Ricarda Huch - Deutsche Geschichte

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Bände zusammen:Band I – Römisches Reich Deutscher NationBand II – Das Zeitalter der GlaubensspaltungBand III – Untergang des Römischen Reiches Deutscher NationNull Papier Verlag

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Dem Va­ter stand es zu, Söh­ne und Töch­ter ins Klos­ter zu schi­cken oder zu ver­hei­ra­ten; aus vie­len Bei­spie­len geht her­vor, dass er da­bei in der Re­gel die Wün­sche der Mut­ter be­rück­sich­tig­te. In vie­len ad­li­gen Fa­mi­li­en war es Sit­te, nur je ei­nes der Kin­der zu ver­hei­ra­ten, die üb­ri­gen geist­lich wer­den zu las­sen. Bei der Hei­rat wur­de haupt­säch­lich der Vor­teil in Be­tracht ge­zo­gen; aber es wird lie­be­vol­le El­tern ge­ge­ben ha­ben, die be­stimm­te Nei­gung oder Ab­nei­gung der Kin­der nicht un­be­ach­tet lie­ßen. Von der ei­gen­wil­li­gen Ju­dith er­zähl­te man, sie habe, weil sie kei­ne Lust hat­te, den ihr be­stimm­ten grie­chi­schen Prin­zen zu hei­ra­ten, dem grie­chi­schen Ma­ler ge­gen­über, der sie por­trä­tie­ren soll­te, ihr schö­nes Ge­sicht zur Gri­mas­se ver­zo­gen, um den Frei­er ab­zu­schre­cken, was ihr auch ge­lun­gen sei. Den Auf­ent­halt im Klos­ter zo­gen ge­wiss vie­le Mäd­chen der Ehe vor; sie ge­nos­sen dort Be­quem­lich­keit, Si­cher­heit und Ehre, und auch eine weit­ge­hen­de Frei­heit nah­men die ad­li­gen Frau­en als selbst­ver­ständ­lich für sich in An­spruch. Fan­den die Frau­en kein Glück in der Ehe, so wuss­ten sie sich zu ent­schä­di­gen, we­nigs­tens möch­te man das aus den häu­fi­gen Ver­däch­ti­gun­gen hoch­ge­stell­ter Frau­en schlie­ßen, wenn sie auch nicht im­mer be­grün­det wa­ren. Ot­tos des Gro­ßen Toch­ter Li­ut­gard wur­de des Ehe­bru­ches be­schul­digt, die spä­ter hei­lig­ge­spro­che­ne Ku­ni­gun­de, die Frau Hein­richs II., soll sich durch das Got­tes­ge­richt von der An­kla­ge ge­rei­nigt ha­ben, in­dem sie mit blo­ßen Fü­ßen über ein glü­hen­des Ei­sen schritt. Man dach­te im All­ge­mei­nen nicht streng über lei­den­schaft­li­che Be­zie­hun­gen zwi­schen Mann und Frau. Bi­schof Sa­lo­mon von Kon­stanz hat­te ein Lie­bes­ver­hält­nis mit der Äb­tis­sin des Klos­ters Frau­müns­ter von Zü­rich; in die schö­ne Toch­ter, die der Ver­bin­dung ent­sprang, ver­lieb­te sich der Kai­ser Ar­nulf. Es ist nicht zu ver­wun­dern, wenn Frau­en oft be­schul­digt wur­den, mit Geist­li­chen zärt­li­che Ver­bin­dun­gen zu un­ter­hal­ten, wenn sie gern mit Geist­li­chen ver­kehr­ten. Das In­ter­es­se für die glei­chen Ge­gen­stän­de, für Ar­men- und Kran­ken­pfle­ge, für Poe­sie und Kunst führ­te sie zu­sam­men, Frau­en und Geist­li­che wa­ren ge­bil­de­ter als die welt­li­chen Män­ner, sie be­trach­te­ten die Din­ge in ei­nem Lich­te, das sie in­ter­essan­ter, be­deu­ten­der, viel­ge­stal­ti­ger er­schei­nen ließ. Be­greif­lich ist es auch, dass die Müt­ter we­nigs­tens ei­ni­ge ih­rer Söh­ne der Kir­che zu über­ge­ben lieb­ten, wo sie ei­ni­ger­ma­ßen vor dem Tod im Krie­ge ge­si­chert wa­ren, wo ihre Be­ga­bung ge­pflegt wur­de und sich ent­fal­ten konn­te. So dach­te zum Bei­spiel die Grä­fin von Go­seck, eine ge­bo­re­ne Grä­fin von Wei­mar, von de­ren Söh­nen ei­ner, Adal­bert, der be­rühm­te Erz­bi­schof von Bre­men wur­de. Die rit­ter­li­che Er­zie­hung der Kna­ben war so hart, sie ver­lief zwi­schen Pfer­den und Waf­fen, im Stal­le, im Sat­tel, un­ter Knüf­fen und Püf­fen, dass es dem Her­zen man­cher Mut­ter weh­tun moch­te, be­son­ders wenn das Kind zart war und dar­un­ter litt.

Das Chris­ten­tum hat mit sei­ner An­prei­sung der De­mut wohl nicht nur im gu­ten, son­dern auch im üb­len Sin­ne zäh­mend ge­wirkt, in­dem es mit der Wild­heit der heid­nischen Frau ihre fri­sche Kraft dämpf­te; aber es setz­te ihre weib­li­che Wür­de nicht her­ab, ver­klär­te sie viel­mehr in ih­ren we­sent­li­chen Ei­gen­schaf­ten. Das über­ir­di­sche Ge­heim­nis der Emp­fäng­nis und Mut­ter­schaft hat­te sein Sym­bol in der jung­fräu­li­chen Mut­ter des Herrn, in der das Wort Got­tes Fleisch wur­de. In den klei­nen dunklen Kir­chen der ot­to­ni­schen Zeit sah man sie un­nah­bar groß, den wun­der­ba­ren Sohn auf dem Arme, eine Göt­tin mit un­er­gründ­li­chem Lei­dens­blick, man sah sie un­schul­dig ernst, halb ab­ge­wen­det der Bot­schaft des En­gels lau­schen, der die Fül­le himm­li­scher Herr­lich­keit vor sie hin­stürzt, man sah sie, das Herz von Schwer­tern durch­bohrt, sah die Über­win­de­rin auf­wärts schwe­ben, das ver­jüng­te Haupt mit der Kro­ne des Le­bens ge­krönt. Sie, die Got­tes­ge­bä­re­rin, die Him­mels­kö­ni­gin, war in al­len ir­di­schen Lei­den ge­prüft. Und er­leb­te nicht jede Frau das Wun­der, dass ih­rem Scho­ße ein Kind ent­sprang, dem Gott die See­le ein­hauch­te? Das un­lös­ba­re Ge­heim­nis der Ge­burt band die Frau an den Gott, des­sen Atem dem Ge­schöpf die letz­te Vollen­dung zur Men­schen­wür­de gibt; ihm brach­te man es dar nicht erst bei der Tau­fe; schon vor­her, als es noch un­ge­stal­tet in ih­rem Scho­ße lag, muss­te es durch sie von sei­nem Wort be­seelt wer­den. Im Mär­chen wird die Frau, die be­schul­digt wur­de, an­statt ei­nes mensch­li­chen Kin­des einen Hund oder einen Wolf zur Welt ge­bracht zu ha­ben, zum Feu­er­to­de ver­ur­teilt; wie eine Ket­ze­rin oder Zau­be­rin, eine Gott­lo­se, er­scheint die, de­ren Kind kein Men­schen­ant­litz trägt, also kein Got­tes­kind ist.

Ne­ben der Ma­ria ste­hen vie­le große Hei­li­ge: Mar­ga­re­te, die Drachen­tö­te­rin, Ag­nes, die im Hau­se der Un­zucht ihre Rein­heit be­wahrt, Ka­tha­ri­na, Do­ro­thea und vie­le an­de­re, die von dem to­d­über­win­den­den Hel­den­mut der Frau und ih­rer Über­zeu­gungs­treue zeu­gen. In der Hoch­schät­zung der Jung­fräu­lich­keit traf die christ­li­che Auf­fas­sung mit der ger­ma­ni­schen zu­sam­men. Die Wal­kü­ren ver­lo­ren ihre Kraft mit der Jung­fräu­lich­keit, das Blut oder der Kuss ei­ner rei­nen Jung­frau hat im Mär­chen er­lö­sen­de Kraft. Da­rin wird nicht nur die Tat­sa­che ge­wür­digt, dass die Frau durch die sinn­li­che Lie­be oft bis zur Be­täu­bung des Ge­wis­sens und zum Ver­lust der ei­ge­nen Per­sön­lich­keit vom Man­ne ab­hän­gig wird, son­dern wohl auch die an­de­re, dass die zu­rück­ge­dräng­te Kraft ge­schlecht­li­cher Lie­be sich in schöp­fe­ri­sche Geis­tes­kraft um­set­zen kann. Die Hei­li­ge trat für den Ger­ma­nen an die Stel­le der we­gen ih­res pro­phe­ti­schen Geis­tes oder we­gen ih­rer Zau­ber­kunst ver­ehr­ten Frau­en. Sieht man, mit was für ge­dul­di­ger Auf­merk­sam­keit ein so im­pe­ra­to­ri­scher Kö­nig wie Fried­rich I. Bar­ba­ros­sa die Straf­pre­dig­ten der Hil­de­gard von Bin­gen auf­nahm, kommt es ei­nem vor, als habe die Ehr­furcht in ihm nach­ge­wirkt, die sei­nen heid­nischen Vor­fah­ren die Se­he­rin als die von den Göt­tern Er­wähl­te ein­flö­ßte.

Dass die Frau die fro­he Bot­schaft ver­ständ­nis­voll auf­nahm, hat die ra­sche Ver­brei­tung des Chris­ten­tums er­leich­tert, wenn nicht er­mög­licht. In vie­len Fäl­len wur­den die Kö­ni­ge und Volks­häup­ter, die das Bei­spiel ga­ben, durch die Frau be­kehrt. Es ist im­mer die Frau, die den Sinn für das Über­sinn­li­che hat, und Frau­en wa­ren es, die das ei­gent­li­che We­sen des Chris­ten­tums er­kann­ten oder er­fühl­ten. Ih­nen emp­fahl sich der Chris­ten­gott nicht, weil er der mäch­tigs­te, son­dern weil er der lie­ben­de war, der ge­rech­te und gnä­di­ge, der der Sün­de wehrt und dem reui­gen Sün­der ver­zeiht. Die Frau als die kör­per­lich Schwä­che­re, als Mut­ter zu Schmerz und Op­fer und zur Hü­te­rin von Haus und Fa­mi­lie be­stimmt, ver­stand die Re­li­gi­on, wel­che die Ge­walt durch die Kraft des lie­be­vol­len Geis­tes und durch den Glau­ben an den Sieg des Gu­ten über­win­det. Die Hei­li­gung der Ehe durch die Kir­che ent­sprach dem In­ter­es­se der Frau, die den Kin­dern den Va­ter er­hal­ten will, die aus Lie­be zu den Kin­dern auf den Wech­sel ver­zich­tet, und der, da ihre zar­te Kör­per­lich­keit den Reiz früh ein­büßt, der den Mann an­zieht, die Ver­klä­rung des ehe­li­chen Ver­hält­nis­ses durch das Sa­kra­ment will­kom­men sein muss­te. Von der un­ge­re­gel­ten Lei­den­schaft der nor­di­schen Hei­den hat­ten wohl Frau­en Ge­nuss und Vor­teil; aber über­wie­gend lit­ten doch Frau­en dar­un­ter. Denn es ist un­um­gäng­lich, dass der na­tür­li­che Mann sich sei­ner über­le­ge­nen Kraft be­dient, um die Frau zu be­herr­schen und um sich ih­rer zu ent­le­di­gen, wenn sie ihm im Wege ist, nicht sel­ten mit der­sel­ben Lei­den­schaft, die er ein­setz­te, um sie zu ge­win­nen, so­lan­ge er sie be­gehr­te. Drück­ten nun auch Päps­te und Bi­schö­fe zu­wei­len ein Auge zu, wenn es sich um mäch­ti­ge Her­ren han­del­te, so ha­ben sie doch im All­ge­mei­nen auch sol­chen ge­gen­über die ge­kränk­te Frau be­schützt. Die Fa­mi­lie konn­te zu ei­nem be­frie­de­ten Be­zirk wer­den, in­ner­halb des­sen, wenn rings­um un­ge­zähm­te Lei­den­schaft, Hab­sucht und Macht­gier der Gro­ßen sich aus­tob­ten, vor­züg­lich un­ter der müt­ter­lich re­gie­ren­den Hand der Frau sich die­je­ni­gen Tu­gen­den er­hiel­ten, die der Ge­sund­heit und dem Glücke des Vol­kes zu­grun­de lie­gen.

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