Walther von Hollander - Licht im dunklen Haus

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Anna Favetti, das schöne Mädchen mit der merkwürdig dunklen Stimme, schwankt zwischen Pflicht und Liebe, zwischen Mitleid und Hingabe, zwischen der Macht des Todes und dem Recht auf Leben. Starre Familientradition bindet sie an das dunkle, geheimnisvolle Haus im Engadin, Mitleid und Kindesliebe an den Vater, der seit Jahren auf die Rückkehr seines verschollenen Sohnes wartet. Zwischen Weihnachten und Neujahr aber, in der gleichen Nacht, in der vor Jahren der Bruder das Elternhaus verließ, tritt der deutsche Ingenieur Hemmsteet in das Leben des Mädchens.Siegt über alle Bedenken und Pflichten die erwachende Liebe der beiden?Mit jener psychologischen Feinheit und dem menschlichen Takt, den Walther von Hollander in all seinen Büchern beweist, erzählt er in diesem Roman von der schicksalhaften Begegnung eines durch den Krieg entwurzelten Mannes mit der seelisch vereinsamten Favetti. Der Autor drängt das Geschehen auf wenige Tage zusammen und lässt sein Werk mit zarter Wehmut in ein neues Glück ausklingen.

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3

Bertha, die alte Haushälterin, hatte dem Fräulein Favetti das Frühstück gebracht. Es war acht Uhr. Die Sonne stand noch hinter den Bergen. Das Tal war dunkelblau und weiß. Das Fräulein saß im Bett, mit einer dicken weißen Jacke angetan. Sie war schon gewaschen und frisiert. Nun frühstückte sie.

Die alte Bertha sagte: „Es ist doch nicht gut. Man soll in den Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr keine Gäste haben. Solange die Sonne umkehrt, solange bis wieder längere Tage beginnen, soll man allein sein.“

Anna lachte. „Es ist wahrscheinlich überhaupt besser, allein zu sein, und ganz bestimmt wird niemand durch Gäste gescheiter oder glücklicher. Man kann es an uns Engadinern erkennen.“

„Du weißt ganz genau, was ich meine“, murrte die Alte. Sie setzte sich vorsichtig auf den Bettrand und sah das Fräulein mißbilligend an. „Damals ist der Italiener auch um diese Zeit zu Gian gekommen. Erinnerst du dich nicht?“

„Kommst du auch mit den alten Geschichten?“ seufzte Anna. „Ist es nicht genug, daß Vater und Mutter immer wieder darüber sprechen?“

„Am Tag nach Weihnachtsabend“, fuhr die Alte hartnäckig fort, „in der ersten langen Nacht also kam der Italiener.“

Anna strich sich einen Toast mit Butter. Sie biß hinein, daß es krachte. „Also“, lachte sie, „dieser Hemmschuh, oder wie er heißt, ist am sechsundzwanzigsten gekommen. Da sitzt du nun mit deinem Unken.“

„Am einunddreißigsten ist der junge Herr Gian mit dem Italiener davon“, flüsterte Bertha. „Du erinnerst dich nicht mehr. Es werden in diesem Jahr fünfzehn Jahre. Vier Tage und Nächte hintereinander hatte es geschneit. Weißt du es noch? Natürlich nicht. Unten stand der Schnee weit über der Fensterhälfte. Wenn man eine Tür oder ein Fenster öffnete, brach eine Lawine ein, und wir hatten einen Schmelzsee im Haus.“

„Ich erinnere mich ganz genau“, sagte Anna, „es war in der Silvesternacht. Ich habe auch gesehen, daß Gians Rucksack viel zu schwer war für einen Ausflug. Ich wußte es gleich, Bertha, daß er weg wollte. Aber ich habe kein Wort gesagt.“

Sie trank hastig ihren Tee. Ihr Gesicht glühte in Trotz und Verschlossenheit. Ihre Augen glänzten traurig wie die eines gefangenen Tieres.

Die Alte schüttelte den Kopf. Sie legte die rauhe gichtische Hand auf die Hand der jungen Herrin. Sie sagte: „Das redest du dir ein, Anna, es ist nicht wahr. Wenn du es gewußt hättest, hättest du gesprochen. Aber ich weiß, der Mensch möchte manchmal böse sein. Er denkt, er versäumt sonst sein Leben.“

„Unsinn“, sagte Anna und schob das Frühstückstablett mit einer Gebärde des Abscheus von sich. „Ich habe ihn damals sehr gut verstanden. Deshalb habe ich nichts gesagt. Aber ich mag nicht immer von dem Toten reden, und ich halte es nicht mehr aus, daß ihr alle um diese Zeit einherschleicht wie die Totenwächter und hinaushorcht und denkt, er muß wiederkommen.“ Und nach einer Pause, indem sie den Kopf der Alten zu sich heranzog, ganz leise: „Du weißt es so gut wie ich, daß er nicht wiederkommt. Warum horchst du also?“

Bertha hatte das Tablett genommen. Sie stand im Zimmer, zum Gehen gewandt. Sie hatte schon den Mund zu einer Erwiderung geöffnet. Nun kniff sie die Lippen zusammen, wandte sich und ging schnell hinaus. Sie hantierte in der Küche laut mit Geschirr und Herd. Man hörte, wie sie dann ihr Morgenlied sang, ein altes Marienlied.

Hemmsteet, unter dessen Fenstern die Küche lag, wachte auf. Er brauchte ziemlich lange, um ganz wach zu werden, um sich anzuziehen, um zu frühstücken. Dann saß er, während Bertha aufräumte, an dem winzigen Schreibtisch des Nelkenzimmers und schrieb an seinen Anwalt. Die glänzenden Formulierungen, die er beim Einschlafen gehabt hatte, waren leider verflogen. Er mußte sich mit einem recht zusammengeflickten Briefe begnügen. Aber es war ja einerlei. Das Ziel war klar: Schluß, auf jeden Fall schnell Schluß. Kein Sühnetermin. Endgültige Scheidung aus gegenseitigem Verschulden. Er hatte keine Lust mehr, Frau Brigitte Hemmsteet zu schonen. Es ging nicht. Leider. Denn aus jeder Nachsicht hatte sie einen Dolch geschmiedet und ihm in den Rücken gestoßen. „Dolch ... in den Rücken gestoßen“, so schrieb er wirklich. Aber dann waren ihm die großen Worte peinlich. Er strich den Satz sorgfältig aus, schmierte jedes Wort mit Tinte zu. Dann nahm er einen neuen Bogen, weil er das Papier durchgerieben hatte.

Gegen elf Uhr fuhr er nach Sils Maria ab, um den Brief zu befördern. Der kleine Lauf ging ausgezeichnet. Er hatte noch Gewalt über die Bretter. Die Beine gehorchten viel besser, als er erwartet hatte. Er aß in einem Café, das vollkommen leer war, zu Mittag. Der Kellner bastelte an seinem Lautsprecher. „Sie könnten sicher noch eine Karte kriegen“, sagte er zu Hemmsteet, den er wiedererkannte. „Es gibt gleich an der nächsten Ecke ein paar wilde Händler. Ein mittlerer Platz kostet vierzig bis sechzig Franken.“

Hemmstedt dankte. Er hatte die Schnelläufer gestern noch im Dunkeln trainieren gehört. Das genügte ihm. Lieber wollte er etwas von den Favettis wissen.

Der Kellner wußte nicht viel. Die Favettis gehörten zu den alten Engadiner Familien und holten ihre Frauen vom Bergell oder aus Italien. Auch die jetzige Frau Favetti war eine Italienerin. Früher war die Familie sehr reich. Im Krieg und Nachkrieg schmolz ihr Reichtum zusammen. Warum, war nicht klar. Aber sie hatten, wie es schien, noch genug zum Leben. Denn sie arbeiteten, schien es, alle nichts. Er, der Kellner, wollte wohl noch jeden Tag mit den Favettis tauschen. „Nichts tun und ins Tal runtersehen, mehr kann man nicht verlangen“, sagte er.

In diesem Augenblick sprang der Lautsprecher an, der Kellner stellte sich neben den Apparat und starrte ihn wie verzaubert an. Er konnte das Rennen genau verfolgen.

Hemmsteet marschierte, die Skier auf der Schulter, zurück. Das Dorf war ausgestorben, aber auf dem See hörte man die Menschen summen und schreien. Ein paar Kapellen spielten und verfolgten den Wandernden bis weit in den verschneiten Wald. Die Sonne leuchtete. Hemmsteet ging nur ins Favetti-Haus, um nach Post zu fragen. Es war aber nichts gekommen. Er schnallte die Skier an und stieg bis zum halben Hang hinauf. Er stand und sah nach Maloja hinüber, über die Berge, die in sanften Stufen nach Italien abstiegen. Die Sonne brannte und blendete. Kein Laut, kein Vogel, kein Wind. Die völlige Einsamkeit war da.

Hemmsteet räusperte sich ein paarmal. Er schlug sich auf die Brust. Er pfiff. Endlich konnte er die Stille ertragen. Man wird sich gewöhnen müssen, dachte er. Es geht nur nicht so schnell. Man hat es zwar gelernt, allein zu sein, aber nichts vergißt man leichter. Nun aber muß es wirklich sein.

Ist auch ganz gut. Man braucht nur ein bißchen mehr Kraft und Mut. Er setzte die Pelzmütze so zurecht, daß nichts von seinen silbergrauen Haaren hervorschien, daß sein helles, junges Gesicht eingerahmt war vom schwarzen Pelz. Er stemmte die Stöcke fest in den Schnee und stieß sich heftig ab. Er glitt federnd über den Abhang. Der Schnee zischte leise vor seinen Brettern, stäubte kühlend in das heiße Gesicht. Dann stand er schon vor dem Favetti-Haus. Der Hund bellte ihn wieder aufgeregt an und war nicht zu beruhigen, bis Anna Favetti in der Tür erschien und ihm Ruhe gebot.

Sie saßen ein paar Minuten, bis Bertha den Tee fertig hatte, am Kamin. Hemmsteet fragte, warum das Fräulein nicht unten in Sils bei den Rennen sei, bei denen doch alle Welt sich herrlich unterhielte. Anna erzählte ihm, daß die ladinischen Familien nicht zu diesen Fremdenfesten gingen. Ein einziges Mal sei sie in einem Hotel bei einem Sommerfest gewesen mit dem einzigen Bruder ihrer Mutter, der aus Italien gekommen sei. Es sei auch ganz hübsch gewesen, aber im Grunde überflüssig.

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