Manfred G. Bauer - Merline die Nixe Das Grauen vom Wildsee

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Merline die Nixe Das Grauen vom Wildsee: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Ende der Nixe …
… ist der dritte Teil der Trilogie um Merline, der bösen Nixe vom Wildsee. Karl wurde von der Nixe ermordet und Hannes macht sich noch immer schwere Vorwürfe, denn der Hirtenjunge war ihm anvertraut und er konnte den Mord nicht verhindern. Aber zunächst ist er noch auf der Suche nach seinem verschollenen Sohn. Auch wurde ihm von den Wassergeistern des Mummelsees gesagt, dass nur er die Macht hätte die Nixe zu vernichten. Aus Wut über den Mord will er genau das tun. Doch noch weiß er nicht wie …

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Das grüne Licht

Was bisher geschah …

Seit Jahrzehnten geht der Pechsieder Hannes seinem Gewerbe direkt am Wildsee nach. Doch das muss er alleine tun, denn alle Bewohner der umliegenden Schwarzwaldtäler meiden dieses Gebiet. Sie wissen, im Wildsee treibt die Nixe Merline ihr Unwesen. Schon zahlreiche verirrte Wanderer und Hirtenjungen hat sie mit ihrer Nixenschönheit angelockt, in die Tiefen des Sees hinabgezogen und ertränkt. Den Hannes aber hat sie immer verschont. Die beiden sind mit den Jahren fast Freunde geworden, wenn er ihr mörderisches Treiben auch zutiefst verabscheut. Er erfährt auch aus ihren Erzählungen, dass sie einst ein Burgfräulein war, das durch die Intrige ihres verräterischen Verlobten schließlich zur Nixe wurde. Doch schließlich muss Hannes mitansehen, wie sie den Hirtenjungen Karl betört und ihn in den See hinabzieht. Das will und kann er ihr nicht verzeihen. Er beschließt sogar die Pechsiederei am See für immer aufzugeben und schafft seine Werkzeuge und alles Wertvolle hinab ins Tal der Schönmünz, wo er mit seiner Frau Else lebt. Doch eben als er heimkommt, wartet eine schreckliche Nachricht auf ihn. Sein Sohn hatte an der oberen Enz einen Flößerunfall und ist seither verschollen. Also zieht Hannes los um ihn zu suchen, und sei es nur nach seinem Grab. Doch als von den Flößern an der Enz niemand etwas darüber weiß, da beschließt er selbst die Enz nach der Leiche seines Sohnes abzusuchen. Halb hofft er, dass er ihn findet, halb befürchtet er es …

Später stand er bei der Stelle wo er selbst mehr als einmal in Schwierigkeiten geraten war. Vor seinem geistigen Auge sah er das Holländerfloß herunterkommen. Er kannte die Geschwindigkeit, mit der das die Flöße taten, ganz genau. Dann kam der kritische Punkt und die beiden Frontreiter hatten alle Hände voll zu tun um an dem Felsen vorbei zu kommen. Sie drückten das Floß so weit wie möglich weg davon auf die andere Seite hinüber und gleichzeitig schob es sich unbarmherzig vorwärts. Doch das ging gut. In Gedanken hörte er die Stämme aneinander reiben und das ganz verdächtige Knacken, wenn bereits einzelne Fasern der Wieden rissen. Das Heck aber mit dem langen Schwanz musste nun auch noch herum und erfahrene Heckleute wussten das. Auch sie mussten das Heck zunächst fern halten von dem Felsen, aber dann auch gleichzeitig das Floß etwas schneller machen, damit der Holländerschwanz von der Fliehkraft nicht gegen den Felsen geschleudert wurde. Er sah wie das nicht recht gelang, denn das hatte er viele Male selbst erlebt.

Wenn die Wieden hielten, dann war der Stoß gegen den Felsen gar kein Problem. Aber die Wieden mussten wirklich gut sein. Durch die Hebelwirkung des Holländers entluden sich die größten Kräfte dann ganz vorn und bildlich sah er wie die Stämme auseinanderschlugen als die Wieden brachen. Das war gewiss genau der Stelle gegenüber passiert sein, wo er jetzt stand. Auf zehn Fuß weiter oben oder weiter unten kam es Hannes dabei nicht an. Gerade hier in der Biegung war das Ufer kräftig unterspült und es war viel Treibholz angeschwemmt worden. Hannes stieg in das niedrige Wasser und begann damit die steilen Kanten des Flusses und die Treibholzhaufen abzusuchen. Halb hoffte er, dass er etwas finden würde, halb fürchtete er es.

Alles war so schnell gegangen. Plötzlich fiel er in die brodelnden Wasser hinab und hatte keine Chance sich festzuhalten. Ein erfahrener Flößer hatte ihm einmal gesagt: „Wenn die Stämme auseinandertreiben und du fällst dazwischen, dann denke daran, dass die nächste Woge sie wieder zusammenschlagen kann. Klammerst du dich dann an einen der beiden, werden sie dich zermalmen. Also lasse dich fallen und versuche unter Wasser wegzukommen von dem Floß. Halte die Luft an und schwimme und tauche was du kannst. Findest du den Grund, dann Stoße dich kräftig ab. Am Ufer gelingt es dir dann vielleicht den Kopf an Wurzeln oder Steinen über Wasser zu ziehen. Dann halte dich gut fest. Du weißt, dass der Strom bald versiegt, wenn die Hochwasserwelle mit den Flößen vorüber ist. Darauf musst du warten. Dann besteht meist keine Gefahr mehr, dass du mitgerissen wirst und du kannst den Bach lebend, aber meist nicht unverletzt verlassen!”

Also ließ er sich wirklich fallen, trennte sich von seiner Flößerstange und war plötzlich unter dem Floß und unter Wasser. Grund fand er keinen aber die Wogen rissen ihn heftig mit und dann stieß er mit dem Kopf gegen etwas Hartes, wohl gegen das Floß. Er sah nur noch Sternchen und seine Sinne schwanden.

Als Mark nach und nach zu sich kam, merkte er, dass er halb im Wasser lag und zwar auf einem Bett aus Schlamm. Sein Kopf schmerzte heftig und als er die Augen öffnete, war nur Dunkelheit um ihn herum. Er versuchte sich zu bewegen, aber da lag irgendetwas auf ihm, wohl jede Menge Geröll und Astwerk. Das schnürte ihm schier den Atem ab. Er nahm sich zusammen und versuchte sich zu befreien, aber es ging nicht. Er war zu schwach und die Last die auf ihm lag zu schwer. Außerdem waren seine Beine irgendwie krumm eingeklemmt und er fühlte sie gar nicht. Erschöpft gab er auf und ein der Ohnmacht ähnlicher Schlaf überfiel ihn. Der Unglückliche würde sich sicher nie selbst befreien können ohne Hilfe, aber kam die rechtzeitig?

Mit seinem Haken zog Hannes das Geröll und das Treibholz auseinander und ließ erst von dem Haufen ab, wenn er sicher war, dass nichts darunterlag. Doch plötzlich fand er etwas, das wie ein großer Fetzen Stoff aussah. Rasch nahm er nun die Hände zu Hilfe und schleuderte Steine und Äste von sich und hinter sich in den Bach. Doch es war nur eine Jacke, wie er erkannte, als er sie aus dem Schlick gezogen hatte und die Jacke eines Flößers. War das die seines Sohnes? Eilig durchsuchte er den Haufen daneben und ärgerte sich darüber, dass es gerade jetzt dunkel werden musste. Doch was war das? Dort oben aus dem Wald über der Enz, da kam ein grünes Leuchten. Hannes kannte dieses Licht. Merline gab das bei Dunkelheit von sich, wenn sie wollte, dass man sie sah, wenn sie wollte, dass ein Verirrter diesem Licht wie einem Irrlicht folgte und tat er es, gab es ein Opfer mehr zu beklagen.

Mark erwachte abermals. Sein Kopf schmerzte noch, aber er lag nicht mehr im Wasser, sondern wohl auf einem Strohlager. Er öffnete die Augen und sah ganz verschwommen. Fieberkrämpfe schüttelten ihn und er versuchte sich besser zuzudecken. Aber was war das, was ihn zudeckte, auch nur Heu und Stroh, keine Decke? Dennoch wusste er, dass ihn jemand gefunden und aus dem Bachbett herausgeholt hatte. Seine Beine waren wieder zu spüren. Vor allem sein linkes pochte heftig vor Schmerz. Er öffnete wieder die Augen und jetzt sah er ein Gesicht über sich. Nach und nach sah er besser und besser und erkannte das sehr hübsche Gesicht einer jungen Frau, aber was für ein Gesicht. Es war totenbleich und schillerte grünlich mit blauen Lippen wie bei einem frierenden Kind. Auch die Augen schienen grün zu sein und die Fremde trug einen triefenden Mantel aus Blättern, die sie am Bachufer gepflückt haben mochte. Er schaute sich um. Er lag in einer düsteren und halbverfallenen Hütte und durch die offene Tür konnte er den Wald erkennen und Farn-Gestrüpp.

„Mark! Bleib liegen!” sprach die merkwürdige Frau mit einer sanften Stimme. „Du bist sehr krank. Vier Tage lang warst du im Bach gelegen, bis ich dich herausgeholt habe unter dem Geröll. Ich habe dich hier her gebracht in diese alte Holzfällerhütte, die keiner mehr benutzt. Meine Heilkräfte sind groß, doch auch ich kann solch schwere Verletzungen nicht auf einmal heilen. Iss etwas Algensuppe und dann versuche wieder zu schlafen.”

„Wer bist du?” fragte Mark und seine Stimme wollte dabei nicht so recht und klang kratzig.

„Merline! Ich bin Merline!”

„Die Nixe?” fragte Mark erschrocken und wollte hochfahren, doch die Schmerzen ließen ihn sogleich auf das Lager zurücksinken.

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