Hans Leip - Die Sonnenflöte

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Der Hafenbaumeister Tidemut hat nach Fertigstellung seines Lebenswerkes körperlich und seelisch Schiffbruch erlitten; seine Frau hat sich von ihm getrennt. Auf der stillen Insel im Chiemsee sucht er, zur Ruhe zu kommen. Doch stellt sich heraus, dass er dort gar nicht so ruhig ist. Er begegnet dem Maler Lorns und dem Matrosen Kulli Wupp. Und insbesondere ist dort das Mädchen Silwe, mit dem Tidemut über den grünen See kreuzt. Wieder klingen bei Hans Leip die Motive Fernweh und Abenteuerlust an, die seine Bücher so unverwechselbar machen.-

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Tidemunt starrte ins Unwegsame.

Er murmelte: „Wieso beginnen? ... Es ist doch alles ...“

Sie schwieg betreten. Er sog den beizenden grauen Qualm in sich hinein. Auf unendlichem Gefilde wanderte er hinter einer dünnen Stimme her, lauschend, lauschend. Was sang sie nur? ... Aus der Tiefe hörte er Fräulein Macke heraufflüstern: „Wir müssen uns entscheiden, Herr Oberbaurat.“

Er faßte sich, besann sich unwillig, empfahl mürrisch, einen der Bauräte mit dem Zauber zu behelligen und im übrigen dafür zu sorgen, daß die Einzelpläne den neuen Weisungen gemäß umgezeichnet würden. Er habe ein paar Tage zu verreisen und wünsche, bei seiner Rückkehr viel geleistet zu finden.

Sie stand auf von ihrem Schreibtischstuhl, geschult in den Prüfungen ihres Postens. Sie reichte dem Chef die Hand. Sie vermochte zu sagen: „Ich werde für das Nötige sorgen und auch, daß Sie von hier unerreichbar bleiben.“

„Danke Ihnen ... Fräulein Macke ... für alles!“ Er wandte sich schnaufend zur Tür. Der Schmerz von irgendwann, der Krampf unterm Zwerchfell wurde wieder wach. Wurde ihm viel Freude gewünscht? „O danke, danke! ... Also? Sodann!“

Im Davoneilen meinte er zu hören, wie sie lautlos ihm nachschrie: Gottseidank, daß ich so amtlich gebunden bin, Ihnen Freude zu wünschen, an der ich nicht teilhabe. Ach, sie wird grammweise auf einer Hausstandswaage nachzuwiegen sein. Sie sind allzu hoch bei sich, Sie brauchen ein bißchen Leid, Herr Hafenbaumeister, aber vielleicht ist es Ihnen längst näher, als ich Ihnen gönne, indes ich meinen Anteil zwischen Aktendeckeln einsarge.

Doch dann umfing ihn der Lärm der Straße, und dann schnurrte der Motor, und er sagte: „Hauptbahnhof!“ und sagte: „Nach Salzburg!“ Und dann war lange nicht viel anderes als der kleine glitzernde Lamettafaden im Wind ...

Hinter Rosenheim wurden die krampfartigen Schmerzen, die seit dem Gespräch mit dem Oberbaudirektor in ihm gelauert, sehr heftig. Er verbiß das Stöhnen, aber den Mitreisenden blieb sein Zustand nicht verborgen. Sie rückten von ihm ab, sie riefen nach dem Schaffner. Er wollte sich erheben und sich in den Gang schleppen, doch ehe es ihm gelang, erbrach er sich und dachte noch, es sei die Flasche Burgunder, die er vor München im Speisewagen genossen. Er sank zwischen die Sitze zu Boden. Es fand sich ein Arzt im Zug, und auf der nächsten Station wurde der Erkrankte ausgeladen und ins Hospital gebracht.

11

Tidemunt blieb lange bewußtlos. Die Magenblutung wurde mit Gelatinespritzen, Eisauflagen und Opiaten bald gestillt. Der Leidende hatte fast die Hälfte seines Blutes verloren, und da das Herz sich als überempfindlich und die Kranzgefäße als gefährdet erwiesen, ein Durchbruch der Magenwand aber nicht anzunehmen war, sah man von einer Operation ab. Der leitende Arzt, ein geachteter Chirurg, hätte wohl lieber das Messer gerührt, als sich auf ein Diätexperiment einzulassen, wie es von fortschrittlichen Kollegen hier und da mit kaum glaublichen Erfolgen angewandt wurde.

Nach vier Tagen strikter Rückenlage und völligen Fastens erhielt der immer noch halb Bewußtlose als erstes einen Teelöffel lauwarmen Kamillentees. Es schmeckte ihm wie ein nirgends einordbares Wunder. Der Kranke blickte die Schwester, die sich über ihn neigte, grübelnd an, als suche er nach einer Erinnerung, schien es aber bald aufzugeben. Zwischen den Krampfanfällen, die sein Inneres mit ungeheuren Greiferzähnen packten und es in zwei Spiralen umeinanderdrehten, lag er in brütenden Schwebeträumen. Doch stach der Zustand der Schmerzen so höllisch davon ab — kein zuträgliches Linderungsmittel schlug an —, daß er wie ein Ungeheuer brüllte und dem Hause ein Schrecken und eine Last war.

Allmählich aber verebbten die Krämpfe, wurden seltener und erträglicher. Statt der üblichen Schonkost aus in Milch gekochten Weißmehlpräparaten, versuchte man es mit frischgepreßten rohen, doch leicht erwärmten Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Kartoffelsäften, und es ergab sich, daß die natürlichen Kräfte zu Abstoß und Aufbau ermunternd davon angeregt wurden, jene Kräfte, die unter den üppigen Speisekarten mitteleuropäischer Verkochkunst verschüttet und betäubt lagen. Die robuste Anlage des Patienten hatte den fröhlichen Giften jener verbreiteten Getränke, die sich zwielichternd geistig nennen, und dem teerfarbenen Sud, der sich aus den duftreichen Schwaden der Tabakbolzen ins Innere schlägt, nur scheinbar so lange standgehalten. Die Krisis hatte sich seit Monaten und Jahren angebahnt. Ein Übermaß von Anstrengung hatte sie verzögert, aber auch verschärft, heftige Anreizmittel sie vernebelt, und durch ein wenig Kummer und die jähe Einsicht, nicht mehr auf der Höhe zu sein, sondern gänzlich versagt zu haben, war sie ausgelöst worden.

Der Arzt hatte eine eigene Ansicht über derartige Fälle. Er hielt den Zusammenbruch, abgesehen von seiner Heftigkeit, für normal, als ein Klimakterium des Mannes und mehr des Geistes als des Körpers. Die Krisis mochte im allgemeinen in den gleichen Jahren liegen wie bei Frauen, aber — weniger beachtet — zumeist unauffälliger verlaufen; jenes plötzliche Absinken der Leistung gegen Fünfzig.

Es ist das Stadium der Schattenschwelle, wo oft auf weite Strecken das innere Licht zu flackern beginnt und in Gefahr gerät, gänzlich zu verlöschen, bis es sich, so es die Gnade will und die körperliche Verfassung in gleichem Ablauf ein Stirb und Werde durchmacht, zu neuer Leuchtkraft erhebt. Es ist die naturnotwendige Zwischenzeit, eine zwangsläufige Pause und Erholung, die, nicht genügend erkannt und berücksichtigt, der menschlichen Schwachheit nachgibt und in die Ewigkeit mündet.

Es ist die Zeit, da die Sonne über den Mittagspunkt hinabgerückt ist. Nach den Mühen des Aufstiegs scheint der Weg endlich bequem und eben dahinzulaufen, von Erfolg umblüht, von freundlichen Aussichten begleitet. Da fällt jäh ein Schatten darüber hin. Der Auslöscher steht vor der Sonne und blickt den Wanderer abschätzend an, wie rüstig er sei, wie gefeit und gewappnet, den Schritt durch den Schatten zu tun, den Schritt über die Abgrundschwelle, den Gang durch eine aussichtslose Öde und Verlassenheit. Wird die Sonnenpforte sich noch einmal öffnen? Wird die Kraft unverbraucht genug sein, den Schattengang durchzuhalten und noch einmal auferstehen in die besonnte Luft des irdischen Daseins, gesammelt zu Reife und herbstlicher Frucht?

Tidemunt genas äußerlich rasch. Doch dauerte es Wochen, ehe er ein Wort sprach. Zumeist starrte er auf die höchste Fensterecke, wie gebannt von dem wechselnden Aussehen des Himmels. Er lag, allmählich vollbärtig, in die Weiße des Lagers vergraben wie einer, den eine Lawine verschüttet hat und der, mühsam gefaßt und nichts als Lauschen, auf das Herannahen von Hilfe wartet. Vom Hospital hatte man nicht unternommen, irgendwelche Anschriften, wie sie aus der Brieftasche des Eingelieferten sich wohl ergeben hätten, zu benachrichtigen. Man hatte das Erwachen des Ohnmächtigen abgewartet und ihn dann in einer schmerzfreien Minute gefragt, ob und wohin man in seinem Namen schreiben solle. Eine Weile hatte er nachgedacht und dann den Kopf geschüttelt.

12

Das Gewesene schien ihm entfremdet. Er vermochte dem Arzte, als endlich ein karges Gespräch zustande kam, wenig Klarheit über vergangene Ereignisse zu vermitteln. Sein Gedächtnis sträubte sich; er gab auf, es zu behelligen, fand auch wenig Neigung, es mit neuen Eindrücken zu belasten. Langsam entledigte sich sein Gesicht aller Aufmerksamkeit und allen Grübelns. Er sah mit seinem wilden, bräunlich grauen Barte aus wie ein unerlöst vor sich hindämmernder Waldbruder.

Er magerte ab, aber die Haut wurde nicht faltig, sondern straffte sich; das Gewebe wurde fest, alles Schlaffe und Brüchige wandelte sich zu einem Neubeginn. Der Arzt hütete sich, den heilsam dumpfen Zustand voreilig mit Gesprächen, Nachrichten, Lektüre oder gar Radio zu verscheuchen. Der Appetit des Kranken regte sich. Er genoß ohne Erstaunen, was ihm vorgesetzt wurde, und es waren Gerichte, über die er früher gelächelt haben würde. Da gab es zum Beispiel den Seim aus frischgequetschter Leinsaat und eben gepflückten Erdbeeren mit honiggesüßter Mandelmilch, vor seinem Bette gemischt und mit einem Glaslöffel verabreicht. Oder einen schmackhaften warmen Brei aus roh geriebenen Kartoffeln, gewürzt mit Schalotten- und Rettichsaft und feingehackter Petersilie. Oder auch Yoghurt mit rohem Himbeermus. Später gab es in Olivenöl gebackene, mit Schnittlauch, Selleriekraut, Majoran, Zwiebeln und einem Eigelb bereitete halbrohe Kartoffelpuffer, dazu Salatbeigaben aus geriebenen Möhren, Roten Beeten und Sauerkraut in anregend winzigen Portionen reizvoll serviert. Gesalzen wurde mit Meereswasser, das von der Nordsee aus gehöriger Tiefe gefiltert in Flaschen bezogen wurde. An Getränken verabreichte man Tidemunt den unvergorenen Saft schwarzer Johannisbeeren und abwechselnd Melissen-, Lindenblüten- und Hagebuttentees, mit Zitronen- und Honigbeigabe schmackhaft gemacht, aber auch bald ein morgendliches Glas kalt angesetzten, gewärmt gereichten Auszugs aus getrockneten vorjährigen Wermutrispen, das er ohne Wimperzucken nahm, als sei es ein bitteres Bier.

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