Walther von Hollander - Als wäre nichts geschehen

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In seinem Roman «Als wäre nichts geschehen» erzählt der Autor von einem Arztehepaar, das über viele Missverständnisse hinweg wieder zueinanderfindet. Conrad ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Sie hat den vormals erfolgreichen Psychologen und Psychiater verändert. Bezeichnenderweise ist er zunächst bei seinen Freunden Hilla und Hannes in Blankenese untergekommen. Erst nach drei Monaten rafft er sich auf, seiner Frau Ilse, ebenfalls Ärztin, in ihrer Praxis in Wandsbek aufzusuchen. Als ein Missverständnis, das er bereits hinter sich hat, sieht er seine Ehe und trifft in hohem Maße desillusioniert wieder auf seine Frau. Hinzu kommt, dass er in diesen Tagen auf die junge Zeichnerin Christina trifft. Es sind alles in allem verworrene Verhältnisse, die Walther von Hollander vor dem Leser ausbreitet. Dieser fragt sich, wohin treibt es die Hauptfiguren diesen Romans: Schwarz oder Weiß oder vielleicht Grau?-

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Ilse mochte diesen Versuch erwarten. Sie kam ihm hastig zuvor.

„Ich habe mit Dr. Penz gesprochen, das ist mein Anwalt. Er meint, wir brauchten gar nicht zwei Anwälte.“

„Wir brauchen überhaupt keinen Anwalt“, sagte Conrad hinterhältig, „bei so klarer Sachlage können wir sicherlich die Scheidung allein durchführen. Was meinst du?“

„Dr. Penz bittet, ihn einmal aufzusuchen und ihm zu sagen, wie du die Sache siehst. Er ist wirklich ganz objektiv. Vielleicht etwas zu männerfreundlich, zu verständnisvoll für die Schwächen eures Geschlechtes. Aber du kannst ganz offen mit ihm reden.“

Conrad lächelte scheinheilig: „Ich glaube, das kann ich doch nicht. Wenn ich ihm die Wahrheit sage, fällt er von seinem Schreibtischstuhl und bricht sich sein anwaltliches Genick wie weiland der Prophet Elias.“ Ilsa sagte verbohrt und humorlos: „Ein Scheidungsanwalt ist noch ganz andere Sachen gewohnt.“

„Das glaube ich nicht“, sagte Conrad, „daß eine Frau wegen eines einzigen dämlichen Briefes so einen Spuk veranstaltet ... das gibt es ganz bestimmt noch nicht in seiner Praxis.“

„Willst du etwa behaupten, daß Emmy nichts von dir gewollt hat?“

Conrad schrie wütend: „Natürlich hat sie was von mir gewollt. Warum sollte sie nicht? Ich war noch nicht aufgeschwemmt. Ich sah gut aus. Ich war gescheit. Warum, zum Himmel, sollte sie also nichts von mir gewollt haben? Bloß ein Pech war dabei. Für dich ein Pech. Ich habe nie was von ihr gewollt, verstehst du, verdammt noch mal, niemals. Wenn du gütigst zur Kenntnis nehmen wolltest, daß du dir wenigstens einen ordentlichen Scheidungsgrund besorgen mußt und nicht so einen aufgebauschten Quatsch. Und wenn du es wünschst, kann ich dir einen Scheidungsgrund liefern. Von früher oder von jetzt. Zum Aussuchen.“

„Du gibst also zu ...“, versuchte Ilse.

„Ich gebe zu, was du willst. Bloß Emmy, das ist mir zu blödsinnig, und außerdem werde ich Gegenklage erheben. Wie sagen die Amerikaner? Wegen seelischer Grausamkeit. Verstehst du mich?“

Ilse versuchte noch einmal Tee einzuschenken. Aber ihre Hände zitterten so, daß es nicht ging. Ihre Stimme war heiser vor Erregung. „Du siehst, wir können nicht miteinander. Wir haben nie miteinander gekonnt. Nie. Nie. Und wenn ich mich in dem einen Fall geirrt haben sollte ... aber es ist ja Unsinn, ich habe mich nicht geirrt. Es ist eben das Ganze. Deine Stellung zum weiblichen Geschlecht, dein Durst nach Anerkennung und Anbetung.“

Sie stritten noch einem Weile erbittert. Sie sagten sich alles, was sie an Grimm und Schmerz auf dem Herzen hatten. Sie schossen mit vergifteten Pfeilen aufeinander, und die Szene endete genau so, wie schon vor Jahren die Szenen geendet hatten. Mitten in einem besonders blumigen Satz von Ilse, in dem Wahrheit und Unsinn auf eine vertrackte Weise herabsetzend miteinander verknüpft waren, mitten in einem solchen Satz sprang Conrad auf und ging hinaus. Die Tür schmetterte er hinter sich zu. Er raste die Treppen hinunter. Draußen war es dunkel, sternklar. „Welch anständige, klare Luft“, knischte er wütend.

Oben in ihrem Zimmer, unter der honiggelben Ampel, saß Ilse. Sie hatte sich die hellgrüne Karlsbader Decke um die Knie geschlungen. Das Fenster stand offen, damit der Zigarettenrauch abziehen konnte. Nebel wehte herein. Es sah aus, als rauchte jemand im Garten. Der Herbst war da. Ilse saß starr und finster. Sie glaubte zu grübeln. Aber sie dachte nichts. Sie war ausgefüllt von einem dumpfen, gestaltlosen Kummer. Zweimal klingelte das Telefon. Ein Baby hatte Brechdurchfall und die alte Frau Nolte einen gefährlichen Anfall von Angina pectoris. Ilse versprach, noch hinzukommen. Das Baby, ein kräftiges kleines Kerlchen, dem sie vor drei Monaten ans Licht geholfen hatte, würde bald wieder gesund sein. Frau Nolte aber würde es in Kürze überstanden haben. Sie war achtundsechzig Jahre alt und hatte ein Leben voller Kummer hinter sich. Unbegreiflich, warum sie mit solcher Zähigkeit an einem Dasein hing, das ihr nichts mehr bringen konnte. Der Mann (natürlich!) längst mit einer Jüngeren verheiratet, der Sohn gefallen, die Tochter in Berlin verheiratet und nur zu Zweitagsbesuchen aufkreuzend, um, nach kurzem Geschnatter über das Glück ihrer Ehe, entengleich wieder wegzutauchen. So was nannte sich „Leben“, und die alte Frau Nolte verteidigte den letzten Funken mit keuchenden, halberstarrten Lungen. Unbegreiflich. Gerda trat mit dem Abendbrottablett ein. Sie war — Ilse sah es mit schnellem Blick — „für große Fahrt“ gerüstet. Die schmalen Lippen waren durch einen lackroten Amorbogen verbreitert. Ihre ins Grünliche schimmernden, grauen Augen blitzten unnatürlich hell, die braunen, hübsch gewellten Haare waren sorgfältig frisiert. Sie trug das schwarze Abendkleid mit dem weißen Einsatz, der wie ein Frackhemd aussah.

Sie stellte das Abendbrot auf den Tisch. Es gab Bratkartoffeln, Salat und ein Wurstbrot. Gerda begann hastig zu essen. Ilse kaute lustlos. „Er ist mit allem einverstanden“, sagte sie nebenbei. Gerda nickte und nahm mit spitzen Fingern ein Wurstbrot. „Aber er behauptet, mit dieser Emmy sei nichts gewesen.“

„Laß ihn doch dabei. Es gibt genug andere Gründe“, sagte Gerda, „hast du einen Kognak?“

Ilse nickte nach dem Bücherschrank zu. Gerda holte die Flasche und goß sich einen großen Kognak in Ilses Tasse. Sie trank hastig und schüttelte sich. „Ja“, seufzte Ilse, „er hat mir eine ganze Auswahl angeboten. Von früher und von jetzt.“ Gerda erhob sich und strich sich über den knisternden schwarzen Rock. Es war eine Bewegung von auffälliger Zärtlichkeit zu sich selbst. Sie sagte: „Na also ... auch von jetzt. Dann ist ja alles in Ordnung.“

Ilse erhob sich schwerfällig. Sie legte zaghaft den Arm um Gerdas Schulter. „Schade, daß du weg mußt“, flüsterte sie. Gerda legte ihre Stirn an Ilses Stirn: „Wenn du es wünschst, bleibe ich natürlich. Du weißt, mir liegt nichts daran.“

Ilse wehrte unsicher ab: „Nein, ist ja Unsinn. Ich muß auch noch zwei Besuche machen. Und dann bin ich sicher todmüde.“ Gerda seufzte erleichtert: „Also dann schlaf gut, Liebes. Daß du dir so viel Kummer machst um Dinge, die vorbei sind!“ Sie küßte Ilse flüchtig. In der Tür wandte sie sich noch einmal um und sagte spöttisch: „Das meiste ist vorbei, bevor es angefangen hat. Wenn du das doch mal kapiertest!“

„Warum fängst du dann überhaupt was an?“ fragte Ilse schüchtern.

Gerda antwortete in einem Ton, wie wenn sie mit einem kleinen Kinde spräche: „Die Natur und die Vernunft sind zwei verschiedene Dinge. Das haben die Männer schon vor zweitausend Jahren gewußt. Und haben ganz gut damit gelebt. Aber nun wissen wir Frauen das auch. Pech für die Herren der Schöpfung.“ Nach diesem orakelhaften Spruch schlüpfte sie aus der Tür und klinkte sanft von außen zu. Ilse starrte auf die geschlossene Tür. Dann ging sie schnell in das Untersuchungszimmer, packte ihre Arzttasche, zog sich eilig ihren Mantel an. Plötzlich liefen Tränen über ihre Wangen. Sie konnte also doch weinen! Was für ein Unsinn, dachte sie, alles Unsinn. Lauter kluge Worte und nichts, nichts dahinter. Sie wischte die Tränen ab. Sie erinnerte sich mit großer Schärfe jener Abende in ihrer Ehe, an denen Conrad mit den gleichen verräterisch glänzenden Augen weggegangen war. Schrecklich, ganz schrecklich. Sie paßte einfach nicht in diese Welt. Sie war ein prähistorisches Monstrum, ein Dinosaurier der Liebe. Und wie diese Vorwelttiere gestorben waren, weil die ihnen gemäße Nahrung nicht mehr vorhanden war, so würde auch sie sterben, weil es auf dieser Welt nicht mehr die ihr gemäße Herzensnahrung gab. Keine Liebe. Jedenfalls nicht das, was sie unter Liebe verstand. Nun gut. Wenn es das nicht gab, dann mußte sie eben verkümmern und verhungern. Das war noch besser, als das zu fressen, was die jetzige Welt als Liebe bezeichnete. Außerdem hatte sie ja noch ihren Beruf. Mußte man etwa lieben? Lächerlich. Man mußte natürlich nicht lieben, wenn es keine Liebe gab.

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