Otto von Gottberg - Frauenschneider Gutschmidt

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Frauenschneider Gutschmidt: краткое содержание, описание и аннотация

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Während draußen an der Front der Erste Weltkrieg tobt, sorgt sich die alternde Baronin von Hemmern um allerlei Wehwehchen und will sich schon zum Augenarzt aufmachen, als, für sie völlig unerwartet, ihr Gemahl, der Baron von Hemmern, dem Fieber erliegt, das er sich nach seiner Blinddarmoperation zugezogen hat. Jetzt ist die verbliebene Familie, die es sich doch stets hat gutgehen lassen, in argen Nöten: Die Geldprobleme sind drückend, das Barvermögen ist in England beschlagnahmt, Herkelsbrühl geht nun an Vetter Ernst und die siebenundzwanzigjährige Tochter Frida wird als verarmte Adelige leben müssen, wenn sie nicht noch eine gute Partie macht. Ja, so denkt sich die Mutter, am besten wäre es doch, wenn Frida gleich den neuen Freiherr von Hemmern – Vetter Ernst – heiratete, der sich soeben zum Kondolenzbesuch angemeldet hat und überhaupt ein Interesse an Frida zu haben scheint. Und in der Tat, Ernst, immer sehr um den eigenen Vorteil bedacht, hat bereits eine Strategie entwickelt, um Frida und deren gesamten Besitz an sich zu bringen. Dabei soll ihm sein Freund, der Frauenschneider Gutschmidt, helfen. Doch als der Frida kennenlernt, geht ein Wandel in ihm vor und er entfaltet seine eigenen Pläne. Während Frida im Laufe eines halben Jahres dreimal am Sarg eines geliebten Menschen stehen muss, gerät sie in einen dramatischen Strudel der Ereignisse, hin und her gerissen zwischen zwei Männern und der Verantwortung für ihre Familie, wobei das Damoklesschwert der drohenden Verarmung stets über ihr hängt …-

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Als der Freund zehn Jahre später, auch in der Leipziger Strasse, aber näher dem Potsdamer Bahnhof, das grosse Warenhaus baute, hätte er das Darlehn zurückzahlen können. Ein unverständlich Dankbarer, nahm er indessen des Schulkameraden Geld mit in das Riesenunternehmen und liess ihn auf die Höhen grösseren Wohlstandes folgen. Die Gipfel schienen noch nicht erstiegen. War doch Gutschmidts Glück so gross wie sein Wagemut, seine Arbeitskraft und die Sicherheit seines Urteils. Wo seine Hand hingriff, hob sie Gold auf. Als er durch tägliche Anzeigen in den Blättern der Provinzialhauptstädte einst auch im Reich um Kundschaft für das von den Berlinerinnen bestürmte Warenhaus warb, erwarteten Konkurrenten seinen Ruin. Nach Jahresfrist musste er zwei Nachbarhäuser kaufen, um die durch Briefe, Karten oder Telegramme geforderten Waren verpacken zu können. Vor einem halben Jahrzehnt erklärte den Bankrott ein Verleger und Herausgeber einer Modezeitschrift, die Gutschmidt durch Anzeigen, Bilder und Artikel viel Kundinnen gewonnen hatte. Er kaufte das Verlagshaus, schien für drei Monate auf den Schienen zwischen Leipzig und Berlin zu leben, begriff, dass auch Bücher Ware sind, und vertrieb sie mit gleicher Energie wie die Erzeugnisse seines Handwerks. Heute war auch der Gutschmidtsche Verlag, „der Seitensprung“, ein Millionenhaus. Eine Weberei und eine Spinnerei hatte er bei Adlersfelde gebaut, um seiner eigenen Tasche den Verdienst an der Herstellung von Rohmaterial zu sichern. Beide Fabriken waren im Betrieb, als der glühende Sommer des Vorjahres 1914 Schicksal zu brüten schien. Gutschmidt, dessen Auge Licht in den dunkelsten Kammern der deutschen Wirtschaft sah, ahnte, dass die Heeresverwaltung unmöglich die freiwillig unter die Fahne tretenden Hunderttausende bekleiden könne.

Am 3. August liess er sich beim Chef der Bekleidungsabteilung des Kriegsministeriums melden und trat ins Zimmer mit den Worten:

„Herr Oberstleutnant, ich kann täglich fünfundzwanzigtausend graue Röcke und Hosen liefern!“

Noch abends schickte er Befehle zur Umschaltung der Fabriken für Heereslieferung nach Adlersfelde.

Hier im obersten Stockwerk sassen wohl noch immer Schneider, die das dort gewobene graue Tuch zu Uniformen verarbeiteten. Dann hatte er mit einem der in ihm plötzlich reifenden Entschlüsse das aus den Kassen der Heeresverwaltung in seine Schränke sprudelnde Geld zum Bau einer Salpeterfabrik verwendet. Seines Erfolges schon gewiss, als andere den Gedanken, Salpeter und Reichtum aus der Luft zu holen, noch verlachten, sah er heute die ersten Tropfen eines neuen Millionenregens fallen. Mit ähnlich kühnem Griff legte er seit Jahren durch Kauf von Anteilscheinen Bresche in die Mauern um alle Betriebe, die ihm Fabrikate lieferten. Neben dem neuen Haus am Zoologischen Garten leitete er das alte in der Leipziger Strasse und spielte mit dem Gedanken, sich zum Herrn einer Grossbank zu machen. Trotzdem galt er nicht als Spekulant. Das Vertrauen der Geschäftswelt in seine Unternehmungen schien unbegrenzt. Er hatte nur den Finger zu heben, um aus allen Provinzen die Geldtruppen Beutelustiger unter seine immer siegreichen Fahnen eilen zu sehen.

Für den Augenblick war seine Arbeit getan. Wieder liess er den Stuhl herumwirbeln:

„Du willst noch was, Hemmern?“

Ernst lachte:

„Den Quartalsabschluss.“

Nie konnte er früh genug hören, wieviel der Freund ihm verdient hatte. Den ärgerte oft Ernsts Drängen, aber heute schien er guter Laune und zog schmunzelnd die rechte Bartquaste durch die Finger:

„Die Aufstellung wird heute nachmittag fertig und bringt eine angenehme Überraschung!“

Der Schnorchel schnupperte. Ernst nickte:

„Ein Glücksfall kommt nie allein!“

Aus der Tasche zog er eine der schon gestern bestellten neuen Visitkarten, liebkoste sie mit den Augen, reichte sie dem Freund und lehnte in selbstgefälligem Behagen den Rücken gegen den Stuhl, als warte er auf Georgs Staunen. Ein Baron war des Beachtens wert.

Gutschmidt las halblaut:

Ernst Freiherr von Hemmern-Herkelsbrühl.

Mit schnellem Blinken schlug er die hellen grauen Augen auf. Sie sahen den schwarzen Schlips unter des Freundes Kragen:

„Also muss ich zunächst mein Beileid aussprechen!“

„Ne, Georg, du darfst gratulieren. Den Vetter, der mir das Majorat hinterlassen musste, kannte ich kaum. War ein schlechter Wirtschafter, und das führt mich zu dir. Hast du jemand, der in Herkelsbrühl über die Bücher gehen und feststellen kann, welche Forderungen ich an den meinen Kusinen zufallenden Nachlass habe?“

Gutschmidt sann:

„Heute abend könnte ich jemand nennen und dir auch den Abschluss zeigen.“

Hemmern stand auf:

„Schön, mein fleissiger Georg, mach’ dich zu neun Uhr frei und triff mich im Restaurant, Ecke Linden und Wilhelmstrasse!“

Gutschmidt zögerte, aber liess sich überreden. Auch Zerstreuung war dem Arbeitsamen nötig. Mit einem an Trotz erinnernden Gefühl zwang er sich oft, die Bürde der Geschäfte abzuschütteln, wenn sie am schwersten drückte:

„Einverstanden!“ Er beugte sich wieder über die Briefe, ehe Hemmern das Zimmer verliess.

Um zwei Uhr nachmittags nahm er seine Mahlzeit vom Schreibtisch. Er ass viel mit gutem Appetit von dem Gericht aus der Kantine, die Frau Zinger, Witwe eines Amtsrichters und einst Leiterin der Küchenabteilung im Warenhaus der Leipziger Strasse, auch hier am Zoologischen Garten eingerichtet hatte. Zur Hausfrau geboren, lieferte sie ein Essen, an dem Gutschmidt sich täglich freute. Den Kaffee trank er diktierend. Als die Zigarre geraucht war, kam die Viertelstunde, in der er sich stets beim Gang durch das Haus die Füsse vertrat. Die Platte hing im obersten Stockwerk. Die Tür öffnend, sah er sich in der ihm noch immer liebsten Stätte seines Wirkens. Seit hier vierhundert Handwerker Uniformen schneiderten, blieben freilich nur wenige Zimmer noch frei für Kundinnen, die Kleider nach Mass fertigen liessen. Auf den Tischen der drei grossen Säle lagen die während des Nachmittags anzuprobierenden Stücke. Wenn an den Wänden über kleinen, holzumwandeten Buden elektrische Lampen aufflammten, erhellten sie Spiegel, vor denen eine Dame den Sitz des neuen Kleides oder Korsetts prüfte. Hier begegnete er heutzutage jungen Mädchen, deren Steckkissen er den Müttern aus dem kleinen Laden an der Leipziger- und Charlottenstrasse geschickt hatte. Herangewachsen wählten sie ihre Ausstattung oder als Verheiratete schon Kinderzeug für eine dritte Generation von Käuferinnen des Hauses Gutschmidt. Es war sein Stolz, dass er wenige Kundinnen des ersten Ladens auf dem langen Weg zu Erfolgen verloren hatte. Er kannte sie von Namen und Gesicht. Sah er eine der alten oder jungen Damen aus Familien, die ihm die ersten Einnahmen gebracht hatten, dann machte es ihm noch heute Freude sie zu bedienen. Ja, der Grosse des Berliner Handels griff zum Massband, nahm die Stecknadel zwischen die Lippen, kniete nieder und sprach wie einst als Zuschneider so ehrerbietig, dass die Kundin wohl dachte, vom Geld für ihr Fähnlein hinge die Existenz des Multimillionärs ab. In alten Erinnerungen fühlte er sich wohl dabei. Er führte gern die Schere, mit der er sein Glück geschnitten hatte. Er hatte sich Liebe zum Handwerk gewahrt und nannte sich darum noch immer Frauenschneider.

Beim Rundgang legte er die Hand prüfend auf einen Tisch, der halbfertige Trauerkleider trug. Die Säume waren nur mit langen Stichen weissen Zwirns geheftet. Der Mann, den er vormittags zu Hemmerns Kusinen geschickt hatte, beugte sich über eins der Kostüme und verglich die Schnittlinien mit den Strichen einer Bleistiftskizze. Nach Brauch des Hauses sagte der Zuschneider, wen er zum Anprobieren erwarte. Gutschmidt nahm die Skizze in die Hand.

Ohne Überraschung sah der Arbeiter das erfreute Lächeln auf den Lippen des Chefs. Der Meister fand Gefallen an hübscher Arbeit.

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