Max Kretzer - In Frack und Arbeitsbluse

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Friedrich Tempel war das schwarze Schaf seiner Familie. Statt eines anständigen bürgerlichen Berufs heuerte er auf verschiedenen Überseeschiffen an, schlug sich als Kellner durch und fing dann mit einer kleinen Gastwirtschaft in Schmargendorf an. Am Ende seines Lebens ist der ewige Junggeselle richtig reich. Um seiner Familie, die ihn bis zum Schluss geschnitten hat, einen Denkzettel zu verpassen, vererbt er sein ganzes Vermögen seinem Neffen Waldemar. Der sympathische junge Mann war mit seinen Freunden häufiger Gast im Lokal, ohne auf ein Erbe zu spekulieren. Allerdings ist an die Erbschaft eine einjährige Arbeitszeit in einer Berliner Fabrik gebunden – als einfacher Arbeiter wohlgemerkt. Amüsiert fängt Waldemar, der echte Arbeit gar nicht kennt, bei Fabrikdirektor Geiger an. Der ahnt allerdings nichts von dem bürgerlichen Hintergrund seines neuen Angestellten. Aber die ersten Monate werden viel härter als gedacht. Als teilweise auch noch Waldemars Doppelleben als Arbeiter tagsüber und nächtlicher Bohemien Verwirrung stiftet, steht er auf einmal einer Ex-Verlobten, einer Möchtegern-Verlobten und seiner heimlichen Liebe gegenüber. Ein turbulenter Roman – (nicht nur aus der Welt) einer Fabrik.-

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Der Geheimrat brauchte sich nicht erst zu erheben, denn nervös und gedankenzerzaust, wie er war, ging er bereits im Zimmer umher und liess die Beine knacken, dabei die Hand immer an dem langen, schön gepflegten, schon stark mit Grau, durchsetzten Hängebart, der von den dünnen Fingern zeitweilig wie von einem Kamm bearbeitet wurden. Herr Reimer war gross und geschmeidig und unstreitig ein schöner Mann, auch mit einem heiteren Blick, obwohl ihm der hornberänderte Kneifer zuerst etwas Durchdringend-Prüfendes gab, so einen Stich in Staatsanwaltliche. Alle Illusionen schwanden aber, sobald er sprach, denn seine Stimme hatte einen heiseren, geborstenen Klang, der namentlich in der Erregung etwas Bellendes bekam, wobei seine vorgesetzte Exzellenz manchmal eine Gänsehaut überlief. So liess er seine Frau lieber sprechen, die, urgesund und wohlbeleibt, sich durch nichts in ihrer Ruhe stören liess. Wo sie sass, da sass sie.

Nun ging sie aber doch dem zukünftigen Schwiegersohn auf halbem Wege entgegen. Sie erkundigte sich sogleich nach dem Befinden seiner Mama und machte ihm sanfte Vorwürfe, dass er sich gestern nicht habe sehen lassen, was man gar nicht mehr gewöhnt sei.

Tempel entschuldigte sich mit Geschäften und nahm mit seiner heimlichen Braut am Tische Platz, wobei Lüssi sich ihrem Vetter gerade gegenüber setzte, was Assessor Lönge mit stiller Wonne erfüllte. Er spielte denn auch sofort den Aufmerksamen, wobei sich seine lichtgrauen Augen verstohlen in das schwimmende Emaille unter den langen Wimpern der koketten Cousine versenkten, was sie wohlverstand. Ihr Trost blieb: Es ist ja doch nur Spielerei, und weshalb soll ich dem guten Jungen die Freude nicht gönnen. Überdies war sie an verliebte Blicke gewöhnt, und es hätte ihr etwas gefehlt, wenn ein kecker Schelm sie damit nicht bedacht haben würde.

„Na, haben Sie schon eine neue Wohnung?“ fragte die Frau Geheimrat dann, nachdem man gemütlich beisammen sass.

„Es wird sich dieser Tag entscheiden,“ redete sich Tempel aus, der schon seit einer Woche nicht wusste, wie er sich zu dieser Angelegenheit verhalten sollte. Denn bis jetzt hatte er sich gescheut, von dem Testament des Schmargendorfer zu sprechen, wie er überhaupt, auch bei Lebzeiten des Onkels niemals von ihm gesprochen hatte. Schon aus taktischen Gründen nicht.

„Dann wird es aber Zeit, dass Sie zu einem Entschlusse kommen,“ sagte die Mama wieder, die eine derartige Saumseligkeit nicht begriff. Sie hatte von Tempel gehört, dass man das Haus verkauft habe und von nun an zu Miete wohnen würde. Hinzu kam noch etwas anderes, das sie aber in Gegenwart ihres Neffen nicht berühren wollte.

„Werden Sie in Ihrer Gegend bleiben?“ meldete sich nun auch der Geheimrat, der sich aus Anstand wieder auf ein paar Minuten gesetzt hatte. Durch sein Augenglas ging sein Blick herausfordernd auf den künftigen Schwiegersohn.

„Herr Tempel ist für die Gegend am Zoo, er sprach doch schon neulich davon,“ mischte sich Lüssi hinein, schlug aber die Augen nieder, denn sie wusste, was hinter alledem steckte.

Ihr Herr Papa hat sehr viel gebaut, wie ich gehört habe,“ sagte nun auch Assessor Lönge.

„Ganze Strassen,“ renommierte Frau Geheimrat darauf los.

„Das muss Pinke gegeben haben,“ sagte der Assessor wieder ungeniert und nahm sich ein Stückchen Kuchen vom Teller, weil Lüssis weisse Finger gerade ebenfalls danach langten.

Waldemar Tempel nickte verbindlich nach beiden Seiten, allerdings mit etwas beengtem Gemüt; denn erstens fühlte er sein Gewissen schlagen, und zweitens kam ihm diese Stimmung etwas sonderbar vor: schwül und bedrückend, trotz des freundlichen Getues. Ausserdem gefiel ihm die Miene des Alten nicht. Er sass seitwärts da, ein Bein über das andere geschlagen, liess die Finger über den Bart gleiten und lächelte verdächtig.

„Werden Sie die Baufirma Ihres Papas wieder aufnehmen? fragte er wieder.

Da hielt es Tempel für angezeigt, mit einem Teil der Wahrheit herauszurücken, um in keine zu schiefe Lage zu kommen. Und, indem er die Frage des Alten offen liess, wandte er sich an die Mama: „Übrigens wollen wir nur vorübergehend zur Miete wohnen. Im Winter werden wir unser Haus in der Nachodstrasse beziehen, und im Sommer werden wir wohl in unserer Villa in Schmargendorf wohnen. Oder ganz, wie Lüssi es wünscht.“

Assessor Lönge riss die Augen auf und beobachtete seine Cousine, die die Farbe wechselte und heftig Atem schöpfte, ohne jedoch den Blick von ihrer Tasse zu heben. Und dabei verschlang er wieder ihren weissen Hals und alles das, was sich in dem spitzen Kleidausschnitt zeigte.

„So, so,“ warf Frau Reimer überrascht ein, sah aber ihre Tochter bedeutungsvoll an.

Ihr Mann jedoch hatte plötzlich genug davon. Er erhob sich wieder, liess beim Umhergehen aufs neue die Beine knacken und entschuldigte sich dann damit, dass er noch wichtige Dinge in seinem Arbeitszimmer zu erledigen habe. Mochten Frau und Tochter diese Lügen aufdecken, er fand zu solchen Dingen nicht den Mut, denn seine Nervosität hatte ihn furchtsam gemacht. Er hatte genug mit seinen staatlichen Dingen zu tun. Ausserdem war heute sein Abend bei Siechen, und da wollte er sich in Ruhe bei den Akten, die er sich ins Haus hatte schicken lassen, darauf vorbereiten.

Das Pärchen ging dann in den Salon, wo ein alter Stutzflügel stand.

Es begann schon zu dunkeln, und so zündete Lüssi rasch ein paar Flammen der Gaskrone an. Und dabei sah sie durch die halbmatt geschliffenen Scheiben der Tür, wie Mama nebenan dasselbe tat.

Tempel setzte sich an den Flügel und liess die Finger über die Tasten gleiten. In seiner Jugendzeit hatte er lange Unterricht gehabt, aber viel verlernt, weil er nicht übte. Aber so wenig er auch konnte, er zeigte doch, dass er musikalisches Gehör besass. Und plötzlich, nach einer romantischen Einleitung, spielte er ganz banal:

„Muss i denn, muss i denn zum Städtle hinaus,

Und du mein Schatz bleibst hier.“

Lüssi, die seitwärts stand und in ihren Noten kramte, lachte.

„Wie kommst du denn gerade darauf?“ fragte sie.

Tempel aber lachte nicht mit, denn ihm war sehr ernst zu Mute. Und deshalb gerade hatte er diese Melodie angeschlagen. Dann, schon nach ein paar Takten, bat er sie, seinen Platz einzunehmen.

Sie zögerte aber und sah ihn aufmerksam an.

„Du hör’ mal, Waldemar, — in dir geht etwas vor.“

„Na, in dir doch auch, in euch allen. Was gibt’s denn?“

Erregt ging er im Salon herum und betrachtete zerstreut all die Dinge, die er schon zur Genüge kannte: die Ölporträts von Reimer und Frau, schlecht und recht gemalt, die übrigen Bilder, auffallend durch protzige Goldrahmen, die grosse Herkulesuhr auf dem Ofensims, flankiert von zwei silbernen Handkandelabern; die vielen hübschen Nippes, die überall herumstanden, — die ganze schwere Möbelausstattung, die ein Gemisch von Altem und Neuem war, zusammengetragen und ergänzt durch die Jahrzehnte: steife Lehnsessel, moderne Seidenfauteuils und barockgeschnitzte Schränke und Spiegel.

„Nun, was wolltest du mir denn sagen, Waldemar?“

„Ich denke, du hattest etwas Wichtiges.“

Sie stand verlegen da und tippte die Spitzen der gespreizten Finger gegeneinander. „Ich trau’ mich nicht.“

„Nun, siehst du, Lüssi, ich auch nicht.“

Er trat an die Tür, blickte durch die blanken Stellen der Scheiben vorsichtig ins Speisezimmer und sah, wie Mama Reimer eifrig mit dem Assessor sprach, wobei sie mehrmals nach dem Salon hinsah. Tempel bekam einen roten Kopf und ging von der Tür weg, wieder aus den Flügel zu.

Da stellte sich Lüssi dicht vor ihn hin, ergriff seine Hände und sagte mit holder Frechheit: „Du, sag’ mal, — das ist doch Schwindel mit dem Haus und mit der Villa?“

Das Wort Schwindel war ihr sehr geläufig, und so nahm er es ihr nicht krumm. „Aber nein doch, es ist die Wahrheit,“ erwiderte er im Gefühl des künftigen Erben.

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