Clara Viebig - Die mit den tausend Kindern

Здесь есть возможность читать онлайн «Clara Viebig - Die mit den tausend Kindern» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die mit den tausend Kindern: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die mit den tausend Kindern»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Marie-Luise Büchner ist als Lehrerin in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Mit großer Leidenschaft und einem Herzen für die Kinder wächst sie in einer Berliner Schule im Arbeitermilieu in den Lehrerberuf hinein, macht sich für die Kinder stark und nimmt an ihrem Schicksal auch außerhalb der Schule teil. Aber was ist mit ihren privaten Zielen? Da gibt es den Rektor ihrer Schule, der sie privat an seiner Seite wünscht ,und sie lernt den jungen Arzt Alwin kennen. Welche Richtung wird sie einschlagen? Ein bewegender Roman, in dem die Suche nach einer idealen, von pädagogischen Werten geleiteten Schule steht.-

Die mit den tausend Kindern — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die mit den tausend Kindern», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Merkwürdig, wie wenig die Kinder vom Christkind wussten! Sie kannten nur den Weihnachtsmann. Den kannten sie von Wertheim und Tietz her und aus anderen grossen Geschäften. »Fräulein, meine Tante geht heute mit mir Läden besehen!« — »Meine Mutti is schon vorigen Sonntag mit mir da gewesen, da war’s aber so voll, sie liessen mir gar nich ran, und da hab ich geweint.«

»Fräulein, Fräulein!« Die kleine Irma mit dem Rattenschwänzchen warf sich vor lauter Eifer über die Bank. »Da waren so viele Tiere, die gingen immer rum und rum, bei’n Löwen zum Besuch, und da war auch ’n Klapperstorch, der hatte ’n kleines Wickelkind in Schnabel, und der nickte uns immerzu zu, aber Mutti sagte: ‚Um Gottes willen, nee, man ja nich!‘«

Die Schindler, deren Vater wieder blau gemacht haben mochte, denn sie sass übermüdet und verdrossen da, fuhr aus ihrem Halbschlaf auf: »Der is ja aus Pappe. Quatsch, es gibt überhaupt keinen Klapperstorch. Christkind –?!« Sie zuckte die Achseln mit der ihr eigenen geringschätzigen Bewegung und zog den Mund schief: »Malen Sie’s uns doch mal an, Fräulein!«

Ja, das wollte sie auch. Arme Trude Schindler, arme Grossstadtkinder! Mit schnellem Entschluss nahm Marie-Luise die Kreide; ihr bangte ein wenig; den Weihnachtsmann mit langem Bart, mit Sack und Rute, den hatte sie gestern zur Not fertig gebracht, aber würde ihr heute das soviel Schwerere gelingen? Aber es musste sein. Und sie malte mit gelber Kreide den Stern von Bethlehem an die Tafel, gross wie eine Sonne mit langen Strahlen, und sein noch längerer Schweif stiess auf ein Dach. »Das ist das Dach vom Stall,« erklärte sie. »Und da drin ist die Krippe.«

»Wo, wo? Zeigen Sie die uns mal!«

Marie-Luise schwitzte: jetzt war der Stall aussen fertig, ein Palmbaum daneben, der Stern darüber, ein kniendes Etwas davor, auch ein Schaf dabei — oder war es ein Hund? — aber innen Maria und Joseph, und vor allem das Christkind, das war doch sehr schwer. Wenn die Phantasie der Kinder nicht mitgeholfen hätte, nie wären Maria und Joseph zu erkennen gewesen und das himmlische Kind in der Krippe. — – –

Marie-Luise lächelte in sich hinein, als sie heute abend im öden, nicht genügend erwärmten Saal sass und auf den Beginn des Vortrags wartete.

»Es sind ’ne Menge da,« flüsterte ihr die Ebertz zu, die neben ihr sass. »Wenn Doktor Schultes spricht, dann kommen auch die von den höheren Schulen. In den sind alle verliebt. Sonst wäre kein Mensch bei dem Wetter hier.«

Ja, das Wetter war schlecht. Durch tiefen Schnee war Marie-Luise draussen zur Bahn gestapft, hier war der zu Brei geworden; sie fühlte Nass an den Füssen, und es überlief sie kalt — »Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule —?!«

Doktor Schultes, ein grosser schöner Mann mit einem sonoren Organ, hatte längst begonnen, aber sie war seinen weiteren Ausführungen nicht gefolgt, sie klebte noch immer an dem ersten Anfang:

»Die Bekenntnisschulen sind nach dem Bekenntnis, für das sie bestimmt sind, zu bezeichnen — die gesamte Unterrichts- und Erziehungsarbeit muss getragen sein vom Geist dieses bestimmten Bekenntnisses — der Religionsunterricht ist nach den Grundsätzen der betreffenden Religionsgesellschaft zu erteilen, unbeschadet des Aufsichtsrechtes des Staates — Lehrern, deren Tätigkeit diesen Vorschriften zuwiderläuft, ist der Unterricht an der Bekenntnisschule abzunehmen.«

Was, was?! Marie-Luise hatte auffahren wollen, ihre Blicke flogen umher. Aber überall ruhige Gesichter, einige sogar recht teilnahmlos und gelangweilt. Wie, sahen die denn nicht alle ein, dass da von Anfang an der Keim der Zwietracht in die Schule gelegt wurde, und aus den untersten Bänken der Kleinen weiter wuchs in den Klassen und noch weiter bis ins Volk?! Ach, ihr Vater hatte nie gefragt: welches Bekenntnis? Nun, der würde sicher jetzt zu denen gehören, denen der Unterricht entzogen wurde. Und sie selber, sie selber? Ein plötzliches Herzklopfen befiel sie, würde sie denn geeignet sein, zu unterrichten? Aber nicht Angst um ihre Stellung war es, die ihr Herz klopfen machte. Sie warf den Kopf auf wie ein junges unruhiges Pferd, das ins Gebiss schäumt.

Die Ebertz zupfte sie: »Was haben Sie denn bloss?«

»Ich bin ausser mir,« murmelte Marie-Luise.

»Aber warum denn? Hören Sie doch zu, was Doktor Schultes sagt. Das ist natürlich ’ne dumme Idee mit dem neuen Reichsschulgesetzentwurf. Aber was geht uns das an! Mich überhaupt nicht, bei meinen Kleinen.«

»Aber mich!« Marie-Luise streifte die Hand der andern ab, die sich, beruhigend, ihr auf den Ärmel gelegt hatte. Es war ihr siedend zu Kopf geschossen, sie fühlte, dass ihre Wangen brannten und ihre Ohren glühten, als wäre an ihnen gezaust. Ach, wäre sie doch lieber nicht hierher gekommen. Die Mutter hatte recht mit ihrem »Es lohnt sich nicht« — und »’ne dumme Idee«, sagte Fräulein Ebertz. Ach, eine dumme Idee, nein, mehr, viel mehr! Man unterrichtete dann ja nicht mehr als freier Mensch, man war unter engherzigen Vorschriften geknechtet. Nun, wenn sie ihnen dann nicht passte, dann, dann würde sie eben gehen. Aber wohin? Unbesetzte Lehrstellen gibt es kaum — ach, und sie hatte schon so lange gewartet! Eine plötzliche Niedergeschlagenheit fiel auf Marie-Luise.

Sie hörte gar nicht mehr zu, was der Redner noch sagte, sie war auf einmal sehr abgespannt. Und auch um sich her sah sie lauter abgespannte Gesichter — oder kamen ihr die nur so bleich und müde vor? Wahrhaftig, man hatte es nicht nötig gehabt, um solche Neuerungspläne zu hören, weite Wege durch breiigen Schnee zu machen. Mochte Professor Schultes ein noch so glänzender Sprecher sein, sie interessierte das Thema nicht mehr. Sie war ja auch nur eine unbedeutende kleine Volksschullehrerin, die nichts dafür oder dawider zu sagen hatte, deren Ansicht nicht das geringste ausmachte. Sie fühlte sich plötzlich gedemütigt, ohne recht zu wissen warum, und, was noch schlimmer war, sie war eines Ideals beraubt.

Füsse scharrten. Es war unruhig im Saal geworden. Die anfänglich Teilnahmlosen, sogar scheinbar Gelangweilten, waren zum Schluss nicht mehr teilnahmlos. Alles ältere Lehrerinnen, soviel Marie-Luise sehen konnte. Viele schon grau oder früh grau geworden. Köpfe neigten sich zueinander, es wurde geflüstert. Marie-Luise hätte gern gewusst: fühlten die sich auch wie sie in ihrer Freiheit bedroht? Oder waren diese Angegrauten schon so mürbe geworden, dass sie das Joch, das man der Schule aufzuerlegen drohte, persönlich nicht mehr fürchteten, ganz so wie Fräulein Ebertz? Sie sah suchend umher: stand denn keine auf? Eine Diskussion sollte sich dem Vortrag anschliessen, aber bis jetzt tat keine den Mund auf.

Marie-Luise hätte wohl gern etwas gesagt und auch etwas zu sagen gewusst; aber sie war noch jung gegen diese hier und auch noch zu fremd. Eine natürliche Scheu liess sie schweigen. Ihre Gedanken flüchteten zu ihren Kindern; unter den meist protestantischen hatte sie auch katholische in der Klasse und auch jüdische. Bei ihrer Darstellung vom Christkind hatten der kleinen Rosa von dem Althändler Levy die schwarzen Mandelaugen aufgeglänzt, und sie hatte, tief entzückt, die Hände zusammengeschlagen; es war so, als ob dieses Kind aus dem ewig dunkeln, von allerlei Kram vollgestopften Lädchen in der düstern Seitengasse Licht und Luft träfe und Freude. Das Kind war hübsch, es war gut gekleidet, aber es roch nach Knoblauch und Gänseschmalz, und das war Marie-Luise nicht angenehm gewesen; nun aber würde sie das nicht mehr stören. Sie hätte die Arme ausbreiten mögen, das kleine schwarzhaarige Ding an ihre Brust ziehen, und die anderen, ach ja, alle die anderen auch! Sie lächelte vor sich hin, ihre Blicke träumten; sie erschrak, als eine Hand sich von rückwärts auf ihre Schulter legte.

Marie-Luise hatte es gar nicht bemerkt, dass die Zuhörerinnen sich erhoben hatten, dass einige noch Doktor Schultes umdrängten, andere schon den Saal verliessen. Hinter ihr stand eine schlanke Gestalt, elegant angezogen, viel eleganter als die anderen hier. Die waren auch gut gekleidet — Lehrerin sein, heisst doch heutzutage nicht armselig sein — aber sie trugen sich bürgerlicher, und ihre Gesichter zeigten meist denselben Typus: rechtschaffene, ganz intelligente, aber unauffällige Gesichter. Das Gesicht, in das Marie-Luise, sich rasch umwendend, jetzt blickte, war nicht unauffällig. Samtige, tiefdunkle Augen, die etwas Melancholisches hatten, ein feiner, sehr roter Mund, und ein Hauch von Puder auf den Wangen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die mit den tausend Kindern»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die mit den tausend Kindern» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die mit den tausend Kindern»

Обсуждение, отзывы о книге «Die mit den tausend Kindern» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x