Manfred Ertel - Hört die Kurve!
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Der Putsch
Ich treffe rechtzeitig in den Hamburger Messehallen ein, früh genug, um das Debakel kommen zu sehen. Als ich die Halle H endlich erreiche, habe ich lange Schlangen von HSVern hinter mir gelassen, die sich zur Mitgliederversammlung anmelden wollen. So groß war der Andrang noch nie. Mir schwant nichts Gutes. „Das wird heute nichts“, sage ich zu einigen Freunden, die ich endlich in dem Gewusel treffe.
„Was können wir machen, sollen wir zurückziehen?“, fragt einer. „Wir ziehen das jetzt durch, es geht um die Sache“, sagt Jojo. Ich pflichte ihm bei: Wir kämpfen, aufgeben geht nicht.
Es ist der 25. Januar 2009, der Tag, der als „Putschversuch der Supporters“ in die schillernde Vita des Vereins eingehen sollte, zumindest wenn es nach dem Willen des mächtigen Blattes mit den großen Überschriften ging. Mit dessen Hilfe und einer beispiellosen PR-Kampagne gelang es dem HSV-Vorsitzenden Bernd Hoffmann noch einmal, seinen Arsch zu retten. Er mobilisierte tatsächlich 4.911 Mitglieder in das Congress Centrum, davon auf dem Höhepunkt über 4.500 stimmberechtigte, indem er ihnen zum Beispiel Freifahrtscheine für U-Bahn oder Busse ins Haus schickte und als Stimmungsaufheller eine kostenlose Bockwurst mit Kartoffelsalat versprach. So etwas hatte es in der Geschichte des HSV noch nie gegeben, weder einen solchen Ansturm noch eine vergleichbare Mobilisierungskampagne. Was war passiert?
Bockwurst zur Belohnung.
Der Grund war auf den ersten Blick banal. Die Supporters hatten für die Wahl des neuen Aufsichtsrates vier eigene Kandidaten vorgeschlagen. Im Kontrollgremium saßen damals zwölf „Aufpasser“. Vier wurden aus den Vereinsgremien entsandt: Amateure, Senioren, Supporters und HSV-Ochsenzoll, wo der Breitensport zu Hause ist. Die anderen acht wurden von der Mitgliederversammlung gewählt, und zwar je vier alle zwei Jahre.
Der Vorschlag der Supporters war eigentlich nichts Weltbewegendes: Vier eigene Bewerber bei acht zu vergebenden Plätzen, das hatte es einige Jahre zuvor schon einmal gegeben. Immerhin einer war damals mit genügend Stimmen durchgekommen. Dazu kam noch ein Delegierter im Namen der Supporters. Niemand hatte sich damals großartig daran gestört, weder an der Vierer-Liste noch an der Wahl. Diesmal war alles anders. Denn Bernd Hoffmann hatte Angst. Angst um seinen Job.
In den Aufsichtsrat?
Es begann irgendwann im Sommer 2008, als mich ein Anruf aufschreckte. „Kannst du dir vorstellen, für den Aufsichtsrat zu kandidieren?“, fragte mich Christian und sorgte damit zunächst einmal für einige Überraschung bei mir. Ich war im HSV ein unbeschriebenes Blatt. Ich war praktisch ein Einzelgänger, immer nur mit ein paar Freunden unterwegs, nie in einem Fan-Klub, nie einer Gruppe zuzuordnen, nicht in der Vereinsarbeit engagiert und überhaupt erst Mitglied seit 2005. Vorher hatte ich das nicht für notwendig gehalten. Mein Verhältnis zu meinem Klub brauchte keinen Stempel, und nur wegen der Preisermäßigung für Dauerkarten wollte ich kein Mitglied werden.
Das änderte sich erst im Laufe der Amtszeit von Bernd Hoffmann. Der eigentliche Wendepunkt für mich war dann die Mitgliederversammlung im Januar 2007 gewesen. Wir waren als Vorletzter in die Winterpause gegangen, eine Situation, die uns aus heutiger Sicht wahrlich nicht fremd ist. Aber damals? Und vor allem: Wer hatte an der Situation Schuld? Auf jeden Fall war die Stimmung schlecht, im Verein rumorte es.
Thomas Doll war damals gerade mal gut zwei Jahre unser Trainer, und er hatte eigentlich Großes geleistet. Unser ehemaliger Spieler und Nachwuchstrainer hatte die kriselnde Mannschaft im Oktober 2004 von Klaus Toppmöller übernommen, als wir nach acht Spielen nur sechs Punkte auf dem Konto hatten und auf dem letzten Platz standen. Nach einem 0:2 gegen Arminia Bielefeld hatten die Fans zwar noch gesungen: „Außer Toppi könnt ihr alle geh’n.“ Aber es kam genau umgekehrt.
„Dolli“ schaffte nicht nur den Klassenerhalt, er führte die Mannschaft über Platz 8 sogar noch in den UI- und dann in den Uefa-Cup. Und in der anschließenden Spielzeit 2005/06 schafften wir es sogar auf Platz drei in der Bundesliga – Champions League. Wir waren wieder wer. Doch dann kam Hoffmann. Er verkaufte van Buyten und Boulahrouz und trennte sich von Barbarez, jene „Achse“, mit der er den HSV in Europa eigentlich wieder unter den Top 20 etablieren wollte. So hatte es Hoffmann jedenfalls lauthals in den Hamburger Medien verkündet und den Anhängern Flausen in den Kopf gesetzt. Doch kaum versprochen, schon gebrochen. Auch Beinlich und Takahara verließen uns in dem Sommer und das Glück dazu. In der Gruppenphase der Champions League landeten wir kurz vor Weihnachten nach nur einem Sieg und Niederlagen gegen Arsenal, Porto und in Moskau nur auf dem letzten Platz unserer Gruppe. In der Bundesliga war das letzte Spiel der Hinrunde in Aachen symptomatisch für den Saisonverlauf. Wir führten bereits 3:1 gegen die Alemannia, kassierten dann spät den Anschlusstreffer und durch ein Eigentor in letzter Minute sogar noch den Ausgleich.
Verlassen von Beinlich, Takahara und dem Glück.
Hoffmann suchte und fand den Schuldigen – natürlich beim Trainer, der noch in der Vorsaison alles richtig gemacht hatte. Das sind, damals wie heute, die berühmten Gesetze, die bei Erfolglosigkeit im Profifußball greifen. Und zwar immer schneller.
Auf der Mitgliederversammlung im Januar polterte er gegen Thomas Doll und appellierte an dessen „Trainer-Ehre“: Er verlangte ultimativ Erfolge zum Beginn der Rückrunde. Andernfalls sollte Doll Charakter und Ehrgefühl zeigen und freiwillig hinschmeißen, forderte Hoffmann. Kein Wort von seinen eigenen Fehlern, von falschen Versprechungen oder schlechten Transfers im Sommer.
Hoffmanns Frage der Ehre war für mich eine völlig neue Dimension. Und eine ärgerliche. Ich war außer mir und meldete mich spontan zu Wort. Es war schon einiges gesagt worden, als ich mich am Saal-Mikrofon ziemlich weit hinten im Saal anstellte, in der Nähe meines Platzes, und endlich kam ich dran. Ich war aufgewühlt und nervös. Vor tausend Leuten zu reden, war für mich durchaus nicht alltäglich. Ich kritisierte tapfer Hoffmanns Führungsstil und die Transfers im Sommer. Ich erinnerte ihn an seine vollmundigen Versprechungen, mit dem Gerüst von Boulahrouz, van Buyten und Barbarez den HSV wieder an Europas Spitze führen zu wollen. Und ich warf ihm vor, durch die Verkäufe die Fans getäuscht und belogen zu haben. „Wenn Sie an Thomas Dolls Ehre appellieren, zurückzutreten, dann fordere ich von Ihnen so viel Ehre, als verantwortlicher Vorsitzender mit Doll gemeinsam zurückzutreten“, rief ich wütend in Richtung Hoffmann. Das saß.
Der Saal jubelte, einige wildfremde Menschen klopften mir auf die Schultern. Aber Doll nützte es nichts. Am 1. Februar sollte er gehen müssen. Im Saal auf dem Podium reckte Hoffmann derweil den Hals, um zu erkennen, wer da so despektierlich gesprochen hatte. Besonders die Rücktrittsforderung wurmte ihn. Das wurde mir später erzählt und auch, dass er sogar recherchieren ließ, wer denn dieser ungebührliche Redner gewesen sei.
Aber mehr gab’s von mir danach nicht zu hören. Ich tauchte wieder ab in den Schutz der Anonymität. Es gab in späterer Zeit vielleicht noch den einen oder anderen kurzen Kontakt auf unseren Touren nach Porto, Moskau oder zu Arsenal, vor allem zu Vorstandsmitglied Christian Reichert. Mehr nicht.
Jetzt also der Anruf. Ich wurde zu einem Treffen eingeladen. Das muss im August gewesen sein. Ein gutes Dutzend HSVer kam zusammen, dazu die Führung der Supporters. Wir diskutierten, wer sich vorstellen könnte, für den Aufsichtsrat zu kandidieren oder auch nur für die Abteilungsleitung unserer Fansparte. Es war eine bunte Mischung von Interessenten, mittendrin mein ganz besonderer Freund, genannt „KoRo“. Er war ein sehr spezieller Typus von Fan, eine Art Scheinriese. Auf Vereinstreffen nahm er sich scheinbar besonders kritisch unseren Vorsitzenden Hoffmann zur Brust, bei anderer Gelegenheit ging er dann wieder so respektvoll bis devot mit dem HSV-Boss um, dass er später einer von Hoffmanns engsten Kombattanten wurde und sogar persönlicher Gast in privaten Runden Hoffmanns war. So einer wollte nun also auf Fan-Ticket, als einer von uns, in den Aufsichtsrat segeln. Dafür legte er sich damals mächtig ins Zeug.
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