Manfred Ertel - Hört die Kurve!

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Manfred Ertel leidet, wie viele der besonders engagierten Fans, an der immer größeren Kommerzialisierung des Fußballs. Der langjährige HSV-Anhänger war aber nicht nur «Alles-Fahrer», sondern auch Aufsichtsrat in der turbulenten Zeit von 2011 bis 2014. Sein Erlebnisbericht ist zugleich eine Liebeserklärung an den Fußball wie auch eine Abrechnung mit Intrigen, Eitelkeiten und der Macht des Geldes. Spannend zu lesen und mit überraschenden Einblicken in den Maschinenraum eines Traditionsvereins.

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Wir diskutierten intensiv über den Sinn unserer Idee, über mögliche Erfolgsaussichten und vor allem sehr ausführlich, als hätten wir’s geahnt, wie belastbar sich jeder Einzelne in einer öffentlichen Auseinandersetzung mit den Medien fühlen würde. Einige Interessierte zuckten daraufhin zurück und ließen von einer Kandidatur ab. Andere erbaten sich Bedenkzeit, auch ich. Als ich mich dann entscheiden musste, sagte ich: „Ja, aber nur ohne KoRo, ich traue ihm nicht.“ Ich hielt ihn schon damals für ein ferngesteuertes U-Boot. Aber meine Sorge war unbegründet. Für den Kreis der letzten fünf möglichen Kandidaten hatten ihn die Initiatoren sowieso nicht vorgesehen. Andere, einflussreichere Mitglieder als ich, hatten bereits ähnliche Bedenken geäußert. Wir ahnten damals noch nicht, dass wir ihn eines Tages als einen unseren schärfsten und vor allem demagogischsten Kritiker wiedertreffen sollten.

Mitten hinein in die Vereinspolitik

Bereits im September 2008 erklärten also Anja Stäcker, Ingo Thiel, Jojo Liebnau und ich unsere Kandidatur zur Aufsichtsratswahl, und die Kampagne gegen uns ging los. „Putschversuch“, titelten die Medien. Ex-Präsident Wolfgang Klein, den ich eigentlich verehrte, ließ sich herab, uns in seinem Lieblingsblatt als „Totengräber des HSV“ zu denunzieren. „Wollen die Supporters die Macht übernehmen?“ Das wurde scheinheilig gefragt oder frech behauptet. Immer schön abwechselnd. Das Ende von Hoffmann sei im Falle unserer Wahl besiegelt, so wurde öffentlich gewarnt, um dessen Anhänger zu mobilisieren. Dabei ging es doch nur um maximal vier von insgesamt zwölf Sitzen. Der HSV wurde für mich zum ersten Mal zum Politikum.

Eines Tages rief mich Bernd Hoffmann persönlich an. Es sei doch besser, miteinander als übereinander zu reden. Manchmal hatte er eben auch Recht. Wir verabredeten uns im Café Paris am Rathausmarkt und hatten in schickem Jugendstil-Ambiente einen durchaus netten Gedankenaustausch. Es ging um dies und das, um Journalismus, Kindererziehung, den HSV, sein Gefühl, immer nur von allen missverstanden zu werden. Zum Ende des angenehmen Mittagessens erklärte er mir offen und unumwunden: „Sie sind ein netter Kerl, aber ich werde alles tun, damit Sie nicht in den Aufsichtsrat kommen.“ Alle Achtung, mit offenem Visier! Mitten ins Gesicht. Ich kannte so etwas aus dem Job: Ein Gesprächspartner entpuppt sich manchmal als angenehmer, als man aufgrund seiner Politik eigentlich erwartet, und man zweifelt schon an der eigenen Meinung, bis eine einzige Aussage alles wieder zurechtrückt. Der Frontverlauf zwischen Hoffmann und mir war durch die offene Kampfansage wieder hergestellt, und ich war beinahe ein bisschen froh darüber, seiner Charme-Attacke nicht erliegen zu müssen. Ich ahnte damals noch nicht, wie wahr er diese Ankündigung machen würde.

Auch Katja Kraus, Hoffmanns getreue Stellvertreterin, lud mich zu einem persönlichen Plausch ein, wir trafen uns im Jüdischen Café am Grindel. Wir redeten sehr persönlich, über Adoption, Erziehung, Elternsein, viel Privates und nur am Rande etwas über Fußball. Eigentlich sehr nett und interessant. Schon wieder. Vorfühlen und Abtasten kann man das wohl nennen. Geändert hat es nichts.

Im Dezember ging es richtig los. „Revolte beim HSV“, titelte Sport-Bild, und das Mutterblatt legte nach: „Tod und Hass dem SVW – Dieser Mann will in den HSV-Aufsichtsrat.“ SVW, das stand für den verhassten Konkurrenten aus Bremen. Und der Beitrag zielte direkt auf unseren Vorsänger in der Kurve. Ausbildung, Studium, Persönlichkeit, all das zählte bei den Kollegen vom Boulevard nicht, Jojo eignete sich nach ihrem Eindruck offenbar am besten zum Feindbild. Ein anonymer Reporter hatte ihn angeblich in unserem stimmgewaltigen Block 22c belauscht und alle Schmähgesänge protokolliert, auch die, die so jedenfalls nicht von Jojo angestimmt worden waren. Der Journalist war ein besonders mutiger Vertreter seines Blattes, so mutig, dass er statt seines Namens als großer Unbekannter den Artikel nur mit drei Sternchen kennzeichnete. Das war nicht nur feige, sondern sollte wohl dem Beitrag noch zusätzlich etwas besonders Skandalöses geben. Die Parteinahme war offensichtlich. Scheinheilig fragte das Blatt: „Darf ein solcher Typ u. a. darüber entscheiden, ob Bernd Hoffmann weiter Vorsitzender dieses Klubs bleibt?“ Selbst vor Jojos beruflicher Existenz machten die Schreiber nicht Halt: „Was sagt eigentlich sein Arbeitgeber (ein HSV-Sponsor) zum veröffentlichten ‚Hobby’ seines Mitarbeiters?“, fragten sie scheinbar unschuldig. Es war der Höhepunkt einer miesen Kampagne, die vor nichts zurückschreckte und sogar die Vernichtung von Jojos beruflicher Existenz in Kauf nahm.

Dazu passte, dass der verantwortliche Redakteur des Hamburg-Sports im Herbst zum Dienstjubiläum eine goldene Armbanduhr vom HSV-Vorstand geschenkt bekommen hatte. Das enthüllte unter anderem der NDR, und das war ganz und gar nicht im Einklang mit den Compliance-Richtlinien seines Verlags. Aber uns wunderte zu diesem Zeitpunkt schon lange nichts mehr.

Auch uns anderen wurde in Medienberichten und ganz besonders in Internet-Foren die Integrität und die Kompetenz abgesprochen. Anonym, versteht sich. Sicher ist sicher. Mir wurde als Journalist, obschon in der Außenpolitik tätig, eine Interessenkollision vorgeworfen. Selbst meine Frau Krista Sager, ehemalige Zweite Bürgermeisterin in Hamburg, musste für die Schmutzkampagne herhalten und wurde aufgrund ihrer Mitgliedschaft beim konkurrierenden Stadtteilverein St. Pauli benutzt, um Stimmung gegen mich zu machen.

Showdown in Halle H

Das ist die Lage, als die Mitgliederversammlung endlich losgeht und fast schon etwas Befreiendes hat. Schluss mit den Kampagnen, die Wahrheit liegt diesmal in der Halle. Tausende sind gekommen. „Du bist HSV!“, hatte der Vorstand wochenlang getrommelt und damit unmissverständlich klargemacht: Wir nicht! Aufsichtsrat Rieckhoff und ich stehen zufällig zusammen im Foyer und wechseln ein paar Worte, als der große Vorsitzende fast schon demonstrativ auf uns zukommt. „Schön, dich zu sehen,“ sagt Hoffmann zu Rieckhoff. Zu mir sagt er nichts.

Die Versammlung beginnt mit einem ersten Kräftemessen. Der Vorschlag aus der Mitgliedschaft, zunächst die Leistungsbilanz des Vorstandes zu diskutieren und erst danach zu wählen, wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Das Bild von den Mehrheiten festigt sich, meine Prognose erweist sich schon früh als richtig. Das merkt auch Hoffmann. Man muss ihm nur dabei zusehen, wie er locker durch den Saal tänzelt. Dann ahnt man, wie die Partie laufen wird.

Alexander Otto ist der erste der 20 Kandidaten, der zur Vorstellung vor die Mitglieder tritt. Der millionenschwere Unternehmer wirbt für die Idee des Universalsportvereins, als Stifter und Gründer einer Sportstiftung gibt es kaum jemanden, der dies glaubwürdiger vertreten kann. Viel Beifall. Jürgen Hunke, extravaganter Selfmade-Millionär und Ex-Präsident, wird mit Buh-Rufen empfangen, er bekommt einen ersten Vorgeschmack von der Stimmung im Saal. Medien bescheinigen ihm „Drückerkolonnen-Charme“, es wird mit harten Bandagen gekämpft.

Jörg Debatin, unser Professor, hat aus seinen missratenen Vorstellungsrunden im Vorfeld gelernt, als er sich noch freimütig als Schalke-Fan und ehemaliger Freund von Rot-Weiss Essen geoutet hatte und dafür massenhaft Spott wie Häme erntete. Jetzt präsentiert sich der Mediziner rhetorisch geschmeidig als erfahrener Manager und großer HSV-Freund. Er wirbt für hundert Prozent Selbstbestimmung des Vereins und gegen jede Ausgliederung. Das kommt an, auch wenn es sich fünf Jahre später als große Lüge entpuppen sollte. Er will finanzielle Solidität und sportlichen Erfolg, vor allem aber will er eines: Der HSV müsse stets „vor dem SV Werder Bremen“ stehen. Die Halle tobt, Sprechchöre, Begeisterung. Ein Aufsichtsrat schießt offenbar selbst die nötigen Tore.

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