Otto von Gottberg - Frauenschneider Gutschmidt

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Frauenschneider Gutschmidt: краткое содержание, описание и аннотация

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Während draußen an der Front der Erste Weltkrieg tobt, sorgt sich die alternde Baronin von Hemmern um allerlei Wehwehchen und will sich schon zum Augenarzt aufmachen, als, für sie völlig unerwartet, ihr Gemahl, der Baron von Hemmern, dem Fieber erliegt, das er sich nach seiner Blinddarmoperation zugezogen hat. Jetzt ist die verbliebene Familie, die es sich doch stets hat gutgehen lassen, in argen Nöten: Die Geldprobleme sind drückend, das Barvermögen ist in England beschlagnahmt, Herkelsbrühl geht nun an Vetter Ernst und die siebenundzwanzigjährige Tochter Frida wird als verarmte Adelige leben müssen, wenn sie nicht noch eine gute Partie macht. Ja, so denkt sich die Mutter, am besten wäre es doch, wenn Frida gleich den neuen Freiherr von Hemmern – Vetter Ernst – heiratete, der sich soeben zum Kondolenzbesuch angemeldet hat und überhaupt ein Interesse an Frida zu haben scheint. Und in der Tat, Ernst, immer sehr um den eigenen Vorteil bedacht, hat bereits eine Strategie entwickelt, um Frida und deren gesamten Besitz an sich zu bringen. Dabei soll ihm sein Freund, der Frauenschneider Gutschmidt, helfen. Doch als der Frida kennenlernt, geht ein Wandel in ihm vor und er entfaltet seine eigenen Pläne. Während Frida im Laufe eines halben Jahres dreimal am Sarg eines geliebten Menschen stehen muss, gerät sie in einen dramatischen Strudel der Ereignisse, hin und her gerissen zwischen zwei Männern und der Verantwortung für ihre Familie, wobei das Damoklesschwert der drohenden Verarmung stets über ihr hängt …-

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Der Schlusssatz klang wieder wohlwollend und beruhigte die über den plötzlichen Aufbruch erschreckte Frau von Hemmern. Mit der Bitte, er möge morgen um die gleiche Stunde vorsprechen, drückte sie warm des Eilenden Hand. Die Kunze bat die Herrin, nach dem Kranken zu sehen. Seufzend schritt sie zur Tür und legte die Hand auf die Klinke:

„Begleitest du mich, Kind?“

„In Papas Schlafzimmer? Wo denkst du hin, Machen.“

Frida griff nach Muff, Jacke und Handschuhen, aber liess die Sachen wieder fallen. Das Umkleiden schien überflüssig. Ausgehen konnte sie nicht, denn vierzig Grad Fieber waren ernst zu nehmen. Auf der Mutter Rückkehr wartend, durchschritt sie, die Hände auf den Hüften, das Zimmer. Ihre Augen hafteten auf einem Bild an der Wand. Sie blieb stehen. Der Alte mit Vatermörder und breiter Binde unter dem kahlen starkknochigen und willensharten Gesicht war der Grossvater, von dem die heute lebenden Hemmerns stammten. Vor einem halben Jahrhundert geadelt, hatte der Kinderlose auf der westfälischen Erde, aus der er als ein Grosser der Schwerindustrie Reichtümer hob, das Majorat Herkelsbrühl gegründet und die Erlaubnis zum Vererben auch des Freiherrntitels an bürgerliche Agnaten erwirkt. Der oben im Krankenbett liegende Vater trug ihn als ältester Neffe. Ein jüngerer, der Vater des Vetters Ernst, war früh gestorben.

Wo Machen nur blieb? Fast eine Viertelstunde musste sie oben sein. Stand es schlimm um den Vater, der ihr eigentlich ein Fremder war? Selten und nur als Besucher vom Ausland kam er in die Atmosphäre des Spitals und der Apotheke im mütterlichen Haus, aber niemals hatte er seinem Kind einen Wunsch versagt.

Sie hörte Tritte auf der Treppe. Die Mutter öffnete die Tür. Ihre Hand hielt ein Riechfläschchen an die Nase. Also war sie um ihre Ruhe gekommen.

„Er fiebert stark und redet irres Zeug, das ich nicht verstehen kann. Der Geheimrat wollte sich noch nicht äussern.“

Schlimmes schien Machen nicht zu befürchten. Aber müde schleppte sie sich zum Schreibtisch. Frida umfasste ihre Schulter und zog sie in das kleine Sofa. Als Stärkere musste sie Machen an Tagen der Sorge stützen. Den rechten Arm um sie legend, strich sie mit der Linken über den schlichten grauen Scheitel. Sie spürte ein Zittern unter ihren Fingern und wohl darum plötzlich ein Ahnen von Schrecklichem. Statt der Mutter zuzureden, wartete sie schweigend.

Endlich riss Sünder, der Grobian, die Tür auf. Ernst, düster, ja vorwurfsvoll blickten die blanken blauen Augen, zu denen ein viereckiger weisser Vollbart über die Backenknochen hinaufwuchs. Er verneigte sich kurz, rieb die Hände aneinander und nagte an den Lippen. Das Bild der dem sterbenden Mann und Vater fern müssig Sitzenden verdross ihn. Sie waren von den Frauen, die er leere nannte, weil leer, wie gemeinhin ihr Schoss, ihr Kopf und ihr Leben war. Warum strickten sie nicht Strümpfe für Soldaten im Feld? Strafe verdienten sie.

„Baronin“ — seine Stimme war rauh und die Geste grob — „gehen Sie hinauf, wenn Sie Ihren Herrn Gemahl noch am Leben finden wollen!“

Frida hob die Hand zum Kopf, der schwindelnd gegen die Lehne fiel, und fühlte die Mutter gegen ihre Schulter sinken. Aber sie war die Stärkere und musste die Schwache stützen. Sie umfasste die Aufschluchzende und zog sie auf die Füsse. Der Arzt schritt voran. Als er die Tür zum Krankenzimmer öffnete, schien es Frida, als erwache der Vater aus dem Delirium. Flackernde irre Augen schlug er zu den verstörten Gesichtern der Seinen auf. Die Pupillen verengten sich noch einmal. Er bewegte sogar die Lippen und wollte wohl sprechen, aber dachte vielleicht, dass er Frau und Tochter wenig Tröstliches sagen könne, denn müde kehrte er ihnen und dem Leben den Rücken und die Augen zur Wand. Eine Viertelstunde ging. Die Mutter schluchzte im Sessel, den die Pflegerin neben das Kopfkissen geschoben hatte. Frida zitterte am Fussende des Lagers. Die Hände auf die Messingstange gestützt, starrte sie aus brennenden Augen auf des Vaters Kopf, der plötzlich in den Kissen rollte.

Da nahm der Arzt die Finger vom Puls des Freiherrn:

„Gnädige Frau, Ihr Herr Gemahl hat nicht lange gelitten.“

Die Augen schliessend verbeugte er sich, als wollte er sagen: „Meine Pflicht ist getan, euch mag ich nicht helfen.“ Vom Bett tretend, gestand er sich dann, sein Glaube, dass die Damen die nackte Wahrheit hören könnten, habe ihn wohl doch getäuscht. Laut aufschreiend warfen sie sich am Sterbebett in die Knie. Die Frau umklammerte des Toten Hand, als wolle sie ihn nicht lassen. Die Tochter faltete die Finger und legte den bebenden Kopf darauf. So blieben sie, bis er die Fassungslosen von der Schwester aus dem Zimmer führen liess.

Sie gingen nicht zur Nuhe und durchwachten die Nacht. Weinkrämpfe schüttelten die Mutter. Mut konnte Frida ihr nicht zusprechen. Ihr war, als könne auch sie sich nicht aufrecht halten. Dabei machte sie sich Vorwürfe, dass ihre Tränen nicht nur dem Tod des stillen, gütigen Vaters galten. Sie weinte noch mehr über ihr eigenes Geschick. Im Schweigen der stillen Nachtstunden sah sie ihre Zukunft für immer vernichtet. Einmal in den Abgrund der Armut gefallenen Frauen bot sich selten die rettende Hand, die wieder die Höhen des Wohlstandes ersteigen half. Kein Lichtschimmer erhellte ihr schwarzes Elend. Es galt auszuziehen aus Herkelsbrühl und dem Haus hier in der Königgrätzer Strasse. Pferde, Wagen und Automobil mussten verkauft werden. Sie hatte mit der Mutter in eine Kleinstadt zu ziehen oder gar in eine der Etagenwohnungen des Berliner Westens. Dort sah sie sich ihre Armut — vielleicht gar Einkäufe für Haus und Küche — im Fahrstuhl oder auf der Treppe an neugierigen Mitbewohnern der Familienkaserne vorbeitragen. Mit den hübschen Kleidern war es vorbei. Wie sollte sie künftig ihren Freundinnen begegnen im Fähnchen, genäht von einer Schneiderin, die als verdienten Lohn ihres Ungeschicks täglich drei Mark und Butterstullen erhielt? Bedauern und bemitleiden würden sie Bekannte, die ihr einst geschmeichelt und sie bewundert hatten. Das wollte und durfte sie nicht erleben. Besser war es, allen Menschen aus dem Wege zu gehen. Bei Tagesanbruch gab sie Weisung, keine Besucher einzulassen. Doch die Mutter, neben der sie beim späten Frühstück sass, bestand auf Empfang des Vetters, als der neue Freiherr von Hemmern sich vormittags anmelden liess. Ernst ging nur dem eigenen Vorteil nach. Hier im Haus des Elends und der Sorge konnte er für sich nur Frida suchen. Wenn die Tochter Vernunft annahm, mochte die Zukunft zu ertragen sein. Der Gedanke gab Frau von Hemmern Kraft, die Tränen zu trocknen und einen Esslöffel aus der neuen Medizinflasche zu füllen. Sie schluckte hastig:

„Hübsch von Ernst, dass er an uns denkt. Vergiss nicht, dich dankbar zu zeigen.“

Ohne Antwort schob Frida die Tasse von sich, als sei ihr der Tee zuwider. Des Vetters oft gespürte zähe Aufdringlichkeit liess vermuten, dass er kam, um ohne Zögern ihre traurige Lage für seine Absichten auszubeuten. Es mochte tröstlich scheinen, dass wenigstens ein Weg noch aus dem Elend führte. Aber ihn zu gehen war unmöglich. Schon das Denken an den Vetter, den sie sich oft fast mit Ekel vom Leibe gehalten hatte, empörte. Sie stand auf, aber die Mutter legte die Hand auf ihren Arm und Ernst trat ein. Das Schwarz seines Anzuges hob die fahle Blässe des aufgeschwemmten Gesichts mit kleinen schwarzen Augen unter kahlem Scheitel. Über dem von niedrigem Hals vorstehenden Kinn schürzten sich dicke Lippen zu einer Rundung, die des Vierzigers Schulfreunde einst Schnorchel genannt hatten. Der borstige kleine Schnurrbart war kurz geschoren, und über den schwarzen Stoppelhaaren lag platt und breit die eingebogene Nase. Nicht ohne Grund hatten die Jugendgespielen den Vetter „Schnorchel Hemmern“ getauft.

Doch heute schien er wirklich gewillt, ein Helfer zu sein. Nach kurzem Kopfnicken gegen Frida begrüsste er die Mutter mit Handkuss:

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