Walther von Hollander - Licht im dunklen Haus

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Anna Favetti, das schöne Mädchen mit der merkwürdig dunklen Stimme, schwankt zwischen Pflicht und Liebe, zwischen Mitleid und Hingabe, zwischen der Macht des Todes und dem Recht auf Leben. Starre Familientradition bindet sie an das dunkle, geheimnisvolle Haus im Engadin, Mitleid und Kindesliebe an den Vater, der seit Jahren auf die Rückkehr seines verschollenen Sohnes wartet. Zwischen Weihnachten und Neujahr aber, in der gleichen Nacht, in der vor Jahren der Bruder das Elternhaus verließ, tritt der deutsche Ingenieur Hemmsteet in das Leben des Mädchens.Siegt über alle Bedenken und Pflichten die erwachende Liebe der beiden?Mit jener psychologischen Feinheit und dem menschlichen Takt, den Walther von Hollander in all seinen Büchern beweist, erzählt er in diesem Roman von der schicksalhaften Begegnung eines durch den Krieg entwurzelten Mannes mit der seelisch vereinsamten Favetti. Der Autor drängt das Geschehen auf wenige Tage zusammen und lässt sein Werk mit zarter Wehmut in ein neues Glück ausklingen.

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Er war wohl zwischen sechzig und siebzig Jahre alt. Vielleicht auch achtzig. Man konnte es im Halbdunkel nicht gleich erkennen. Herr Favetti begann seinen Gast genau zu prüfen. Er lächelte dabei zuvorkommend, aber seine Stimme war hart, streng und trocken. Eigentlich nahm er wirklich in dieser Zeit keine Gäste. Aber da der Herr nun mal den weiten Weg gemacht hatte, da es außerdem beinahe dunkel war, konnte man sich ja wenigstens einmal darüber unterhaltene. Zunächst müsse er wissen, welcher Nation sein Gast angehöre. Denn er nahm außer Schweizern nur Engländer, Deutsche und Skandinavier auf. Gegen Italiener hatte er rein persönliche Einwände. Franzosen mochte er nicht, und Amerikaner fand er indiskutabel. Wenigstens die schneeschuhlaufenden. Vielleicht gab es drüben ein paar anständige. Hemmsteet war also Deutscher, Norddeutscher, Bremer. Wie alt? Einundvierzig Jahre. Gut, das mochte gerade alt genug sein. Selbstverständlich war er doch verheiratet? Hemmsteet nickte. Dem Gesetz nach konnte er es noch bejahen. Und der Beruf schließlich? Ingenieur! Nein, das genügte Herrn Favetti nicht. Er wollte wissen, was für ein Ingenieur. Hemmsteet antwortete geduldig: „Ich war ursprünglich Elektrofachmann, aber durch den Krieg bin ich zum Flugzeugbau gekommen. In Deutschland Flugzeuge bauen, das war lange Zeit eine elende Geschichte. Man hatte uns beinah alles verboten. Wir mußten Flugzeuge bauen, so wie mancher mit einer Hand Klavier spielen muß.“

„Nichts von Politik, wenn ich bitten darf“, unterbrach Herr Favetti. Und er setzte Hemmsteet auseinander, wie sich Politik, von hier oben gesehen, ausnahm. Politik sei lediglich ein Produkt der Übervölkerung. Der Mensch sei von Natur aus nicht für das Zusammenleben in großen Verbänden und auf engem Raum geschaffen. Er sei das große friedliche Tier der Einsamkeit. Ob Hemmsteet etwa glaube, daß ein Einsamer den anderen mit Krieg überzöge? Nun also. Einsame brauchten keine Politik. Und vom Fliegen — das wünschte Herr Favetti auch gleich zu sagen — vom Fliegen hielt er ebenfalls nichts. Es sei nun einmal dem Menschen nicht von Gott verliehen. Seiner ganzen Konstruktion nach sei der Mensch ein Wasser-Land-Geschöpf. Oder war der Herr etwa im Flugzeug hier heraufgekommen?

Hemmsteet antwortete etwas ungeduldig. Er sei als Wasser-Land-Geschöpf zu Fuß heraufgestiegen mit einem Rodelschlitten als Anhang, mit einem kleinen Koffer und großen Skiern. Über das Fliegen, die Einsamkeit und die Übervölkerung wolle er sich ein andermal gern unterhalten. Im Augenblick sei er hundemüde und könne, offen gesprochen, nicht mehr stehen. Er habe seit dem Kriege eine kleine Schwäche in den Knien. Wenn der Herr Favetti gestatte, setze er sich erst mal einen Augenblick.

Favetti riß an einem Glockenband, das neben der Tür hing. Eine Glocke schepperte. Die alte Haushälterin Bertha erschien. „Herr Hemmsteet bekommt das Nelkenzimmer“, sagte Herr Favetti.

Hemmsteet reichte ihm dankend die Hand. Er holte seinen Koffer und ging hinauf.

2

Das Zimmer hatte eine Nelkentapete aus dem Biedermeier und helle Birkenholzmöbel. Der Fayenceofen war sehr bald warm. Das Wasser in der winzigen Waschschüssel taute. Hemmsteet trat auf den Balkon hinaus. Der Himmel hatte sich plötzlich aufgeklärt. Die Sterne schienen. Gerade ging der Mond im Osten auf, eine dunkelrote Kugel. Es war vollkommen still, nur der Hund jankte und jaulte ein wenig. Dann wurde eine Tür geöffnet, und auf den anderen, zwei Schritt entfernten Balkon trat eine Frau genau ins Blickfeld zum Mond.

Hemmsteet zog sich in den Schatten des Hauses zurück, doch so, daß er die Frau beobachten konnte. Sie war jung, fünfundzwanzig bis dreißig Jahre höchstens, ziemlich klein, schwarzhaarig. Sie hatte ein langes Fachscape um sich geschlagen, starrte den Mond an und wandte sich dann langsam nach Sils Maria hinüber, das, aus vielen Fenstern blinkend, wie ein gespiegelter Sternenhimmel unter dem Tannenwald lag. Schließlich beugte sie sich über das Geländer und sprach mit dem Hund in der ladinischen Sprache der Engadiner. Ihre Stimme war merkwürdig dunkel und angenehm.

Hemmsteet schloß die Balkontür mit einem Ruck. Was ging die Frau ihn an? Er suchte Einsamkeit, völlige Einsamkeit, um mit den Dingen da hinten und da unten fertig zu werden. Er begann auszupacken. Seife, Kamm und Bürste, Rasierzeug, Wäsche, Wollzeug, einen Smoking. Wunderbarer Unsinn: ein Smoking. Hatte sicherlich das Dienstmädchen auf Brigittes Geheiß eingepackt. Er ging mit jeder einzelnen Sache in der Hand hin und her, besah sie aufmerksam und abwesend. Zuletzt ergriff er, mit einem höhnischen Lächeln, ein Foto in einem kleinen goldenen Rahmen, das Bild einer Frau. Er stellte es an eine Ecke des Schreibtisches. Sorgfältig rasierte er sich. Sein Gesicht sah im trüben Glas des uralten Spiegels alt und angestrengt aus. Danach hockte er eine Weile in Skistellung. Er wollte probieren, ob das ging. Die Knie zitterten weniger, als er gedacht hatte. Wahrscheinlich würde er laufen können. Dann setzte er sich in einen Sessel und starrte vor sich hin, an dem Foto vorbei. Er hörte Favetti sprechen, dann die dunkle Stimme der Frau vom Balkon.

Gegen acht Uhr bekam Hemmsteet Hunger. Er ging hinunter, um sich einen Tee zu erbitten. Herr Favetti stand von seinem Platz am Kamin auf und stellte ihn seinen Damen vor. Die kleine, siebzigjährige Frau Favetti funkelte den Gast aus hellen neugierigen Augen forschend an. Anna Favetti, die Tochter, lächelte freundlich und abwehrend. Hemmsteet fand sie seltsam und anziehend. Sehr merkwürdig das Gesicht. Es war schmal — nein rund, es war dunkel — nein hell. Es war ein Gesicht in altromanischem Stil, Augen nämlich und Augenbogen, Wangen und Wangenbogen halbmondförmig gerundet.

Sie saßen eine Viertelstunde zusammen. Die Männer sprachen, was alle Männer zu allen Zeiten gesprochen haben. Über das Wetter. Über Politik, von der sie beide wenig verstanden und gar nichts wissen wollten. Über den Sport, der sie beide nicht interessierte. Über den vergangenen Weltkrieg und über den Weltkrieg, der sich zusammenbraute, wenn man an den bisherigen Methoden festhielt. Sie waren beide verbindlich, gaben einander kräftig recht. Die Damen sprachen nichts.

„Wenn Sie abends noch ausgehen“, sagte Herr Favetti zum Schluß, „so lassen Sie doch bitte die Haustür offen. Wir schließen nie zu.“

„Es könnte jemand kommen“, ergänzte Frau Favetti, „und die Tür verschlossen finden.“

Hemmsteet lachte. „Es wird wohl kaum noch jemand mit einem Rodelschlitten kommen und ein Bett verlangen.“

Die drei Favetti sahen ihn ernst an. „Man kann es nicht wissen“, sagte Herr Favetti.

Hemmsteet lag noch lange wach. Die leichte Luft atmete sich schwer. Das Herz klopfte. Unten lief Favetti hin und her wie eine Schildwache. Als müsse er seine offene Haustür bewachen. Einmal ging er vor die Tür und rief in die halbhelle Nacht hinaus. Es klang wie „Gian“. Gian hieß er doch selbst. Warum sollte er sich selbst rufen?

Gleich darauf schien die Tochter wieder hinunterzugehen. Sie sprach ziemlich laut auf den Vater ein. Ladinisch. Hemmsteet verstand nicht, worum es ging. Nun wurde es still im Haus.

Hemmsteet wollte über sich selbst nachdenken. Er entwarf in Gedanken einen Brief an seinen Anwalt. Es mußte doch noch schriftlich bestätigt werden, was er am Telefon in Sankt Moritz geschrien hatte: „Schluß auf jeden Fall, Schluß!“

Ihm fielen ein paar ausgezeichnete Formulierungen ein. Aber er war zu faul, aufzustehen und sie aufzuschreiben. Es schien ihm alles „da unten und da hinten“ gleichgültig zu werden. Er ließ sich also langsam in die guten Daunenkissen sinken, wie in tiefen weichen Schnee, zog die Decke bis an die Ohren. Nun lag er warm und behaglich in vollkommener Stille und Einsamkeit.

Er sah noch, wie der Mond an seinem Fenster vorbeiging. Der Schatten des Fensterkreuzes wanderte über den Tisch, über das breite Ledersofa und blieb an einer bunten Holzfigur hängen, an einer Madonna mit Kind. Es sah aus, als ob das eben geborene Christuskind samt seiner Mutter gekreuzigt wäre. Hemmsteet sah dieses merkwürdige Bild eine Weile mit tiefem Erstaunen an. Dann schlief er ein.

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