Walther von Hollander - Das fiebernde Haus

Здесь есть возможность читать онлайн «Walther von Hollander - Das fiebernde Haus» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das fiebernde Haus: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das fiebernde Haus»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Manfred Urk, Dr. med. und Dr. jur., ist aus der Provinz nach Berlin zurückgekehrt. Drei Jahre hat er dort zurückgezogen gelebt und am Ende seine Frau beerdigen müssen. Drei Jahre des Stillstandes nach zuvor drei Jahren des Erfolges. Jetzt, 36-jährig, kehrt er vorsichtig nach Berlin zurück. Natürlich geht das nicht ohne eine Unterkunft. Nach einigen vergeblichen Versuchen kommt er in einem typischen Berliner Mietshaus im Westen der Stadt unter. Es ist ein eigenartiges Haus, dessen Bau eine Generation zuvor beinahe gescheitert wäre. Es scheint seinen Menschen Unglück zu bringen. Die Leben, an denen Urk hier unweigerlich teilnimmt, sind nicht von der Art, Licht und Freude in sein Leben zu bringen. Dennoch führen gerade sie ihn ins Leben zurück. «,Lasst uns das Leben erlernen', sagte Urk. Er atmete tief auf, denn der Wind hatte wieder eine Welle von Düften mitgebracht. Viel Erde war darunter, nach der Urk sich sehnte. Aber zunächst musste er hier bleiben.»-

Das fiebernde Haus — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das fiebernde Haus», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

War er anders? Es musste ja wohl so sein. Ja, er war anders. Das merkte er, als überraschend und erwartet seine Mutter ihn besuchte. Die drei Jahre über hatte er sie nicht gesehen. Gleich nach der Verheiratung hatte er sie aus seinem Hause weisen müssen, weil sie die Schwiegertochter mit einem eiskalten Hass angriff. Nun kam Frau Urk ins Zimmer gerauscht und erfüllte es ganz mit ihrer nervösen Lebendigkeit. Sie war nach der Mode um zehn Jahre jünger geworden. Die kurzgeschnittenen roten Haare lagen eng und seidig um den schmalen Kopf, die grauweissen Augen blickten so scharf und spöttisch wie immer, und nur in diesen Augen lag die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Sohn.

„Ich turne täglich zwei Stunden“, sagte sie beinahe an Stelle einer Begrüssung. „Das macht mich elastischer, als ich je war.“

„Was willst du von mir“, begann Urk und studierte aufmerksam die Bewegung, mit der sie sich auf den Sessel setzte. Er bemühte sich, den Zorn zu unterdrücken, der sich in ihm sammelte.

„Ich liebe dich“, sagte Frau Urk rasch und puderte aufmerksam den Stirnstreifen zu, den der Hut gedrückt hatte. Dann wandte sie das seidenhelle Gesicht ihrem Sohne zu. „Ich liebe dich noch immer, obwohl ich dich nicht mehr bewundere.“

Urk nickte zustimmend und suchte nach einer Zigarette. Nein, er rauche nicht mehr. Das mache seine Gedanken stumpf. Frau Urk bot ihre Zigaretten an. „Wirklich nicht?“ Sie lächelte ungläubig. „Wirklich nicht!“ antwortete Urk und steckte sich eine Zigarette an. Ach, dachte Frau Urk, er ist doch immer noch der Alte. „Nicht wahr,“ sagte sie ernst und ergriff seine Hand, „du hast doch noch immer keine Prinzipien und Weltanschauungen. Dein Vater ...“

„Lass meinen Vater aus dem Spiel“, zischte Urk aufgeregt und lehnte sich weit in seinem Stuhl vor. Ruhiger fügte er hinzu, indem er sich wieder zurücksetzte: „Das ist genug zwischen uns hin und her verhandelt. Oder hat sich etwas geändert?“

„Nein, es hat sich nichts geändert“, seufzte sie. „Höchstens, dass Herr Urk noch schrulliger geworden ist.“

„Nun gut. Seine Sache“, murrte Urk. „Aber er lässt dich in Ruh?“

„Er kümmert sich nicht um mich“, sagte sie kleinlaut.

„Also hast du, was du immer ersehntest“, wollte Urk dieses Thema enden. Er begriff nicht mehr den Hass, den er seiner Mutter wegen auf den Vater gehabt hatte. Erst hat er sie zu bändigen versucht, rekapitulierte er. Dann, als das nicht gelang, hat er sie laufen lassen. Eine Scheidung, eine Trennung gab es für den strenggläubigen Katholiken nicht.

„Man kann das falsch finden, was er tut,“ sagte er laut, „man kann es von sich weghalten, soweit es einem den Lebensatem nimmt; aber man kann nicht bei ihm bleiben und ihn bekämpfen.“

Frau Urk erhob sich empört. Sie zerbröckelte langsam den Rest ihrer Zigarette auf dem Aschenbecher. Dann leise: „Seit wann nimmst du für deinen Vater Partei?“

Urk zuckte mit den Schultern und seufzte. Er wippte mit den Füssen auf und ab und betrachtete angestrengt das Teppichmuster zwischen seinen Stiefeln. „Weisst du, Mutter,“ sagte er ganz weich, und der Wohlklang dieser Tenorstimme traf sie stark, „weisst du, dass du zu klug bist, um fortwährend zwischen Angriff und Verteidigung zu stehen. Ich nehme nicht Partei für den Vater, ich greife dich nicht an, wenn ich sage, was ist. Aber ich verstehe jetzt, dass auch Vater dich nicht angegriffen hat. Es genügte dir ja nicht, dass er dich laufen liess, soweit es in dieser so geordneten Welt ging. Du wolltest auch noch, dass er dir zustimmte, deine Meinungen hatte, deine Abenteuer guthiess und womöglich neue Abenteuer für dich heranschaffte.“

Frau Urk sah ihren Sohn grenzenlos erstaunt an. Sie schüttelte den Kopf wie ein Kind, mit dem man eine fremde Sprache spricht. „Aber das ist doch Unsinn, Fred,“ fing sie zaghaft an, „es gab doch immer nur und in allem seinen Willen. Denk doch ...“

„Ja, es gab nur seinen Willen“, unterbrach Urk und erhob sich gleichfalls. „Weil weder du noch ich einen Willen hatten. Wille gegen Wille gesetzt — ich möchte mal sehen, ob Matthias Urk dem Kampf ausgewichen wäre. Wir haben aber nur Wünsche gegen seinen Willen gesetzt. Daran ist er ein Sonderling geworden, und wir ...“

Urk endete seine Rede mit einem Achselzucken. Dann musste er laut lachen. Seine Mutter stand, die Schultern hochgezogen, als müsse sie einen kalten Regen über sich ergehen lassen. Ihr Gesicht war, wie immer wenn sie sich langweilte, alt und schlaff geworden, die Augen trübe und beinahe dunkelbraun.

„Ist es vielleicht gerecht,“ versuchte sie ihren Sohn zu überreden, „dass du hier in zwei Mietszimmern sitzt, während wir zwei Häuser haben? Und wovon lebst du überhaupt? Ja,“ (es fiel ihr ein, dass sie noch gar nicht danach gefragt hatte), „wie und wovon lebst du?“

Urk wollte erst ausweichen. Er wusste ja, dass es ihr im Grunde gleichgültig war. Aber dann erzählte er ihr, dass er das mit Papiermark gekaufte Bauerngut zwar billig, immerhin aber gegen Goldmark verkauft habe. „Ich kann zwei bis drei Jahre davon leben, wenigstens in dieser Form“, schloss er und zeigte seiner Mutter unter allerlei närrischem Gerede die wenigen Möbel seiner Wohnung. Mit besonderem Stolz verwies er auf den Eisschrank, den er sich am Tag vorher gekauft hatte, und den Kochherd, der aus wenigen Heizplatten bestand, die auf ein paar gebeizten Holzkisten befestigt waren. „Küche, Vorratskammer, Schlafzimmer in einem“, brummelte er befriedigt. „Du kochst selbst?“ Urk nickte. „Um Gottes willen, warum denn?“ — „Die anderen kochen mir nicht gut genug.“ Frau Urk lachte: „Du bist wirklich verrückt, Fred.“ — „Oder vielleicht“, sagte Urk, „mag ich auch nicht in jedem Dreckskram von anderen abhängig sein. Oder vielleicht will ich auch beweisen, dass um das Kochen von den Hausfrauen zu viel Lärm gemacht wird. Dass das alles einfacher, leichter, bequemer geht, als sie es sich machen.“

Frau Urk stand kleinlaut und strich immerfort über den Eisschrank. „Du, ich fürchte, der pädagogische Fimmel deines Vaters ist in dir verstärkt auferstanden.“ — „Aber auch ich belästige niemanden damit“, beendete Urk nun endgültig das Geplänkle, küsste ihr die Hand und wollte sie hinausschieben.

„Für etwas Persönliches hättest du wohl heute keine Zeit“, zögerte sie an der Zimmertür und klappte verlegen das Sonnenschirmchen aus lachsrotem Bast ein paarmal auf und zu.

„Liebe?“ fragte Urk streng. Sie schüttelte den Kopf. „Nicht mehr?“ Sie nickte. Urk merkte, dass das wieder in das alte Fahrwasser lenkte. Er wurde schnell finster und wieder hell. „Ich weiss selbst damit nicht Bescheid“, sagte er leise. „Ja, lache nur. Ich habe keine Ahnung. Ich finde mich in den Liebesdingen nicht mehr zurecht. Das Frühere ist es nicht, das Jetzige ist es nicht, und vom Kommenden weiss ich nichts.“

„So allgemein meine ich das auch gar nicht“, warf Frau Urk ein. „Ich meine etwas ganz Spezielles, etwas ganz Besonderes. Etwas, was mir ein Rätsel ist.“

„Nein, nein,“ wehrte Urk ab, „ich kann dir wirklich nichts sagen, ich weiss wirklich nichts.“ — „Baby“, lachte Frau Urk und wandte sich zum Gehen. „Gott sei Dank“, sagte Urk und setzte ein spitzbübisches Lächeln auf, um seine Ergriffenheit noch besser zu verbergen. „Sie erfasst wirklich nichts, was sie nicht unmittelbar trifft. Beinahe hätte ich mich ihr anvertraut. Ich bin tatsächlich verrückt.“ Er lachte nun und küsste seine Mutter auf beide Wangen.

Vom Flur kam Frau Urk noch einmal ins Wohnzimmer. „Übrigens“, sagte sie schnell und trat ans Fenster, „sollte ich noch etwas erforschen. Eine herrliche Aussicht hast du da“, glitschte sie dann verlegen ab. „Eine Wand, noch ’ne Wand, noch ’ne Wand und ein Gartenhaus. Ein Hof und ha! sogar Bäume. Ach was, ich kann das nicht diplomatisch. Ich soll nämlich für deinen Vater herausbekommen, ob du Kommunist bist. Ein paar Zeitungen haben darüber geschrieben. In der Generalversammlung hat man ihn angegriffen.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das fiebernde Haus»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das fiebernde Haus» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Walther von Hollander - Kleine Dämonen
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Lucia Bernhöven
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Der Granatapfelbaum
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Grenze der Erfüllung
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Akazien
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Auf der Suche
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Als wäre nichts geschehen
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Zehn Jahre, zehn Tage
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Licht im dunklen Haus
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Oktober
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Alle Straßen führen nach Haus
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Komödie der Liebe
Walther von Hollander
Отзывы о книге «Das fiebernde Haus»

Обсуждение, отзывы о книге «Das fiebernde Haus» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x