­zi­ge si­che­re Ein­nah­me des Kai­sers aus­mach­ten; auf ihre An­häng­lich­keit konn­te er im­mer rech­nen. Im Ge­gen­satz zu Fürs­ten und Rit­tern nann­ten sie sich wohl kurz­weg das Reich. Ih­nen ge­hör­te der Kai­ser in ei­ner be­son­de­ren Wei­se, das präg­ten sie in Sym­bo­len, Wap­pen, Fah­nen al­len Au­gen sicht­bar aus. An ei­nem Kron­leuch­ter im Rat­haus zu Gos­lar war der Vers an­ge­bracht: »O Gos­lar, du bist zu­ge­tan – Dem hei­li­gen Rö­mi­schen Rei­che – Son­der Mit­tel und Wahn – Du kannst da­von nicht wei­chen.« Über dem Os­ten­tor in Dort­mund stand: »Dus stat ist vry – Dem Ri­che holt – Ver­ko­ept das nicht umb al­les Golt.« Ein Edel­knecht des Burg­gra­fen von Nürn­berg, der mut­wil­lig ein Ad­ler­bild am Tore der Stadt Ro­then­burg be­schä­digt hat­te, wur­de hin­ge­rich­tet; so hei­lig hielt man das kai­ser­li­che Zei­chen. Bei den häu­fi­gen Kämp­fen zwi­schen Papst und Kai­ser brach­te die in­ni­ge Be­zie­hung der Städ­te zum Kai­ser einen Ge­gen­satz zur Kir­che mit sich. In den Bi­schofs­städ­ten be­stand die­ser Ge­gen­satz oh­ne­hin durch das Be­stre­ben, sich von der Herr­schaft des Bi­schofs frei zu ma­chen, der noch dazu häu­fig zum Papst an­statt zum Kai­ser hielt. Dem Kai­ser zu­lie­be trotz­ten die Städ­te so­gar dem In­ter­dikt. Es war den Stadt­be­woh­nern nicht gleich­gül­tig, wenn die ma­gi­sche Hül­le von Glo­cken­klang und Ge­bet, die sie um­schirm­te, zer­fiel, und ihre Gie­bel nüch­tern und stumm in die Ta­ges­hel­le starr­ten; sie woll­ten den Got­tes­dienst nicht miss­en, ga­ben aber des­halb nicht nach, son­dern be­fah­len ih­ren Geist­li­chen, ent­we­der ihn zu ver­se­hen oder die Stadt zu ver­las­sen. Wie fest das Band zwi­schen dem Kai­ser und den Städ­ten war, zeig­te sich zur­zeit Lud­wigs des Bay­ern, wo die ihm an­han­gen­den dem Kir­chen­bann ver­fie­len. Da­mals wur­de der Erz­bi­schof von Mag­de­burg im Ker­ker mit ei­ser­nen Stä­ben tot­ge­schla­gen, in Ber­lin wur­de ein Propst vor der Ma­ri­en­kir­che, in Ba­sel ein päpst­li­cher Ge­sand­ter ge­tö­tet. Kein Wun­der, dass die Kai­ser sich in den Städ­ten wohl­fühl­ten und gern dort ver­weil­ten. Die städ­ti­schen Chro­ni­ken ver­zeich­ne­ten die Ge­sprä­che, Scher­ze und Ne­cke­rei­en, die im Ton hu­mor­vol­ler Ver­trau­lich­keit zwi­schen dem Kai­ser und der Bür­ger­schaft ge­wech­selt wur­den. Ru­dolf von Habs­burg ver­stand es be­son­ders gut, die­sen Ton an­zu­schla­gen, der ihm die Ge­mü­ter ge­wann; es ist merk­wür­dig, wie sich die­se Gabe vie­le Jahr­hun­der­te hin­durch in sei­ner Fa­mi­lie er­hal­ten hat. Ein­mal kam der Kö­nig, so wird er­zählt, in Ba­sel mit ei­nem Ger­ber ins Ge­spräch, der, schlecht ge­klei­det, über sei­ner schmut­zi­gen Ar­beit war. Im Ver­lau­fe der Un­ter­hal­tung lud der Mann den Kö­nig auf den nächs­ten Tag zum Mit­ta­ges­sen ein, und Ru­dolf sag­te zu, in der Mei­nung, ei­ner ar­men Hüt­te kö­nig­li­che Gna­de zu er­wei­sen. Je­doch emp­fing ihn in ei­nem statt­li­chen, ge­schmack­voll ein­ge­rich­te­ten Hau­se ein fein­ge­klei­de­ter Mann mit ei­ner schö­nen Frau, die ihn zu ei­ner reich be­stell­ten, mit kost­ba­rem Ge­schirr ge­schmück­ten Ta­fel führ­ten. Der über­rasch­te Kö­nig frag­te den Ger­ber, warum er denn, da er au­gen­schein­lich ein wohl­ha­ben­der Mann sei, ein so schmut­zi­ges, übel­rie­chen­des Ge­wer­be trei­be, wor­auf der Mann zur Ant­wort gab, eben die­sem Ge­wer­be ver­dan­ke er sei­nen Wohl­stand, und des­halb blei­be er da­bei.

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