Walther von Hollander - Auf der Suche

Здесь есть возможность читать онлайн «Walther von Hollander - Auf der Suche» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Auf der Suche: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Auf der Suche»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Seit kurzem ist Stefanie, verwitwete von Strassow, die Ehefrau von Leo Landowski. Leo ist seit der Inflation unverschämt reich, ein hoch angenehmes Leben mit Villa im Berliner Grunewald ist die Folge. Da macht es auch nichts, dass Hermann der Große, das Familienoberhaupt der Landowskis, Leo aufgrund seiner Heirat mit der Nicht-Jüdin Stefanie testamentarisch geringer bedacht hat. Übrigens war Stefanie eigentlich auf ganz anderer Art der Grund für die Abänderung des Testaments. Denn die Unterredung mit Stefanie, mit der der alte Hermann die Schande von der Familie abwenden wollte, endete mit dem Ergebnis, dass er ihr nach zwei Stunden selbst einen Heiratsantrag machte. So kann es passieren! Wie aber lebt man glücklich in solch einem Wohlstand? Mit dieser Frage setzt sich Walther von Hollander in diesem Roman auseinander. Entfernen sich die Liebenden in dieser Situation voneinander oder finden sie auf immer zusammen?-

Auf der Suche — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Auf der Suche», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Gekröntes Haupt, du aus dir selbst gekrönt,

Medusa auch, Gorgenenhaupt und Gretehen…

Er findet das schön, weil es sagt, was er empfindet. Mögen die anderen beweisen, daß es ein Kitsch ist.

„Schön“, sagt er anerkennend und wiegt den dicken Kopf im Rhythmus seines Verses. Denn die Höger ist aufgetreten in einem roten türkischen Kostüm mit Pluderhöschen und schwarzen Lackpantöffelchen an den nackten Füßen und hat sich ihm gegenüber auf einem anderen Diwan niedergelassen.

„Daß Rot und Rostbraun zusammenpassen, hätte ich nie gedacht“, setzt er noch hinzu.

Katja kommt herein, reicht den beiden Mokka, nimmt den verschmähten Kimono auf den Arm und geht wieder.

Die beiden trinken und rauchen, einmal seufzt Teufelmann, Sonst ist es totenstill im Zimmer.

Nach einer Weile steht Clara auf und beginnt auf und ab zu gehen. Sie ist vom Lande, stellt Teufelmann befriedigt fest. Denn sonst könnte sie nicht so lautlos in Pantoffeln gehen. Sie würde sie verlieren.

Ja, sie ist aus dem Oldenburgischen, bestätigt die Höger. Eine Kantorstochter. Sie wird plötzlich gesprächig. „Kantorstochter ist etwas auf dem Dorf,“ erzählt sie, „man sieht sich nach ihr um. Man beobachtet sie. Aber Pfarrerstochter ist mehr und Gutsbesitzerstochter am meisten. Kantorstochter — das steht zwischen Dame und Bauernmädchen. Wenn man Geduld hat, heiratet man einen Pastor, wenn man keine Geduld hat, läßt man sich vom Gutsbesitzerssohn verführen.“

„Aber es ist gut, daß Sie keine Geduld hatten,“ fällt Teufelmann ein, „man soll um alles in der Welt keine Geduld haben.“

Die Höger bleibt stehen. Sie legt Teufelmann zwei Finger auf die Schulter, kleine kräftige Finger, zu denen die spitzen lackglänzenden Nägel nicht passen.

„Meinen Sie?“ fragt sie leise, „meinen Sie wirklich?“

Teufelmann muß erst die Finger von seiner Schulter entfernen und die Hand im ganzen betrachten, die klein und schlaff in seiner breiten Hand liegt. Das kommt davon, wenn man seine Hand nicht braucht, denkt er. Dann welkt sie, dann spürt sie nichts mehr. Dann kommen Nehmen und Geben durcheinander. Er läßt die Hand behutsam los.

„Meinen Sie?“ fragt die Höger nochmals.

„Ja, Sie sind herrlich“, seufzt Teufelmann, stützt die Hände auf die Knie und steht breitbeinig auf. Er stellt sich vor die Höger, die durch ihn hindurchsieht und gerade vergessen hat, wer der Zufällige ist, mit dem sie spricht.

„Es ist nämlich einerlei,“ sagt sie leise, als verriete sie ein Geheimnis, „man kommt ja doch nicht darüber hinaus.“

Und als Teufelmann sie nicht zu verstehen scheint: „Man entwischt ja doch nicht. Immer kommt man wieder in die Lage, unter der man zuerst gelitten hat. Immer gibt es die Gutsbesitzerstochter. Man kann noch so viel werden, die ist schon.“

Teufelmann nickt. Er kennt das. „Mein Vater ist Bäcker in Frankfurt,“ hebt er an, „ich mußte aufs Gymnasium, weil das fein war. Aber ehe ich morgens in die Schule gehen durfte, mußte ich Brötchen austragen. Eine ganze Kiepe mit kleinen Beutelchen, zwei Brötchen, sechs Brötchen, neun Brötchen. Wenn es zu lange dauerte, begegnete ich auf dem Rückweg schon den ersten Klassenkameraden. Darum lief ich immer wie ein Verrückter, klingeln, treppauf, klingeln, Treppe hinunter, klingeln, treppauf. Davon träume ich manchmal noch nachts.“

Er macht eine kleine Pause. Die Höger hat nur darauf gewartet und setzt blitzschnell ein: „An jedem zweiten Feiertag zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten waren wir bei den Herrschaften eingeladen. Das dauerte von vier bis elf. Ganz genau. Zuerst gab es Kaffee und Kuchen. Dann Pfänderspiel, dann Abendbrot. Zuletzt Tanz. ‚Jetzt spielt Herr Kantor Höger noch ein bißchen auf‘, sagte die Frau Gutsbesitzer. Für uns holte man nicht das Oldenburger Streichquartett.“

„Wenn ich dann fertig war,“ fährt Teufelmann fort, „trank ich im Zimmer hinter dem Laden mit dem Altgesellen Kaffee. Mein Vater und meine Mutter verkauften. Es war ja die Hauptgeschäftszeit. Die alte Ladenglocke kam nicht aus dem Scheppern. ‚Jedes Scheppern ist ein Pfennig‘, sagte mein Vater immer, wenn die Glocke uns mal wieder ärgerte. Und so saß ich denn und zählte die Pfennige, und der Altgeselle brockte Brot in den Kaffee und löffelte schlürfend den Matsch.“

„Pribahn hieß der Gutsbesitzer,“ fällt Clara jetzt ein, „Piphahn riefen die Tagelöhner, wenn sie betrunken waren. Aber wenn sie nüchtern waren, krochen sie vor ihm. Er war ein Rauhbein. Schrie und drohte den ganzen Tag. Ein Geizkragen dazu. Aber in Notfällen konnten sich die Leute auf ihn verlassen. Mir hat er immer ein bißchen nachgestellt. So wie es da Mode ist. Mit Witzen darüber, daß die Brüste wachsen, und mit Klatschen auf den Hintern. Sein Sohn Günther war Offizier, wie es alle Gutsbesitzersjungen wurden, um bis zum Tode des Vaters irgendwas zu tun. ‚Wir sind ja zusammen aufgewachsen‘, sagte er immer, wenn er mich küßte. Das ging jahrelang und war erst harmlos und dann unanständig.

,Ich heirate dich doch nicht,’ hat er immer gesagt. Aber ich habe gewußt, daß er es tun muß, wenn ich nur schlau genug bin. Reizen und nichts geben! Es ist ganz einfach. Seit Adams Zeiten werden die Geschlechtsgeschäfte so gemacht.“

„Ja, so bin ich auch verführt worden,“ kann Teufelmann einwerfen, „eigentlich hatte ich Angst vor der Frieda. Sie war aus Heppenheim und hatte riesig dicke Beine. Der Altgeselle schweinigelte immer mit ihr in meiner Gegenwart. Das fand ich beschämend, aber auch ganz schön. Dann ging sie nachts mit offener Bluse über den Gang, schrie und ließ den Leuchter fallen oder ließ die Tür morgens offen, wenn sie sich wusch. Nachher sagte sie, ich hätte sie ins Unglück gestoßen, und so mußte mein Vater für das Kind des Altgesellen bezahlen. ‚Verdien‘ das mal, verdien’ das mal“, schrie er ein paar Wochen lang. Dann mußte ich vom Gymnasium fort in die Lehre.“

„Erntedankfest 1912“, schließt Clara, „hat er mich dann verführt. Wir waren beide ganz betrunken und legten uns oberhalb des Tanzzeltes in das einzige Getreidefeld, das noch nicht abgemäht war. Überall hörte man das Getreide zusammenknicken und die Mädchen kreischen.

,Siehst du, nun heirate ich dich doch nicht’, sagte Günther Pribahn und lachte mich an. Nein — nun hatte er es nicht mehr nötig. Und während ich noch saß und gern weinen wollte, kam das viel größere Unglück, kam der Bauer, dem das Getreide gehörte, und fand uns mit den anderen Paaren. Die Kantorsche hat im Getreide gelegen‘, das wußten nachher alle im Tanzzelt, und so habe ich noch in der Nacht meine Sachen gepackt, habe meinem Vater hundert Mark gestohlen und bin mit dem ersten Zug über Oldenburg nach Berlin gefahren.“

Sie sehen einander an. Sie nicken sich freundlich zu. „Nachher kam es eigentlich erst schlimm“, sagen sie unisono. Jeder würde gern weitererzählen. Aber der andere scheint auch erzählen zu wollen. So schweigen sie beide. Trinken noch einen Schnaps zusammen, und dann muß Teufelmann gehen. Natürlich kommt er wieder! Schon um den Hymnus zu bringen. „Gekröntes Haupt…“

Sie sind fast gerührt und küssen sich. Ihre Küsse bleiben kühl. Ja — wenn man sich selbst küssen könnte, würden sie feuriger küssen.

Katja geht klein und schlank die Treppe hinunter. Rechts von der Haut der beleuchteten Wange steht eine entzückende goldene Locke. „Gekröntes Haupt, du aus dir selbst gekrönt…“, singt Teufelmann vor sich hin, indes er, die Knie ein wenig auswärts, hinter Katja hergeht. Unten will er ihr Trinkgeld geben. Aber sie muß es ablehnen. Sie zieht sehr niedlich beide Hände zurück und lächelt mit gesenktem Kopf, die gewölbten Wangen leise überglänzt.

Teufelmann umarmt sie stürmisch, er ist begeistert, wie ruhig und damenhaft sie das entgegennimmt. Er dreht sich noch ein paar Male um und winkt. Dann sieht er zu Clara Högers Fenstern hinauf. Sie steht oben und winkt ebenfalls. Es ist gut, daß er ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen kann.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Auf der Suche»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Auf der Suche» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Walther von Hollander - Kleine Dämonen
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Der Eine und der Andere
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Lucia Bernhöven
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Der Granatapfelbaum
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Die Liebe, die uns rettet
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Grenze der Erfüllung
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Akazien
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Als wäre nichts geschehen
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Der Gott zwischen den Schlachten
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Zehn Jahre, zehn Tage
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Es wächst schon Gras darüber
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Komödie der Liebe
Walther von Hollander
Отзывы о книге «Auf der Suche»

Обсуждение, отзывы о книге «Auf der Suche» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x