Otto von Gottberg - Frauenschneider Gutschmidt

Здесь есть возможность читать онлайн «Otto von Gottberg - Frauenschneider Gutschmidt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Frauenschneider Gutschmidt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Frauenschneider Gutschmidt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Während draußen an der Front der Erste Weltkrieg tobt, sorgt sich die alternde Baronin von Hemmern um allerlei Wehwehchen und will sich schon zum Augenarzt aufmachen, als, für sie völlig unerwartet, ihr Gemahl, der Baron von Hemmern, dem Fieber erliegt, das er sich nach seiner Blinddarmoperation zugezogen hat. Jetzt ist die verbliebene Familie, die es sich doch stets hat gutgehen lassen, in argen Nöten: Die Geldprobleme sind drückend, das Barvermögen ist in England beschlagnahmt, Herkelsbrühl geht nun an Vetter Ernst und die siebenundzwanzigjährige Tochter Frida wird als verarmte Adelige leben müssen, wenn sie nicht noch eine gute Partie macht. Ja, so denkt sich die Mutter, am besten wäre es doch, wenn Frida gleich den neuen Freiherr von Hemmern – Vetter Ernst – heiratete, der sich soeben zum Kondolenzbesuch angemeldet hat und überhaupt ein Interesse an Frida zu haben scheint. Und in der Tat, Ernst, immer sehr um den eigenen Vorteil bedacht, hat bereits eine Strategie entwickelt, um Frida und deren gesamten Besitz an sich zu bringen. Dabei soll ihm sein Freund, der Frauenschneider Gutschmidt, helfen. Doch als der Frida kennenlernt, geht ein Wandel in ihm vor und er entfaltet seine eigenen Pläne. Während Frida im Laufe eines halben Jahres dreimal am Sarg eines geliebten Menschen stehen muss, gerät sie in einen dramatischen Strudel der Ereignisse, hin und her gerissen zwischen zwei Männern und der Verantwortung für ihre Familie, wobei das Damoklesschwert der drohenden Verarmung stets über ihr hängt …-

Frauenschneider Gutschmidt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Frauenschneider Gutschmidt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Herzinnigstes Beileid, Kusine. Du hast so Schweres zu tragen, dass ich eilen wollte, dir die Last nach Kräften zu erleichtern.“

Aber dann sah er Frieda tiefer, als ihr lieb war, in die Augen:

„Auch dir möchte ich ein treuer Verwandter und Diener sein.“

Die Mutter war von des Besuchers Worten so gerührt, dass sie hinter dem feuchten kleinen Ballen ihres Taschentuchs wieder zu schluchzen begann.

Frida führte sie zum Tisch, schob Ernst einen Sessel zu und sass neben ihm bei Machen auf dem Sofa nieder. Den Tränen konnte auch sie nicht wehren, als sie Fragen nach des Vaters plötzlichem Verscheiden beantworten musste.

Ernst wartete schweigend, bis sie ihre Augen trocknete. Über das Taschentuch sah sie den Schnorchel schnuppern. Die Zunge feuchtete die dicken Lippen. Hemmern weidete die Augen am Bild der Kusine. Sie war so schön, dass Weinen sie nicht entstellen konnte. Auch mit unfrisiertem wirrem Haar blieb sie verführerisch wie sonst. Vom Gesicht der ihre Tränen Meisternden glitten seine Augen zu den vollen Armen unter durchsichtigem Blusentuch und an der Kusine Figur herab. Frida trug ein silbergraues Kleid. Gleich durfte er Rat und Hilfe anbieten:

„Ihr habt natürlich noch nicht an die nötigen Besorgungen gedacht. Darf ich eine Schneiderin schicken?“

Frida erschrak. An Trauerkleider hatte sie in der Tat noch nicht gedacht. Fast bestürzt schlug sie die Augen zu ihm auf. Er hatte sich unbeobachtet gewähnt. Darum sah sie den ihr wohlbekannten Blick der schwarzen Augen an ihren Gliedern haften, dort wo zwischen Hüfte und Knie das knappe Kleid die Figur eng wie ein Handschuh die Faust umspannte. Der Schnorchel zuckte wieder. Wie ein Schlag fühlte sie den hässlichen Blick, auf den eine Ohrfeige gebührende Antwort gewesen wäre. Schnell aufstehend fühlte sie ein Frösteln. So, dass der Vetter es sehen sollte, schüttelte sie das Kleid um die Hüften lose, schritt um den Tisch herum und setzte sich in einen Sessel hinter dem Schutz der Decke.

Ernst wusste, was gutzumachen war:

„Habt ihr wegen der Beerdigung ...“

Frida war der Antwort enthoben. Die Kunze trat ein. Ihre Augen suchten den Teppich, und ihre leise Stimme zitterte:

„Die Männer mit dem Sarg sind da.“

Als sie das hörte und vor sich den Vetter sah, ward Frida klar, was es heisse, ohne Schutz eines männlichen Verwandten zu leben. Mit einem Aufschluchzen, das fast Schreien war, warf sie sich herum und den Kopf auf die Schulter der Mutter.

2.

Vor dem Trauerhause in eine Droschke steigend, sagte Hemmern dem Kutscher: „Zu Gutschmidt.“ Der magere Schimmel, D. U. wie er, sah kaum aus, als werde er die Fahrt überdauern. Halb 10 schmunzelte das runde dicke Uhrgesicht am Anhalter Bahnhof ins blinkende Licht der Januarsonne, und Hemmern lachte mit.

Der Tag war kalt, aber hell wie das Leben jetzt vor ihm lag. Auf harter Schneekruste rollte der Wagen durch die Bellevuestrasse und am Saum des Tiergartens entlang. Zur Rechten glitzerten schneebeladene Bäume, zur Linken blanke Fensterscheiben, hinter denen das Auge Behagen und Wärme ahnte. Nichts gab es dort, das sich der Herr auf Herkelsbrühl zu versagen hätte. Mehr als die hier Wohnenden wollte er sich gönnen — Frida!

Umsonst war sie freilich nicht zu haben. Eine Frau ihrer Art würde jährlich ein kleines Vermögen kosten. Er wollte es drangeben. Also irrten wohl die Menschen, die ihn geizig nannten. Konnte er nicht verschwenden, um seine grosse Leidenschaft, den Hunger nach Frauen, zu sättigen? Natürlich hatte er stets den wahren Wert einer Begehrten erwogen, aber willig und flink gezahlt, wenn des Preises Höhe seiner Schätzung entsprach. So wie Frida hatte er sich noch keine gewünscht. Sie war ihres Preises wert, aber konnte den Handel auch nicht ausschlagen. Die Spröde schien jetzt schon sein. Er dachte ihrer nicht mehr mit dem entnervenden Verlangen unstillbaren Sehnens, das ihm nach früheren Begegnungen wohl die Nachtruhe störte. Als verarmtes Mädchen musste die Verwöhnte nach seiner Hand haschen. Sie war sein!

Die Sonne schien wärmer durch die kahlen Räume zu strahlen. Er öffnete den Pelz, lehnte sich behaglich gegen das Rückenpolster und rief zum Kutscher:

„Langsam! Schonen Sie den D. U.! Vielleicht müssen wir auch noch ’ran.“

Die Stunde sollte ausgekostet werden. Wundervoll eng hatte das silbergraue Kleid Fridas ranke Glieder umspannt, als sie auf dem Sofa sass. Wie sie dann vom Sitz aufgeschnellt war! Nein, es gab keine Schönere als sie. Baron, du musst blechen! Es war hübsch, sich Baron ansprechen zu dürfen.

Schon von der Gedächtniskirche sah er an der Nordwestecke der Kreuzung von Joachimsthaler und Hardenberg-Strasse den neuen hellen Riesenbau des Jugendfreundes. Unter dem flachen Dach eines Sandsteinquadrats, dessen Nordmauer den Kurfürstendamm streifte, stand in goldenen Buchstaben:

Georg Gutschmidt

Frauenschneider.

Vor dem Portal aussteigend, wartete Hemmern zwischen den hohen Kandelabern — zwei riesigen Fackelträgern zur Rechten und Linken der breiten Drehtür des Haupteingangs.

Es tat gut zu sehen, wie die lieben Dingerchen in Scharen herbeiliefen, um auch ihn, den bescheidenen Gesellschafter des grossen Freundes, zu bereichern. In jeder zweiten Minute spie einer der Untergrundbahntunnel einen Frauenschwarm aus. Ohne Unterlass schluckten beide Hohlwege einen dünneren Strom von Frauen, die schon gerupft aus dem neuen Paradies ihres Geschlechts kamen. Langsam und müde, oft fast erschöpft, aber doch noch erregt vom Schauen, Prüfen und Wählen, stiegen sie die Treppen hinab. Ihre Wangen waren gerötet und oft die Haare gelockert. In den Augen funkelte Verlangen nach Mehr von den begehrten oder gekauften Herrlichkeiten. Zögernd blickten sie zurück, nahmen trödelnd von Freundinnen Abschied und ballten sich zu Inseln im Lauf des Gegenstroms, den die Bäche aus den beiden Tunnelzugängen speisten. Da, wo sie zusammenflossen, stürzte von der Treppe des Stadtbahngleises der Wasserfall einer neuen Frauenwoge hinein. Geärgert durch jedes Hindernis im Pfad, bahnten Käuferinnen der nächsten Stunden mit noch unverbrauchter Ellbogenkraft ihren Weg durch die Schafe, die schon von der Schur kamen. Aus den Hüften vorliegend und den Kopf gehoben, die Geldtaschen zahlbereit und die Augen auf die lockenden Scheiben des Hauses Gutschmidt gerichtet, rückten sie an, Schulter an Schulter und Busen an Rücken in schwingendem Kolonnenschritt.

Die Elite der Kundinnen war nicht zu sehen. Sie kam über den Kurfürstendamm zu Fuss, im Wagen oder hinter dem Motor aus Charlottenburg und Wilmersdorf, den Wohn- und Schlafkammern von Berlin.

Freund Gutschmidt hatte an den Stationen des Zoologischen Gartens ohne Zweifel den günstigsten Fleck für seinen Überfall auf die Berlinerin gefunden. Mühe, Nachdenken und Arbeit hatte darum schon die Wahl der Örtlichkeit gekostet. Während Georg den Bau plante, sassen Späher für Monate hinter den Restaurantfenstern aller Schlagadern des hauptstädtischen Verkehrs und zählten die vorübergehenden Frauen. Wo sie die höchsten Ziffern meldeten, liess Gutschmidt die wandernde Menge zu allen Tageszeiten photographieren und die Bilder dann unter die Lupe nehmen, um festzustellen, auf welchem Fleck von Berlin während vierundzwanzig Stunden die grösste Zahl gutgekleideter, also kaufkräftiger Frauen, über den Asphalt schritt. Hier war der Ort. Hier standen darum seit dem 1. Oktober des neuen Hauses Türen zwischen Morgen und Abend nie still. Die Art, wie der Freund die Örtlichkeit gewählt hatte, zeugte von seiner Umsicht und Gründlichkeit, wie von seiner Kühnheit und Entschlossenheit die Tatsache, dass der Krieg ihn nicht hinderte, das Geschäft zu öffnen.

Von Frauenwogen getragen und geschoben trat Hemmern ins Portal, um Gutschmidt um eine Schneiderin oder einen Schneider für die Kusinen zu bitten. Als Gesellschafter des Hausherrn verdiente er an den bestellten Kleidern

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Frauenschneider Gutschmidt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Frauenschneider Gutschmidt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Frauenschneider Gutschmidt»

Обсуждение, отзывы о книге «Frauenschneider Gutschmidt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x