Manfred Ertel - Hört die Kurve!

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Manfred Ertel leidet, wie viele der besonders engagierten Fans, an der immer größeren Kommerzialisierung des Fußballs. Der langjährige HSV-Anhänger war aber nicht nur «Alles-Fahrer», sondern auch Aufsichtsrat in der turbulenten Zeit von 2011 bis 2014. Sein Erlebnisbericht ist zugleich eine Liebeserklärung an den Fußball wie auch eine Abrechnung mit Intrigen, Eitelkeiten und der Macht des Geldes. Spannend zu lesen und mit überraschenden Einblicken in den Maschinenraum eines Traditionsvereins.

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Die Rücktrittsforderung ist ein Paukenschlag, ein Schuss aus der Deckung, ein Putsch. Ohne jede Vorankündigung. Mit uns Aufsichtsräten, zumindest mit der Mehrheit und erst recht mit mir als seinem ersten Stellvertreter, hatte er vorher nicht darüber gesprochen. „Manfred, wir sind enger beieinander, als du manchmal glaubst“, das sagte er zwar häufiger zu mir, wenn er Nähe suchte und Unterstützung brauchte. „Wir ziehen am selben Strang.“ Nur: In welche Richtung, das wollte er offenbar allein bestimmen.

Ich bekomme endlich auch das Wort und bin sprachlos. „Vertrauensbruch“, fällt mir als Erstes ein, ich werfe ihm vor, einen wohlkalkulierten Alleingang ohne Absprache und ohne Mehrheit geplant zu haben, einem hinterhältigen Umsturzversuch gleich. Ich leiere noch einmal meine Argumente gegen eine Verkleinerung herunter. Neu sind die nicht. Denn natürlich zielt Rieckhoffs Versuch nur darauf, Leute wie mich, Fans und einfache Mitglieder, von Macht und Einfluss fernzuhalten. Und vor allem, uns keinen Einblick zu gewähren. Ich hatte das mehrfach zum Thema gemacht.

Ich gebe mir Mühe, die Form zu wahren und meine Empörung in diplomatische Worte zu kleiden.

Kollegen und Mitglieder auf den Sitzen der Tribüne sind weniger zimperlich. Sie schimpfen und rufen dazwischen. Aber natürlich hat Rieckhoff auch Unterstützer, die ebenso heftig auszuteilen wissen. Da ist er wieder, der gespaltene Verein, die Medien haben ihr Thema. Die Wut auf Rieckhoff ist groß, die Unterstützung für seine Idee nicht. Er bekommt nicht die nötige Mehrheit, noch nicht.

Am nächsten Tag tritt er zurück, das sagt er mir am Telefon. Ob’s ehrlich gemeint ist? Ich denke ja, jedenfalls kommt die Botschaft bei mir so an.

„Den Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden finde ich konsequent und logisch“, antworte ich ihm, als er mich im Büro anruft: „Du hast unser Vertrauen gebrochen. Aber einfaches Mitglied im Aufsichtsrat kannst du meiner Meinung nach bleiben. Jeder macht mal Fehler, jeder hat einen zweiten Versuch gut.“

Was für ein kapitaler Irrtum von mir. Ich habe sicher einige Fehler gemacht in meiner Amtszeit, das war wohl einer meiner größten. Ich dachte, es geht doch nur noch um ein paar Monate bis zur Nachwahl des halben Rates im Januar, bei der er ohnehin keine Chancen mehr haben würde. Aber ich hatte ihn unterschätzt. Denn von nun an arbeitete er gegen mich, gegen uns, gegen alles, was ihm nicht passte. Daran änderte auch nichts, dass es mir und anderen gelang, Alexander Otto tatsächlich für die Übergangszeit als Vorsitzenden zu gewinnen. Für ein gutes halbes Jahr, vom Sommer 2012 bis zur teilweisen Neuwahl des Aufsichtsrates auf der Mitgliederversammlung im Januar 2013. Immerhin.

Konspiratives Warm-up

Ich bin schon von der Autobahn runter und gut in der Zeit, als mir das alles noch einmal durch den Kopf geht, im Zeitraffer, tack, tack, tack, wie unsere Stadionuhr. Das Dino-Barometer, das bis auf die Sekunde anzeigt, wie lange wir als einziger Bundesligaklub inzwischen ununterbrochen in der Liga sind. In einem kleinen Heide-Hotel wenige Kilometer vor Soltau will ich den möglichen Sportdirektor treffen, konspirativ, weil wir die Medien nicht zu früh wild machen wollen. Die haben sowieso ihre eigene Agenda. Magath, Hrubesch, von Heesen, am liebsten sollen alle zusammen kommen, immer das gleiche Lied. Die Alten sollen es richten, zurück in die Zukunft. In Blogs und groß aufgemachten Artikeln versuchen uns die selbst ernannten HSV-Experten mit Gerüchten zu manipulieren. Und wir wollen das nicht zulassen. Erfolgreiche Vergangenheit lässt sich nicht einfach wie durch eine Zeitmaschine wiederbeleben.

Im kleinen Kreis haben wir uns Gedanken über ein Anforderungsprofil für unseren Neuen gemacht, der Vorsitzende des Rates, seine beiden Stellvertreter und der Sprecher des Finanzausschusses. Bloß nichts durchsickern lassen, das ist unser Ziel, es gibt im Verein seit Jahren eh schon Indiskretionen genug. Deshalb haben wir den Kreis bewusst klein gehalten und uns dafür das Mandat der Kollegen geholt. Wir haben notwendige Qualifikationsmerkmale diskutiert und Präferenzen formuliert. Wir haben Namen aufgerufen und wieder verworfen. Am Ende blieben drei Kandidaten übrig. Und ich bekam den Auftrag, mit allen dreien Vorgespräche zu führen, um Möglichkeiten und Bereitschaften zu erkunden.

Aber wie sondiert man unerkannt, unter den Augen der Öffentlichkeit bzw. den Blicken einer gierigen Journalisten-Meute, die Tag für Tag Spalten und Seiten füllen muss, und das nicht nur, wenn es wirklich etwas zu berichten gibt? Und die dabei zum Teil ganz eigene Interessen verfolgt. Ich bin Journalist mit langer investigativer Erfahrung und nicht doof. Ich weiß, wie man Geheimnisse oder vertrauliche Abreden aufbohrt. Und auch, wie man das am besten verhindern kann. Regel Nummer eins: Nicht darüber reden, Treffen nicht in Hamburg, nicht auffallen, keine Dritten hinzuziehen, jeden offiziellen Charakter vermeiden.

Er ist auf dem Markt, hat sich von seinem letzten Arbeitgeber getrennt, sein Renommee ist gut.

Mit dem Finger auf der Landkarte entschied ich mich für das kleine Konferenz-Hotel am Rande der Heide, auf halbem Weg zwischen meinem Gast und mir. Ich reservierte als Privatmann eine Suite, bestellte belegte Brötchen und Softdrinks aufs Zimmer und war guten Mutes: Passt.

Jetzt bin ich wenige Kilometer vor dem Ziel. Für die schöne Landschaft, die in warme Frühsommersonne getaucht ist, habe ich keinen Blick. Fachwerkhäuser fliegen vorbei, gemütliche Dorfkrüge, kleine Wäldchen, Wiesen- und Knicklandschaften, wie in eine watteweiche Traumwelt gegossen. Kein wirkliches Interesse, heute geht es nur um Fußball. Der Verkehr ist spärlich, nur wenige Autos sind um diese Zeit unterwegs, die Wahl scheint passend gewesen zu sein. So abgelegen von der pulsierenden Großstadt, was soll da schon passieren? Der Schock kommt auf dem Parkplatz: Der ist voll besetzt. Lauter Hamburger Kennzeichen. Na klar, Konferenzhotel vor den Toren der eigenen Stadt, einer Handels- und Wirtschaftsmetropole, wie blöd kann man eigentlich sein? Immerhin liegt die von mir gebuchte Suite im anderen Flügel des Hotels, abseits von den Tagungsräumen. Und als mein Gast endlich auf den Hof fährt, kann ich ihn ohne großes Aufsehen durch einen Nebeneingang ins Haus lotsen.

Im Zimmer sitzen wir wie bei einem Blind Date, zwei Kerle beim ersten Warm-up, wie im schlechten Film. Er ist auf dem Markt, hat sich von seinem letzten Arbeitgeber getrennt, sein Renommee ist gut. Die Chemie zwischen uns auch, das Gespräch läuft schnell in angenehme Bahnen, ohne dass wir uns lange wie zwei Boxer abtasten. Wir reden über Fußball, natürlich, über seinen Ex-Verein, meinen Klub und unsere Visionen. Und wir suchen nach gemeinsamen Schnittmengen, wie man in der Politik sagt.

Wir haben als Verein wenig Geld, wollen auf die Jugend setzen, einen Neuanfang finden, mit jungen Spielern aus der Region, sage ich. Hamburger Nachwuchsspieler wie Kruse, Harnik, Sam sollen nicht immer nur bei anderen Vereinen ihren Durchbruch schaffen, sondern am liebsten auch mal bei uns.

„Die Qualität von Spielern wie Bruma, Mancienne, Sala muss man auch in Deutschland bekommen können“, ist seine Antwort. Und: „Habt ihr einen wie Daniel Schwaab überhaupt auf dem Zettel?“

Haben wir. Oder besser gesagt: Hatten wir. Ein Transfer wäre finanziell machbar gewesen. Doch der Abwehrmann von Bayer Leverkusen war unseren sportlich Verantwortlichen nicht gut genug, er ging später zum VfB Stuttgart. Aber die konzeptionellen Ideen des Kandidaten, sie scheinen etliche Gemeinsamkeiten mit unseren Vorstellungen zu haben.

Das Gespräch erreicht den Punkt, an dem die Worte besonders offen sein müssen. „Wie steht’s mit der Presse?“, frage ich: „Es heißt, Sie hätten ein gestörtes Verhältnis zu den Medien“, vor allem zum selbst ernannten Zentralorgan mit den vier großen Buchstaben. „Ich mache alles mit, lasse aber nicht alles mit mir machen,“ lautet seine Antwort.

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