Ronny Blaschke - Im Schatten des Spiels

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Kaum war die großartige Fußball-Weltmeisterschaft vorbei und Gastgeber Deutschland als weltoffenes Land gepriesen, so zeigten unübersehbar auch hässliche Seiten im Fußball: gewaltsame Rangeleien unter «Fans», rassistische Schmähungen gegenüber dunkelhäutigen Spielern, antisemitische Pöbeleien.
Autor Ronny Blaschke schildert ausführlich die jüngere Entwicklung in Deutschland, beleuchtet aber auch die Szene der Hooligans in England und anderen europäischen Ländern. Eindrucksvoll dokumentiert er auch die Situation der Opfer, beispielsweise eines nigerianischen Spielers in Leipzig, der Spieltag für Spieltag mit Anfeindungen zu kämpfen hat. Zugleich fragt Blaschke nach den Ursachen des Phänomens, etwa im ausführlichen Porträt eines ehemaligen deutschen «Hools», der kritisch seine Vergangenheit reflektiert. Und er prüft die Gegenstrategien von Fanprojekten und Ordnungskräften, wobei insbesondere das Vorgehen der Polizei auch bei friedlichen Fans nicht selten auf Kritik stößt.
Eine längst fällige Betrachtung von Gewalt im Fußball, die engagiert argumentiert, ohne übertriebene Horrorszenarien zu zeichnen.

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Rund 80.000 Spiele werden an einem Wochenende in Deutschland angepfiffen, die überwiegende Mehrheit endet friedlich – doch bei weitem nicht alle. Es gibt keine statistischen Erhebungen, aber glaubt man Schiedsrichtern und Funktionären, so scheint die Gewalt unter Amateurspielern stark gestiegen zu sein. Keine Woche vergeht ohne Spielabbrüche. Jürgen Böcking, Vorsitzender des Fußballkreises Siegen-Wittgenstein, sagte im Oktober 2006 einen ganzen Spieltag ab. „Ich bin seit mehr als 20 Jahren Spielleiter“, erzählt er. „Aber so schlimm war es noch nie.“ Einige Schiedsrichter wollten aus Angst nicht mehr pfeifen. Sie waren krankenhausreif geschlagen und mit Messern bedroht worden: Einem Kollegen wurde eine Linienrichterfahne in den Unterleib gestoßen.

Schiedsrichter kein Sozialarbeiter Heinrich Schneider aus Berlin In - фото 13

Schiedsrichter, kein Sozialarbeiter: Heinrich Schneider aus Berlin.

In Siegen-Wittgenstein gingen die Probleme häufig von ethnischen Vereinen aus. „Das sind für mich Beispiele einer gescheiterten Integration“, meint Jürgen Böcking. Vor einigen Jahren hatte es einen albanischen Klub in seinem Kreis gegeben, der häufig für Probleme sorgte. Viele Mannschaften weigerten sich, gegen ihn anzutreten, sie verschenkten die Punkte. So ist der Verein in die Bezirksliga aufgestiegen. Am Bodensee wollte ein Funktionär aus Albanien seine Mannschaft auflösen, weil die Spieler eine Massenschlägerei provoziert hatten. Doch nicht nur die ethnischen Klubs bereiten Jürgen Böcking Sorgen. Gewaltbereitschaft lässt sich nicht an der Herkunft festmachen. Sie ist nicht nur auf dem Rasen zu beobachten, auch in anderen Bereichen der Gesellschaft. Die Zahl der Gewaltvorfälle an Schulen ist ebenfalls gestiegen. 1.573 Delikte von Beleidigung, Mobbing bis zu sexuellen Übergriffen und gefährlicher Körperverletzung sind im Schuljahr 2005/06 beispielsweise an Berliner Schulen gemeldet worden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 76 Prozent.

Heinrich Schneider hat in Berlin oft ans Aufhören gedacht, durchringen konnte er sich nicht. Er brauchte den Fußball als Ausgleich. Zwölf Stunden arbeitete er täglich als Fahrer eines Versandhandels. Acht Kinder hatte er mit seiner Frau großgezogen. Einmal stand er kurz vor der Aufgabe, nicht, weil er unbedingt wollte, sondern weil er musste. Heinrich Schneider hatte seit Wochen Schmerzen in der Brust, er litt unter Atemnot. Im Oktober 2000, im Alter von 48 Jahren, wurde ihm eine künstliche Herzklappe eingesetzt. Der Arzt verbot ihm die Strapazen eines Schiedsrichters, sonst würde er sein Leben aufs Spiel setzen. Er verlor seinen Job als Fahrer, doch den Fußball wollte er nicht verlieren.

Im Krankenhaus traf Heinrich Schneider einen jungen Handballtrainer, er half ihm bei der Rehabilitation. Schnell erholte er sich, ein halbes Jahr nach der Operation stand er wieder auf dem Spielfeld. Die Eltern der Nachwuchskicker, die so oft wutschnaubend auf den Rasen stürmten, die Beschimpfungen der Spieler, die Schlägereien auf dem Rasen, das alles war für ihn zweitrangig geworden, denn er hatte sie wieder – seine Erholung. „Diese Geschichten schreibt der Fußball auch“, sagt er. Es sind Geschichten, von denen es tausende gibt. Sie bleiben im Verborgenen, aber sie sagen mehr aus als die ewig gleichen Bilder der rosaroten Bundesliga.

Heinrich Schneider genießt die Spiele intensiver als früher, er darf inzwischen auch zu internationalen Turnieren reisen. Nach Italien, Spanien oder Kroatien. In der Nähe von Barcelona pfiff er 2005 ein Halbfinale zwischen einem deutschen und einem russischen Team. Als unmittelbar vor dem Abpfiff der Ausgleich für die Deutschen fiel, stürzten sich drei russische Spieler auf ihn. Mit Mühe konnte eine Schlägerei verhindert werden. „Dich kriegen wir noch“, brüllten die Krawallmacher mit hasserfüllten Blicken. Wieder wurde Heinrich Schneider von jener Machtlosigkeit übermannt. Zwei Tage versteckte er sich im Hotelzimmer, allein traute er sich nicht auf die Straße. Abends ging er nur in der Gruppe aus, die Spieler hätten ihm schließlich auflauern und ihre Drohungen wahr machen können. Heinrich Schneider ist nicht prominent, er hat keine Millionen auf dem Konto. Er arbeitet seit Jahren als Gebäudereiniger in der Nähe des Alexanderplatzes. Nacht für Nacht. Zehn Stunden und länger. Als Schiedsrichter erhält er im Schnitt 15 Euro pro Spiel. Bratwurst, Kaffee und stilles Wasser gehen aufs Haus – und manchmal braucht er eben einen Bodyguard.

Alltag im Amateurfußball Gewalt ist nicht nur auf den Rängen zu beobachten - фото 14

Alltag im Amateurfußball: Gewalt ist nicht nur auf den Rängen zu beobachten, sondern auch auf dem Rasen.

Bernd Schultz kennt diese Geschichten, er hat sie nicht selbst erlebt, aber zumindest davon gehört. Seit 2004 ist er Präsident des Berliner Fußball-Verbandes. Er möchte die Lage nicht verharmlosen, sagt er, und dann verharmlost er sie doch: „Die Spielabbrüche an einem Wochenende liegen im Promillebereich. Drei von 1.500 gehen nicht gut aus – höchstens.“ Außerdem hätten Verbände in anderen Bundesländern viel größere Probleme. Die gesellschaftlichen Probleme, die sich in Fangewalt entladen, spielen auch fernab des großen Fußballs eine wichtige Rolle. Die Amateurspieler suchen sich ein Ventil für ihren Frust, der sich unter der Woche angestaut hat. In Metropolen wie Berlin kommt eine politische Komponente hinzu. Der Ost-West-Konflikt der einst geteilten Stadt wird oft zwischen zwei Toren ausgetragen, auch die hohe Anzahl ethnischer Vereine birgt Konfliktpotenzial. Zudem verfügen die klammen Klubs über keine gefestigten Strukturen. Es fehlen die Kontrollen.

Bernd Schultz hat einen begrenzten Einfluss in der Bekämpfung der Jagdszenen. Er ist als Verwaltungsbeamter der Polizei beschäftigt, auch seine Verbandskollegen haben zeitintensive Jobs. Alle Probleme in den insgesamt 300 Berliner Vereinen können sie gar nicht kennen. Fragwürdig ist außerdem die Rechtsprechung des Sportgerichts – nicht nur in Berlin. Beim obersten Kontrollausschuss des DFB in Frankfurt sind Profis am Werk, langjährige Richter und Staatsanwälte, in den unteren Klassen hingegen entscheiden vielfach Funktionäre, die keine juristische Ausbildung haben. Die Folge ist fehlende Verhältnismäßigkeit in manchen Urteilen. Dem will er auf allen Ebenen entgegenwirken. Er hat Fortbildungen für Funktionäre und Schiedsrichter angeordnet, in seinem Vorstand soll das türkische Mitglied Mehmet Matur die Sprachbarrieren zu ethnischen Klubs abbauen. Dennoch gibt sich Schultz keinen Illusionen hin: „Wir können nicht alle Brände löschen.“ Er fordert eine klare Linie. Von allen Beteiligten. Vor allem von den Schiedsrichtern.

Wenn das so einfach wäre. Heinrich Schneider hat in Berlin mehr als 1.000 Spiele gepfiffen, manchmal vier an einem Wochenende. Er ist Schiedsrichter, kein Sozialarbeiter. Er überlegt sich dreimal, ob er in die Tasche greift. „Eine Rote Karte kann fatale Folgen haben“, sagt er. „Das Risiko geht niemand gern ein. Wir haben schließlich Beruf und Familie.“ Ein bisschen klingt es so, als wäre er jedes Mal überglücklich, wenn er das Spielfeld gesund verlässt. In seinem Berliner Verein, der VSG Weberwiese, hatte er fünf Patenschaften für junge Schiedsrichter übernommen. Er wollte sie nach seinen Vorstellungen ausbilden und ihnen seine Begeisterung mit auf den Weg geben. Durchgehalten haben nur zwei, die anderen suchten den Spaß vergeblich. Heinrich Schneider war enttäuscht. Trotzdem konnte er ihre Entscheidungen verstehen. Er hätte sie ja um ein Haar selbst getroffen.

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Ratschläge für Referees: Der Berliner Fußball-Verband betreibt Aufklärung.

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